Archiv für den Monat: April 2011

Dienstag, Abflug

Dieser Handwerker guckt verdammt freundlich.

Obwohl der Flug zurück nach Deutschland erst 20:50 starten sollte, war Dienstag natürlich nur noch dazu gut erstens mal nen Blog-Marathon einzulegen und die letzten paar Tage in Worte und Bilder zu persistieren, zweitens Sachen zu packen und drittens Richtung Mexico City abzudüsen. Während meiner Bloggerei trafen noch der Glaser und seine Gehilfen ein, um die riesige Küchenfensterscheibe, die ja mysteriöserweise einfach spontan gesprungen war, auszutauschen. Ich wiedermal zu schüchtern, um deinen mit der Kamera einfach auf die Pelle zu rücken, hab bei der ganzen Aktion hin und wieder mal vorbeigeguckt, bis dann Myriam einfach mal in die Runde gefragt hat, ob ich ein Foto von denen beim Scheibe-Einsetzen machen kann, woraufhin der ältere Herr am rechten Rand so lustig guckte wie er es auch dort auf dem Foto grade tut und langsam nickte.

Blick vom Balkon, 400°

An anderer Stelle bin ich dann auch nochmal kurz in die ballernde Sonne aufm Balkon und hab dort mal ein Schnappschusspanorama gemacht, weil mich zumindest Kersten mal um sowas gebeten hatte und nunja, dies die letzte Chance war. Das Fenster links und rechts im Bild ist dabei unser Schlafzimmerfenster. Das Haus in der Mitte, mit der weißen Zisterne oben drauf und das da hinter, wo man in die Gartentür reinguckt, gehört dem Nachbarn Xaime, der uns die ganzen Tipps für Ausflüge gegeben hat und der tatsächlich sogar mit auf dem Bild ist, wie man an seiner Rastafarimütze grade noch so erkennt.

Nachm Packen der Sachen und einer hastigen Dusche wurde noch Yolanda, der Muchacha, tschüss gesagt und als das Auto praktisch schon lief, bin ich nochmal schnell zu Xaime rübergejoggt, um auch ihm und seiner Frau nochmal für die ganzen Tipps zu danken und mich/uns zu verabschieden. Als ich dann schonwieder zum Auto gerannt und eingestiegen war und wir gerade dabei waren, aus der Einfahrt zu fahren, klopfte es auf einmal an meiner Scheibe und Xaime war anscheinend mir auch nochmal hinterhergerannt, um mir noch schnell zu sagen „Hey, Jacob, we really wanna buy one of your pictures!“ Aufgrund der knappen Zeit – wir mussten ja zum Flughafen – haben wir uns dann drauf geeinigt, das irgendwie über meine Mutter oder per E-Mail zu klären, aber is auf jeden Fall ne nice Sache.

Nachdem wir noch schnell bißchen Dr.Pepper und nen Tequila für Myriams Stundente Stutenver Studentenvereinigung gekauft hatten, wurde meine Mama eingesammelt und es ging mit Daniel und Caros Auto, das wir am Abend zuvor gegen unseres getauscht hatten, nach Mexico City, wo an bestimmten Wochentagen nämlich bestimmte Kennzeichenendungen nicht fahren dürfen. Damit nicht soviel Verkehr ist, ihr wisst schon. So richtig zu funktionieren scheint mir das nicht.

Mexico City

Trotz Stau – und jeder Menge Gehupe – sind wir über die verrückten, huckeligen Straßen zum Benito-Juarez-Flughafen gekommen und waren sogar relativ früh dran. Was auch nötig war, denn beim Gepäck-Einchecken stellte sich raus, dass der Koffer, gegen den ich meine auf dem Hinflug benutzte Reisetasche getauscht hatte, mehrere Kilo schwerer ist, als besagter Stofffetzen mit Rollen, was ich nicht einkalkuliert hatte, als ich die ganzen Dosen Dr.Pepper und Myriams Tequila da drin verstaut hatte. So hab ich mich erstmal beliebt gemacht und direkt am Eincheck-Schalter große Umpackaktion mit Myriam gemacht, aber die Dame war eh noch dabei zu gucken, ob mein Flug von Amsterdam nach Berlin nicht auf den von Myriam umgebucht werden kann, sodass es so oder so nicht vorangegangen wäre. Egal, der Tequila ist erstmal rausgeflogen, ein paar Dosen Dr.Pepper bei Myriam in den Koffer, ein paar ganz raus aus allen Koffern und mein Stativ durfte auch nicht mitfliegen, sodass ich dann letztendlich knapp über 22kg war.

Schiphol Tower

Nach so ca. 11-12h Flug (zurück nach Europa ist ja schneller wegen Luftstrom oder so ne?) kamen wir dann, gestartet bei 30°C und leichten Wolken, im verregneten, 15°C heißen Amsterdam an. Wo ich dann die nächsten 5,5h verbringen durfte, wobei ich nach Myriams Verschwinden erstmal zum Starbuck’s dort bin und mich später mit Star Trek durchgeschlagen hab, wodurch die Zeit eigentlich ziemlich flotti verging, trotz des langen Flugs davor.

grauer Himmel in Amsterdam

Dann nochmal nen anderthalb Stunden Hüpfer nach Berlin gemacht, in Tegel an diesem bekloppten, abseits gelegenen Air-Berlin-Terminal angekommen, meinen Koffer nicht erkannt, weil die auf der letzten Etappe, vom Flieger zum Terminal, den neongrünen Nylongurt irgendwie vom Koffer abgerissen bekommen haben, dann per logischem Schließen doch noch den Koffer geholt – ich war der letzte am Gepäckband und es gab noch genau einen großen Koffer. Draußen wartete auch schon der Ben Bär, der mich dann in sagenhaftem Tempo nach Hause brauchte, wobei wir dementsprechend noch tierisch nen Mercedes abgezogen haben, der mit seiner Automatik nicht aus den Puschen kam.

Naja und dementsprechend ist Mexico jetzt erstmal vorbei. Fortsetzung folgt. Hoffentlich. Irgendwann.