Archiv für den Tag: März 5, 2012

Tulum – Tag 1

Our house ... *daaan dum* in the middle of a ... beach

Am Donnerstag war die Ruinenguckerei dann auch schon wieder zu Ende und wir konnten wieder ab an‘ Strand. Diesmal in Tulum, wo wir den Rest unseres Urlaubs verbringen wollten. Dort hatten wir uns, wie’s Gang und Gäbe ist, kleine cabañas am Strand gemietet, also diese Hütten, die ihr hier oben seht.

der See vorm Haus

Das lässt zwar Hotel-Komfort wie Frühstück inklusive oder sowas missen, ist dafür aber umso geiler, weil man inmitten vom Palmen direkt am Strand des karibischen Meeres wohnt und einfach mal den ganzen Tag am Strand gammeln kann, weil man eh nur 20m bis zu seiner Hütte latschen muss, wenn man was braucht.

Badeteich

Außerdem ist das ganze noch etwas privater als z.B. auf Isla Mujeres, weil jedes „cabaña Hotel“ nenn ich sie jetzt mal sein eigenes Stückchen Gelände hat, wo man eben zu acht oder zu zehnt oder so – abhängig davon wieviele Menschen eben in die cabañas passen – für sich ist. Und obwohl man Strand in Mexiko wohl nicht als Besitz beanspruchen kann, treiben sich dementsprechend auch nicht soviele Menschen zwischen diesem Gelände und dem Wasser rum, die da nicht hingehören. Was sollten sie auch, haben ja ihre eigenen Hütten woanders.

das andere Hüttchen

A propos, die obere, runde Hütte war unsere – Myriams und meine – und jene hier, ein paar Meter weiter in den Palmenwedeln versteckt, bzw. deren untere Etage, war die von Korni und Mandy.

Schwimmnuss

Ganz auf Komfort musste man dort aber btw. auch nicht verzichten, immerhin das Bad war eigentlich ziemlich nett gemacht, mit einer riesigen Dusche, es gab beinah rund um die Uhr Strom (in Tulum keine Selbstverständlichkeit, da alles über Diesel- oder Solar-Generatoren läuft!!) und wenn man Glück hatte, hat der Wifi-Router auch mal ne ordentliche DNS-Tabelle geladen und man konnte in seiner cabaña aufn Abend schön rumsurfen. Sprich: Facebook-gammeln.

der Garten

Allerdings gabs keine Tür zum Bad, der Türrahmen zum Wohnschlafzimmer war einfach leer. Das ist schon gewöhnungsbedürftig. Vorallem wenn man quasi „Gäste“ aus der Nachbarcabaña hat.

Blick ausm Fenster

Aber da arrangiert man sich schon irgendwie. Achja, ein weiterer Vorteil von der Strandnähe ist natürlich die geile Aussicht, wenn man die Vorhänge öffnet.

Sonnenuntergang am Strand

Gegen 15 Uhr sind wir nach der Fahrt quer über die Halbinsel bei unseren cabañas angekommen und konnten somit nach der Kofferschlepperei durch den glühend heißen Palmen- und Farn-Garten gleich nochmal ins – am Donnerstag leider ziemlich seegrasverschmutzte – Meer hüppen, um uns abzukühlen.

der Weg ruff

Ein paar Stunden später, frisch abgeduscht und ausgehfein, sind wir nochmal ein bißchen Richtung Stadt gefahren, um uns was zu Essen zu suchen.

Mateo's

Haben dann immernoch in der Cabañazone zu Mateo’s Grill gefunden. War ganz nett dort, man hatte um sich rum die im Wind rauschenden Palmen, die warme Beleuchtung und in Sichtweite den Grill selbst. Leider war der Service mexikanisch, lahmarschig. Hier hat man oft das Gefühl, dass sie eigentlich gar nichts verkaufen wollen, wo man in DE kaum beim letzten Schluck angekommen schon quasi ein neues Getränk vor sich stehen hat. Hier hingegen gibt es oft 3 Kellner für einen Tisch und vielleicht noch 2 bus boys, aber um Getränke muss man sich trotzdem selber kümmern. Evtl. wäre es manchmal schneller, man liefe zum nächsten Supermarkt und kauft dort einfach schnell noch nen Sixer. Naja, aber das Essen war lecker, das hats wieder rausgerissen.

Mültschtraße

Wenig später wieder den Chrysler zwischen die Palmen gestellt, sind Korni und ich mit ein paar Biers an den Strand runter, wo tatsächlich so wenig künstliches Licht war, dass man mit dem bloßen Auge die Milchstraße sehen konnte.

Treibholz

Dementsprechend haben wir uns dort zwischen Strandgut und Palmen noch ein wenig fotografierend die Meeresbrise gegeben und ein paar Pullerwasser gezischt.

chillaxin' unterm Sternenzelt

Um dann irgendwann ziemlich k.O. die 20m zur Hütte zu stolpern und dort zum Rauschen der Wellen unterm Moskitonetz einzupennen.

Uxmal

Schweizer sind das ja gewohnt

Von Mérida aus haben wir am Mittwoch gleich früh morgens Uxmal („Usch-mal“) besichtigt, eine weitere, bekannte Ruinenstätte von einer der Maya-Bevölkerungen.

Also wie letztes mal auch sind wir früh losgefahren. Da waren wir erst vormittags. Weswegen es auch da wieder gut heiß war und wir erstmal unsere Gerstenkaltschale aus ihrer 250ml-Flasche notevakuiert haben, bevor sie warm geworden wäre.

"kein Zutritt über Schuhgröße 38"

Wenn man sich dort so die Hitze gibt, kann man sich noch viel schlechter vorstellen wie 1. jemand diese extrem steilen und ziemlich hohen Pyramiden gebaut haben soll und 2. wie und warum zum Geier da überhaupt nochmal jemand hochgeklettert sein soll.

Maya-Fitnessstudio

Nichtsdestotrotz sind diese Konstruktionen natürlich extrem beeindruckend.

Phoney!

Also, weniger diese fake Torbögen, als die steilen Pyramiden oder die Eingangsverzierungen der Häuser natürlich.

Haus vom Nikolaus

Neben der steilen Zaubererpyramide liegt das „cuadrado de monjas“ oder Nonnenviereck.

Bühne

Wo man von einer Plattform aus ziemlich mühelos den kompletten Innenhof beschallen konnte, wie ich Monty Python zitierend herausgefunden habe. Ebenfalls lassen sich dort im Schatten sitzend gut spontan gebastelte Sandwiches verspeisen.

Näschen

An den Hausecken jenes Vierecks fand sich die vom Vortag bekannte Nase von Chac. (der mit dem Regen und Fruchtbarkeit und solcherlei)

Dschungelruinen

Nach dem kleinen Picknick sind wir zum hier in der Mitte links zu sehenden Schildkrötenhaus rüber.

Fußball für Krasse

Was wiedermal über den Fußballplatz führte. Dessen Tor war diesmal nicht ganz so hoch angebracht, was der gelehrte Anthropologie Korni H. dadurch erklärt, dass dort halt nur Zwerge gelebt haben.

Haupthaus, 265/400 HP

Dafür sprächen auch die niedrigen Eingangstüren überall, wie hier beim Gouverneurspalast.

Zaubererpyramide

Hinter dem Schildkrötenhaus liegt die Hauptpyramides Uxmals, von der aus man recht gut das restliche Gelände überblicken kann. So auch die steile Zauberpyramide von weiter oben. Der Aufstieg ist allerdings ebenfalls eine Qual in dem Klima, auch wenn man sich praktischerweise recht knapp über dem Meeresspiegel befindet und somit zumindest nicht das Problem mit der Höhenluft hat.

Eingang zum Gouverneurspalast

Direkt neben dem Schildkrötenhaus steht der schon oben gesehene Gouverneurspalast, der entsprechend seiner Bedeutung nicht nur verdammt groß, sondern auch verdammt prachtvoll verziert ist.

'ecko

Herr Korni hingegen interessierte sich aber mehr für die allgegenwärtigen Iguanas und ist dementsprechend nur um den Dicken im obigen Foto mal von Nahem ins Bild zu bekommen mal eben einen Abhang von 4m hinuntergeklettert. Das Viech fand es nicht so toll beim Sonnenbaden belästigt zu werden und ist deswegen dann aber kurz später zwischen ein paar Steinchen verschwunden.

Und wir habens ihm quasi gleichgetan, sind abermals mit ordentlich aufgedrehter AC nach Mérida zurückgefahren und habens uns dort den Rest des Nachmittags im Pool unseres kleinen, aber feinen Hotels gut gehen lassen.

der Klon reift

Wo uns die Besitzerung auf Anfrage nach einem Restaurant mit yucatekischer Küche anbot, uns aus einem Restaurant aus der Nähe ein paar Sachen und auf dem Weg ein paar Bier mit zu holen.

Anderweltlich

Und das alles zum Selbstkostenpreis, inklusive Tischdecken, servieren und alles. Wir wurden richtig bemuttert sozusagen, konnten gar nicht so schnell essen wie’s Nachschlag/Nachbier/Nachtisch gab. Richtig, richtig nice! Hat schon seine Vorteile, in so einem kleinen, familiären Hotel unterzukommen.

Chichen Itza

Präposition

Direkt am nächsten Morgen haben wir uns, um der Hitze und den Touribusmassen zu entgehen, von unserer Pole-position aus mit Oxxo-Frühstück ausgerüstet wieder zu den Ruinen der einst bedeutenden Mayastadt begeben. Aufgrund unserer Eintrittskarten vom Vorabend mussten wir nur noch einen Restbetrag bezahlen, allerdings als Extranjeros, also Ausländer, wesentlich mehr, als die nationalen Besucher. Abgesehen davon gabs am Eingang jenes lustige Schild, das einem dies und jenes verbietet, manchmal aber an Präpositionen spart.

piramide

Unsere Tour drinnen haben wir erstma mit der gleichen Pyramide begonnen, die am Abend zuvor so hardcore angeleuchtet war. Trotz der morgendlichen Stunde wars schon gut heiß, weswegen wir in einigem Abstand unter Bäumen drumrum geschlichen sind. Nur Conny hat sich in die tödlichen Sonnenstrahlen gewagt, wie man links unten sieht.

Quidditch-Platz

Danach gings auf den Platz fürs juego de pelote, also Quidditch Fußball und auch da ist Conny links unten im Foto zu sehen. Angeblich durfte man bei den Maya den Ball ja wohl nur aus der Hüfte oder der Schulter spielen, was das hoch angebrachte, kleine Tor irgendwie noch unglaubwürdiger erscheinenen lässt.

Aber gut, vielleicht waren sie einfach badass. Immerhin wurde ja auch der Cap’n der Verlierermannschaft enthauptet, als das Spiel zu Ende war.

der lange, beschwerliche, souvenirverkäufergesäumte Weg

Von dort den beschwerlichen Weg der Maya, die vermutlich schon damals an unzähligen, nervigen Souvenirverkäufern vorbei mussten, um zum Cenote von Chac (gesprochen wie „Chuck“ in „Chuck Norris“) zu gehen.

dem Chac sei Cenote

Chac ist der Gott des Wassers gewesen und damit er immer kräftig rieseln lässt, musste man ab und zu kleine Jungs blau anmalen und in den obigen Cenote schmeissen, auf dass sie sichs Genick brechen oder jämmerlich ersaufen.

Säulchen

Offensichtlich funktionierts, wenn man sich die grünen Wiesen dort mal so anschaut. Außerdem würde das auch die mexikanische Affinität zu den pitufos erklären.

Kirche!?

Ein paar Runden und Gebäude und so später wars uns dann aber endgültig zu heiß und stickig und letztlich sind Ruinen wie schon gesagt immer nur Ruinen, weswegen wir in unseren niedlichen Chrysler mit volle Pulle Klimaanlage an gestiegen sind und uns auf den Weg nach Mérida gemacht haben, was der Ausgangspunkt für den Ausflug am nächsten Tag sein sollte.