Archiv für den Tag: Februar 18, 2012

Acapulco zum Zweiten

Unterwasserkamera

Sozusagen last minute kam in der dritten Januarwoche Myriams Vater Peter bei uns in Atlixco an. Desrum sind wir direkt am WE nochmal nach Acapulco gehottet, um ihm (und uns natürlich auch) direkt mal sone Strandchillerei mit all-inclusive-Futter am sonnigen Pazifik zu bringen. Praktischerweise hatte Peter aber auch noch den einen oder anderen Kubikzentimeter Platz im Koffer frei, sodass er mir einerseits mein … sagen wir mal ursprüngliches Weihnachtsgeschenk mitbringen konnte, die Canon Powershot D10 für unterwasser snapshits und zugleich noch seinen Schnorchel zum Ausleihen und in Quintana Roo rumschnorcheln.

Die Unterwassertauglichkeit der Cam wurde direkt am Freitagabend noch in Acapulco festgestellt. Praktischerweise waren wir aufgrund des neuen horarios und der weniger kniffligen Passagiersituation im Auto diesmal auch tatsächlich schon gegen halb elf oder so im Hotel.

Acapulco-Bucht

Da wir so nett waren, nochmal ins gleiche Hotel zu fahren, war jenes wiederum so nett, uns nochmal exakt das selbe Zimmer im 15. Stock und damit nem super Ausblick über die Bucht zu geben. Dementsprechend hatten wir am Samstagmorgen wieder ne schöne Aussicht von unserem Balkon und aufgrund des … *ahem* Winters wars auch gar nicht so schwül, sondern in der Tat sehr, sehr angenehmes Klima dort. Wenn ich da dran denke, wie man in Puerto Vallarta in der Morgensonne einfach nur noch um Erlösung gebeten hat.

Pferd mit Hut

Naja und das Hotel haben wir uns natürlich nicht ohne Grund aus gesucht. Es begann wieder das übliche Programm von sich am Buffet tierischst vollfressen, dann am Strand rumliegen, im Wasser planschen, sich am Strand schön nen Sonnenbrand holen (okay das diesmal nicht so sehr) und das Ganze mehrmals wiederholen, bis Zeit is für Quebrada-Hüpfer gucken.

Hotelmeile oder zwei

Aufgrund des trüben Pazifikwassers dort is natürlich nich viel mit Unterwasserfotografieren los in Acapulco.

Zu Hülf! Au securs!

Nicht, dass es viel zu sehen gäbe. Außer dem ein oder anderen (zum Teil vielleicht willentlich) Ertrunkenem.

Flatschen gen Sonne und volle Kraft voraus, ayyyye!

So oder so, ließ es sich wieder mal gut rumliegen dort.

Hinab!

Diesmal wollt ich dann nich unbedingt Knete in dieses beknackte Restaurant stecken, wo wir letztes mal die Gummihosenhüpfer beobachtet haben, deswegen sind wir die Treppe runter zur Plataforma, von wo aus sie zu Beginn das erste Mal ins Wasser springen.

Plattform

Dort wars ziemlich schnell rappellvoll und die affigen Mexis haben sich natürlich wieder in jede Lücke gequetscht, die man der Höflichkeit halber zu seinen Mitmenschen gelassen hat. Deswegen mussten dann die Ellbogen ausgefahren und die Kamera hart in Anschlag genommen werden, bis die Jungens endlich mal losgemacht haben.

Kletterer

Aufgrund der durchschnittlich geringeren Körpergröße war dann aber das Mädel halb vor mir kaum ein Problem beim Fotos machen, denn ich konnt einfach über sie rüber gucken. Naja, auf jeden Fall haben die Kollegen dann gegen Achte mal angefangen, sich bißchen einzufeuchten und dann an der rauhen Klippe auf der anderen Seite wieder hochzukrabbeln. Inzwischen hatten sich auch wieder 3 Yachten angesammelt, um das Spektakel im hohen Wellengang eng gedrängt vom Meer aus zu beobachten. Die attention whores, die die Springer/Schwimmer nun mal sind, sind direkt zwei von denen zu einer von den Yachten gekrault und zum Fotos-machen an Board gegangen. Oder zum Tickepreis-eintreiben, weiß nicht. Dafür korrekt gebaut wären sie ja. Wär nur die Frage, wo man das ganze Kleingeld hinsteckt, während man wieder an Land schwimmt.

Hüpf

Alsbald dann gings halt auch mit großer Sause und viel Publikumsangeheize auch los.

Pedro wollte schon immer eine niedliche Schweinchennase.

20min. später war das Spektakel wieder vorbei, alle waren mal runtergesprungen und wir sind zurück zum Hotel, um auch ja nicht das Abendbuffet zu verpassen. Dann gab es am Strand noch sone Hula-hula-show, die eigentlich ganz okay war, bloß dass das ganze Publikum vollgefressen und unbeteiligt auf seinen Plastik-Strandstühlen drumrum saß und deswegen nicht grad viel passiert ist, wenn die Showmaster sowas riefen wie „Hey, hey! Und jetzt iiiihhhhr!!“

Währenddessen hab ich uns dreien immer schön aus der all-inclusive-bar nachgeholt und wenig später sind wir aufs Zimmer zum Harry Potter 7.2 gucken und noch ein-zwei all-inclusive-Bierchen-genießen, bis uns der Schlaf übermannt hat. So können Wochenenden ruhig öfter sein!

Ar beipep

Am Sonntagmorgen fiel uns zunächst mal auf dem Weg zum Frühstücksbuffet die eigenwillige Übersetzung von Arbeit auf der DND-Karte auf. Aber egal, es klingt richtig, wenn man es laut vorliest.

UW-Jacobo

Durch die letzte Völlerei beinah schwimmunfähig gemacht, sind wir nochmal für zwei Stündchen ins Wasser gehüpft, bevors losging. Nochmal geduscht, alles eingepackt und denn gut verbrannt mit ein paar Coke Zeros ausgestattet uns Auto gehüppt, sind wir Richtung Atlixco aufgebrochen. Nur um 10min. später kurz vor Acapulcos Maxitunnel von der Polizei rausgewunken zu werden. Ein Schmierenpolizist wie ausm B-Movie trat zu uns ans Fenster und in seiner öligsten Art und Weise begann er uns einen vom Pferd zu erzählen. Man müsste ja die Sicherheit seiner Mitfahrer und die der anderen Straßenteilnehmer schützen und achten und blablabla. Es dauerte eine ganze Weile bis er auf den Punkt kam und uns erzählte, wir wären weiter vorne über eine rote Ampel und einen Fußgängerübergang gefahren.

Dagegen müssten wir protestieren, es gab zwar eine Ampel (auf der anderen Straßenseite in Gegenrichtung), aber die war relativ sicher grün, da wir mit anderen Autos in Kolonne gefahren sind, die jedoch nicht rausgewunken wurden. Ebensowenig gab es einen Füßgängerübergang, die hier durch gelbe Längsstreifen auf der Fahrbahn markiert sind. Aber das war auch gar nicht das Thema, wie glaube ich alle Beteiligten ziemlich schnell wussten.

Es ging darum, dass Polizist zu werden hier sowas wie ein Lottoschein ist. Man wartet einfach bis ein Auto aus einem anderen Staat – oder besser noch – reich aussehende Ausländerarschlöcher vorbeikommen, hält sie an und drückt ihnen irgendeine absurd hohe Strafe auf. Drückt so richtig bad-cop-mäßig auf die Tube und dann wird schon der ein oder andere Peso rausspringen. Bei uns wären es angeblich 5000$ Strafe für eine Ampel und einen Fußgängerübergang gewesen. Da ahnt man dann zumindest schon, dass man einfach über den Tisch gezogen wird, von diesen korrupten Opfern.

So oder so, der Polizist erzählte was von wegen Videoaufnahmen und dass Myriam ihren Führerschein dalassen müsste und weil leider um 13:00 Uhr die Polizeistation schließt („Ohhh, tut uns leid, wir würden sie so gerne einbuchten, aber die Hauptfiliale hat schon zu!“) müssten wir am nächsten Tag 9:30 Uhr auf der Matte stehen, um die Strafe zu bezahlen und das … Video *ahem* zu sehen.

Wohl wissend, dass es kein Video gab und wir nach Puebla zurück mussten, bot er uns an „uns auf der Stelle zu helfen“ („¿Quiere que les ayudo acá?“). Mit dem hässlichsten Grinsen, was man sich bei dem hässlichsten Spaghettiwestern-Mexikaner vorstellen kann selbstverständlich. Also haben wir kurz und dämlich verhandelt („-500? -¡Ayyy amigoooo, 500 es muy pocooo!“) und sind mit 1000$ weniger im Portemonee und einem widerlichen Gefühl in der Magengrube ab nach Hause gefahren.

Um mal Fear and Loathing zu zitieren: „Das Schwein hatte mich von allen Seiten gefickt.“ Und genau so fühlte es sich echt an.

Im Falle eines Falles, sind Features wirklich alles!

Deswegen herrschte die nächsten 30min. bis auf neu gelernte Schimpfwörter aus meinem „Chingonario“  betretenes Schweigen im Auto. Auch nicht zuletzt, weil der Tank fast leer war und wir noch 100km durch Guerreros Berglandschaft schaffen mussten, bis zur nächsten Pemex.

Popo

Einige Stunden später hatte sich die Wut ein wenig gelegt und wir wurden an der Abbiegung bei Chalcatzingo (gleichzeitig Grenze zwischen Morelos und Puebla) ein bißchen mit einem Popo in der Abendsonne entschädigt.

Wären diese korrupten Polizistenwichser nicht gewesen, wäre es ein ziemlich perfektes WE geworden. So oder so haben wirs glaube ich ganz gut genossen.

Betonteile

Betondingens

Hier wurden in den letzten 6 Monaten oft morgens riesige Betonteile mit ungefähr 15km/h über die Hügel Richtung Puebla kutschiert. Wo vermutlich ein riesiger Betonroboter dadraus gebaut wird. Oder so. Moment, das macht keinen Sinn.

Auf jeden Fall funktioniert das so, dass vorne ein Laster fährt, auf dem ein Ende des Trägers auf ein paar Holzlatten liegt und hinten dran so eine Art Tresine mit ein paar Rädern und einem Menschen irgendwo reingequetscht, der unter dem Betondingens nach dem Rechten sieht. Das letzte mal wurden wir dann sogar noch von einem warnblinkenden Folgefahrzeug überrascht, aus dessem Fenster man uns mit einer orangen Weste winkend bedeutete, Vorsicht walten zu lassen.

Das ist hier überhaupt so ein Ding, an einer Baustelle mit 15 Arbeitern, bedienen 5 Geräte und Fahrzeuge oder Schaufeln einfach mit Spaten, während die anderen 10 am Rand stehen und mit irgendwelchen Westen oder bunten Tüchern den angekommenden Autofahrern entgegenwedeln. Anscheinend ist es billiger, 10 Leute für 8h am Tag dafür zu bezahlen, als einen dieser orangen Pylonen oder ein Warnschild aufzustellen.

Tanz auf dem Vulkan?

Faszinierend!

Schon lange wollten wir mal auf den Paso de Cortes, den Pass zwischen den beiden Vulkanen Popocatépetl und Iztaccíhuatl hochfahren. Da sie schon dort oben waren, wollten wir das mit den Nachbarn Caro und Daniel machen. Für den 15.1. war dann die Entscheidung gefallen, dass wir uns sonntags relativ zeitig erheben und das Ding durchziehen.

sozialistisches Portrait

Also wurde die Kameratasche gepackt, kräftig gefrühstückt und die warmen Klamotten trotz sanftem Klimas angezogen. Und Spot ist in den Baum hochgeklettert.

Watt?

Wo sie dann auch nimmer runter kommen wollte. Die Viechter den ganzen Tag draußen lassen wollten wir aber nicht, deswegen mussten wir sie irgendwie da runter bekommen. Nach einigen versuchen sie mit Futter und anderen Tricks anzulocken, hat Matthi dann letztlich die Leiter geholt und ist halb auf den Baum gestiegen, um sie wieder einzufangen.

Und genau nach dieser Heldentat haben wir uns dann doch entschlossen zu Hause zu bleiben, weil es bewölkt wurde. Von daher steht der Vulkanbesuch nach 6+ Monaten immernoch aus.

Vino caliente

Ein guter Morgen

Eigentlich isses ja jetze hier auch im Januar nicht wirklich kalt, aber um die langsam abflauende Weihnachtszeit noch zu nutzen und mutterns Kollegen auch noch in den Genuß des Mischgetränks und dessen Effekten zu bringen, haben wir am Ende der zweiten Januarwoche nochmal nen Glühweinabend gemacht.

Zuckahh

Diesmal waren wir auch gut mit Zucker ausgestattet – in der Tat ist sogar was übergeblieben – und konnten deswegen sofort losbrodeln.

Feuahh

Dazu gabs noch für jeden ne Pizza familiar, pünktlich geliefert und wie immer lecker vom Portali, dem italienischen Restaurant am Ortsrand Atlixcos.

Fotofutzies

Auf verschiedenste Art und Weise gut befüllt, haben sich Alfonso – mit seiner neuen – , Brian und ich unseren Kameras und dem frisch vorhandenem Sternenhimmel gewidmet.

Giftgas und Sterne

Vulkanfragen

Iztaccíhuatl

Myriam und ich haben ja eine Weile über den Iztaccíhuatl, den Vulkan neben dem Popo, debattiert. Der leyenda nach ist das ja die schlafende Frau, über die der Popo wacht und wenn man aus dem richtigen Winkel draufguckt, sieht er tatsächlich wie eine schlafende, zugedeckte Frau aus.

Interpretation Jacob

Bleibt die Frage der Interpretation jener schlafenden Frau. Oben zu sehen so wie ich mir das vorstelle.

Interpretation Myriam

Und hier wie Myriam sich das vorstellt. Die Entscheidung für entweder die eine oder andere Deutung überlasse ich an dieser Stelle euch.

Linsenwolken

Aufm Heimweg gabs wieder mal ufoförmige Linsenwolken zu sehen, die es in Berlin aufgrund der Geographie dort einfach nicht gibt, behaupte ich mal.

Arme Spot!

Hühnchenspot

Zum ersten Arbeitstag des neuen Jahres durften die malträtierten Kätzchen wieder nach Hause kommen. Mit einem Tag Verspätung. Beide waren total verwirrt von der Betäubung und ziemlich ängstlich und müde. Besonders Spot hat das ganze natürlich übel mitgespielt und sie sah aus wie ein aufgeschnippeltes Hühnchen. 🙁

Letzter Weihnachtsurlaubstag

Schmetterling im Garten

Morgens beim Pfannkuchenessen im Garten fiel uns am letzten Weihnachtsurlaubstag ein Schmetterling auf, der in der Hecke saß. Ich frage mich, ob es die ausgewachsene Variante dieser giftigen Stachelraupen ist, die hier immer sofort zermanscht werden, wenn sie im Garten auftauchen.

Mond und Mispel

Abends dann schien wieder schön der Vollmond am Himmel, bzw. durch die Mispel- und Bambusblätter hindurch. Ein Fall für die Russentonne! Es erscheint mir irgendwie wie ein Panel aus einem Manga, mein Bild.