Primer día en Tulum

Frau und Kinder morgens im Zimmer in der Playa Xcanan

Warten wa ma ab

Das Frühstück in der Playa Xcanan war noch in etwa so wie wir es aus 2015 gewohnt waren.  Also nagut, eine Art Omelette ist dazu gekommen. Und es wurde von einem genau so enthusiastischen Fabio mit seinen Maya-Mannen vorbeigebracht wie drei Jahre zuvor. Widererwarten zeigte sich auch ein wenig Sonne auf der Terrasse knapp über dem Strand. Die Perspektive ist schon besser auf der oberen, wenn man über Büsche und Palmen hinweg gucken kann, aber gut. Hauptsache Karibik.

Palmen und Büsche von der unteren Terrasse der Playa Xcanan

Sonne, whoop!

Sohnemann am Terrassenkalender

Das kennen wir doch von vor drei Jahren noch … nur diesmal nicht so hoch

Terrasse Playa Xcanan

Die Liege sieht ja auch ganz gemütlich aus

Sohnemann guckt zu wie das Frühstück serviert wird

Essen? Da isser dabei.

Kaum zehn Minuten nachdem Fabio vorbeigewandert war und uns fragte, ob wir Frühstück möchten, klopfte es auch schon an der Zimmertür und einer der etwas gedrungenen, breitschultrigen Bauarbeiter Fabios und eine der muchachas servierten das Frühstück auf die Terrasse. Witzig, dass alle immer gleich mehrere Stellenbeschreibungen ausfüllen, nicht zuletzt Fabio selber als Besitzer, Bauherr, moralische Stütze, Postbote und was er nicht alles noch so macht.

Frühstück bei Playa Xcanan

Beinah wie gewohnt

Da kann man selber schon fast ganz hibbelig werden, wenn man ihn immer so in Eile herumstapfen sieht. Aber das legt sich sofort wenn er einem mit breitem Lächeln und seiner Mafiosistimme (tut mir leid, es lag einfach zu nahe) versichernde Worte spricht, wie er sich dort eben seinen Traum aufbaut.

Espressokännchen beim Frühstück

Wenn schon der Griff angekokelt ist, muss es doch gut sein

Während wir so am Frühstücken waren kam Fabio nochmal vorbei und fragte, beinah wie vom Blitz getroffen, ob wir vielleicht neben Nescafépulver auch Espresso haben wollen, er hätte welchen da. Sagt man natürlich nicht „ne“ zu und so hatten wir kurze Zeit später noch eine zweite Kanne auf dem Tisch.

Toast, Saft, Espressokanne, Nutella auf dem Frühstückstisch

Nutella gehört natürlich auch dazu

Überraschenderweise reichen die paar Scheiben Toast mit Nutella oder Marmelade und das Omelette schon aus, um erstmal für den Vormittag gerüstet zu sein. Ansonsten gäbe es ja im Chedraui süße Teilchen und da müssten wir später sowieso hin.

Weg von den cabañas zum Meer

Hm, das sieht ja nicht so prächtig aus

Bis wir mit frühstücken fertig waren zog auch schon die nächste Schlechtwetterfront übers Meer. Nix mehr mit Sonne.

Strand bei der Playa Xcanan

Da fehlt ja das halbe Dach

Leider war auch das erste, was wir am Strand zu tun hatten den Plastikmüll aufzusammeln. Davon gab es eine Menge und wir wollten nicht, dass die Kinder da durch krabbeln oder das im Buddeleimer haben. Leere Flaschen und Getränkedosen hatten die netten Gäste vor uns auch stehen gelassen, deren Entsorgung übernahmen wir also, trotz Ekel, auch, damit unser Kleiner da nicht ran geht. Alles ein wenig ernüchternd, aber so ist das wohl mit netten Stränden und hedonistischen Urlaubern. Scheiss auf alle anderen, Hauptsache ich habe meinen Spaß.

Schiefe Palme und bewölkter Himmel vor der Playa Xcanan

Dat is doch kein Karibikwetter!

Kinder am Meer

Tümtitümmm

Sohnemann auf dem Weg zum Wasser

Jannschöhn viel Jejnd

Katamaran der Playa Xcanan

Da war ich doch mal mitjefahren

Wuffi besucht uns am Strand

Ein Wuffi? Ein Bello? Nein, Rex!

Wir verbummelten so den Tag vorne am Strand, an Baden war nicht zu denken, da kam einer der Hunde von der Playa Xcanan vorbei getrottet. Die anderen beiden, die 2015 noch in der Sonne faulenzten, gab es wohl inzwischen nicht mehr. Schade eigentlich. Waren schon witziges Accessoires, wie sie da im Sand lagen den ganzen Tag.

Blick vom Strand zu den cabañas

Waren da nicht mal Hütten?

Von den Hütten hat man vom Strand aus auch nicht mehr sehr viel gesehen. Anscheinend sind die Palmen und der Busch davor die drei Jahre zuvor nochmal etwas gewuchert.

Kinder an der Strandliege neben der schiefen Palme

Das Schwimmkroko kommt nicht zum Baden

Töchterlein mit iPad auf dem Sofabett

Bewölkter Strand und Gips, na super

Mit der zweiten Unwetterwelle wurde es dann auch ziemlich kühl. Der einsetzende Nieselregen machten es auch nicht gerade besser. Ostseefeeling statt Karibikfeeling. Da war es verständlich, dass das Töchterlein lieber drinnen eine Folge auf dem iPad gucken wollte. Ich konnte dem ganzen irgendwie trotzdem was abgewinnen, auch wenn ich nicht übermäßig erfreut war.

mercado Tulum

Klingt auch nicht schlecht, was die so auf der Speisekarte haben

Zum Nachmittag haben wir die Kinder dann mal ins Auto gepackt und ich habe so richtig die Rückfahrkamera schätzen gelernt als ich zwischen den krumm und schief gesprossenen Palmen ausparken musste, deren Stamme kurz über dem Boden teilweise 90°-Wenden hinlegen. Somit ist die Sicht aus dem Fenster nicht ganz verlässlich in Bezug auf die relative Position zum Auto. Mit der Karosse andengeln könnte man, auch wenn der Baum selbst noch einen halben Meter vom Fenster weg ist.

Regen und Angebote für Bier und Mezcal an der Hauptstraße Tulum

Vielleicht hätte ich Myriam fahren lassen sollen

Nach der typischen Strecke unter Palmen, zwischen Dschungel und cabañas und dem schnelleren 60km/h Abschnitt Landstraße wenn man vom Strand und den ganzen bummeligen Leuten auf Fahrrädern und Röllerchen weg ist, haben wir uns mal durch den südlichen Teil des municipio Tulum geschlängelt und sind dort am westlichen Ende beim mercado heraus gekommen. Dort haben wir letztlich die Windeln abgegeben, weil die Wäscherei vom Vortag keine Kapazitäten mehr dafür hatte.

Baustelle, Taxi und Matsch an der Hauptstraße Tulum

Ganz schöner Matsch an der Hauptstraße

Man muss ja auch sein Kapital diversifizieren. Zu zweit wären wir wohl direkt noch in einem der Imbisse direkt neben der Wäscherei eingekehrt, aber mit den kids wäre es einerseits nicht so bequem gewesen und ändererseits hätte es für sie wohl auch nichts Schmackhaftes bei all den mexikanischen Leckereien gegeben. Also haben wir noch eine Runde durch die Einbahnstraßen gedreht und sind an der carretera Chetumal-Cancun, die mitten durch Tulum führt, beim Italiener eingekehrt. Der hatte schon draußen auf der Tafel mit Arrachera-Pizza geworben, was mich überzeugte. Außerdem war mit pasta al burro zu rechnen, also Nudeln mit Butter. Neben Pommes war das im Urlaub so ziemlich das einzige gekochte Essen, was dem Töchterlein recht war.

Caprese bandera bei La Querida Tulum

Dazu noch nen bandera shot wäre sicherlich passend

War gar keine schlechte Wahl, wie sich herausstellte. Lustige licuados hatten sie, von denen wir von jeder Sorte gleich mal einen bestellt haben und die Vorspeisen waren auch sehr lecker. Besonders meine taquitos de pollo. Die Fleischfresserpizza (heißt wirklich so) ist aber auch zu empfehlen, was ich dann mit den zwei amerikanischen Damen am Nachbartisch auch gleich mal durchgezogen habe. Echt nett, trotz Regen und frischem Wind, der uns alle frieren ließ.

Wasserhahn und Waschbecken im Chedraui Tulum

Was soll das denn eigentlich?

Leider stand noch ein Abstecher zum Chedraui an, dieser französischen Costco-Variante, bevor wir zurück zur cabaña am Strand konnten. Eigentlich hab ich ja nichts gegen Snack-und-Bier-Shoppen, aber ich … musste mal und das wollte ich nicht dort erledigen. Allein schon, weil mir das 2015 schon mal so ergangen war und sich die Toiletten wohl nicht verändert haben würden. Abgesehen davon ist man mit öffentlichen Toiletten in Mexiko meist nicht gut beraten. Komisch eigentlich, wo wir bei VW viele Mexikaner als Sauberkeitsfreaks kennengelernt haben. Aber die Toiletten bleiben außen vor. Nagut, ich will nicht zu sehr ins Detail gehen. Mir ging es nur um den Wasserhahn.

Würst- und Käsetheke im Chedraui Tulum

Wors

Der ist typisch für Mexiko und ich raffe es nicht. Man muss diesen kleinen Penökel immer irgendwie zur Seite biegen, damit ein dünnes Rinnsal Wasser fließt, was wiederum bedeutet, dass das natürlich zich andere Leute ebenfalls notgedrungen mit ihrem Schmutzgriffeln machen und gemacht haben und man nun mit den frisch eingeseiften Händen an deren mikrobiologischen Unrat geht. There has to be a better way! Wenn schon keiner von den „1s 5bar“-Infrarotsensor-Wasserhähnen, dann vielleicht einfach ein Hebel, den man mit dem Handgelenk oder dem Unterarm anheben kann?

Frau und Kinder vorm Kühlregal im Chedraui

„Grüner Apfel“-Joghurtdrink … ob man das will?

Okay, das ganze war erledigt und eine Wiederholung nicht erwünscht. Danach konnte es mit dem Shoppen weitergehen. Nach der Brottheke mit seinen Teilchen für ungefähr 8 Cent das Stück haben wir für die Kinder noch ein paar Joghurtdrinks eingepackt, die natürlich in ausgefalleneren Geschmacksrichtungen verfügbar waren, als bei uns daheim.

Pharmacy Aisle im Chedraui Tulum

Welch rosa-glibberlig-gluckeriges Zeug

Selbstverständlich noch ein paar Bierchen für den Papa und bisken wat Limo für de Muddi, ein mal die Arzneiregale durchgucken was es da alles so an over the counter Zeugs gab und welche die größte – billigste – Aspirinpackung ist, dann konnten wir zur Kasse und zurück zur Playa Xcanan abdüsen. Also zumindest bis die Straße zur boca paila übergeht und man zwischen brüchigem Straßenrand und den besagten Fahrradfahrern und sonstigen Besoffskis herumeiert. Der Tiguan hat schon irgendwie nen breiteren Achsstand, als der Crossfox, fiel mir da so auf, wenn immer mal wieder der vor sich hin bröselnde Straßenrand als Ruckeln von der rechten Seite des Autos her zu fühlen war.

Schiefe Palme bei Unwetter

Immernoch eher so mehhh

Immerhin hatte es am Strand aufgehört zu regnen, allerdings war es noch dunkler geworden. Lag wohl auch daran, dass sich prinzipiell der Sonnenuntergang näherte.

Düstere Wolken am Strand in Tulum

Raue Ostseeromantik … in der Karibik

Kiteboards am Strand bei Unwetter

Nichtmal die Windsurfer wollen raus?

Blick Richtung Süden am Strand in Tulum

Eine Strandbar? Wäre ja vielleicht nen Versuch wert.

Zwei lotes weiter gab es inzwischen eine Strandbar mit Cocktails und angeblich auch preiswerten, leckeren Tacos. Oder gab es die 2015 schon? Wir hatten uns überlegt, dass wir mal hin gehen würden. Evtl. zum Abendbrot, damit wir mit den Kindern nicht mehr in die Stadt oder die boca paila entlang fahren müssten.

Nachbarhotel neben der Playa Xcanan

Oh, das große Haus ist ja fertig

Das große Haus, das direkt ans Playa Xcanan angrenzt, war 2015 aber definitiv noch nicht fertig gewesen. Dafür hatte es inzwischen zum Strand hin wohl alles, was gebraucht wurde. So richtig einladend sah es nicht aus, aber wer weiß. Vielleicht ist es ja drinnen oder mit der Aussicht ganz nett.

Raues Wetter mit verwehtem Sand in Tulum

Da weht einem ordentlich Sand und Salzwasser in die Augen und die Ohren und das Gesicht und die Nasenlöcher und sowieso

Badender bei Unwetter in Tulum

Spinner gibts immer

Der Wind hatte inzwischen so zugenommen, dass man dank verwehter Gischt komplett mit Sand eingekleistert wurde. Den bekommt man kaum noch ab, wenn er erstmal in allen Windungen und Verwerfungen der Ohrmuschel verfestigt ist und mit Salzwasser festgeklebt wurde. Da wird die Feingranularität, die ansonsten so angenehm an den gepolsterten Abschlüssen der Gehstelzen ist, mal zum Nachteil.

riesige schiefe Palme bei der taquería La Eufemia Tulum

Deren schiefe Palme ist viel größer

Brandung am bewölkten Strand

Wassor weg

Ein paar Verrückte, die auch bei kaltem Wetter ohne Sonne ins Wasser gegangen sind, gab es trotzdem.

Tochter guckt aufs zerwühlte Meer

Wird nischt … mit oder ohne Gips

Blick vom Meer auf cabañas in Tulum

Huch, zu weit nördlich

Ich hingegen habe nach dem Benetzen der Füße lieber mal das Fluggerät ausgeklappt. Man muss ja auch mal gucken was für Wind die so verträgt und ich habe mich immernoch ein wenig dafür gebissen, dass ich auf Isla Mujeres nicht gleich die Chance genutzt habe loszuflattern. Deswegen wollte ich auch bei schlechtem Wetter mal ein bißchen aufs und übers Meer und vorallem über die Palmen gucken, was einem sonst ja eher schwer fällt.

Breite Brandung in Tulum von oben gesehen

Ganz schön brandend

Cabañas, Strand, Meer und Dschungel in Tulum

Auch mit schlechtem Wetter keine schlechte Aussicht

Blick nach Norden an der Küste von Tulum

Mal nach Norden gucken …

Blick gen Sian Ka'an von über dem Meer

… mal nach Süden …

Blick von oben auf den Strand vor der Playa Xcanan

… mal einfach nach unten

Meer und Strand vertikal, wie bei iOS

iOS Hintergrund? Wobei, der war sicherlich in Kalifornien geknipst.

Dschungel auf Yucatán

Schneisen im Dschungel

Ganz interessant war auch der Blick über den Dschungel und mal ein wenig über die andere Seite der Straße hinweg zu gucken, die einen sonst nur parallel zum Strand zu den cabañas führt. Tatsächlich reicht das Dickicht so ziemlich so weit das Auge reicht und gegenüber der Unterkünfte am Strand kommt nicht mehr viel. Wäre vielleicht mal ganz interessant das in Pisté zu machen und zu gucken wie weit man sehen kann. Ob vielleicht bei genügend Höhe sogar die Küste zu sehen wäre.

Blick über Strand und Dschungel bei Tulum mit Sian Ka'an im Hintergrund

Tatsache, da hinten sieht man Sian Ka’an

Immerhin konnte man von meiner Position in der Nähe der Playa Xcanan schon bis zur Lagune im Bioreservat Sian Ka’an sehen, die 5km entfernt ist. Höher zu fliegen habe ich mich wegen des Windes allerdings nicht getraut, zumal es ganz offiziell nicht erlaubt gewesen wäre.

Blick von über der Playa Xcanan auf Meer, Strand und Palmen

Palmen von oben sehen schon witzig aus. Wenn jetzt noch Sonne wäre!

Wenig später wurde es dunkel und wir haben uns nach drinnen zurückgezogen, wo ich das lokale Bier, das auch im Supermarkt vertrieben wurde, einem Geschmackstest unterzogen habe.

Cerveza Tulum, lokales Bier

Muss man ja auch mal probieren, wenn man schon da ist

Bett aus Aufblastier und Stoffwindeln

Na wenn sie meint

Währenddessen hat das Töchterlein aus ihrem neuen Aufblastier und sämtlichen Stoffwindeln, die zu finden waren, eine Art Schlafstätte gebaut.