Archiv für den Monat: Februar 2012

Beer Factory

Sampler

Was die vorige Woche durch Grippe und Verdauungsprobleme unmöglich gemacht wurde, haben wir am Mittwoch nach Oaxaca nachgeholt: Mit Peter in die Beer Factory gehen. Dort haben wir zum ersten Mal den Sampler-Platter für die dort gebrauten Biere bestellt und somit nun endlich alle Sorten durchgekostet. Mit Ausnahme der verschiedenen Fruchtmixe vielleicht, aber das ist ja Myriams Fachgebiet.

Oaxaca zum Zweiten

Wolken am rollin'

Eine Woche später. Als zweites Mexiko-Kennenlernziel für Peter hatte Myriam Oaxaca festgelegt. Alsdann gings am Freitag nach Feierabend direkt über die Cuota Richtung Orizaba und Tehuacán Richtung ciudad de Oaxaca.

Zwielicht, für Heteros

Wie immer waren die Hügel, bzw. der Anfang der zerklüfteten Gebirtsketten südlich von Tehuacán überaus dufte anzusehen.

Ohr angelegt

Etwa 3,5h Fahrt später hatten wir die Stadtgrenze erreicht und stauten uns so langsam auf der 3-spurigen Straße Richtung Monte Albán am Stadtzentrum vorbei, als sich plötzlich so ein Opfer von Bauerntrampel in seinem weißen Pickup dazu entschloss, einfach mal das Pedal flachzulegen und uns volle Kanne in die Seite reinzufahren. Das führte wiederum dazu, dass wir auf der anderen Seite in ein anderes Auto geschoben wurden.

Delle

Der Arsch, der den Pickup gefahren ist, hat sich dann auch gleich ausm Staub gemacht und wir standen dann mit dem anderen angebummsten Auto am Straßenrand und durften verhandeln wie wir das nu machen mit Bezahlen und Versicherung und wer eigentlich die Schuld hat.

Nach einigen Anrufen nach Hause und Rücksprachen mit der Firma hatten wirs dann soweit hingebogen, dass sich der andere Geschädigte die Kontaktdaten von Mutter als derzeitige Auto-Inhaberin behält und somit dann seinen „Versicherungsanspruch“ (lol, allein das Wort … in Mexiko … ) geltend machen zu können, sobald unsere Berater im Centro Técnico, der ans Werk angeschlossenen Werkstatt, uns informiert hätten wieviel denn da zu machen wäre.

Somit quasi in bester Laune den Wochenendurlaub beginnend, sind wir noch durch die engen Straßen im Zentrum geschlängelt bis wir unser Hotel und einen Parkplatz, der 24h geöffnet hat, gefunden hatten.

das Zimmer

So mit – zugegebenermassen etwas heruntergekommener – Bleibe ausgestattet blieb noch der Hunger zu vertreiben. Darum haben wir mal die umliegenden Straßenzüge nach einem einigermaßen brauchbaren Restaurant abgeklappert.

Pimmelmann

Als Unterschied zum letzten Mal fanden wir in den Straßen um die Kathedrale Santo Domingo haufenweise dieser kruden Holz-(?)Figuren. Des geringen Detailgrads zum Trotz waren aber alle mit gut sichtbaren Geschlechtsmerkmalen ausgestattet.

Tja, naja, wer weiß, war bestimmt Kunst. Alles ganz tiefgründig. Viel zu deep für uns simples Volk. Auf jeden Fall sind wir letztlich bei einem kleinen Italiener gelandet, der ganz okay aussah. Dort haben wir gespeist und noch ne kleine cerveza getrunken und waren eigentlich ganz zufrieden, als wir nach dem Essen bemerkten, dass uns vom Salzstreuer aus eine kleine cucaracha anglotzte. Nach diesem Initialfund ging uns dann auf, dass die Viechter auch an der Wand hinter uns rumwuselten und so haben wir lieber schleunigst die Rechnung bestellt und uns höflich verabschiedet.

Hotelinnenhof || Hotel-Innenhof ||Hotel-Innen-Hof

Der Samstag ging hingegen schonmal etwas freundlicher los, mit Sonne im doch ganz nett geratenem „Atrium“ des Hotels.

Ecke mit dicker Sonne

Und wenig Verkehr auf den benachbarten Straßen. Wegen der guten Erfahrung mit einem Café in der Nähe beim letzten Besuch im November, sind wir einfach dort wieder hin zum frühstücken und haben uns ebenfalls wieder die King-Kong-Hotcakes bestellt. (Pfannkuchen mit Bananenscheibchen darin)

Heriberto

Danach sind wir Briefmarken holen und haben vor der Post noch das obere Wahlplakat vorgefunden, dessen Stil allein es in Deutschland wohl schon disqualifizieren würde. Andererseits ist es wohl die erste indigene Partei Mexikos, die da mithilfe zweier Parteien aus dem linken Flügel wirbt. Da könnte man also durchaus auch Sympatien für die aufsteigenden Unterdrückten hegen.

Weihnachtsgalaxie

Im Anschluss führte uns unsere Stadterkundung am eine Ecke weiter südlich gelegenen zócalo vorbei, der auch Ende Januar noch komplett voller Weihnachtssterne blühte. Allerdings keine solch Riesenmonsterviecher wie bei uns hier in der Nachbarschaft.

ganz spezielle Videothek

Ein paar Stunden später, also als quasi alles erkundet war, waren wir grade beim Mitbringselshoppen und hatten so eben zwei kleine hangearbeitete Teppiche eingepackt, als wir auf einen DVD-Stand mit ganz spezieller Ware stießen, die in Alemania zum Teil ja auf dem Index steht, was wegen der vielen braunen Matschbirnen ja auch gerechtfertigt ist.

Vista

Mehr oder minder von der Stadt und den in ihr feilgebotenen Waren gesättigt ging es auf den späten Nachmittag nochmal zur meiner Meinung nach spektakulärsten Station in Oaxaca – Monte Albán. Diesmal wie so oft vom Tomtom veräppelt (für México ist das Teil einfach nicht gemacht) allerdings über eine schmale Serpentinenstraße an tiefen Abhängen entlang, mit den ewig gefährlichen Nahverkehrsbussen als Gegenverkehr, die auch das ein ums andere mal schön mit 70 Sachen um die Kurve gerauscht kamen, mit ihrem ausladenden Wendekreis.

lila Baum

Diesmal wars leider nicht sehr sonnig, aber das hat andererseits natürlich auch den Vorteil, dass man sich keinen Sonnenbrand holt und auch nicht völlig ausgetrocknet ist, wenn man da ein Weilchen rumwandert. Außerdem gibts den Ruinen nochmal ein ganz anderes, dramatischeres Feel.

Basteln nach Zahlen

Tatsächlich hatte sich an selbigen seit letztem Mal nicht so sonderlich viel geändert. Sie waren immernoch dabei, das Observatorium der alten Zapoteken und daneben einen extra mit Anleitung nach Zahlen versehenen Bau wieder aufzubauen.

Es kommt ein Sturm

Und während wir da so rumwanderten und die steilen Stufen erklommen wurde das Wetter immer düsterer und unheilvoller, weil aus Pazifikrichtung ein Unwetter heraufzog.

Wie bei Roland Engerling mit diesem Aztekenkalender!

Aber wie gesagt, das machte die Szenerie ja nur dramatischer und da der Regen auf sich warten ließ, haben wir uns nicht hetzen lassen. Wohl auch einer der Vorteile, den die Indianer darin sahen, ein ganzes Bergplateau für eine Stadt abzutragen, nicht nur feindliche Armeen, auch Unwetter sieht man schon Stunden vorher heranziehen.

Krumpelopastein

Von der Südplattform abgestiegen gings an „den Tänzern“ und einigen anderen auf Steinen eingeritzten Bildern vorbei auf die andere Seite.

Samstags kein Wasser

Die *tamtamtaaaam* Nordseite.

Wolkeinbruch

Als der Regen dann doch langsam näher kam und das Tageslicht mehr und mehr schwand, hamwa uns dann aber auch gedacht wir lassens mal gut sein.

Hocker

Und sind über die halsbrecherische Treppe vom Nordplateau wieder runter zum Ein-/Ausgang.

Immer nur eine Blume auf einmal!

Wo Myriam noch die effiziente Zutrittsbeschränkung bemerkte.

"El bastardo"

Den Rest des Abends hats in Oaxaca genieselt und geregnet, sodass wir nicht mehr allzuviel unterwegs waren. Lediglich noch weitere Mitbringsel kaufen, darunter einen Mezcal mit Wurm drin für Matthias zum Geburtstag und ein T-Shirt vom Sonnenstein im D.F. für mich. Damit ich wenigstens auch ein richtig klischeeiges Mexiko-Shirt zum Mitnehmen habe. (Zusätzlich zu den zwei tatsächlich lokal angehauchten und irgendwie authentischer wirkenden, die es zu Weihnachten für mich von meinen Eltern gab!)

Danach sind wir lediglich noch ins uns ebenfalls von letztem Mal bekannte Restaurant Los Danzantes, um diesmal ohne Kakerlaken und richtig lecker zu Abend zu speisen. Es hat sich wiedermal gelohnt, kann ich euch sagen! Wenn man nach Oaxaca fährt, sollte man auf jeden Fall dort essen! Allein schon wegen der hammermäßigen Triple-Chocolate-Souflés!

5 de Mayo

Da wir uns am Samstag ja schon sattgesehen hatten von der Stadt, außerdem 8:00 Uhr der Parkplatz schloss und die anderen erst gegen 9:00 oder 10:00 öffneten, blieb am Sonntagmorgen eigentlich nur noch schnell irgendwo was zum Frühstück einzusammeln und dann die Rückreise nach Atlixco anzutreten, sodass man dort noch den Nachmittag zum Rumchillen hätte.

No-chics-tlan!

Ersteres war mit ein paar Doseneiskaffees und Kekspackungen vom Oxxo erledigt, wo uns beim Bezahlen irgendwo noch ein Obdachloser reingeplatzt ist, der erst Geld von uns erbetteln wollte, dann für seine 11,50$ einen Becher scharfe Soße kaufen wollte, wovon ihm die Kassiererin aber abriet. Jener war anscheinend schon bekannt, mit seiner Macke zusammengeschnorrtes Geld für sinnlosen Scheiss auszugeben. Als nächstes sollte es ein Feuerzeug sein, was sie ihm aber auch nicht verkaufen wollte. Dementsprechend hat er sichs in einem kleinen Handgemenge einfach genommen und sein Geld auf den Tresen geschmissen, ist rausgerannt und war von dannen.

Herr-der-Ringe-Wetter

Auf der Rückfahrt isses so langsam auch aufgeklart hinter uns, sodass die Gebirge um Oaxaca richtig Herr der Ringe mäßig aussahen.

Dampfberge

Wir allerdings hielten Kurs aufs schlechte Wetter.

Herbstwald ... im Januar

Haben dafür aber noch nen herbstlichen Wald dazu serviert bekommen.

düstahh

Auf der Fahrt wurde es dann immer düsterer und der geplante, gechillte Nachmittag in Puebla schien ins Wasser zu fallen.

noch düstahrarah

Ebenso meine geplanten Fotos von den Schluchten zwischen Oaxaca und Tehuacán.

Sonnenflackern

Aber wie schon bei Monte Albán hatte das Wetter auch da irgendwie was. Ab und zu mal ein Fleck Sonne, dann wieder düsterste Wolken im Hintergrund dazu und die majestätischen Berge dazwischen.

Matte

Hatte was Endzeitliches.

janz schön hoooch

Und hat abermals Lust gemacht, Markus‘ Vorschlag zu folgen, nach Los Moches zu fliegen/fahren und von dort mit der Bahn durch die Kupferschlucht zu fahren.

Wolkendecke (oben druff)

Aber dafür fehlt uns das dinero und vermutlich auch die Zeit.

Nebel

Egal, am Sonntag in Puebla angekommen war dann irgendwie nichts mehr mit Rumchillen. Meine Grippe/Darmverstimmung/allesaufeima hatte sich während der Fahrt wieder gemeldet und so war mir kotzübel als wir angekommen sind, sodass ich mich einfach direkt ins Bett gelegt und dort den Rest des Tages verbracht hab.

Acapulco zum Zweiten

Unterwasserkamera

Sozusagen last minute kam in der dritten Januarwoche Myriams Vater Peter bei uns in Atlixco an. Desrum sind wir direkt am WE nochmal nach Acapulco gehottet, um ihm (und uns natürlich auch) direkt mal sone Strandchillerei mit all-inclusive-Futter am sonnigen Pazifik zu bringen. Praktischerweise hatte Peter aber auch noch den einen oder anderen Kubikzentimeter Platz im Koffer frei, sodass er mir einerseits mein … sagen wir mal ursprüngliches Weihnachtsgeschenk mitbringen konnte, die Canon Powershot D10 für unterwasser snapshits und zugleich noch seinen Schnorchel zum Ausleihen und in Quintana Roo rumschnorcheln.

Die Unterwassertauglichkeit der Cam wurde direkt am Freitagabend noch in Acapulco festgestellt. Praktischerweise waren wir aufgrund des neuen horarios und der weniger kniffligen Passagiersituation im Auto diesmal auch tatsächlich schon gegen halb elf oder so im Hotel.

Acapulco-Bucht

Da wir so nett waren, nochmal ins gleiche Hotel zu fahren, war jenes wiederum so nett, uns nochmal exakt das selbe Zimmer im 15. Stock und damit nem super Ausblick über die Bucht zu geben. Dementsprechend hatten wir am Samstagmorgen wieder ne schöne Aussicht von unserem Balkon und aufgrund des … *ahem* Winters wars auch gar nicht so schwül, sondern in der Tat sehr, sehr angenehmes Klima dort. Wenn ich da dran denke, wie man in Puerto Vallarta in der Morgensonne einfach nur noch um Erlösung gebeten hat.

Pferd mit Hut

Naja und das Hotel haben wir uns natürlich nicht ohne Grund aus gesucht. Es begann wieder das übliche Programm von sich am Buffet tierischst vollfressen, dann am Strand rumliegen, im Wasser planschen, sich am Strand schön nen Sonnenbrand holen (okay das diesmal nicht so sehr) und das Ganze mehrmals wiederholen, bis Zeit is für Quebrada-Hüpfer gucken.

Hotelmeile oder zwei

Aufgrund des trüben Pazifikwassers dort is natürlich nich viel mit Unterwasserfotografieren los in Acapulco.

Zu Hülf! Au securs!

Nicht, dass es viel zu sehen gäbe. Außer dem ein oder anderen (zum Teil vielleicht willentlich) Ertrunkenem.

Flatschen gen Sonne und volle Kraft voraus, ayyyye!

So oder so, ließ es sich wieder mal gut rumliegen dort.

Hinab!

Diesmal wollt ich dann nich unbedingt Knete in dieses beknackte Restaurant stecken, wo wir letztes mal die Gummihosenhüpfer beobachtet haben, deswegen sind wir die Treppe runter zur Plataforma, von wo aus sie zu Beginn das erste Mal ins Wasser springen.

Plattform

Dort wars ziemlich schnell rappellvoll und die affigen Mexis haben sich natürlich wieder in jede Lücke gequetscht, die man der Höflichkeit halber zu seinen Mitmenschen gelassen hat. Deswegen mussten dann die Ellbogen ausgefahren und die Kamera hart in Anschlag genommen werden, bis die Jungens endlich mal losgemacht haben.

Kletterer

Aufgrund der durchschnittlich geringeren Körpergröße war dann aber das Mädel halb vor mir kaum ein Problem beim Fotos machen, denn ich konnt einfach über sie rüber gucken. Naja, auf jeden Fall haben die Kollegen dann gegen Achte mal angefangen, sich bißchen einzufeuchten und dann an der rauhen Klippe auf der anderen Seite wieder hochzukrabbeln. Inzwischen hatten sich auch wieder 3 Yachten angesammelt, um das Spektakel im hohen Wellengang eng gedrängt vom Meer aus zu beobachten. Die attention whores, die die Springer/Schwimmer nun mal sind, sind direkt zwei von denen zu einer von den Yachten gekrault und zum Fotos-machen an Board gegangen. Oder zum Tickepreis-eintreiben, weiß nicht. Dafür korrekt gebaut wären sie ja. Wär nur die Frage, wo man das ganze Kleingeld hinsteckt, während man wieder an Land schwimmt.

Hüpf

Alsbald dann gings halt auch mit großer Sause und viel Publikumsangeheize auch los.

Pedro wollte schon immer eine niedliche Schweinchennase.

20min. später war das Spektakel wieder vorbei, alle waren mal runtergesprungen und wir sind zurück zum Hotel, um auch ja nicht das Abendbuffet zu verpassen. Dann gab es am Strand noch sone Hula-hula-show, die eigentlich ganz okay war, bloß dass das ganze Publikum vollgefressen und unbeteiligt auf seinen Plastik-Strandstühlen drumrum saß und deswegen nicht grad viel passiert ist, wenn die Showmaster sowas riefen wie „Hey, hey! Und jetzt iiiihhhhr!!“

Währenddessen hab ich uns dreien immer schön aus der all-inclusive-bar nachgeholt und wenig später sind wir aufs Zimmer zum Harry Potter 7.2 gucken und noch ein-zwei all-inclusive-Bierchen-genießen, bis uns der Schlaf übermannt hat. So können Wochenenden ruhig öfter sein!

Ar beipep

Am Sonntagmorgen fiel uns zunächst mal auf dem Weg zum Frühstücksbuffet die eigenwillige Übersetzung von Arbeit auf der DND-Karte auf. Aber egal, es klingt richtig, wenn man es laut vorliest.

UW-Jacobo

Durch die letzte Völlerei beinah schwimmunfähig gemacht, sind wir nochmal für zwei Stündchen ins Wasser gehüpft, bevors losging. Nochmal geduscht, alles eingepackt und denn gut verbrannt mit ein paar Coke Zeros ausgestattet uns Auto gehüppt, sind wir Richtung Atlixco aufgebrochen. Nur um 10min. später kurz vor Acapulcos Maxitunnel von der Polizei rausgewunken zu werden. Ein Schmierenpolizist wie ausm B-Movie trat zu uns ans Fenster und in seiner öligsten Art und Weise begann er uns einen vom Pferd zu erzählen. Man müsste ja die Sicherheit seiner Mitfahrer und die der anderen Straßenteilnehmer schützen und achten und blablabla. Es dauerte eine ganze Weile bis er auf den Punkt kam und uns erzählte, wir wären weiter vorne über eine rote Ampel und einen Fußgängerübergang gefahren.

Dagegen müssten wir protestieren, es gab zwar eine Ampel (auf der anderen Straßenseite in Gegenrichtung), aber die war relativ sicher grün, da wir mit anderen Autos in Kolonne gefahren sind, die jedoch nicht rausgewunken wurden. Ebensowenig gab es einen Füßgängerübergang, die hier durch gelbe Längsstreifen auf der Fahrbahn markiert sind. Aber das war auch gar nicht das Thema, wie glaube ich alle Beteiligten ziemlich schnell wussten.

Es ging darum, dass Polizist zu werden hier sowas wie ein Lottoschein ist. Man wartet einfach bis ein Auto aus einem anderen Staat – oder besser noch – reich aussehende Ausländerarschlöcher vorbeikommen, hält sie an und drückt ihnen irgendeine absurd hohe Strafe auf. Drückt so richtig bad-cop-mäßig auf die Tube und dann wird schon der ein oder andere Peso rausspringen. Bei uns wären es angeblich 5000$ Strafe für eine Ampel und einen Fußgängerübergang gewesen. Da ahnt man dann zumindest schon, dass man einfach über den Tisch gezogen wird, von diesen korrupten Opfern.

So oder so, der Polizist erzählte was von wegen Videoaufnahmen und dass Myriam ihren Führerschein dalassen müsste und weil leider um 13:00 Uhr die Polizeistation schließt („Ohhh, tut uns leid, wir würden sie so gerne einbuchten, aber die Hauptfiliale hat schon zu!“) müssten wir am nächsten Tag 9:30 Uhr auf der Matte stehen, um die Strafe zu bezahlen und das … Video *ahem* zu sehen.

Wohl wissend, dass es kein Video gab und wir nach Puebla zurück mussten, bot er uns an „uns auf der Stelle zu helfen“ („¿Quiere que les ayudo acá?“). Mit dem hässlichsten Grinsen, was man sich bei dem hässlichsten Spaghettiwestern-Mexikaner vorstellen kann selbstverständlich. Also haben wir kurz und dämlich verhandelt („-500? -¡Ayyy amigoooo, 500 es muy pocooo!“) und sind mit 1000$ weniger im Portemonee und einem widerlichen Gefühl in der Magengrube ab nach Hause gefahren.

Um mal Fear and Loathing zu zitieren: „Das Schwein hatte mich von allen Seiten gefickt.“ Und genau so fühlte es sich echt an.

Im Falle eines Falles, sind Features wirklich alles!

Deswegen herrschte die nächsten 30min. bis auf neu gelernte Schimpfwörter aus meinem „Chingonario“  betretenes Schweigen im Auto. Auch nicht zuletzt, weil der Tank fast leer war und wir noch 100km durch Guerreros Berglandschaft schaffen mussten, bis zur nächsten Pemex.

Popo

Einige Stunden später hatte sich die Wut ein wenig gelegt und wir wurden an der Abbiegung bei Chalcatzingo (gleichzeitig Grenze zwischen Morelos und Puebla) ein bißchen mit einem Popo in der Abendsonne entschädigt.

Wären diese korrupten Polizistenwichser nicht gewesen, wäre es ein ziemlich perfektes WE geworden. So oder so haben wirs glaube ich ganz gut genossen.

Betonteile

Betondingens

Hier wurden in den letzten 6 Monaten oft morgens riesige Betonteile mit ungefähr 15km/h über die Hügel Richtung Puebla kutschiert. Wo vermutlich ein riesiger Betonroboter dadraus gebaut wird. Oder so. Moment, das macht keinen Sinn.

Auf jeden Fall funktioniert das so, dass vorne ein Laster fährt, auf dem ein Ende des Trägers auf ein paar Holzlatten liegt und hinten dran so eine Art Tresine mit ein paar Rädern und einem Menschen irgendwo reingequetscht, der unter dem Betondingens nach dem Rechten sieht. Das letzte mal wurden wir dann sogar noch von einem warnblinkenden Folgefahrzeug überrascht, aus dessem Fenster man uns mit einer orangen Weste winkend bedeutete, Vorsicht walten zu lassen.

Das ist hier überhaupt so ein Ding, an einer Baustelle mit 15 Arbeitern, bedienen 5 Geräte und Fahrzeuge oder Schaufeln einfach mit Spaten, während die anderen 10 am Rand stehen und mit irgendwelchen Westen oder bunten Tüchern den angekommenden Autofahrern entgegenwedeln. Anscheinend ist es billiger, 10 Leute für 8h am Tag dafür zu bezahlen, als einen dieser orangen Pylonen oder ein Warnschild aufzustellen.

Tanz auf dem Vulkan?

Faszinierend!

Schon lange wollten wir mal auf den Paso de Cortes, den Pass zwischen den beiden Vulkanen Popocatépetl und Iztaccíhuatl hochfahren. Da sie schon dort oben waren, wollten wir das mit den Nachbarn Caro und Daniel machen. Für den 15.1. war dann die Entscheidung gefallen, dass wir uns sonntags relativ zeitig erheben und das Ding durchziehen.

sozialistisches Portrait

Also wurde die Kameratasche gepackt, kräftig gefrühstückt und die warmen Klamotten trotz sanftem Klimas angezogen. Und Spot ist in den Baum hochgeklettert.

Watt?

Wo sie dann auch nimmer runter kommen wollte. Die Viechter den ganzen Tag draußen lassen wollten wir aber nicht, deswegen mussten wir sie irgendwie da runter bekommen. Nach einigen versuchen sie mit Futter und anderen Tricks anzulocken, hat Matthi dann letztlich die Leiter geholt und ist halb auf den Baum gestiegen, um sie wieder einzufangen.

Und genau nach dieser Heldentat haben wir uns dann doch entschlossen zu Hause zu bleiben, weil es bewölkt wurde. Von daher steht der Vulkanbesuch nach 6+ Monaten immernoch aus.

Vino caliente

Ein guter Morgen

Eigentlich isses ja jetze hier auch im Januar nicht wirklich kalt, aber um die langsam abflauende Weihnachtszeit noch zu nutzen und mutterns Kollegen auch noch in den Genuß des Mischgetränks und dessen Effekten zu bringen, haben wir am Ende der zweiten Januarwoche nochmal nen Glühweinabend gemacht.

Zuckahh

Diesmal waren wir auch gut mit Zucker ausgestattet – in der Tat ist sogar was übergeblieben – und konnten deswegen sofort losbrodeln.

Feuahh

Dazu gabs noch für jeden ne Pizza familiar, pünktlich geliefert und wie immer lecker vom Portali, dem italienischen Restaurant am Ortsrand Atlixcos.

Fotofutzies

Auf verschiedenste Art und Weise gut befüllt, haben sich Alfonso – mit seiner neuen – , Brian und ich unseren Kameras und dem frisch vorhandenem Sternenhimmel gewidmet.

Giftgas und Sterne