Shoppingtag

Schriftzug "Puebla" vor Pyramide Cholula

Na … eigentlich doch Cholula, oder nicht? Ich kann ja ans Ortseingangsschild von Potsdam auch nicht einfach „Berlin“ schreiben

Der 30.12.2017 war den Besorgungen gewidmet. Es stand ja immernoch der oder die rebozos auf der Einkaufsliste und mir war kürzlich mal wieder mein CF-Karten-Adapter abgesprungen, über den ich meiner Kamera vorgaukele die zweite Speicherkarte wären eigentlich gar keine zwei Micro-SD-Karten, sondern eben eine einzige, supidupitolle CF-Karte. Leider verhaspelt sich das Ding hin und wieder mal und dann kann die Kamera mit der Karte nichts mehr anfangen.

Laden Artesanias Cholula

Plane’arium

Im Prinzip ist das nicht so wild, da ich eh eine schnelle SD-Karte als Hauptkarte verwende, weil das sonst mit der 4K-Filmerei nichts werden würde, aber ich mag lieber zwei Speicherkarten in der Kamera haben, auf die simultan Fotos geschrieben werden, daher habe ich unter „Nice to have“ eine echte, richtige CF-Karte und einen Kartenleser dafür mental abgespeichert und es so meinen Mitmenschen kundgetan.

Geschäft an der Av. Morelos in Cholula

Stehen würden mir die Blusen bestimmt, wenn sie auch den richtigen Schnitt hätten

Weil die rebozos in Cholula schon mal auf dem tianguis am Fuße der Pyramide gesichtet wurden, sind wir zunächst wieder dort hin aufgebrochen. Inzwischen sind wir ja quasi alte Hasen was das betrifft. Im Laden, der sich einfach „Artesanías“ nennt, sind wir auch direkt fündig geworden und Myriam hat nach etwas Herumwühlen einen purpurnen als den ihrigen erkoren.

Schild für mexikanisches Essen und Agavenwein

Pulque, joar

Ich habe die Gelegenheit ebenfalls am Schopf gepackt und mir endlich mal einen von diesen Mexikopullovern gekauft, die wohl weithin als Baja Hoodie bekannt sind. Das hatte ich die letzten male versäumt, allerdings auch dadurch, dass sie nie eine passende Größe hatten in diesen Läden und ich immer schnell genervt und mit der Geduld am Ende war. Dieses mal jedoch habe ich mich recht schnell für einen blass azurblauen Pulli entschieden, der gerade noch gegen einen cappucchinobraunen gewinnen konnte, weil er besser meine Augenfarbe komplementiert und sowieso und überhaupt. Für 200$ MXN bei einem Kurs von 23:1 konnte man da jetzt auch nicht viel falsch machen, selbst wenn das Ding in einem Jahr zu staub zerfallen sollte.

Schild 50$ MXN für einen Liter Bier

2,20€ fürn Liter Bier im Restaurant, amtlich

Alsdann war ich eigentlich raus aus der ganzen Sache und habe mich eher so mitziehen lassen beim Durchsuchen der Läden nach noch anderen Kleidern, Blusen und … Spiegeln!? Tatsächlich hätte mich in der Mittagssonne dann langsam das Bierangebot oder eine kühle Pulque interessiert, aber ich war ja nun designated driver, damit Joni uns nicht alle taub schreit.

Blumentöpfe in Kopfform an der Av. Morelos in Cholula

Blumenköpfe

Nach ein mal die Avenida Morelos rauf und runter juckeln war es dann aber auch genug und wir haben meine Eltern ihre Spiegel suchen lassen während wir Richtung Italian Coffee an der Pyramide losgezogen sind.

Italian Coffee Pyramide Cholula

Nischt jips! Uffde Backen vielleicht

Dort ließ es sich bei dem schönen Wetter ganz angenehm aushalten, mit so einer Kaffeekreation mit geschreddetem Eis drin und nach kurzer Zeit gesellten sich auch die älteren Semester wieder zu uns.

Polizist mit GoPro auf dem Helm an der Pyramide Cholula

Ein viel zu warm eingepackter Polizist erklärt seine GoPro auf dem Helm

Erste-Hilfe-Mitarbeiter an der Pyramide Cholula

Erste Hilfe für Leute, denen die Pyramide etwas viel war?

Selfie vor der Virgen de Los Remedios in Cholula

Die Augen lächeln nicht mit

So gestärkt ist meiner einer nochmal so schnell es mir möglich war und mit der GoPro im Anschlag (filmend) auf die Pyramide hoch (wo man schon mal da ist), während die anderen mit den Kindern auf den großen Spielplatz aus amerikanischen Klettergerüstbausätzen und Kunstrasen sind, der sich an der Südostseite der Pyramide befindet.

Besucher auf der Pyramide Cholula

Los Besuchos

Dort oben habe ich diesmal endlich Zeitraffer gefilmt, allerdings von der Pyramide mit Leuten davor und Wolken dahinter und nicht von diesigen Vulkanen. Da währenddessen natürlich nicht viel zu tun ist, genoß ich derweil eine kalte Cola vom Oxxo vor der Pyramide und schoß ein paar Selfies mit GoPro und Handy, because.

Gerüst an der Virgen de los Remedios

Nicht ganz ohne, die Arbeit da oben

Als die Cola leer und die 10min. für den Zeitraffer voll waren bin ich dann noch ein wenig mit dem Tele um die Kirche herum, der man wie gesagt ihre Blessuren noch ansieht.

Risse im Glockenturm der Virgen de los Remedios

Ein Megafon, falls die Glocke mal nicht so deutlich schellt

Gespachtelte Risse an der Virgen de los Remedios

Eimer Farbe noch, dann gehts wieder

Rauch in Puebla

Brandrodung in der Stadt? I was gonna go to work but then I got high

Rundherum in den Randbereichen von Cholula und Puebla wurde natürlich wieder fleißig gekokelt, aber seltsamerweise war auch in der Stadt eine große Rauchfahne zu sehen.

Spielplatz an der Pyramide Cholula

Spielplatz zum Zusammenstöpseln

Mit unseren Einkäufen und den Kindern beladen sind wir nachdem ich von der Pyramide runte war nach Angelópolis aufgebrochen, um einerseits nach meinem Technikgefudel zu gucken und andererseits noch was richtiges zwischen die Kiemen zu bekommen. Dummerweise führt der Weg von Cholula nach Angelópolis natürlich mitten durch Puebla und dummerweise musste natürlich auch ich fahren, um nicht ein wild schreiendes Kind neben mir zu haben, das bei meinem Anblick nur noch mehr schreit.

Parkplatz Angelópolis

Des kemmer dor!

Glücklicherweise wiederum hatten wir ja immerhin eine SIM mit ordentlich Datenvolumen und somit Google Maps auf unserer Seite, das uns durch die verrücktesten Erfindungen der Verkehrsführung geleiten würde. Also beziehungsweise das Tat es auch. Eigentlich hatten Matthias und ich verabredet à la „Möge der Beste gewinnen“ jeder die ihm vorgeschlagene Route zu fahren und uns erst am Ziel wieder zu treffen, aber letztlich sind wir doch Kolonne gefahren.

Angelópolis Shopping Mall

americanish style

Ich hätte ja zu gerne ein paar von den Straßen und vorallem die sich über die Stadt schlängelnde Brücke festgehalten, über die uns unser Weg führte, aber das ging ja nicht. Etwas überraschend waren wir mit einem mal nach einer letzten Brücke neben der Shopping Mall Angelópolis angelangt, in der wir nicht zuletzt wegen der Beer Factory 2011 schon einige male waren.

Geschäft Steren in Angelópolis

Steren … stränn … schdränn

Ich war ganz froh erstmal die Fahrerei in der Stadt hinter mir zu haben und später nur noch ein mal die Atlixcayotl runterdüsen zu müssen, um nach Lomas zu kommen und habe mir ob der bevorstehenden klimatischen Veränderung trotz der sonnigen Temperaturen auf dem Parkplatz schon mal meine Pulloverjacke übergeworfen, für die ich in Cholula so gar keine Verwendung gehabt hatte. Typisch Mall im amerikanischen Stil war Angelópolis in meiner Erinnerung nämlich immer ordentlich heruntergekühlt gewesen. Speziell wenn ich dran denke wie wir in Strandkleidung nach unserem Besuch des Kaktussanktuariums bei Tehuacán gefroren haben.

Mini-Eisenbahn in Angelópolis

Ein Job bei dem man nur blöde werden kann

Während der lustigen Fahrt war dann auch das Töchterlein mal eingepennt, die ich mir also auf den Arm geschwungen habe, meine Ausdauer völlig über- und die Temperaturen drinnen unterschätzend. Es war zwar immerhin kühler in der Einkaufszeile, aber mit Pullover und pennendem, vom Auto aufgeheizten Kind war mir dann doch schnell ziemlich tropisch zumute in meiner Kluft und nachdem wir ein mal die Mall rauf und runter waren auf der Suche nach dem Canon-Shop von damals und der Beer Factory, habe ich Matthias die Kleine überantwortet. und wir sind vorerst in einem der Großrestaurants was essen gegangen. Anscheinend gab es keins von beiden Geschäften mehr, dafür aber einen Radioshack, in dem sich 16GB-USB-Sticks und 32GB-Micro-SD-Karten mit entsprechendem Lesegerät fanden. Alles ums Handy halt, Kameratechnik ist hier bis auf Spezialgeschäfte wenig verbreitet. Und selbst dann ist CF ja eher eine Nischentechnik geworden. Nach weiteren Fehlschlägen in der Elektroabteilung von Sears und noch einem anderen Laden wurden wir dann auf „stürrähh“ und „mwoldo“ oder sowas verwiesen. Ich habe zwar die Laute vernommen, die die Dame von sich gab, konnte aber die einzelnen Phoneme auch nach mehrmaligem Wiederholen so gar nicht auseinanderpflücken, sodass Matthias und ich auf gut Glück los sind nachdem wir die Frauen und Joni beim Krispy Kream Doughnuts abgeladen haben.

Schrotflinte bei der vigilancia Angelópolis

Und er so: BAM

Am westlichen Ende der Mall haben wir tatsächlich den Steren-Laden gefunden, den sie wohl meinte und dort hatten sie tatsächlich einen Kartenleser mit CF-Slot. Da der mit – soweit ich mich erinnere – 300$ nicht so übermäßig teuer war, wurde er mitgenommen. Eine passende Karte hatten sie leider nicht. In Lomas habe ich dann festgestellt, dass das Teil nur USB-2.0 ist, wie eigentlich auch zu erwarten war. Und leider konnte es mit dem Dual-Micro-SD-Adapter, bzw. den gestriped formattierten Karten darin, auch nichts anfangen. Nun gut.