El cruce

Viel karibisches Meer und zwei Boote

Das Gradientenwerkzeug war auch schon mal gleichmäßiger

Am 16.1.2018 war es wieder mal Zeit, um weiterzureisen. Schade eigentlich, denn gerade als wir nach dem letzten Frühstück auf der netten Terrasse des Na Balams am Kofferpacken waren kam auf ein mal die Sonne raus. Das gerade nachdem sie sich die letzten Tage ja eher rar gemacht hatte und wir sie zeitweise ja leider sowieso nicht genießen konnten.

Vogelperspektive auf Meer vor der Playa Norte

Flachwasser

Als die Koffer fertig waren, habe ich mir den Sohnemann auf den Rücken geschnallt und bin schnell noch zum Strand vor gestapft. Etwas Zeit bis zum Checkout war noch und die letzte Gelegenheit wollte ich gerne noch nutzen, um zumindest ganz kurz mal Drohne zu fliegen. Erst schien ja noch ein paar Tage Zeit zu sein, dann kam dieser ständige Wind auf, dann der Unfall und die Überfahrt aufs Festland und weiter Sturm und Regen und somit war es die ganze Zeit nix geworden.

Na Balam und Playa Norte von oben herab

Sieht doch nett aus, oder?

Leider schien es jedoch auch in der letzten Stunde nichts mehr zu werden, Koffer und Kinder hin oder her. Das Fluggerätli wollte nämlich von der Strandliege erst gar nicht abheben. Daran war allerdings kein Lampenfieber schuld, sondern das DJI Geofencing, das es der Drohne nicht ermöglichte abzuheben. Einfach super, wo es sich auf den letzten Drücker noch ergeben hätte, kommt auf einmal die Sicherheitstechnik dazwischen. Aber Halt! Es handelt sich nicht um eine rote No-Fly-Zone, nur eine Zone mit eingeschränkten Flugberechtigungen.

Playa Norte und Fähre zum Gran Puerto

Fähre in der Ferne

Irgendwie kann man also bewirken, dass man doch fliegen kann. Aber Zeit! Zeit! Ich bräuchte Zeit! Oh … und vielleicht Internet.

Sicht auf Playa Norte und municipio Isla Mujeres

Ganz schön klein, das municipio … macht Lust mit Moped zur Südspitze zu fahren

Also zurück ins Zimmer, denn das WLAN von Na Balams (Frühstücks-)Bar ist eher unzuverlässig, sodass ein Update der No-Fly-Zones oder das Anfordern einer Überbrückung nicht möglich war. Dort war trotz meines improvisierten Android-Hotspots auch nicht grade die beste Verbindung, aber immerhin ließ sich die verwirrende Entsperrungswebseite aufrufen, die einen dummerweise immer wieder bummerangartig im Kreis herum schickte. Und die Minuten verstrichen. Langsam wurde es frustrierend immer wieder die selben drei Links ohne Ergebnis durchzuklicken. UX-Design, hallo?

Blick Richtung Mia Reef Resort mit der Drohne

So klein, alles

Irgendwie musste also der Prozess geändert werden. Über die App konnte ich mich nicht wirklich einloggen und die Beschreibung auf der DJI-Webseite führte auch zu nichts. Also fand die Konsolenspielermethode Anwendung, bei der man einfach so viele Knöpfe wie möglich so schnell und oft wie möglich drückt. Also zumindest im übertragenen Sinne. Ich glaube ich habe das Problem dann doch über die App lösen können, denn zumindest habe ich es irgendwie zustande gebracht für die gelbe Zone eine Flugerlaubnis zu bekommen.

Palmen und Na Balam

Da hädmor doch gewohnt

Die gelbe Zone wiederum befindet sich innerhalb der roten Zone für Cancuns Flughafen. Somit hat man einen Radius, der in etwa die Playa Norte umschließt, in dem man herumfliegen kann. Völlig ausreichend. Vorallem mit knapp 30min. bis zum Checkout.

Karibisches Meer und Playa Norte mit der Drohne über dem Na Balam

Hach, da könnte man glatt nochmal reinhüpfen

Durch den Zeitdruck etwas gestresst und mit dem Sohnemann auf dem Rücken zwischen den Palmen herumtanzend habe ich das Fluggerät ordentlich heizen lassen, um noch ein paar nette Perspektiven zu bekommen. Wahrscheinlich hätte ich sie sogar in den Sportmodus schalten sollen, um noch etwas Geschwindigkeit herauszukitzeln. Andererseits ist es so schon immer eine Herausforderung ruhige Videoschwenks zu produzieren und wenn man dann noch unter Zeitdruck steht und zwischendurch auch mal ein paar Fotos schießen will, ist es wohl nicht allzu klug einen noch zuckeligeren, unruhigen Flugmodus zu wählen. Grade die Stabilität ist ja ein Verkaufskriterium der Mavic.

Palmen, Strand, Meer, Boot mit der Drohne

Na sieht das nicht mal gut aus? Also ich, meine ich. Rechts unten.

Also hab ich in relativer Sicherheit meine eh schon nervösen Runden gedreht, wie ein Wilder gefilmt und geknipst und beim Überfliegen meiner selbst und der Palmen noch ein paar Kinder beeindruckt, die mindestens genau so begeistert von meiner Drohne waren wie ich selber.

Palmen, Playa Norte und Meer mit der Drohne

Dröhnchen flieg und sieg

„Look mom! … Oh, it’s gone.“ und die Mutter ganz lapidar „It’ll be back.“

Ich mein … klar, kann ich verstehen. Ich will ja am liebsten auch meine Ruhe haben. Aber war schon witzig was die beiden an Begeisterung mitbrachten.

Äußerste Ecke der Playa Norte und Dach des comedors vom Na Balam

Der comedor hat schon ein seltsames Dach

Dass ich derjenige bin, der den kleinen Summherumflieger steuert, war ihnen aber glaube ich nicht klar geworden. Vielleicht ganz gut, denn ich hatte ja keine Zeit mehr für Nachfragen, wo wir doch in wenigen Minuten unsere Koffer nach vorne zerren mussten.

Pavillon und Steg des Mia Reef Resort

Da warn wir nun doch nicht gewesen.

Playa Norte mit Blick Richtung Festland per Drohne

Eigentlich gar nicht mal so lang, der Strand

Paddler vor dem Mia Reef Resort

Uhhh Paddeln

Draufsicht auf Boot vor der Playa Norte

Macht bestimmt ooch Spaß

Boote vor der Playa Norte mit der Drohne über dem Meer

Aha! Ne Wolke!

Yacht vor Playa Norte

Welch wachsiges Wasser

Ich selber vor dem Oceanvs Beach Club

Wie bunter Hund. In Schwarz. Ein schwarzer Hund.

Nach meinen zwei Runden war es dann auch so weit und wir sind mit Kindern und Koffern nach vorn und haben uns entgegen dem Plan ein Taxi rufen lassen. Eigentlich wollten wir ja wieder mit dem Lastenrad zurück zum Hafen, aber so mit Kind mit einem eingegipsten Arm muss man das wohl nicht haben. Zumal ein Taxi nur 50$ kostet und der Spaziergang mit Fahrrad 150$. Wohl irgendwie ein gimmick. Naja, kann man mal machen zur Ankunft, um sich bißchen umzuschauen.

Tor Na Balam zum Strand

Noch ein Blick zum Strand

Dieses Taxi hatte, im Gegensatz zu dem mit dem wir zu den Krankenhäusern gefahren sind, auch funktionierende Stoßdämpfer, aber bis zum Hafen ist es von der Playa Norte ja eh ein Katzensprung und man kommt an keinen Topes vorbei. Nur zum Laufen ist es mit Kindern und Koffern zu weit. Da kann man die 2,30€ ruhig berappen.

Ferry Ultramar bei der Abfahrt von Isla Mujeres

Tjojoar, nochmal Tschüß

Allein das Einfädeln am Hafen war schon nervig genug, da man ziemlich lange in der Schlange stehen muss, in die sich die anderen Urlauber einreihten als gäbe es auf der Fähre begrenzt Freibier. Wir beinah ganz am Ende. Myriam mit den Kids, ich mit den Koffern, die viel zu breit für die Absperrungen waren.

Entertainment auf der Ultramarfähre

Klasse Unterhaltung

Dabei war um diese Zeit, mittags, an einem Dienstag, gerade ein mal die halbe Fähre voll. Warum auch immer man dafür besonders früh in der Schlange stehen muss. Supi war natürlich auch wieder die musikalische Untermalung mit Lautstärke und Soundqualität eines Presslufthammers, bei der, ähnlich wie bei einem Presslufthammer, einige Strophen fehlten. Okay, ich sehe die Analogie hat bereits ausgedient. Ihr wisst was ich meine.

Taxi mit Enkelsohn auf dem Beifahrersitz

¿Qué chinga’os?

Am Hafen in Cancun haben wir nach dem Verlassen der Fähre, durch die Taxifahrt an Luxus gewohnt, auch gleich einem Bellboy erlaubt sich unserer Koffer zu ermächtigen und sie die ganzen 100m vom Kai zum Hafengebäude zu fahren, wofür er auch ein paar Peseten in die Hand gedrückt bekam.

Tochter und Koffer an der Hertz-Zentrale des Walmart-Parkplatz Cancun

Blöhhh, laaaangweilig

Im Bogen unter dem großen Turm, der den Hafen schon von weitem erkennbar macht, haben wir uns erstmal kurz gesammelt und den Sturm der restlichen Fährenpassagiere an uns vorbeiziehen lassen. Hatten ja keine Eile. Das Töchterlein erinnerte uns an unser Versprechen, dass sie, wie beim Griechenlandurlaub letztes Jahr, ein Badetier bekommen sollte. Verdammich, ja! Was solls, sie kann ja nichts dafür, dass ihr Arm gebrochen ist. Also sind wir in das Geschäft mit Badesachen, Handyhüllen, Schnorcheln und Aufblastieren, in dem es auch die Tickets für die Fähre gibt und haben einen Krokodilschwimmring gekauft. Ist ja wohl das absolut mindeste was man für sein armes Kind tun kann.

Walmart Cancun Centro

Hmmm, Papa John’s? Mittagszeit ist ja eigentlich.

Damit wir sie erstmal recht glücklich und ich hätte mich beinah noch dazu hinreißen lassen ein paar wassertaugliche Hüllen für unsere Handies zu kaufen, bis mir eingefallen ist, dass ich eh schon die GoPro dabei habe. Danach galt es ein Taxi (aus)zusuchen. Von denen gibt es natürlich schon ein paar am Hafen, aber ich wollte auch mal nicht das erstbeste nehmen. Wir sind ja schließlich keine gringos und wurden schon hin und wieder mal in MX veräppelt. Angeboten wird einem ja schließlich vieles, wie immer gerne per „good price, amigo!“. Bei den Taxis mit den grünen Streifen 200$ zum Walmart en el centro, wo wir unseren Mietwagen bei Hertz reserviert hatten, um nicht bis zum Flughafen zu müssen. Nungut. Was würde das bei den normalen Taxis kosten, die sonst so durch die Stadt fahren? „Wir nehmen keine Leute von hier mit, nehmen Sie die mit den grünen Streifen.“ Ehhhhja. Okay, das schwächt unsere Verhandlungsposition. Anscheinend hatte der Herr zuvor wirklich recht, als er meinte, dass er mit seinen Kollegen unsere einzige Option ist. Komisch, waren wir doch zwei Tage zuvor die gleiche Distanz für „nur! 150$ gefahren.

Hertz-Büro Cancun centro

Glamourös

Dass die normalen, roten Taxis uns nicht mitnehmen wollten, liegt vermutlich an deren Kalkulation, dank derer sie nur Leute vom Flughafen zum Hafen oder in die Zona Hotelera kutschieren, die wie ein Archipel zwischen der Bucht von Cancun und dem karibischen Meer liegt. Ein gutes Gefühl war es trotzdem nicht, für die gleiche Strecke auf ein mal mehr zu bezahlen, aber sei’s drum, wir wollten uns ja keinen Stress machen diesmal und so viel komfortabel Reisen wie uns möglich. Also sind wir doch zu den sardonisch grinsenden, älteren Herren hinüber, die das gleich mal als Schwanz-Einkneifen interpretierten und haben die als Fahrer geheuert. In MX muss man sich halt einfach manchmal verscheissern lassen, es gehört dazu. Das Leben ist ein Basar.

Tochter mit Badekrokodil vor der Hertz-Zentrale Cancun Centro

Warten und warten und warten

Wie auch die letzten male habe ich, rein aus Interesse *ahem*, unsere Route im Taxi direkt auf Google Maps verfolgt, um einerseits zu sehen, dass wir keine abstrusen Umwege fahren (was nach der initialen Preisverhandlung ja einfach idiotisch wäre) und andererseits zu verstehen was Ortskundige evtl. für bessere Routen und Abkürzungen kennen. Dabei fiel mir auf, dass wir, anstatt den einzigen zwei großen Straßen zu folgen, die Hafen und Walmart verbinden, auf ein mal viel früher rechts abgebogen waren und durch die auf der Karte zu sehende etwa hexagonale Wohnkolonie fahren würden, was meiner Meinung nach überhaupt keinen Sinn ergab, Ortskenntnis hin oder her. Zwischen sechsspuriger Straße, die zwei Bundesstaaten verbindet und mexikanischem Downtowngewusel würde bei mir immer die erstere gewinnen. Jedoch stellte sich nach einigen Minuten im Verkehrsgewusel der Grund für die Wahl der Route heraus. Inmitten von in Uniform gekleideten Schulkindern herumcruisend winkte der Taxifahrer wie wild irgendwem am rechten Straßenrand zu, als wöllte er eine Katze dazu bewegen sich zwischen drinnen und draußen zu entscheiden.

Kindersitz umdrehen beim Hertz Cancun Centro

Kann man den verkehrtrum einbauen? Ne. Okay, machen wir trotzdem.

Ich zumindest bin davon ausgegangen, dass das irgendwelchen unsicheren Eltern galt, die doch endlich mal ausparken und losfahren mögen oder eventuell einer Traube von Schülern, die sich nicht trauten die Straße zu überqueren, doch als 50m später ein kleiner Junge zur Beifahrertür hineingehüpft kam, stellte sich heraus, dass der Herr Taxifahrer seinen Enkelsohn von der Schule abholen musste und wir unwichtigerweise eben grade auf der Rückbank saßen. Wir Idioten. Warum machen wir sowas auch. Deswegen wohl die 200$ für die Strecke, anstatt 150. Es war ja auch mehr Stau und Warterei von dort bis zum Walmart an der Schnellstraße, völlig klar, dass das unser Fehler ist für den wir extra blechen müssten. Man ging also nicht gerade mit den freundschaftlichsten Gefühlen außeinander.

Hertz-Vermietung Cancun aeropuerto

Hertz número dos

Die Hertz-Vermietung im Cancun Centro war dann auch alles andere als eindrucksvoll, wie man oben auf den Fotos erkennen kann. Ein einzelner Baucontainer steht vor dem Parkplatz des hiesigen Walmarts, auf dem die Karren dann verteilt werden. So lange es funktioniert wa? Tut es aber nicht. Wir hatten das Auto in Puebla reserviert, Bezahlung per Kreditkarte angegeben, wie es eben so Standard ist und hätten somit problemlos kurz nach Ankunft das Gefährt übernehmen können müssen. Nun ist man ja aber nicht in einem Land, in dem Uhren und Moral teilweise etwas anders ticken. Das ist bei der taquería vielleicht noch liebenswürdig schrullig, bei einer internationalen Autovermietung aber einfach nur noch ätzend und absolut unprofessionell. So oder so kann man nur mit den Augen rollen und gute Miene zum bösen Spiel machen. Ich hatte uns einen Passat ab 12:00 Uhr reserviert, weil mir das Auto mit seinem leg room etwas angemessener erschien, als der Vento und tatsächlich eine höhere clearance als die wesentlich teureren Mutti-SUVs von Jeep, Chevrolet usw. hat, was für topes und Versicherung des Unterbodens relevant sein würden. Die Strecke war uns ja schließlich bekannt. Allerdings waren wir ja erst 13:15 Uhr angekommen und somit der besagte Wagen schon vergeben, man könnte uns allerdings für nur 50$ USD pro Tag mehr auf einen tollen, amerikanischen SUV upgraden. Will ich nicht, brauch ich nicht, sagte ich. Draußen wundert sich Myriam was das ganze so lange dauert. Führerschein hin, Kreditkarte hin, ein mal unterschreiben und Autoschlüssel in der Hand haben, würde man denken. Nicht so, wenn ein schleimiger, geschmalzer, übergewichtiger Autovermieter aus Cancun im Spiel ist.

Hertz Cancun Aeropuerto Entrada

Die ham wenigstens ein ordentliches Büro

Irgendwie haben wir dann noch ein paar mal getauscht, damit Myriam mit dem Tacheles reden kann was der Murks soll, dass wenn man ein Auto reserviert und das auf ein mal nicht mehr da ist, man auf ein mal mehr bezahlen soll. Letztlich haben wir dann für 5$ USD mehr am Tag einen Tiguan bekommen. Eigentlich gar nicht mal schlecht. Bißchen Platz von Unterboden zu Straße, man sitzt recht hoch, dank mexikanischer Variante ordentlich Kofferraum und er hatte erst 4000km runter und war noch ziemlich neu. Wir hatten zwar keine Eile, aber nach einer Stunde mit den Kindern auf einem Walmartparkplatz, auf den die Sonne durch die dünne Wolkenschicht brutzelte, war ich der Meinung, dass die, was das Abwarten angeht, eindeutig am längeren Hebel saßen. Dann ging das ganze nochmal mit den Kindersitzen los. Wir hatten zwei reserviert, sie sähen in ihrer Bestellung nur einen und das wäre auch nur eine Sitzerhöhung, kein kompletter Kindersitz. Nach einiger Diskussion darüber was in Mexiko so erlaubt wäre und was wir für sicher hielten (Spoiler: Nicht ein dreijähriges Kind mit Sitzerhöhung auf dem Beifahrersitz!) konnten wir immerhin den einen Kindersitz bekommen, den sie in ihrer kleinen Box da hatten. Einen änderen gabe es nur beim Hertz am Flughafen und den zu holen würde noch ein mal ne Stunde dauern. Ich hatte es ja gesagt, die waren con mucha calma und uns verbrutzelten und verdursteten die Kinder. Der längere Hebel und das shit eating grin.

Kindersitz im Tiguan beim Hertz Cancun aeropuerto

Der Sitz kann doch schon eher was

Immerhin bot man uns nach weitere Diskussion an, dass wir selber noch am Flughafen Halt machen und den Sitz tauschen könnten, weil wir ja eh in die Richtung müssten. Mir egal, hauptsache wir könnten los und und bekämen für die carretera den Sitz. Der einzige, der zufrieden war, war in dem Moment der Sohnemann, dessen Sitz Myriam noch umgedreht hat, um ihn stillen zu können während der Fahrt. Das war wiederum explizit nicht möglich laut den netten Hertz-Leuten, jedoch schon möglich laut dem netten Sitz. Am Flughafen bekamen wir tatsächlich relativ problemlos den Sitz fürs Töchterlein getauscht und hatten somit dann 2h später alles zusammen, um endlich nach Tulum abzudüsen. Nächstes mal wird der Wagen direkt am Aeropuerto reserviert, auch wenn man da ebenfalls seltsame Spurwechsel à la periférico vollziehen muss.. Das kennen die Taxis und die haben alles da. Außerdem fuck rentalcars.com, dass deren Reservierung nicht sauber durchgeht!

Frau und Kids im frischen Tiguan

Oh, Erdnüsse einsammeln

Es mussten nur noch die ausgekippten kandierten Erdnüsse mit Sesam wieder eingesammelt werden, die wir auf Isla Mujeres noch als Snack besorgt hatten, dann konnten wir endlich los Richtung Tulum. Ich muss sagen der Tiguan fuhr sich ziemlich gut, auch wenn man nach hinten raus wegen der geduckten Fenster nicht gerade viel sieht. Leider war die Strecke ja zumeist auf 60 bis maximal 90km/h beschränkt, sodass man nicht das Gefühl hatte großartig voran zu kommen, aber alles halb so wild. Hauptsache wir waren endlich mal auf dem Weg. Da wir alle nichts dagegen hatten, wollte ich gerne das Hörbuch meiner kleinen Beifahrerin auf die Anlage im Auto legen. Dabei zeigte sich jedoch einerseits, dass touch screens im Auto einfach Murks sind, wenn sie keine 3D bumps haben, weil man nichts erfühlen kann und andererseits, dass es recht verwirrend ist, wenn der Menüreiter „Bluetooth“ nicht dazu dient Mucke über Bluetooth abzuspielen, sondern mir die Handies der um uns herum fahrenden anzeigt. So haben wir uns vom iPod beschallen lassen und sind in der Sonne dahingerollt.

Arrachera beim Don Cafeto in Tulum

Noch genau so gut wie 2015

Erster Anlaufpunkt in Tulum waren die Wäschereien. Der Windeln wegen. Der Kissenbezug war schon wieder am überquillen. Schon bei der zweiten waren wir erfolgreich und, wie aus Cholula bekannt, wurde kalt und dafür mit vielen Chemikalien gewaschen. Das konnten wir natürlich nicht gebrauchen, aber nach zweimaligem versichern, dass wir lieber ein paar Flecken, statt Chlor und Weißmacher in Kauf nehmen, zeigten sich die Damen kooperativ. Ab dann mussten wir schnellstens etwas hinter die Kiemen bekommen. Seit dem Frühstück hatte es ja nur ein paar Erdnüsschen gegeben. Da uns das Don Caféto an der Hauptstraße in guter Erinnerung geblieben war, sind wir also auf kürzester Route dort hin, haben uns eine garafa de naranjada und ein paar Speisen bestellt. Meine sopa azteca und das arrachera mit Bohnen à la Bud Spencer waren einfach vorzüglich und mit vollem Bauch konnten wir entspannt zur Playa Xcanan weiter, wo wir 2015 unsere Flitterwochen verbracht hatten.

Myriam und Essen im Don Cafeto

Mampfimampf

Inzwischen war der Eingang selbiger an der Boca Paila, die an den ganzen Strandhütten entlang durch den Dschungel führt, von Geschäften und einem großen Tor gesäumt, für das wir am Empfang Einlass erbitten mussten, bevor wir wie gehabt zwischen den Palmen schon halb auf dem Strand geparkt haben. Dort begrüßte uns wieder der Eigentümer, Fabio, der mich auf den zweiten Blick etwas verwundert anschaute als ob ihm gerade eine Erkenntnis käme. Ich habe das Rätsel für ihn gelöst und er freute sich, dass wir wiedergekommen waren. Zusammen mit seinen kräftigen Maya-Mannen wuchteten sie unsere Koffer in nullkommanix die paar Meter durch den Sand in unser Zimmer, das diesmal (leider) im unteren Stockwerk der cabaña lag, in der wir 2015 die tolle Aussicht von der Terrasse genossen hatten. Wir hatten lediglich die Kinder und unser leichtes Gepäck zu tragen.

Tiguan in einer Seitenstraße in Tulum

Schöne Landschaft und Bruchbuden, der Klassiker

Als wir uns denn halbwegs eingelebt hatten, wobei uns Fabio noch ein wenig umsorgte, war es auch schon Zeit für die Kleinen sich mal in die vom Mückennetz umgebene Koje zu begeben, während ich auf meiner Bettstätte – dem Sofa – am Laptop die Fotos des Tages aggregierte und mir die zwei Coronas aus meinem Koffer gut schmecken ließ, bevor ich in einen unruhigen und von Sirren durchzogenen Schlaf fiel.