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Cuetzalan Tag 2

Jitomates, jede Menge davon

Am Sonntagmorgen haben wir uns nochmal auf Cuetzalans Zócalo und den umliegenden Straßen umgesehen, wo wöchentlich der mercado stattfindet und überall Stände zum Verkauf der lokal hergestellten Produkte aufgebaut werden.

Kaffee

Da wir keine 1000 Tomaten aus Cuetzalan nach Hause bringen müssen, die wir genausogut bei uns auf dem mercado kaufen können, hat mich eigentlich nur der Kaffee aus der Gegend dort interessiert, der für uns ja auch der ursprüngliche Grund für den Ausflug war. Gekauft habe ich dann eine von den Tüten aus dem obigen Geschäft und Myriam hatte auch schon eine andere Sorte besorgt, zusammen mit einer Kaffeebohnenkerze.

Rubia und Oma

Natürlich gabs dort auch wieder die auf den mercados allgegenwärtigen, hutzeligen Omas, von denen ich zufälligerweise mal eine direkt im Größenvergleich mit Julia fotografieren konnte. Julia ist nicht, wie das Foto suggeriert, riesengroß oder viel näher an der Kamera. Die beiden laufen nebeneinander, die Mexikanerinnen scheinen nur ab einem gewissen Alter noch kleiner zu werden, als sie im Schnitt eh schon erscheinen, wenn sie die 10cm-Pfennigabsätze weglassen, die sie so gern tragen.

mercado Cuetzalan

An einem der Stände auf dem Markt hat Myriam sich noch Kaffeeschmuck gekauft – ein Armband und zwei Ohrringe – der aus mit Kaffeebohnen verzierten Lederbändchen besteht. Lustige Sache, nur leider nicht sonderlich haltbar, weil die gerösteten Bohnen sehr spröde sind. Aber kostet ja nur ein paar Cent, kann man mal wieder neue Sachen kaufen, wenn man zufällig dort ist.

Steffhund

Auf dem Rückweg vom Hotel hat Steffen noch aus Versehen mein guerilla-style Schnappschussfoto einer Straße gephotobombed, zusammen mit einem Hund. Dann haben wir unseren Krams ins Auto geworfen und die ausgecheckt, wobei es noch Stress gab, da die Zimmer der anderen auf einmal viel teurer sein sollten, als einem Kollegen und mir unabhängig am Telefon bei der Reservierung bestätigt. Naja, vermutlich Touristeuer. In México abgezockt zu werden, damit muss man wohl einfach rechnen.

Geh doch mal an die frische Luft, ein bißchen spielen!

Auf dem Rückweg nach Puebla-Stadt/Atlixco wollten wir noch in eine der Grutas – Cuetzalan besitzt das größte Höhlensystem Lateinamerikas – wobei wir uns eine eher kleine, unbeleuchtete mit Namen „Los Corales“ ausgesucht haben.

Pflänzle

Leider gab es nur drei Helme für unsere Gruppe von 8 Leuten, deswegen haben nur wir drei Größten – in absteigender Reihenfolge Gerrit, Matze und ich – einen bekommen und haben uns somit in höchst begehrenswerte sexuelle Objekte verwandelt.

Jake der Baumeister

Eine kurzer Anweisung durch unsere Höhlenführerin später und es ging auch schon hinab.

Abstieg

Kurz nachdem Abschiednehmen vom Tageslicht wurde es auch schon nass und lehmig, sodass denn auch schon die schöne Sonntagskleidung und auch meine Kamera zu leiden hatte.

Schmuddelmatze

Und ein paar Minuten danach kamen auch die ersten Formationen, die der Höhle ihren Namen geben, weil sie nach Korallen aussehen.

los corales

Das war natürlich noch lange nicht das Ende vom Lied, wir waren ja grade mal ein paar Dutzend Meter in die Höhle gestiegen. Es wechselten sich einige große Kammern mit Kiesboden, in denen es die ganze Zeit „regnete“ mit engen Passagen ab, durch die man sich hindurchducken musste und in denen ich froh war, den Helm zu haben.

Myriam und die Höhlenführerin - Ton in Ton

Es gab allerdings auch Passagen, die sich dadurch schwierig gaben, dass sie relativ glatt schräg abfielen und die ganze Zeit Wasser über den Stein floss, sodass das Ganze ziemlich glitschig wurde. An diesen Stellen hatte man zum Glück ein Seil gespannt.

Ma richtig einen abseilen.

Weiter in die Grotte hinein gabs auch ein paar von diesen typischen Stropfsteinformen, die man auch im Harz oder so hat.

verzapft

Wobei durch die vielen Lampen teilweise interessante Lichtspiele auf den feuchten Steinen entstanden, wenn ich das mal so esoterisch formulieren darf.

Tropfsteine

In der relativ geräumigen Kammer, die auf die Tropfsteine folgte, kam uns noch eine andere Gruppe entgegen, die ihre Führung wohl gerade beendet hatte und zu der sich auch ein paar verängstigte Kinder zählten.

muy eng

Es erwies sich als gute Idee, dass wir noch in der großen Kammer gewartet haben, denn der nächste Part war glaube ich der engste in der ganzen Höhlenwanderung und stellte Gerrit mit seinen 2m und nicht grade schmalen Schultern vor eine ziemliche Herausforderung, denn selbst wir Kleineren mussten dort hockend und mit eingezogenem Kopf die schmierigen Treppen hinabwatscheln.

Leuchtenstein

Wie gehabt wurde es in Folge aber wieder geräumiger. Nach einigen weiteren Auf- und Abstiegen über lehmverschmierte Felsen innerhalb einer sehr großen Kammer bedeutete uns die Führerin, unsere Lampen auszuschalten und hielt indessen ihre gegen einen Tropfstein, der aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung nicht komplett opak war und dementsprechend das Licht gebrochen hat, was ganz nett anzuschauen war in der ansonsten herrschenden Dunkelheit.

Grotteneingang

Ein Stückchen weiter ging es dann noch bis zum eher unspektakulären Ende der Höhle, das sich in einem weiteren großen Raum gestaltete, der von lehmüberzogenen Felsen gefüllt war, über die es zu klettern galt. Das einzig Interessante daran war eigentlich der unterirdische Fluss auf den man in etwa 10m Tiefe von einer Felsklippe gucken konnte und der vermutlich Teil des unterirdischen Flußsystems ist, das die Höhlen erst aus dem Stein geformt hat. An diesem Punkt am Rand war man etwa 150m unter der Erde, wenn ich recht erinnere, also eher in flachem Winkel in die Erde hineingewandert, als runtergeklettert. Das Verlassen der Höhle hat sich einfacher gestaltet als zuerst angenommen und nach kurzer Zeit standen wir auch schon wieder vor dem romantisch zugewachsenen Eingang.

Ich muss zugeben, ich hatte mir ein bißchen mehr erwartet, nach dem was ich beim Rumgooglen so im Voraus an möglichen Höhlentouren gesehen hab, aber vielleicht kann ich ja nochmal jemand überreden, mit mir da hinzufahren und in eine interessantere zu touren.

Auf jeden Fall haben wir uns nach kurzer Raucherpause schön lehmverschmiert und vom Klettern verschwitzt wieder ins Auto gesetzt und auf den Heimweg gemacht, der durch das Wetter und die entsprechend schön beleuchtete Landschaft abermals ganz annehmbar war.

Nord-Puebla

Abends beim VW-Werk angekommen trennten sich dann wieder die Wege der Praktis und ein weiterer schöner Ausflug ging zu Ende.

Cuetzalan Tag 1

La Malinche

Mitte Oktober gabs den Praktiausflug Nummer zwei für uns und Zeit wurds auch! War schließlich schon 2 Monate her, dass wir kaum angekommen völlig furchtlos ins gewaltgeplagte Acapulco gefahren sind und nach den Startschwierigkeiten ein ziemlich nices Wochenende verbracht haben. Diesmal gings aber so ziemlich in die entgegengesetzte Richtung: Nordosten, nach Cuetzalan. Den Ort hatten wir schon seit längerem auf der (bei Google gehosteten multiauthor-) Agenda, weil ich irgendwann mal auf Arbeit gefragt hatte, wieso es eigentlich so schwer ist hier an guten Kaffee zu kommen und mir dann eine Reise ins Kaffeegebiet Pueblas empfohlen wurde, um das Zeug quasi direkt an der Quelle abzufangen, bevor da irgendwas nach Europa geschifft wird.

Zufällig traf es sich, dass von den anderen Praktis Anfang Oktober auch jemand nach Cuetzalan wollte, was dann der Anstoß war, das auch durchzuziehen. Die Fahrt ging nach Puebla raus gen Norden, recht nah vorbei an der Malinche, dem Vulkan direkt nördlich der Stadt.

Pico de Orizaba

Und noch weiter im Norden war dann auch eine mehr oder minder gute Sicht auf den Pico de Orizaba (bzw. Citlaltépetl), den höchsten Berg Mexikos und höchsten Vulkan Nordamerikas.

"There's a storm coming."

Die Landschaft und das Wetter waren auch mal wieder ganz nett, was die Fahrt durchaus erträglicher machte.

paisaje

Weiter im Norden vom Bundesstaat Puebla gibt sich die Landschaft überraschend deutsch, mit einigen Nadelbäumen und generell wenig exotischem Zeugs wie Palmen oder Bananenstauden.

Bäumsche

So Deutsch in der Tat, dass sogar ein kleiner, gelber „Niedernhall“-Aufkleber auf dem Auto der anderen Praktis öhhh … sich manifestierte!

Bimbo, du Mongouh!

Immer wieder etwas skurril erscheint es mir hier, wenn ich die Auslagen oder Werbung zu Produkten der Firma „Bimbo“ sehe, was hier zwar nicht für das politisch völlig korrekte „Neger“ steht, wie bei uns, sondern wie auch in den USA für eine „mujer atractiva y de pocas luces“, also eine hübsche Frau, die etwas unterbelichtet ist, was ja jetzt auch nicht unbedingt etwas ist, womit man sein Unternehmen als Namen kröhnen will.

extra für deutsche Touries importiert, der ganze Quark

Alsbald gings dann aber auch schon wieder in bergigere Gefilde, da Cuetzalan so ziemlich an der Grenze zwischen Hochland und zum Atlantik hin flach laufenden Tiefland liegt.

Jebürge

Ganz im Gegensatz zur Landschaft entgegen dem Pazifik, die immer höher und höher zu steigen scheint, bis man dann auf einmal da ist und grade aus dem Gebirgsnebel gekommen schon an der Meeresküste steht.

Tlayoyos

Ähnlich beschissen sind allerdings die Straßen in beide Richtungen, auf den letzten 50km gibt es jeweils hunderte von Baches – Schlaglöchern – und die Straßen sind aufgrund ihrer Serpentinenhaftigkeit eigentlich so schon anstrengend zu befahren. Deswegen kann man für ~200km schonmal gut 3,5h brauchen, wenn man Wert darauf legt mit intakten Reifen anzukommen. Was wir zum Glück geschafft haben. Im Hotel haben wir uns erstmal ein bißchen was zu futtern und ein Nachmittagsbier bestellt. Gegeben hats unter anderem die lokaltypischen Tlayoyos, Teigtaschen gefüllt mit einer Paste aus Avocadoblättern und mit Salsa und Käse bedeckt. Ich muss sagen, mein Fall ist es gar nicht. Dieses badezusatzartige der Avocadoblätterpampe widerspricht meiner Vorstellung von herzhaftem Essen.

Straße in Cuetzalan

Alsdann gings ab in die City, weil wir noch Höhlen erkunden oder Wasserfall sehen wollten. Wie in Guanajuato sind die Straßen in Cuetzalan aufgrund der Lage speziell. Speziell ungeeignet für Autos, deren Unterboden nicht in den meisten Situationen einen großen Abstand zur Straße aufweisen kann. Denn die Straßen dort sind steil und wenn man dann doch ein mal ein planes Plateau erreicht, geht dies einfach in einem Knick von der Straße ab, sodass man allein schon für das Überwinden des Steigungsunterschieds ein wenig Spielraum braucht.

Müllmexis

Das aber war uns zu dem Zeitpunkt pupegal als wie als ob wir zu Fuß unterwegs waren. Was allerdings doch wiedermal sauer aufgestoßen ist, war diese mexikanische Müllwirtschaft, wobei schöne Natur eigentlich immer von alten Plastikflaschen, leeren Dosen und sonstwas für Verpackungen verunstaltet wird.

Bosque biatch!

Nach kurzem Fußweg aus der Stadt raus (vielleicht 300m vom Stadtkern zum Rand) haben wir uns zu 20 Mexikanern in so ein Gefährt gedrängt, was früher vermutlich auch mal ein Pickup oder sowas war, nun aber ein dünnes Stangengestell aufgeschweißt bekommen hatte, über das eine Plane gespannt war, also eigentlich so gut wie ein Bus ist. Da 20 Mexikaner + 8 Deutsche für sone Ladefläche noch längst nicht genug sind, haben sich hinter uns noch ein paar reingedrängelt, was die Fahrt eigentlich nur kuscheliger gemacht hat. Hatte ich erwähnt, dass es in Cuetzalan wesentlich wärmer ist, als hier? Wir hatten also noch ein wenig kostenloses Sauna&Spa-Programm bei der lediglich 5$ MXN billigen Fahrt mit dabei. Toll! Ansonsten gings dann über Topes und Stein, wobei zumindest der nicht grade klein geratene Gerrit seine liebe Not damit hatte, während der vielen Beschleunigungsvorgänge in diese und jene Richtung seine Birne nicht mit dem Stangengestellt allzu enge Bekanntschaft schließen zu lassen.

wahrscheinlich auch alles aus alten Styroporbechern gebaut

Und denn waren wir auch schon quasi da, ein kleiner Junge hat uns für 5 Peseten über einen schmalen am Hang liegenden Pfad, durch diverse kleine Randsiedlungen geführt, die schon bald im tropischen Wald lagen, bis wir beim Wasserfall angekommen sind, der tatsächlich fast völlig frei von irgendwelchem Plastikscheiss war.

kleine Köppe da unten

Dadurch wars auch wirklich schön dort und hätte der Autor gewusst, dass es nicht in die Höhlen, sondern dort hin ging, hätte er auch seine Badehose dabeigehabt und wäre ins kalte Nass getipselt, aber leider wusste ers nicht und ihr müsst nun mein Wort aus zweiter Hand für voll nehmen, dass die Suppe kalt war.

Waldhütte

Nachdem ich mit unserem kleinen Guide und Matze ordentlich Steine übers Wasser hüpfen lassen hab, wars den Badenden dann langsam auch genug und nach einer Wiederbegegnung mit einer großen Gruppe anderer Praktikanten, die auch genau an diesem Wochenende nach Cuetzalan gefahren sind, haben wir uns auf den Rückweg gemacht, wieder durch die besagten Siedlungen.

Weg

Neben den üblichen schmucklos-kargen Betonhütten und einigen niedlichen Kätzchen, die bei einer alten Frau lebten gab es hier und da auch mal ein frei wanderndes Huhn zu sehen, von denen sich Steffen direkt mal eins schnappen wollte. Aber das Huhn war ihm körperlich und intellektuell überlegen. Wie es Hühner der menschlichen Rasse im Allgemeinen ja sind.

Plátanos

Weniger schwere Ziele stellten die am Wegesrand wachsenden Bananen…

Kaffö

und der Kaffee da, der mich überhaupt erst auf den Ort aufmerksam werden ließ. Da wir keinen Bock hatten auf nen Bus zu warten, geschweigedenn auf die merkwürdige Fahrt, sind wir die läppischen 1-2km zurück in die Stadt gelaufen, vorbei an jeder Menge schwarzen Hühnchen und Truthähnen, diversen Aussichtspunkten über fruchtbare Schluchten und sogar einigen romantisch verwitterten Ruinen.

Voladores v2.0

Am Zócalo bereiteten sich grade die lokalen Voladores auf ihre Show vor, die aufgrund der Höhe des Stammes doch nochmal ein Stückchen spektakulärer ist, als die gleiche Geschichte in Cholula oder Atlixco. Leider brauchten sie noch eine halbe Ewigkeit, bis sie endlich hochgeklettert sind, aber oh well, ist halt ein Spektakel.

Nach Sonnenuntergang dann herrschte immernoch geschäftiges Gewusel in den Straßen, als wir uns auf die Suche nach was zu Futtern gemacht haben.

Die hotcakes am Stand links wirkten auf jeden Fall schonmal verlockend.

Was wir dann in einem Restaurant direkt am Zócalo gefunden haben, deren Speisen und Service von grandios weit entfernt waren, aber was solls. Zurück im Hotel wurden die vorher besorgte Kiste Bier und der Havana Club angerissen und das ansonsten sehr ruhige Hotel noch ein bissle aufgemischt, bis es dann gegen drei oder vier auch für die letzten Zeit zum Schlafen wurde.

Nachti-schlampe

Sonntag, (eigentlich) nur Grillen

Limetten hinterm Haus, gut für Bier und Quackermole

Jo, also gestern hatte ich ja eeeiiigentlich nur nen automatischen Post gescheduled hier, der um 22:30 unserer Zeit berichten sollte, dass wir gegrillt haben und der mit folgenden Gassenhauern bereichert sein sollte.

Denn unser Tagesplan sah, nachdem wir uns drauf geeinigt hatten lediglich zuhause abzugammeln, tatsächlich so aus (bei FB hab ich da wohl übertrieben):

-Grillen

Dass wir dafür noch bißchen Fleisch und Gemüse kaufen mussten, machte die ganze Sache ja jetzt nicht unbedingt spannender, so bot sich aber doch die Möglichkeit, nochmal ein bißchen in der Stadt zu fotografieren, was ich zunächst nicht bedacht hatte.

mexican freestyle Bauen

Völlig erschöpft von der Rumchillerei, haben wir uns in Atlixco erstmal so’n starbucksmäßiges Eiskaffeezeugs gegönnt und hatten von der Terrasse des Ladens aus dann auch erstmal ne nette Perspektive auf den sonntäglich stattfindenden Blumen- und Pflanzenmarkt rundrum und natürlich auch auf die Straße zum mercado runter, wo’s lecker Obst und Gemüse aus der Region zu Spottpreisen gibt. Die Straße runter wo der ganze Rauch die Sicht versperrt ist er übrigens und daher kommt auch besagter Rauch. Von den diversen Grills und Friteusenläden in dieser Ecke.

Blick Richtung mercado in Atlixco

Die zuvorgenannten Kalorienbomben stifteten übrigens noch einige Verwirrung, auf Seiten der Cafébetreiber und auch bei uns, betreffend die Cafébetreiber. Weil Myriam und ich eigentlich nicht so sehr auf die Kacke hauen wollten mit dem süßen Zeug, denn das Frühstück war nicht ja nicht so lange her und überhaupt, die Strandfigur und so, wollten wir uns eins von den Dingern teilen. Blieb noch ein weiteres für Matthias zu bestellen und nen Kaffö für meine Mutter. Blitzgescheit summierte die Kassiererin das also zu drei Getränken auf, deren Anzahl ihr von uns bestätigt wurde. Bekommen haben wir ein paar Minuten später aber 4, drei davon Sahne-Schokosirup-Monstrositäten und ein Kaffee ebend. Auch nicht so wild, dachten wir uns, haben uns auf die Terrasse gepflanzt und die Wochenration an Zucker verputzt. Später hat uns dann aber doch das Gewissen geplagt und meine Mama hat versucht, den Irrtum aufzuklären und das überschüssige Getränk doch noch monetär auszugleichen. Schien auch erst funktioniert zu haben, bis eine der dort bediensteten Damen mit einem weiterem Eiskaffeemokaiatofrappéuccino ankam. Naja, 4/5 bezahlt, zumindest hatte sich die Quote verbessert.

Denn gings erstmal wieder Blumenshoppen, wobei ich mich diesmal dezent abgesetzt hab, um ein paar Fotos rund um den Markt zu schießen.

Palacio municipal

Z.B. das Rathaus hier, das, wie auch Supermärkte und sogar manchmal kleine Einzelhändler, von Wachen mit Kevlarwesten inklusive Keramikplatten und automatischen Waffen oder Pumpguns bewacht wird. Für Bullshit sind die hier echt nicht zu haben.

Nebenan befindet sich, unkreativerweise, die elevenzichste Kirche von Atlixco.

Shiftpanorama Nr.2, immernoch schief

Ebenfalls auf diesem Platz stand ein weiterer VW Käfer und das auch noch vor so einem höchst ansprechendem Hintergrund, der mich seltsamerweise an Vanille-Erdbeereis erinnert. Also der Hintergrund. Nicht der Käfer.

roter Käfer

Nach dem kleinen Exkurs meinerseits, hab ich mich dann auch wieder bei den Blumenkäufern eingereiht und auf dem Markt selber rumgeknipst, ich glaube eher zum Unmut der restlichen Besucher oder vielleicht eher der Standbesitzer, aber beschwert hat sich keiner. Ehrlich gesagt hab ich aber auch keinen Plan wie das hier mit Fotorechten aussieht, bin aber auch nicht badass genug irgendwelche Leute zu fragen, ob ich die fotografieren darf. Eigentlich weiß ich aber auch gar nicht was das heißt, denn mit Myriams peruanischem Stiefbruder gabs da so leichte Verständigungsprobleme, denn er spricht nicht so ganz perfekt Deutsch und ich sprech ja sogut Spanisch wie’n Kaktus Tennis spielt.

Egal, auf jeden Fall werden auf sonem Markt ja nicht nur Blumen feilgeboten, es lohnt sich ja auch, den Leuten mit Kitsch, Knabberkrams und Getränken ein paar Pesos ausm Kreuz zu leiern. Wobei zu zweiterem frittierte Schweinehäute zählen, die ich allerdings weniger appetitanregend finde. Gibts btw. in klein auch in Deutschland, aber guckt euch diesen Hoschi hier mal an!

Schweinehaut und Flips, der Fußballabend kann losgehen

Ja und wie gesagt, Kitsch …

Plastekitsch, hey Moment! Ist das Optimus!?

Oh fuck, ist das ein bootleg von Optimus Prime? Argh, ich muss zurück zu diesem Markt! Rechts neben der Verkäuferin das sind übrigens mit Konfetti gefüllte Eierschalen, die man vermutlich einfach auf dem Boden zerschmeißt oder so.

links: modische Fliegen für den Mann von Welt

Naja und Blumen gibts dort eben auch.

(mescalinfreie) Blumen

Wovon glaube ich auch wieder welche im Garten gelandet sind. Zumindest sind wir um einige Tüten schwerer zum Auto zurück.

Achja, ein Foto von dem Ding wo die ganze Eiskaffeeverwirrung stattfand, hab ich auch noch gemacht. Kann man ganz gut drauf sitzen, inmitten dieses kleinen, geschäftigen Parks.

Italian Coffee Company

Muss ich meinen grauen Vans vielleicht auch nochma antun, den Schuheputzer:

während man beim Schuheputzer wartet, hat man eine Auswahl an köstlichen Getränken

Und da jedes halbwegs normale Kind sich keine 10min. für irgendwelche Blumen begeistern kann, müssen die Kleinen natürlich auch irgendwie bespaßt werden, sodass an jeder Ecke irgendwer steht, der Heliumballons verkauft. Manchmal geht das dann so’n bißchen überbord.

wie lange davon wohl die Mickeymausstimme hält?

Srsly, wer soll denn die alle kaufen?? Geschweigedenn infolge Einatmen und lustig sprechen? Ne Clownsvorführung scheints btw. auch immer zu geben, von den Burschen hab ich aber noch keine Fotos und ich bin mir auch nicht sicher, ob ichs versuchen werde. Bei Clowns weiß man nie. Jetz echt.

Fjedn Fall gings nachm Blumenabladen noch in den mercado, um noch das ein oder die andere Grünzeug zu holen und die futuristischen Spieleautomaten zu bewundern, die sich sinnigerweise zwischen vier Gemüseständen tummeln, wenn man von dem ganzen Kram mal ne Pause braucht.

dieser junge Mann kennt sich aus auf ... dem "Gitter" *dramatisch*

Und Gemüse gibts dort jede Menge, falls ich das noch nicht so klargemacht habe.

mir brauchn nochn Elektrozaun, weschn'n T-Rex

Interessant fand ich ja auch diese Verkäuferin, die inmitten ihrer Waren stand, nur leider behandelte sie ihre Kunden so *Horatio Cane Sonnenbrille* von oben herab.

wieder mal was für Kerstens S-AMOLED-Display

Für Freunde des scharfen Essens ist dieser Markt übrigens auch genial.

die mexikanische Alternative zu Kornflakes

Und auf der Straße von einem Markt (mercado) zum anderen (Blumenmark) kann man sich neben irgendwelchen Hündchen auch gleich ne Tüte Goldfisch kaufen.

Der Verkäufer liebt seine Goldfische. Am meisten in Butter und mit nem Spritzer Zitrone.

Weils denn auch langsam Zeit wurde, mal die Grillerei vorzubereiten, sind wir wieder in unseren Delorean gestiegen und mit 88 Meilen pro Stunde Richtung nach Hause gefahren, wobei ich einfach ma noch bißchen ausm Fenster geknipst hab.

Berlin Marzahn

Die hier vorherrschende Vorstellung von einem Balkon find ich auch immer wieder amüsant. Dieser besteht meistens aus einem Vorsprung aus Beton, auf dem Dicht an Dicht Blumentöpfe gereiht sind.

die Daltons, wieder einmal gestellt, trotz Tarnung

Noch mehr farbige Mexikorandomness:

alle mala Aquamala, spielgutt

Haben bei der grünen Boudega (Namen vergessen) noch schnell bissel Bier und Fleisch geholt (hey, davon kann man halt nie genug haben!) und paar monsterscharfe Soßen.

gelb: negative Steigung des roten Graphen darunter

Die ich hier mal schick für euch aufgereiht hab.

da bluten einem schon vom Angucken die Augen

Schnell Fleisch eingelegt, Burgerpatties gepresst und Grill angeföhnt…

scheiss auf Spiritus, den richtigen Fön muss man haben

Mal zum Vergleich, meine Hand ist jetzt zwar nicht sonderlich groß, aber diese Winzdinger bei Mäccen oder BK passen eigentlich immer auf einen Handteller.

Frodo Beutlin bei Burger King

Naja und nach zwei von den Kollegen war ich dann auch sowas von vollgefressen, dass ich lediglich noch flüssiges Brot zu mir nehmen konnte.

DAS nenn ichn Burger

Joar, soviel also zum ereignislosen Sonntag. Dank des prallgefüllten Kühlschranks, konnt ich gestern glatt 4 neue Sorten mexikanischen Cervezas probieren, folgt also die Bierstatistik.

Probiert: Indio, Sol, Victoria, Bohemia, Dos Equis, Negra Modelo, Tecate, Leon Schwarz, Modelo, Montejo, Barrilio, Pacifica Clara
noch nicht probiert: Kloster,und noch ein paar, die ich gesehen, aber wieder vergessen hab
selbst wenn ichs vorher durch Schokolade ersetzen würde nich: Miller Lite, Budweiser (US Version)