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Abends

auch mal wieder...

Am Freitag vor unserer Abreise haben wir uns nochmal mit Daniel konsultieren wollen was unsere Route betrifft. Unter anderem zu dem Zweck waren Daniel, Caro und Levi an dem Abend nochmal bei uns und es gab dann irgendwie mal wieder Banderas, Cucarachas und Mopeds. Hier zeichnen sich ungesunde Tendenzen ab.

Nach einigen Cocktails und Zeugs habe ich dann noch mein im Feinkostladen gekauftes Honigbier weggeschlürft. War nicht so unbedingt fein, aber ganz okay.

Okay, hatte man auch vom Label her erahnen können.

Nächstes mal greife ich dann lieber zum lokal gebrauten Weißbier „Weißbier“.

Chiles en nogada °2

Chiles en nogada bei den Farfáns

Ich hatte ja neulich schon von den Chiles en nogada erzählt. Das gabs jetzt nochmal. Eine Woche nach Acapulco hatte sich die eingespielte Crew (bis auf Steffen, der seiner Freundin bei der Bachelorarbeit helfen musste) direkt nach Arbeit bei Farfáns Familie eingefunden, wo seine Mutter bereits ein ganzes Blech voll hackgefüllter Chiles gezaubert hatte, dazu eine leckere Minz-Suppe und zum kröhnenden Abschluss noch Philadelphia-Erdbeer(?)-Kuchen. Wir wurden fürstlich von den Farfáns bewirtet, soweit dass es eigentlich schon peinlich war. Und obwohl das Calandrías nun wirklich kein schlechtes Essen macht, ganz im Gegenteil, hat mir die nogada Speise diesmal sehr viel besser geschmeckt, als bei der ersten Gelegenheit. Nachdem wir dann alle gemästet und guter Laune waren, wurde direkt das die Woche zuvor angeeignete Wissen um die Banderas auf die Probe gestellt.

(Nicht Antonio) Banderas

Kurz nachdem die Zutaten ihren Weg auf den Esstisch gefunden hatten, waren auch schon alle konzentriert am Rühren, Mischen und Kippen und alsbald waren die ersten Flaggen gemixt und auch angezündet. Naja und dementsprechend brennend durch den Strohhalm geleert, wie Farfán selbst und ich hier grade zu tun ansetzen. 😀

Nein, wir versuchen nicht das Feuer auszupusten!

Dementsprechend wohlbefüllt hat sich die Gemeinschaft dann gegen halb ölf oder so aufgelöst, die große Gruppe ab zum Feiern nach Cholula und wir beiden zurück auf unsern Weg nach Atlixco. Wo ich dann noch feststellen musste, dass die morgens streng nach Anweisung in Windows vom USB abgemeldete, danach sorgsam um Rucksack verstaute und im Schrank eingelagerte, externe Festplatte über den Jordan gegangen war. Somit also meine 2TB an Leben verloren gegangen sind. Keine Filme, keine Serien, keine Musik, keine Webseite, keine Unisachen mehr. Nie wieder Western Digital, würde ich mal sagen. Der Abend ist für mich dann also nicht grade schön ausgegangen, aber er hat auf jeden Fall sehr gut angefangen und freu mich schon auf unser nächstes Zusammentreffen!

Acapulco

Affengesichtberg

Dieses Wochenende warn wir mal in Acapulco. Naja halt Moment, ganz so einfach wars nicht. Ich erzähl mal von vorn.

Organisiert und initiiert hat das ganze unsere liebe Mitpraktikantin die Julia, -vermutlich- nachdem sie auf dem Praktikantenserver etwas über die VW-Villa in Acapulco gelesen hat, in der man wohl gut und günstig übernachten können sollte und das auch noch in einer schönen Gegend, nah am Strand, der ansonsten für ihre Drogen und Bandenmorde verschrienen Stadt. Nach anfänglichen Bedenken haben auch wir uns der Prakti-Gruppe angeschlossen, die zum Wochenendausflug aufbrechen wollte.

Telefonleitungen haben eine gewisse Ästhetik

Freitag direkt nach Arbeit gings ab in die coche und mit nicht geringer Geschwindigkeit über die schöne Route am Popo, Tepoztlán und Cuernavaca vorbei. Die Nacht zuvor habe ich eher weniger angenehm in Erinnerung, weil ich alle halbe Stunde-Stunde mit Fieber und Übelkeit aufgewacht bin. Dementsprechend gings mir auch am Freitagmorgen ziemlich bekackt, sodass ich mein Laptop-Netzteil und Kamera-Ladegerät zu Hause liegen lassen hab.

irgendwie verloren waren wir schon

Das hatte sich aber im Laufe des Tages wieder eingekriegt, zum Glück. Also auf jeden Fall sind Myriam und ich mit Julia Bleifuß und noch einem mexikanischen Freund ihrerseits – Augusto – recht zackig Richtung Küste. Nach ner ganzen Weile nichts kam nochmal ein Ort mit so einem Indianernamen, wo ich beim Oxxo noch nen Sixer Bier für mich geklärt hab. (XX oscuro) Ja und gegen halb zwölf oder sowas waren wir endlich am Stadtrand angekommen. Von dort an gabs zur VW-Villa dann so lustige Wegbeschreibungen wie „nach drei Ampeln links“. Aber das hat widererwarten funktioniert. Was leider nicht funktioniert hat war, dass uns die Muchacha empfängt, sie oder der Besitzer zu irgendeiner Stunde an ihr Handy gehen oder überhaupt jemand anzutreffen ist am Eingang zu besagter Villa.

Standen wir da also, wie oben abgebildet, gegen halb eins nachts in einer uns fremden Stadt, in einer doch recht dunklen Ecke und hatten 6h Fahrt hinter uns. Und keiner da, um uns in unser angezahltes Domizil zu lassen. Zunächst noch voller hitziger Energie haben wirs dann mit Hup-, Pfeif- und Klingelkonzerten versucht. Was aber lediglich den Effekt hatte, dass irgendwo im Gebäude das Licht ausgeschaltet und der Hund gebändigt wurde, der in unsere Kakophonie mit eingestiegen war. Nach einigen weiteren, ungewissen Minuten haben wirs mit Steine-gegen-das-Tor-klopfen und somit den Hund wieder aufscheuchen geschafft, dass ein kleiner Mexikaner hinterm Tor auftauchte, der darauf beharrte, dass es dort keine VW-Villa gäbe. Als ihn Augusto darauf ansprach, dass direkt neben ihm die Klingel mit entsprechender Beschriftung an der Wand hinge, sagte er nur, er wüsste von nichts, dort seie kein Eingang und bat uns anschließend, ihn nicht weiter zu stören.

Unsere Energie war zu dem Zeitpunk verbraucht, Wut hatte sich in Verzweiflung und Lethargie gewandelt. Ideen wie „wir fahren zurück nach Puebla“ wurden in den Raum geworfen. Zum Glück kam es dazu nicht, denn unser zweiter mexikanischer Begleiter – der wie Fox Mulder lieber beim Nachnamen (Farfán) genannt wird – hatte schonmal in einem Hotel in der Stadt übernachtet. Was hätten wir anderes tun sollen, sind wir also in den frühen Morgenstunden dort hin. Es erwies sich als ziemlich pornöse Idee.

Bahia Acapulco

Denn erstens, war dort noch jemand an der Rezeption, zweitens haben sie uns Zimmer gegeben, drittens haben sie uns angeboten, direkt in bar zu bezahlen, viertens waren alle unsere Zimmer im höchsten Stockwerk gelegen, fünftens hatten wir das Stockwerk quasi für uns alleine und sind so niemanden aufn Sack gegangen, sechstens war das Ding direkt am Strand gelegen und ich meine wirklich DIREKT und siebtens war das fucking all-inclusive für nen vergleichsweise läppischen Preis!

Achja achtens, wir hatten ja noch Bier dabei. Davon haben wir uns direkt mal welche gegönnt, sobald wir unseren shice in die Zimmer geschmissen hatten. Was nach soner durchhungerten Fahrt (gut Myriam und ich hatten Brote dabei, aber trotzdem ist man nach 4-5h wieder nüchtern) natürlich gut kommt. Nach nem halben Liter ist man gut dabei. Dementsprechend hat sich dann auch der Magen gemeldet und wir sind nochmal lustig angeleiert raus, irgendwann gegen 2-3 Uhr oder so und haben nen Laden gesucht, der noch nicht zusammengefegt und Stühle hochgestellt hat.

2x0,33l Bier können schon ganz schön drehen

Unweit vom Hotel haben wir auf der Küstenverkehrsader dann auch noch ne Tacería oder sowas gefunden, wo wir alle noch was zum Beißen kriegen konnten, wobei sie dann auch direkt nach uns Schluss gemacht haben. Der Laden befand sich übrigens neben einer vertrauenserweckend aussehenden Gasse auf der einen Seite…

Gasse

Und nem 24/7-Laden zum Bier-holen auf der anderen Seite. Die Gelegenheit haben wir genutzt und sind dann zurück durch die Hotel-Lobby an‘ Strand, wo uns ein freundlicher Security-Mann erlaubte, uns ein paar Stühle zu holen und noch einen zu kippen. Da gesellte sich dann auch noch ein sträunender Köter rum, der nachdem ich ihn ein bißchen mit sinnlosem Müll vollgeschwatzt und „GottverdammtnochmaleinlieberHundJungö“ getauft habe, auch prompt mir attributiert wurde.

Von nun an sei dein Name GVNELHJ!

Und während wir da so unser völlig übertriebenes, drittes oder viertes, 033er-Bier schlürften, haben Farfán und ich den so’n bissel eingebuddelt.

unser Hotel, janz oben warn wa

Danach dann noch hoch aufs Zimmer und dort schön mit Ipod-Dockingstation, Bier und Tequila Party gemacht bis wir um vier oder sowas die anderen ihr Ding haben machen lassen und ins Bett sind.

Blick vom Balkon

Entsprechend der Balance unseres Sättigungszustandes von Festnahrung zu erheiternden Getränken waren wir am nächsten Morgen alle ein kleeeinwenig durch den Wind. Aber dafür ist das Hotel und diese ganze Stadt quasi ausgelegt. Dank all-inclusive haben wir uns gegen 10:00 erstmal tierischst den Bauch am sehr, sehr leckeren Büffet vollgeschlagen (mit frischen Omelettes und Pancakes on-demand, frittierten Bananen, Gulasch, Putenauflauf, Tacos, Bratkartoffeln, Kuchen, Cornflakes…….), nen Käffchen geschlürft und uns dann auf die Liegen am Strand gehauen, wo wir mit all-inclusive Coke rehydriert haben.

Blick von unserm Balkon, noch mit Alk-Brille

Wenig später gabs dann eigentlich auch schon das Mittagsbuffet, vor dem wir uns denn doch mal in die Fluten des Pazifik gewagt haben, die doch recht fetzige Wellen zu bieten hatten.

die Küstenverkehrsader in der schwülen Mittagshitze

Nach einigem lustigen Geplansche also gings direkt wieder ab zum Fressen, wo sich uns Möglichkeiten wie Kassler, Spaghetti und Braten, aber auch Quesadillas und Frijoles boten, zusätzlich zum eh schon umfangreichen Frühstücksbuffet.

Miamistyle beach strip

Dementsprechend vollgestopft und ermattet blieb uns natürlich kaum etwas anderes, als auf die Liegen zurückzukehren und nochma ins Wasser zu gehen. Danach dann zum dritten mal diesen Tag duschen (diese Schwüligkeit ist mir einfach nix!), nochmal von oben die Flachwassersurfer beobachten wie sie sich hinpacken …

Flachwassersurfer - nicht unbedingt eine Beleidigung

und denn sind wir nach kurzer Stadterkundungstour zum Quebrada gefahren. Dort gibts ganz spezielle Speedo-Träger, die sich heroisch aus einiger Höhe in die in einer Schlucht tobenden Wellen des Pazifiks stürzen. Das ganze findet immer mit großem Brimborium abends statt und dauert ca. anderthalb Stunden, bis alle mal von einem einigermaßen machbaren Plateau reingesprungen, auf den mordshohen Felsen geklettert und von dort nochmal ins Verderben gehüpft sind.

Quebrada-Springer

Als ob das mit der durchfallerregenen Höhe und den tödlichen Wellen und Wirbeln nicht schon genug wäre, stellte sich gen Ende auch noch heraus, dass die Jungens lediglich zwischen 12 und 21 Jahren auf dem Buckel haben.

kreesi Schwimmer in/an der Quebrada

Da Bilder vielleicht nicht das volle Ausmaß der Dicke-Eier-ness ausdrücken, hab ich auch mal ein zwei Videos von dem Spaß gedreht. Einerseits wie sich die Kollegen gegen die wirklich heftigen und gefährlichen Wellen erwehren und weiter unten dann noch den letzten und höchsten der Sprünge.

Während die da so schwammen ging nach einigen für diese Zeit typischen Regenschauern die Sonne irgendwo unter und eine mittlere Yacht mit einigen bikinibekleideten Mädels, die zum Fotografieren am Bug standen, kam vorbeigefahren.

Quebrada sunset

Zwei Synchronspringer hab ich auch mal als Fotoserie eingefangen, die eigentlich besser kommt, wenn man sie im Anzeigeprogramm seiner Wahl quasi als Daumenkino durchswitcht, aber ich poste die hier trotzdem mal ganz non-chalant untereinanderweg.

 

"Yo sag mal ist so nicht Aquaman gestorben?"

 

"Mein Idol leeebt, du Arsch!"

Synchron 3

Synchron 4

Synchron 5

Synchron 6

Synchron 7

Denn hat besagter Letzter noch sein Gebet an die Virjen de Guadalupe gerichtet …

junger Hüpfer

und ist dann auch den Weg seiner Kumpels gegangen.

Wir sind dann zurück ins Hotel und haben uns ans Abendbrotbuffet gemacht, das wieder mit vielen Leckereien aufwartete. Dazu gings direkt mit Wein und Cocktails los, was wir dann an der Strandbar fortgeführt haben, wo ein super Barkeeper auf uns wartete, der uns nach dem nächsten Cocktail mit viel Elan und beinah ohne Pausen die interessentesten Dinge kredenzt hat.

Bandera - die mexikanistanische Flagge

Wie zum Beispiel direkt zu Anfang ein paar von diesen brennenden Banderas, die man (noch brennend) zu zweit um die Wette ausgesaugt hat.

Julia, Myriam und der Cocktailmeister

Hier im Hintergrund, das ist der Hammertyp. Als ich nach nem White russian fragen wollte, hat er das einfach mal als Inspiration verwurschtet, uns die nächsten Shoots mit Kalúa zu mixen, die dann ebenfalls angezündet und so wurden. Dann gabs noch ein paar geschüttelte und geklopfte Motos und wir waren ratzedicht und voll. Matze (der Fahrer der anderen 4er-Gruppe), Julia und Augusto (und Farfán vermutlich?) sind dann nach zum lokalen Hooter’s (zum T-Shirts holen natürlich) und Myriam und ich dann Steffen und Gerrit gleich in die Koje.

Ich hab ne riesige, grüne Nuß.

Am nächsten Tag hab ich mir noch die Kokosnuß geholt, die mich den ganzen Vortag beim Buffet von draußen am Strand angelächelt hat. Der Typ an der Handtuchausgabe meinte nach kurzem Schütteln und horchen auch, dass wir uns die an der Bar aufmachen lassen könnten, zum Verspeisen oder vercocktailsen, aber nachm Fotos-machen wollte ich dann lieber nochmal ins Wasser und hab das Teil doch einfach am Strand liegen lassen, wo’s schon genug davon gab.

Naja und nachm Planschen haben wir uns wieder aufn Rückweg gemacht. Einiges losgewesen also in Acapulco. Gut noch die verhunzte Freitagnacht gerettet. Kann man auf jeden Fall nochma hin, dort ins Hotel und so. In nächster Zeit stehen aber erstmal kleine Tagestrips an für die Wochenenden.