Atlixco mitte Praktis

Seitenstraße

Am Sonntag nach Farfáns Partüh haben wir uns mit den Praktis und Alfonso, aus der Abteilung meiner Mutter, ein bissle in Atlixco rumgetriebenen, unseren Deutschen Kumpels und Kumpelinen ein bißchen die Stadt gezeigt und so.

Beerdigungsinstitut

Angefangen am Zocalo (ganz typisch eben), haben wir uns dort erstmal paar Tortillas mit Fleisch geholt, so als zweites Frühstück, sind dann durch den Mercado, wo unsere rubia Julia eine Tüte kleiner, gemeiner Chilis gekauft hat und Gerrit wiedermal einfach durch seine Statur die Leute in Staunen versetzte. Abgesehen davon hat Myriam sich noch einen pinken Cowgirlhut gekauft, den wir mithilfe Alfonsos Mexikanität glatte 10$ (Peso) runterhandeln konnten. Das Schnäppchen des Monats quasi.

Straße

Danach sind wir auf den, zu dieser Zeit merkwürdigerweise ziemlich vollen, Cerro gefahren, bzw. wie immer die letzten Meter aufgrund unsere nicht angepassten Lungenvolumens, bzw. Erythrozytenzahl, keuchend hinaufgestiegen.

Blick vom Cerro

Auf der Zwischenetappe auf Höhe des Parkplatzes wurden haufenweise Drachen geflogen und es stand immerbereit der Pfahl für die Voladores, die darauf nicht gepfählt werden, sondern sich nach drei Rosenkränzen dort rückwärts runterstürzen, mit den Leinen ihrer Vorväter um die pansa gebändselt, flötespielend und trommelnd. Video dazu gabs schonmal aus Cholula. Kommt aber demnächst nochmal eins mit nem sehr viel höherem Pfahl.

Bei den ganzen Drachenschnüren wurde Matze direkt von ein paar Nylonfäden eingesponnen, der entsprechende Drache sauste aber glücklicherweise nicht 50m weiter oben durch die Lüfte, sondern steckte schon im nächsten Baum, sodass uns eine Resident-Evil-/The-Cube-style Szene erspart blieb und Matze im Ganzen wieder vom Hügel herabstieg.

Blick vom Cerro

Leider war nicht so schönes Wetter wie im März, dementsprechend kein fetzicher Sonnenuntergang hinter den Vulkanen. Aber trotzdem macht die Perspektive immer wieder was her.

die Kirche aufm Cerro

Zufälligerweise war an jenem Sonntag auch Glocken-frei-Tag auf dem Cerro, was jetzt leider nicht das spektakuläre Ereignis ist, das sich beim Lesen meiner genialen Umschreibung vor dem geistigen Auge entfaltet, sondern lediglich bedeuten soll, dass jeder mal die Glocken der Kirche leuten durfte. Da man in México meistens alles anderes als leise ist, wurde das dann von einigen auch fröhlich genutzt, um denen von uns mit empfindlicheren Ohren oder den noch leicht verkaterten ordentlich auf den Sack zu gehen.

Atlixco von oben, mit fliegenden Drachen

Zum Abschluss des Tages gings dann nach Dem Runtergang nochmal mit der Familie (Cousine, Mann, Kinder und Cousin) in die Plaza de Piedra, wo sich meiner einer ein saftiges Steak mit schön Guacamole gönnte, das ursprünglich zu teilen mit Myriam ich plante, woraus dann irgendwie im Eifer des Gespeises nichts wurde. Ups. Ebenfalls waren die Kinder sowas von knülle, dass sie komplett slapstick mit dem Gesicht in der Bolognese gelandet wären, wäre es nicht vom Papa verhindert worden. Es war sehr lustig anzusehen, wie sie sich resolut gegen den Schlaf wehrten. (und verloren, tsihihi)