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Atlixco mitte Praktis

Seitenstraße

Am Sonntag nach Farfáns Partüh haben wir uns mit den Praktis und Alfonso, aus der Abteilung meiner Mutter, ein bissle in Atlixco rumgetriebenen, unseren Deutschen Kumpels und Kumpelinen ein bißchen die Stadt gezeigt und so.

Beerdigungsinstitut

Angefangen am Zocalo (ganz typisch eben), haben wir uns dort erstmal paar Tortillas mit Fleisch geholt, so als zweites Frühstück, sind dann durch den Mercado, wo unsere rubia Julia eine Tüte kleiner, gemeiner Chilis gekauft hat und Gerrit wiedermal einfach durch seine Statur die Leute in Staunen versetzte. Abgesehen davon hat Myriam sich noch einen pinken Cowgirlhut gekauft, den wir mithilfe Alfonsos Mexikanität glatte 10$ (Peso) runterhandeln konnten. Das Schnäppchen des Monats quasi.

Straße

Danach sind wir auf den, zu dieser Zeit merkwürdigerweise ziemlich vollen, Cerro gefahren, bzw. wie immer die letzten Meter aufgrund unsere nicht angepassten Lungenvolumens, bzw. Erythrozytenzahl, keuchend hinaufgestiegen.

Blick vom Cerro

Auf der Zwischenetappe auf Höhe des Parkplatzes wurden haufenweise Drachen geflogen und es stand immerbereit der Pfahl für die Voladores, die darauf nicht gepfählt werden, sondern sich nach drei Rosenkränzen dort rückwärts runterstürzen, mit den Leinen ihrer Vorväter um die pansa gebändselt, flötespielend und trommelnd. Video dazu gabs schonmal aus Cholula. Kommt aber demnächst nochmal eins mit nem sehr viel höherem Pfahl.

Bei den ganzen Drachenschnüren wurde Matze direkt von ein paar Nylonfäden eingesponnen, der entsprechende Drache sauste aber glücklicherweise nicht 50m weiter oben durch die Lüfte, sondern steckte schon im nächsten Baum, sodass uns eine Resident-Evil-/The-Cube-style Szene erspart blieb und Matze im Ganzen wieder vom Hügel herabstieg.

Blick vom Cerro

Leider war nicht so schönes Wetter wie im März, dementsprechend kein fetzicher Sonnenuntergang hinter den Vulkanen. Aber trotzdem macht die Perspektive immer wieder was her.

die Kirche aufm Cerro

Zufälligerweise war an jenem Sonntag auch Glocken-frei-Tag auf dem Cerro, was jetzt leider nicht das spektakuläre Ereignis ist, das sich beim Lesen meiner genialen Umschreibung vor dem geistigen Auge entfaltet, sondern lediglich bedeuten soll, dass jeder mal die Glocken der Kirche leuten durfte. Da man in México meistens alles anderes als leise ist, wurde das dann von einigen auch fröhlich genutzt, um denen von uns mit empfindlicheren Ohren oder den noch leicht verkaterten ordentlich auf den Sack zu gehen.

Atlixco von oben, mit fliegenden Drachen

Zum Abschluss des Tages gings dann nach Dem Runtergang nochmal mit der Familie (Cousine, Mann, Kinder und Cousin) in die Plaza de Piedra, wo sich meiner einer ein saftiges Steak mit schön Guacamole gönnte, das ursprünglich zu teilen mit Myriam ich plante, woraus dann irgendwie im Eifer des Gespeises nichts wurde. Ups. Ebenfalls waren die Kinder sowas von knülle, dass sie komplett slapstick mit dem Gesicht in der Bolognese gelandet wären, wäre es nicht vom Papa verhindert worden. Es war sehr lustig anzusehen, wie sie sich resolut gegen den Schlaf wehrten. (und verloren, tsihihi)

Chiles en nogada °2

Chiles en nogada bei den Farfáns

Ich hatte ja neulich schon von den Chiles en nogada erzählt. Das gabs jetzt nochmal. Eine Woche nach Acapulco hatte sich die eingespielte Crew (bis auf Steffen, der seiner Freundin bei der Bachelorarbeit helfen musste) direkt nach Arbeit bei Farfáns Familie eingefunden, wo seine Mutter bereits ein ganzes Blech voll hackgefüllter Chiles gezaubert hatte, dazu eine leckere Minz-Suppe und zum kröhnenden Abschluss noch Philadelphia-Erdbeer(?)-Kuchen. Wir wurden fürstlich von den Farfáns bewirtet, soweit dass es eigentlich schon peinlich war. Und obwohl das Calandrías nun wirklich kein schlechtes Essen macht, ganz im Gegenteil, hat mir die nogada Speise diesmal sehr viel besser geschmeckt, als bei der ersten Gelegenheit. Nachdem wir dann alle gemästet und guter Laune waren, wurde direkt das die Woche zuvor angeeignete Wissen um die Banderas auf die Probe gestellt.

(Nicht Antonio) Banderas

Kurz nachdem die Zutaten ihren Weg auf den Esstisch gefunden hatten, waren auch schon alle konzentriert am Rühren, Mischen und Kippen und alsbald waren die ersten Flaggen gemixt und auch angezündet. Naja und dementsprechend brennend durch den Strohhalm geleert, wie Farfán selbst und ich hier grade zu tun ansetzen. 😀

Nein, wir versuchen nicht das Feuer auszupusten!

Dementsprechend wohlbefüllt hat sich die Gemeinschaft dann gegen halb ölf oder so aufgelöst, die große Gruppe ab zum Feiern nach Cholula und wir beiden zurück auf unsern Weg nach Atlixco. Wo ich dann noch feststellen musste, dass die morgens streng nach Anweisung in Windows vom USB abgemeldete, danach sorgsam um Rucksack verstaute und im Schrank eingelagerte, externe Festplatte über den Jordan gegangen war. Somit also meine 2TB an Leben verloren gegangen sind. Keine Filme, keine Serien, keine Musik, keine Webseite, keine Unisachen mehr. Nie wieder Western Digital, würde ich mal sagen. Der Abend ist für mich dann also nicht grade schön ausgegangen, aber er hat auf jeden Fall sehr gut angefangen und freu mich schon auf unser nächstes Zusammentreffen!

Wochenende

wenigstens eine geht ...

Das Wochenende hatte ja erstmal genial angefangen, da irgendein Fatzke in Deutschland Mist gebaut hat und ich aufgrund einer Kette von Ereignissen, deren Kausalrelation durchaus mit hoher Wahrscheinlichkeit bei diesem faux-pas beginnt, dadurch auf den Freitagabend ne halbe Stunde im prasselnden Regen stand. Und wenns hier regnet, REGNETs! Nich so pipi wie bei uns. Immerhin gabs dann noch ne nettbeleuchtete Wolke, die quasi davon übergeblieben ist zu sehen.

Popowolke im Sonnenaufgang

Außerdem hatte der Regen, wie schon die ganze Woche, am nächsten Morgen den Vorteil, dass die Berge ziemlich klar im Sonnenaufgang zu sehen waren. Wegen jetlag oder so waren wir dann auch gegen sieben wach, sodass ich das noch festhalten konnte. Eigentlich war ja der Plan, die Damen zum Sport abzuladen und dann noch fotografieren zu fahren, aber als sich die Uhr dem Glockenschlag näherte, stand die Sonne schon zu hoch und es lohnte nicht mehr. Da eh noch meine Sportsachen im Kofferraum war, bin ich dann tatsächlich mit und war zum ersten mal in meinem Leben Punkt 8:00 Uhr im Fitnessstudio. Gesund kann das nicht sein.

allet Marijuana da unten

Danach denn wieder so’ne folterartige Einkaufstour in der Angelopolis-Mall, nach der mir so komisch im Magen war, dass ich nicht mal mehr Bock auf die Beer Factory und ihr leckeres Bier+Aracherra hatte. 🙁

Dann beim verlassen des Costcos, wo Matthias sich/uns ne Kaffeemaschine (komischerweiße ist es so nah an 3 Kaffeeanbaugebieten echt schwer an guten Kaffee zu kommen!) und ich mir/uns nen 24er Bier mitgenommen haben, wieder so’n ekeliger, tropischer Regenguß, der auf ein neues die Luft klar und die Landschaft wunderbar grün gemacht hat.

Calabaza, Orange, Limette

Sprich, Samstag war nich viel los. Allerdings wollte ich noch kurz zeigen wie sich das Orangenbäumchen im Garten hier weiterentwickelt hat. Waren die Früchte (Mitte) letztes mal noch genauso klein wie die Limetten am nächsten Bäumchen (rechts), sind sie nun zirka eine Hand voll groß und eigentlich auch essbar. Zumindest habe ich noch keine Insektenbeine oder weitere Behaarung jener ausgebildet.

Das links ist irgendsoein kleiner Kürbis, der vom Nachbarn Jaime rübergeflattert kam. Der dient aber glaube eher zu Dekorativen Zwecken.

Ich sag ja, wenns hier regnet, dann REGNET ES!

Achja, zu unserer Rückkunft mussten wir feststellen, dass der Regen sprichwörtlich das Zelt in die Knie gezwungen hat, unter dem wir am ersten WE noch so schön gebruncht haben.

Charles en Tanagra, wie bei The Next Generation

Am Sonntagmorgen war dafür wieder f*tzengeiles Wetter, sodass wir direkt mal wieder planmäßig mit Nachbarns gebruncht haben. Diesmal allerdings im direkt am Fracc gelegenen Hotel Calandrias, wo es neben nem umfangreichen (und leckeren!) mexikanisch-us-amerikanischen Buffet auch die lokale Spezialität „Chiles en nogada“ gab, was mit Hack gefüllte (Glaub ich zumindest.) Chilischoten mit soner Teigummantelung, Nußsoße und Granatapfelkernen oben drauf sind. Mir war das ja irgendwie zu süß, ich hätt lieber sone schön salzige, fettige, gefüllte Paprika mit Bratensoße gehabt, aber es gibt wohl auch Leute, die sich darin zu Bett legen würden.

Frau Pfau

Das Hotel ansich war auch sehr, sehr schick und es gab dort desweiteren auch Pfauen. Die haben wir allerdings nicht gegessen. Sind immer abgehauen, die Viechter.

Der pinke, (aber durchaus dunkle) dunkle Ritter

Eine Bastelecke, in der Kinder Gipsfiguren bemalen und damit Eltern und Verwandten etwas … Gutes tun konnten gab es ebenso. In der Befand sich dann auch die Möglichkeit, dem dunklen Ritter einen neuen Anstrich zu verpassen, dessen Farbpalette ja jetzt eigentlich nicht grade von Sonne und Vergnügen spricht, die ich aber gern von einem kleinen chico so interpretiert gesehen hätte.

we got fun'n games, if you got the money, honey

Vollgefressen wie wir waren, gings dann noch zu Doris und Tassilo, um eine Ersatzkatze für unsere verschwundene in Augenschein zu nehmen.

Immer die Last mit den Tribbles

In meinem gut befüllten Zustand empfand ich in der Nachmittagshitze durchaus Empathie für die kleinen Fellknäuel, da so im Halbschatten einiger Kakteen chillend.

Mittwoch, Tepoztlan

Lucky Charms

Todesmutig hab ich mich Mittwoch erstmal auf die kürzlich erstandenen Lucky Charms gestürzt, weil, kommt schon, das Zeug sieht einfach zu funky aus, um es nicht zu probieren. Deswegen landeten die dann dementsprechend in meiner Frühstücksschüssel.

fiese, kleine, bunte Baiser-charms

Und eigentlich sehen die halt ganz witzig aus, aber es ist so, dass diese kleinen bunten Charms aus dem bestehen, was sich bei uns Baiser nennt und was man in Frankreich lieber nicht laut sagen sollte. Was die ganze Sache ziemlich widerlich süß macht, sodass ich mich, sogar durch die kleine Schüssel, richtig durchkämpfen musste und das ganze am liebsten mit einem danach völlig unsüßen Dr.Pepper runtergespült hätte.

Ach Moment, hab ich glaub ich sogar gemacht. Es war beinah wie Zitronensaft zu trinken. Nach dem erbitterten Kampf durch die Kornflakes-Schüssel gings dann los Richtung Chalcatzingo – Tepoztlán – Cuernavaca. Nochmals auf Empfehlung unseres Nachbarn hin. War auch echt ne schöne Strecke, genau wie er gesagt hat. Die meiste Zeit waren die beiden Vulkane zu im Seitenfenster zu sehen. Wobei leider sowohl die Scheibe, als auch die diesige Atmosphäre beide nen schönen Farbschleier auf alles gezaubert haben, sodass die folgenden Fotos alle etwas komisch getüncht sind.

Iztacíhuatl ausm Auto

Paar Tage vorher hatte es auch grade bißchen geregnet hier in El Cristo, sodass auf den beiden Popos oben drauf Schnee lag, der zum Zeitpunkt unserer Fahrt schon wieder ein wenig weggeschmolzen war.

Schneepopo

Also im Prinzip sind wir nur südlich von den Vulkanen nen Bogen gefahren, um auf die Westseite zu kommen. Wobei sich während der Fahrt die Landschaft auch ziemlich veränderte und Richtung Tepoztlán-Tal immer hügeliger wurde, wie man vielleicht auch vermutet, weil Täler ja meist zwischen Bergen oder Hügeln liegen.

Hügel in Morelos

Kurz bevor die ersten Hügel auftauchten haben wir auch die Staatsgrenze zum Nachbarstaat Morelos überquert, der nach José María Morelos y Pavón benannt ist, was ein bedeutender Kämpfer für die mexikanistanische Unabhängigkeit von Spanistan war und von dem man sich, wie von so vielen lästigen Freiheitskämpfern in Mexiko, mal eben durch eine Hinrichtung entledigt hat.

Nachdem wir, dank des bekloppten Tomtoms, bzw. dessen von einem Drittklässler gezeichneten Karten, die Ausfahrt nach Chalcatzingo verpasst und auch keinen Bock auf umdrehen hatten, haben wir einfach beschlossen weiter Richtung Tepoztlán zu fahren, dessen erste Hänge wir auch schon nach einigen Kilometern von weiten sehen konnten.

Unter anderen diesen, von einer Pyramide gekrönten, den ich erstmal höllisch zershoopen musste, damit man außer blauem Schleier überhaupt was sieht.

nicht El Tepozteco

Kurze Zeit später schlängelte sich dann auch schon die Straße durch diese übergroße Version der sächsischen Schweiz und die lila Bäume tauchten auch immer öfter am Straßenrand auf.

Anfahrt auf Tepoztlán. Wir sitzen in dem Auto, was hinter dem weißen Ford fährt.

Und nach ein paar Kurven konnte man dann auch schon ins Tal runtergucken und das Kloster von Tepoztlán (links unten das Teil mit Türmen) sehen.

Tepoztlán-Tal

Nach Verlassen der Cuota, also der Autobahn sozusagen, sind wir allerdings erstmal wieder aus dem kleinen Zipfelchen Tepoztlán rausgefahren, in dem wir angekommen sind, weil wie gesagt hier ist nicht immer alles so richtig ausgeschildet. Dafür standen wir dann am Eingangsschild von Tepoztláns Nationalpark, der irgendwo auf den Berghängen links oben auf dem obigen Bild beginnen muss und wohl ziemlich sehenswert ist, nachdem was man so in Wikipedia liest. Glaube da sollten wir spätestens beim nächsten Besuch nochmal hin und uns bei der Gelegenheit vielleicht auch die berühmte „El Tepozteco„-Pyramide (die btw. dem Gott des Agavenbiers gewidmet ist) angucken, falls der Aufstieg nicht allzu gefährlich ist.

Kurzherhand umgedreht haben wir auf dem Rückweg gut nach Tepoztlán gefunden, obwohl wir schon halb damit abgeschlossen hatten auch die zweite Station auf unserer Liste sausen zu lassen und einfach direkt nach Cuernavaca, Morelos‘ Landeshauptstadt und unser letztes Ziel, zu fahren. Zum Glück haben wir das nicht getan, sondern sind in einem netten Restaurant mit ein paar Althippies und viel Kunst-Gefudel an den Wänden gelandet.

Restaurant in Tepoztlán

Kunst-Krams wie z.B. ein paar Bildern, seltsamen Figuren und haufenweise Masken.

Warum so'n langes Gesicht? Oh, genetisch, verstehe ... Verzeihung bitte.

Außerdem gabs über dem Eingang nen netten Schriftzug, der sich natürlich direkt mal für Fotos anbietet.

Escht jetz ey!

Wenn ich das mit meinen begrenzten Spanisch-Fähigkeiten richtig zusammenkriege, würde ich mal zustimmen, dass das heißt: „Durch diesen Bogen gehen die schönsten Frauen der Welt.“

Nachdem wir fertiggefratzt hatten, wobei uns danach noch ein, vermutlich schon etwas angetüdelter Althippie, guten Appetit wünschte, sind wir erstmal für ne kleine Stadt-Erkundung aufgebrochen und die beginnt man in Mexikanistan am besten meist am Stadtpark, dem Zocalo.

Zocalo von Tepoztlán, am Waschtag

Der wurde bei unserer Ankunft erstmal geschrubbt, aber wir wollten da ja eh nicht lange klebenbleiben und außerdem sind die Zocalos in Atlixco und Izucar de Matamoros eh schöner.

Sind wir also weiter zum hiesigen mercado, auf dem wohl auch irgendwelche abgefreakten Heilfrüchte verkauft werden, von denen wir aber da noch nichts wussten und deswegen schon ganz automatisch die Finger gelassen haben. Außerdem gibts dort aber auch, wie üblich, die Unmengen an Früchten, Gewürzen und Zeug, unter anderem diese Bohnen in Nationalfarben. (well, von der Verkäuferin aus gesehen, meine lieben Droogs)

Jedes Böhnchen braucht sein Fönchen.

Und die besagten Früchte …

Welche verdammte Krise denn?

hatten, wie ich beim Bearbeiten gemerkt hab, noch einen zynischen Spruch auf ihrem Preisschild. „¿Cual crisis?“, also „welche Krise?“. Aus dem mercado erstmal wieder raus gings einmal ums Stadtzentrum herum, was ungefähr vielleicht in etwa 500m Fußweg sind, auf denen man eigentlich in jeder Richtung irgendwo tolle Berge am Ende der Straße sieht. Ich sags ja, Tal und so. Schon mein Opa wusste, um eine Insel „is ja überall Wasser drum“.

Straße runter in Tepoztlán

An einer Ecke fand sich auch mal wieder ein gepimpter Käfer(?).

gepimpte Ride

Einmal das Zentrum umrundet, was aus Zocalo, Mercado und Kloster besteht, blieb ja dann nur noch, auch mal in den Klosterpark und anschließend ins Kloster selber reinzugehen, wobei in ersterem einige Leute saßen und dort einfach relaxed oder rumgemacht haben.

Convento in Tepoztlán

Im Kloster drinnen dann gabs einen hübschen Gang um einen kleinen Orangengarten herum.

Gang im Convento

Und im zweiten Geschoss aus großen, unabgesperrten Fenstern heraus den Ausblick auf die Berge.

Aussicht aus dem zweiten Stock des Convento

Bzw. nach innen den Ausblick auf besagten Orangengarten.

Orangengarten im Convento

Nach nochm bißchen Merchandise-Gucken im Klostershop sind wir dann über den direkten Zugang nochmal auf den Mercado, allerdings an eine andere Ecke als zuvor, wo ich direkt mal so’n cooles Godzilla-Bootleg gefunden hab, wie ich als Kind beinah auch so eins hatte. Nur waren bei mir die Rückenstacheln mehr so Schneeflockenförmig und silbern.

Godzilladingsbums

Oh und wie ich grad sehe, hatten die dort auch coole Softairs und ich Depp hab mir keine geholt, verdammt! DAS wäre mal ne Investition für meine 400 Pesos gewesen!

Oder diese Schnitzereien aus dem Krokorindenbaum, wovon wir einen am Samstag gesehen haben. Schon ziemlich geschickt, was die so daraus machen.

Krokobaumschnitzereien

Bei ein paar winkenden Pinguinen und einem Kleidergeschäft, wo Myriam was erspäht hatte nochmal nen Blick zurück geworfen auf mercado und Berge …

Tepoztláns mercado und dahinter Berge

und denn mussten wir uns auch schon auf den Weg Richtung Norden, nach Ciudad de Mexico machen, um von dort wiederum in Puebla meine Mutter abzuholen, sodass wir am Abend einmal komplett die beiden nahen Vulkane umrundet hätten.

Autofahrn aus Ciudad de Mexico raus

Obwohl wir extra noch ne halbe Stunde auf die von Guhgl-Maps veranschlagte Zeit draufgehauen haben, sind wir dann doch erst ne halbe Stunde über dem maximalen Zeitlimit da gewesen, weil in Mexico City einfach mal die Hölle los ist abends und zich hundert Busse versuchen in die Vororte oder auf die Autobahn zu kommen, was auch etwas beklemmend sein kann, wenn man mit seinem kleinen, europäischen Auto zwischen 4 Bussen steckt, die alle irgendwie in andere Richtungen drängeln.

Außerdem kennt sich das Navi so schlecht in Puebla aus, dass wir dann nichtmal das Haus gefunden haben wo meine Mama sich befand, sondern irgendwann am nächsten uns bekannten landmark point, der großen Pyramide mit Kirche drauf, ihr erinnert euch vielleicht, Halt gemacht haben, wobei Myriam dann noch ein paar Mexikaner in unser Problem eingeweiht hat, die prompt anboten, uns einfach voraus dort hin zu fahren. Zu dem Zeitpunkt war allerdings schon abgemacht, dass einer von Mutters Kollegen sie bei uns absetzt und so geschah es und es ging dann endlich ab nach Hause, wo ich mir noch ein Tequila-Bier zum Abschluss genehmigte.

Tequila-Bier

Welches wohl in Tequila-Fässern gereift ist und blabla, aber eigentlich hat es nur nach Litschi geschmeckt. Trotzdem kommts ins Bierprotokoll.

Probiert: Indio, Sol, Victoria, Bohemia Hell, Dos Equis, Negra Modelo, Tecate, Leon Schwarz, Modelo, Montejo, Barrilito, Pacifica Clara, Bohemia Dunkel, Kloster, Beer Factory Dark Stout, Minerva I.T.A.
noch nicht probiert: Superior, Gallio (oder sowas)  und … das wars dann soweit fast

Sonntag, Metepec oder so

Ziehkäse

Sonntag stand erstmal der Ziehkäse aufm Tisch. Lustiges Zeug, die Konsistenz ist wie zu gummi gekochtes Hühnchen, also man kann den so fasermäßig auseinanderziehen, aber es ist eben Käse und schmeckt auch wie Frischkäse. Dementsprechend isst er sich ziemlich gut mit Marmelade.

Fertiggefrühstückt sind wir einer der vielen Empfehlungen unseres Nachbarns nachgegangen, zu den „freshwater springs“ und dem dabei stehenden, riesigen, alten Baum zu fahren, die sich in Metepec, gleich hier um die Ecke sozusagen, befinden sollten.

Nunja, iiirgendwie hätten wir da nochmal genauer nach dem Weg fragen sollen. Los gings erstmal damit, dass wir vorm Fraccionamente statt nach links nach rechts gefahren sind, was das Navi zutiefst verwirrt hat. Zur Strafe hat es uns erstmal in das Einbahnstraßenlabyrinth in Atlixco geschickt, wo wir erstmal ne Weile rumirren durften, bis wir auf irgendeiner steinigen Buckelpiste gelandet sind, die evtl. mal wieder den Unterboden des Autos hat aufsetzen lassen können. *ahem* Oder so. Nachdem wir schon beinah die Hoffnung aufgegeben hatten, landeten wir auf einmal an einer Autopista, auf der wir dann noch 30m fahren konnten bis zur Ausfahrt „Metepec“.

In Metepec sind wir dann ein wenig rumgeirrt, weil hier in Mexiko ist ja nicht unbedingt alles großartig ausgeschildert und so, dass man einfach mal ohne sich die Route anzugucken drauflosfahren kann. Was wir aber ein wenig blauäugig gemacht haben, weil Metepec kein großer Ort ist. Dementsprechend sind wir nicht bei den Quellen gelandet, sondern in einem Hotel-Resort mit Freibad. Irgendwie sind mir ja Hotel-Resorts nichts und von daher war mir dort von der ersten Sekunde an etwas unwohl. Allerdings hatten sie nen Berghang von wo aus man ganz gut auf Atlixco gucken konnte.

Hügel von diesem merkwürdigen Hotel-Resort aus

Bzw. auf die krassen Armutshütten direkt vor diesem Resort.

Armutshütten von Metepec aus

Was mal wieder gut die im Vergleich zu Deutschland größere Arm-und-Reich-Schere hier zeigt. Da die Pesos für den Resort-Eintritt aber auch nicht verschwendet sein sollten, sind wir noch in das erstbeste Restaurant in dem Teil eingekehrt, um ne Kleinigkeit zu trinken. Auch dort, bzw. dort meiner Meinung nach noch viel mehr, herrschte diese unangenehme Stimmung. Aber das lag vielleicht auch daran, dass der Raum aussah wie der Frühstücksraum eines Hotels, dass dieser allerdings bis auf 3 Leute komplett leer war.

leeres Restaurant im Metepec-Resort

Außerdem schien das Personal so träge und lustlos, irgendwie war das unangenehm sich in deren Griffel zu begeben. Also schnell die Limo ausgeschlürft und endlich wieder raus da und nach ein wenig Rumgefrage in die richtige Richtung begeben. Was verrückte Serpentinen ohne Leitplanken und doppeltem Boden auf einem Hügel beinhaltete, die uns auch wieder an tollen … „Wohnungen“ vorbeibrachte.

eine Wohnung, das sind 4 Wände und ... eine Tür

Irgendwann waren wir ganz aus Metepec raus über drei Hügel gefahren, durch zich Felder und hatten schon gar keine Ahnung mehr wo wir waren, als wir einem kleinen Ort, den wir für San Pedro gehalten haben, angekommen sind, wo irgendwie ein Flüßchen war. Das gab uns Hoffung, denn ein Fluß hat eine Quelle. Und in dem Fluß badeten Mexikaner. Die haben wir direkt mal auf Verdacht ertränkt, könnten ja Drogenbosse sein. Die haben wir, sogut es die vereinigten Spanischkräfte unservierereins vermochten, nach dem Weg zu den Quellen gefragt. Uns wurde dann empfohlen einfach zum ersten Restaurant zu fahren was wir sehen und von dort aus mit Pferden unseren Weg fortzusetzen. Haben wir glatt mal gemacht und so saß ich, widererwartens zum ersten Mal in meinem Leben auf einem echten Pferd.

OMG kleines Mädchen, HINTER DIR!!!

Anfänglich war mir das ja nicht so genehm, auf diesem wackligen Ding zu sitzen, irgendwo oben mit haufenweise Kameraequipment. Hätt mich ja auch im nächsten Moment abwerfen können. Außerdem erschien es uns, dass ich, als Größter und Schwerster von uns vieren, das kleinste Pferd bekommen hatte, was unserer jungfräulich-frischen Beziehung auch nicht unbedingt zuträglich war. Im Ernst, ich dachte nur „Mich auf ein Pferd setzen, das ist doch Tierquälerei von gleich zwei Tieren!“

Aber nach kurzer Eingewöhnung gings dann und ich habe unter anderem als Vorteil dieser Fortbewegungsmethode erkannt, dass man den Leuten hoch vom Rosse aus prima in die Gärten spionieren kann.

vom Pferd kann man gut Omas Unterbuchsen auf der Leine ausspionieren

Okay, ist in Mexiko zumeist nicht so spektakulär, man wird zumeist nen Truck, ne Wäscheleine und ein oder zwei Hunde sehen. Hier und da vielleicht mal’n Eselchen. Abseits davon gabs locationbedingt in manchen Straßen auch nen ganz schönen Ausblick auf die Landschaft.

wir auf Pferdchen

Oder die nähere Umgebung, sofern nicht von irgendwelchen alten Plastikflaschen verschmutzt.

aufm Weg zu den Cascadas Encantadas

Achja, „Quellen“ hatten wir den Pferdetour-Anbietern irgendwie nicht vermitteln können, lediglich „cascada“ konnten wir aus unserer Restvokabularkammer noch zusammenkratzen und so wurden wir dann von den Pferdeführerinnen da hingebracht. (Wie sich später, am Donnerstag, rausstellte, wollte mich das kleine Mädchen, das mein Pferd führte, tatsächlich erst zur Quelle des Flusses bringen, die wir uns ja eigentlich angucken wollten.)

Unterwegs stand auch mal einfach so ein Pferdle auf der Wiese, das nach unserem Anblick noch kurz mampfte, dann dämlich den Kopf in die Luft hob und geistlos wieherte.

dummes Pferd, so ganz allein

À propos Vorteile von aufm Pferd unterwegs sein nochmal, aus der Perspektive konnt ich endlich nochmal ein Bild von diesen winzigen Hockern machen, auf dem die (ebenfalls sehr kleinen) Omas auf den Märkten immer sitzen. Und es scheint ihnen dabei gut zu gehen.

die minikleinen Hocker, auf denen die Verkäuferinnen aufm mercado immer sitzen

Unweit von den Karren tauchte dann auch die lokale Hippiekommune auf, zu der uns unsere Pferdeführerinnen bringen wollten.

tatsächlich hab ich auch irgendwo dope gerochen

Und das sah eigentlich ziemlich gemütlich aus, was die da so machten. Allerdings die „Cascada encantada“ selber war alles andere als spektakulär, weshalb es etwas verwunderlich ist, dass sich da soviele Menschen drum versammelt haben.

Cascada encantada, nicht grade so spektakulös wie die Niagarafälle

Sogar ein paar Stände mit Essen und Trinken hatten sich dort angesiedelt, also muss das ja geplantermaßen dort öfters stattfinden, die Versammlung.

Stände, Cascada encantada

An einem der Stände konnte man auch ne piña colada in ner echten piña bekommen, was dann meine Eltern direkt mal geordert haben. Allerdings alkoholfrei, die pussies.

Ich bin dann während der Zubereitung selbiger mal bißchen Richtung Wasserfall rumgeklettert und an sonem Berghang rumspaziert, um nen Überblick über die ganze Situation zu bekommen und zu ergründen, ob’s irgendwo vielleicht noch ein aufregenderes Fleckchen gibt. Gabs allerdings nicht. Nachdem ich so’n bißchen Fotos von oben auf das bunte Treiben geschossen hatte, war ich grad dabei wieder herunterzuklettern, als meine Kamera die Aufmerksamkeit einer Gruppe Mexikanistaner erregte, die schon etwas lustig zu sein schienen und deswegen gerufen haben, dass ich ein Foto von denen machen soll.

Da ich ja immer nicht so in your face mit Leute fotografieren bin (also im Urlaub, bei Fremden), dachte ich „nungut, warum nicht, haste mal’n Foto von paar Mexikanistanern“.

Mexikanistaner an der Cascada encantada

Hab dann kurz signalisiert, dass es gut geworden ist und war im Begriff weiter hinabzusteigen, als die sich gespielt überaus enttäuscht gaben und noch ein Foto verlangten. Dacht ich, klar, kein Ding, kannste in Ruhe fokussieren und so. Hab noch ein paar Fotos von denen gemacht und wurde dann direkt mal auf ein Bier eingeladen. Der señor ganz links sprach auch ein wenig Englisch und hat den Dolmetsch zwischen seiner Gruppe und mir gemacht, wobei ich natürlich auch das ein oder andere Stückchen Spanisch verstanden hab.

Wie üblich, wurde ausgetauscht, woher man kommt und was einen dort hin verschlagen hat und dann gings los, dass wir uns gegenseitig unsere Sprachen beibringen wollten. Allerdings war keine Zeit mehr, weil die Pferdeführerinnen uns zurückbringen mussten, um die nächste Gruppe dort hin zu reiten. Also haben wir uns noch schnell ne E-Mail-Addresse von denen geben lassen, damit ich denen die Bilder schicken konnte und wurden prompt noch für den Tag der Toten die heilige Woche, „semana santa“, zu denen nach Metepec eingeladen. Da sind wir allerdings, bis auf Mutti, wieder in Deutschland.

nach ausgiebigem Alkohol- und Drogenkonsum muss erstmal der Rausch ausgeschlafen werden

Nach der kleinen Cerveza auf nüchternen Magen haben mein Pferd – welches auf dem Hinweg irgendwie nicht stehenbleiben und mich absteigen lassen wollte – und ich uns auch gleich viel besser verstanden. Dementsprechend war mir dann auch nicht mehr so mulmig dabei, einfach mal beide Hände vom Sattel zu lassen und die zum Fotografieren zu nutzen. So’n Pferd wackelt ja ganz schön und so kricht man kaum ein ordentliches Foto nur mit einer Hand gehalten hin. Also mit zweien ist es schon schwer. Aber die Perspektive ist eben ganz praktisch.

Entschuldigen Sie, Sie haben da verdammt nochmal einen Hund aufm Dach!

Ein paar Minuten später wars vorbei mit der Reiterei und wir waren wieder am Ausgangspunkt, dem Restaurant angekommen, wo zwischen den ganzen großen Pferden auch ein paar Folen und Ponies standen. Wobei das hier auf dem Foto sowas von merkwürdig aussieht, mit der kurzbeinigen Dame daneben. Verkehrte Welt. Alice im Wunderland. Herr der Ringe!!

Kommt der Cowboy ausm Friseur - Pony weg.

Außerdem hat es blaue Augen, wtf, es will meine Seele essen! Das Fohlen scheint da schon eher in die Szenerie zu passen.

Fohlen

Geschickterweise startet und endet das ganze Gereite ja an nem Restaurant und weil wir eh Hunger hatten, haben wir uns dann auch glatt in den dortigen Biergarten gesetzt und was gefuttert.

ganz nett gemacht, der Biergarten

Und während wir da so saßen, hatten sich unsere Sitznachbarn irgendein rotes Biermixzeug bestellt, was ich dann auch ma haben wollte, denn erstens steht sichs auf einem Bein schlecht und zweitens will ich euch ja in vollem Umfang berichten können, was es hier so für Bier gibt und wovon man die Finger lassen sollte. Also haben wir der Kellnerin gesagt „Jacob will das, was die da drüben haben“ und sie brachte mir dementsprechend ein Glas zum Drittel voll mit rotem Saft und einem Salzrand oben und ein Bier.

Bierperversionen gibts, this goes on no cow skin.

Wie ich da bereits vermutet und später auch bestätigt hab, ist das Rote Tomatensaft, Tabasco (oder irgendein Chilizeug) und Limettensaft. Da kippt man dann das Bier dazu und trinkt es über den Salzrand. Nennt sich in seiner Gesamtheit Michelada und das kann man auch mit Nachos bestellen, die man dann sogar da drin dippen kann.

Klingt komisch, schmeckt auch so. Speziell wenn man wegen eines Bierchens auf nüchternen Magen eh schon einen im Tee hat. So hab ich mir dann die erste Mischung reingekippt, das ganze mit dem Rest Bier weggespült und bin um eine Erfahrung reicher gewesen, die ich nicht unbedingt wiederholen muss.

Danach noch nachhause gefahren, alltäglichen Kram gemacht und ab ins Bett.

Freitag, bloggen, Bewerbung schreiben

Frühstück Star Trek 11 style, lensflares deluxe

Diese Woche hab ich die Bloggerei ja bißchen schleifen lassen. Das liegt daran, dass einfach nich soviel los war, wie ich ja schon erwähnte. Dementsprechend, falls sich jemand fragt, warum ich gestern Abend (deutscher Zeit) nix über Freitag gebloggt hab: Ihr habt nicht viel verpasst. Freitag sah in etwa so aus:

  • Frühstück auf der Terrasse
  • Blawgposts für Mittwoch und Donnerstag schreiben
  • Mexiko-Bewerbung umschreiben
  • ???
  • Abendessen fahren

Außerdem war gestern Tag des großen Ausflugs, da war ich danach eh ein bißchen zu kaputt, um mir hier noch nen Oscar Wilde aus den Fingern zu saugen. Aber das erzähl ich ja dann im nächsten Post. Wenn ich die 4GB Fotos durchgesehen und editiert hab.

Jeden Pfalz hamwa Freitag Abend mal fein beim Italiener hier in Atlixco schnabuliert, ich hab mir mal wieder ein Negra Modelo gegönnt (für Experimente war ich in dem Restaurant nich zu haben), was wie glaube schonmal erwähnt nach Köstritzer schmeckt und somit meiner bescheidenen Meinung nach ganz lecker ist.

deren Vorstellung von Köstritzer, weniger bitter

Damit ich nicht gar so vom Fleisch falle, denn ich war in den zwei Wochen hier immerhin schon einmal im Fitnessstudio, gabs für mich dann noch ne etwa tischgroße Pizza dazu (das war die kleinere Variante). Mit ein paar Chilis da druff, das gab direkt mal bösen Schluckauf, als ich wagemutig sonen ganzen Schoten-Querschnitt auf einmal verdrücken wollte. Etwa die Hälfte von dem Wagenrad hab ich mir dann als Takeaway verpacken lassen, aber da für Nachtisch immer Platz is, hab ich mir noch paar schöne Crêpes mit Karamelsoße, Nußstücken und Vanilleeis servieren lassen. War relativ dunkel da, deswegen ist das Foto nicht so pralle geworden.

Crêpes ... mjamjam

Man könnte auch denken es wäre Kassler mit nem Kloß oben drauf. Myriam hingegen hatte noch so ein diätfreundliches Stück Schoko-Kuchen bestellt.

genug Kalorien für eine ganze Inuitfamilie

Und weil soviel leckere Sachen essen anstrengend ist, sind wir danach ab nach Hause und ins Bettchen gefallen.

edit: Diese braunen Dinger von neulich sind übrigens doch Zuckerhüte, auch wenn da nix von Zucker aufm Preisschild stand. Ist direkt das Zeug aus dem Zuckerrohr.

Donnerstag, Sport und grillen

Bißchen Farbe und das wird wieder!

Also Donnerstag haben wir uns ja beinah selbst übertroffen was Produktivität angeht. Eigentlich war wieder nicht viel geplant in Sachen Ausflug oder so, aber Mittwochabend haben Matthias (der das am Donnerstag schon wieder verdrängt hatte) und ich uns gesagt, dass wir Donnerstag endlich in dieses Clubhaus gehen und mal bißchen an die Fitness ranklotzen. Vorher stand allerdings noch aus, für den Grillabend, zu dem diesmal die direkten Nachbarn (der Mexikaner Xaime und seine neuseeländische Frau Patty) eingeladen waren, einzukaufen und dass ich noch ratzdiflott ne Bewerbung für ein Praktikum hier in Mexiko schreibe.  Ich muss ja sagen, ich mag Bewerbungen schreiben ungefähr genauso gern, wie es wohl die meisten Personalverantwortlichen mögen, welche zu lesen. *ahem* Aber trotzdem hab ich das Ding weggefetzt und heute ist es dann rausgegangen und schon konnte die Einkaufstour losgehen. Aufm Weg haben wir noch nach einem hüppbschen Topp für die Erdbeeren im Garten geguckt, bei einem der straßenseitigen Läden, die soviel bunten Krimskrams anbieten.

Fragt nicht ... ist halt ne andere Welt.

Es ist dann so eine Schale geworden, wie die rechts unten, bloß größer. Aber bevor diese Entscheidung fiel, haben wir uns natürlich noch a bissle umgesehen und solche höchst dekorativen Kostbarkeiten entdeckt.

diese sympathischen Amigos sollten in keinem Garten fehlen

Oder diese naturgetreu nachgebildeten Vöglein.

Vögel in pink? Schwuchteln!

Was ich hier auch schon öfter in irgendwelchen Vorgärten gesehen hab, sind diese Pilze, die mich dauernd an das Super Mario Theme erinnern.

Wo ist dieser Klempner eigentlich, wenn man ihn mal braucht?

Und ebenfalls aufgefallen ist mir dieser beunruhigt aussehende Frosch. Concerned frog is concerned.

Vielleicht ist es der femdschämende Bruder vom Foul Bachelor Frog?

Und hier etwas, was mich wirklich erschreckt hat.

Finde den Fehler!

Wer es findet, darf es behalten. Oft sieht man bei solchen Topf-Verkäufern auch bootlegs von irgendwelchen bekannten Dingen wie Spiderman oder dem im letzten Post Genannten.

Der hat definitiv sonen Mescal-Kaktus inne, so wie der guckt!

Im Supermarkt hab ich erstmal wieder sonen Papierschnipsel an meine Kameratasche bekommen (Na ich lass die doch nicht im Auto, seid ihr verrückt? ^^) und diesmal sogar nen grünen Aufkleber auf meine Cam. Was ich cool find, weil sie dadurch nicht mehr ganz so teuer und bißchen älter aussieht, allerdings wunder ich mich doch, ob das tatsächlich nötig ist, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass in einem mexikanischen Supermarkt ne 5D Mark II angeboten wird. Geschweigedenn überhaupt eine DSLR. Allerdings würd ich gern mehr von den kleinen Dingern bekommen, weil sie dann erstens irgendwie wie ein altes Kriegspferd aussieht, damit für die meisten Menschen also weniger bedrohlich wirkt, als eine normale Spiegelreflexkamera und weil sie dann vielleicht auch Dieben weniger Anreiz bietet.

Auf jeden Fall hamwa dort erstmal noch mehr Fleisch und zwei neue Sorten Bier geholt. Außerdem sind mir dort mal wieder diese komischen Teile aufgefallen, von denen ich nicht weiß, aus was sie eigentlich bestehen. Zucker scheint es nicht zu sein, jedenfalls nicht nur, das stünde ja sonst vielleicht auf dem Preisschild.

Vielleicht trinken die auch einfachs ganze Jahr Feuerzangenbowle?

Daneben gabs dann, neben den anscheinend in Berlin grad schlecht verfügbaren Limetten, Tamarinde. Wobei mich immernoch interessiert nach was das Zeug so schmeckt. Probieren könnt mans mit soner 2l Limoflasche, aber wenn das Zeug eklig ist, hat man knapp zwei Liter eklige Limo über. Und genau das Problem hatte ich schon beim letzten Amerika-Urlaub mit irgendsoeinem angeblich auf Mate basierendem Zeugs, das ganz okay geschmeckt hat, aber bei der ersten Brise des Geruchs – und das ist jetzt mal keine maßlose Übertreibung – musste ich tatsächlich würgen.

Sieht aus wie getrocknete und gewürzte Blinddärme, ist aber Tamarinde.

Achja, für alle die grad ihre Caipimixerei auf der Pausetaste haben, hier noch eine kleine Rumpimmelei.

Limetten, wiedermal für was weiß ich, 0,20€/kg oder so.

Naja nicht wirklich, denn hier haben wir noch nirgendwo Pitú oder Cachacha gesehen, also können wir ebenfalls höchstens in irgendne Bar gehen, anstatt die ganzen Limetten im Garten und die höchst unchristlichen Preise auf den Märkten hier auszunutzen. Noch ein Bildschen vom Supermarkt von draußen.

Für Graphik-Autisten ist das Land hier was, sag ich euch!

Und denn konnten wir auch schon auf den, zumindest für mich, etwas zu klein geratenen Fahrrädern zum Sport reiten. Wobei der Fitnessraum hier erstens etwas altbacken ist, zweitens die Geräte teilweise etwas klein geraten sind (gut für Dips, schlecht für Butterfly und Latzug, sind halt für den durchschnittlichen Mexikaner gemacht), drittens, es gar nicht soviele Geräte gibt und viertens die Gewichte keine Beschriftung haben, sodass man sich merken muss wieviele Scheiben da noch frei waren. Aber trotz alledem: MAN hat das mal wieder gut getan, so richtig zu ackern! Dementsprechend bin ich heute auch schön vermuskelkatert und hab ein halbwegs gutes Gewissen.

Nachdem wir uns also für vielleicht anderthalb Stunden schön geschindert haben, gings noch auf zum Spanischunterricht, wobei wir unterwegs mal wieder durch ein Krisengebiet fahren mussten, hier durch die von den FLA-Kanonen und den Raketenschild verursachten Rauchwolken zu sehen.

gesegnete Knaller

Also naja das war jetzt wiederum eine maßlose Übertreibung, denn bei den Rauchwolken handelt es sich um die Anzeichen heiliger Knallerei – und damit meine ich jetzt nicht das, was die katholische Kirche mit kleinen Kindern macht. Wie schonmal irgendwo geschrieben, die böllern hier jeden Tag für irgendeinen Heiligen, von morgens bis abends, auch mal mitten in der Nacht und sowieso die ganze Woche lang. Sodass die Nachbarstochter, die gestern beim Grillen mit von der Partie war, mit ihren 15 Monaten schon gelernt hat zu sagen „Mamá, mamá, mamá … bumm!“

Ebenfalls auf dem Weg zur Sprachschule gabs nochmal die berüchtigte Transportgutsicherung, mithilfe dreier Palmen.

Sone Palme im Garten wäre auch was Feines.

Dann anderthalb Stunden mit Adriana lustig durch das Spanisch-Buch gesaust und die dazugehörige CD (Fee-de auf Spanisch) gehört und dann gings auch schon mit dämonischer Geschwindigkeit Richtung Grillabend, wobei uns das dämliche Navi noch ne Extrarunde hat fahren lassen, wir dafür aber vorher noch einen schönen VW Käfer für Myriam gesehen haben.

Den kann man sich gar nicht mit jemand außer Myriam am Steuer vorstellen!

Trotz leichter Verspätung sind wir dann noch mehr als rechtzeitig zu einem weiteren Festmahl angekommen, die Nachbarn haben nen superleckeren Salat mit Mango, irgendwechen Rüben und Spinat mitgebracht, der durch ein Knoblauch-Cilantro-Dressing verfeinert wurde, es gab zwei neue Biersorten, Xaime hat uns ein paar Orte verraten, wo wir mal hinfahren sollten und insgesamt wars ein sehr schöner Abend.

Durchhänger

Es hat sich außerdem rausgestellt, dass der Vorname des Nachbarn, Xaime den selben hebräischen Ursprung wie Jacob hat. Und noch verrückter, als ich vorhin bei Wikipedia nachgelesen hab, hat sich rausgestellt, dass sich das genauso für Diego und Santiago verhält! Ihr wisst also, was von nun an mein Deckname sein wird.

Bier gut, muss erstmal Gewicht aufbauen, Definiton kommt dann später!

Würz nun also Zeit für die Bierstatistik.

Probiert: Indio, Sol, Victoria, Bohemia Hell, Dos Equis, Negra Modelo, Tecate, Leon Schwarz, Modelo, Montejo, Barrilito, Pacifica Clara, Bohemia Dunkel, Kloster
noch nicht probiert: Superior, Gallio (oder sowas)  und noch ein paar, die ich gesehen, aber wieder vergessen hab

 

Mittwoch, erste Stunde Spanisch

Spanisch, ¡ándale!

Mittwoch war abermals nicht so fürchterlich viel los, bis auf dass Matthias und ich nachmittags zum Spanischunterricht sind, ich also meine ersten 1,5h Spanisch hatte, von VW bezahlzort. War nett, die Lehrerin, Adriana, war lustig und die anderthalb Stunden haben sich angefühlt wie 5min. Aufm Rückweg sind wir noch kurz bei Office Depot rangefahren und haben endlich so ein Drucker-Scanner-Fax-Kaffeemaschine-todo-en-uno-Dingsbulings gekauft, nach dem meine Eltern ja jetzt zwei Wochen auf der Suche waren. Dort nebenan wurde grade renoviert.

ich mag dunkelrot

Kurz vor der Auffahrt auf die Atlixco Cuota, also die Maut-Autobahn nach Hause, hatte ich dann noch die Gelegenheit, endlich dieses merkwürdige Haus zu fotografieren. Weiß nicht, ob ich mich in einer von diesen vorstehenden Etagen am Fenster stehend wohlfühlen würde.

JV? Jugend Vorscht? Das kennen die hier??

Dann mal noch zwei Exempel in Sachen mexikanischer Sicherung von Transportgütern.

Habe doch blaues Band drum! No comprendo!

Und, najagut, was soll man groß sichern, das Teil hält sich ja von allein, solange der Fahrer keine Spirenzchen macht.

Wenn der mal mit 140 in die Kurve bretzelt!!

Aber das hier, ist hier auch typisch. Scheint aber zu funktionieren, genauso wie mit 5 Kindern auf einem Motorrad zu fahren.

wer von denen wohl nach dem nächsten Speedbump nach Hause laufen darf?

Und joar, das Wetter war dann auf der Heimfahrt auch nochmal freundlich.

Irgendwie hatte ich so einen Ritter-der-Kokosnuß-artigen Moment erwartet.

Ach und wo wir grad bei der Atlixco Cuota sind: Diese … was weiß ich, 10m hohe Werbesilhouette hat mich auch schonmal kräftig verwirrt, als wir abends nach Hause sind und es etwas dunkler war.

Davon könnten 5 afrikanische Kinder sterben oder wie hat das die Großmutter immer gesagt?

Hinter der nächsten Kurve nochma schniek Sonnenschauspiel.

Artus! Arrrtus!!

Als nächstes, keine Ahnung, Felder mit Zeuchs, bei 130km/h schnell durchs Beifahrerfenster fotografiert. Sieht halt nett aus.

Dieses exquisite Werk ist ein Muss in der Sammlung jedes Begrenzungspfahlliebhabers!

Und so sieht die Einflugschneise aus, wenn wir nach Hause fahren.

die letzten Ausläufer von Atlixco

Wo Myriam diesmal bereits kräftig dabei war, die kiloweise gekauften Früchte vom Dienstagsmarkt zu zerhäckseln, um später einen Fruchtsmoothie draus zu machen.

irgendwie alles gelb ... komisch

Die halb geschälte halbe Ananas sah auch zum Piepen aus.

Das langweiligste Pokémon ever.

Und aus dem Klumpen, diversen Guaven, Banänsche und Mangos wurde dann:

2l Spongebob durchs Sieb gepresst

Ein Fruchtschmusi, den wir mit zu den netten Nachbarn genommen haben, die am Sonntag zum Grillen da waren und die uns wiederum allemann Mittwochabend zum Essen eingeladen haben.

Ein Sonnenuntergang wie ihn nur Velvia ähhh ich mein Photoshop liefern kann!

Und ein herrliches Essen war das vielleicht ey! Kannste glaube, hohohoooar! Jede Menge leckere Tortillas mit allerlei lecker Zeug zum Einrollen gabs, diverse Salsas, kiloweise Hühnchen und Rind, gewürzter Reis – vermutlich zum Teil alles nach Rezept von Rosario, der Muchacha – Guacamole, fiese, kleine Chilischoten, Cilantro und das ganze dann mit ein paar Bierchen bespühlt und zwei große Fruchtteller voll Mango und Papaya und dem besagten Fruchtsmoothie abgeschlossen. Mann, ich hab mich pudelwohl gefühlt, obwohl ich kurz vorm Platzen war! Achja und Samson, der langhaarige Hauskater, war auch amüsant in seiner kleinputzen Art, die so gar nicht zu seiner Körpergröße passte.

Nach dem ganzen Schmaus sind wir dann nur noch betrunken nach Hause gebrettert und ab ins Bett. Keine neuen Biersorten am Mittwoch. 🙂

Montag, kurz nach Puebla

sehen nicht sehr appetitlich aus, sind dafür aber auch nicht grade lecker

Irgendwie ist gestern, trotz großer Pläne, nicht viel losgewesen hier. Also so ziemlich das genaue Gegenteil von Sonntag. Erst gabs Frühstück, dann hab ich ne ganze Weile an dem Blawgpost für Sonntag gesessen, dann wars auch schon wieder Zeit fürs Mittagessen, dann bißchen Internet und so und dann gings auch schon ab nach Puebla, Mama einsacken und danach noch bißchen im Centro Histórico (Pueblas Altstadt) rumflanieren.

Dort, am Zócalo (sonem Stadtpark), gibts natürlich auch wieder so einen Hulk von Kirche, die drinnen so vor vergoldetem Schnickschnack blitzt und glänzt, da kann selbst der Piratenschatz aus Fluch der Karibik nicht mithalten. Und von besagter Básilica hab ich mal wieder ein tierisch schiefes und fisheye-artiges Kugelpanorama für euch.

La Básilica Cathedral de Puebla de Los Angeles

Echt jetz, ich hab keinen Plän, wie ich das angehen muss, damit nicht sowas fischiges bei rauskommt. Aber ich werds weiter versuchen! Naja auf jeden Fall ist diese Cathedral so groß, dass sogar ein kleiner Turm mit Kuppel in die Kirche gepasst hat. So wie bei Inception, mit den Träumen und den KFCs in den Burger Kings in den Taco Bells in einem Einkaufszentrum.

ein Turm, in einer Kirche, in Puebla, in deinem Kopf!

Und der Style von dem Ding hat irgendwie stark ans Pantheon in Paris erinnert.

in Wahrheit nur vier Meter hoch (Mexikaner sind im Schnitt eher klein)

Achja, wo wir bei Kirchen sind, ich weiß gar nicht, warum wir uns nicht eine von diesen coolen Jesus-collectables mit eingepackt haben, wo wir schonmal die Chance dazu hatten. Die gibts ja jetzt nicht grad in jedem Happy Meal.

Jesus merchandise

Naja, nachdem wir noch paar Pärchen im Zócalo ausspioniert und uns über eine merkwürdige Holzskulptur gewundert haben, sind wir noch bißchen auf der Shoppingmeile, 5 de Mayo, rumspaziert, was mich jetzt nicht so direkt begeistert hat.

5 de Mayo, Pueblas Friedrichstraße

Ich bin halt einfach eher für im Internet kaufen und meine Fotoausrüstung kann Menschenmengen sowieso nicht gut leiden. Aber wir waren ja sowieso eher wegen der schicken Häuslein da, die alle so’n bißchen im Barock-Stil (?) gehalten sind. Eben so mit Stuck und Verzierung und all solch nützlichen Dingen. À propos Fotoausrüstung, ich ärger mich ja jedes mal grün und blau, wenn ich bei schönem Wetter dem Popo nur hinter einem diesigen, blauen Schleier seie und bei flickr und Wikipedia haben ihn immer alle schön klar und bei bestem Sonnenschein fotografiert. Vorallem, weil ich noch in Deutschland mit mir am hadern war, ob ich mir noch einen Polfilter für mein Cokin-System bestellen soll, das dann aber wegen der erst kürzlich getanen Investition ins neue 24/1.4 II seingelassen hab. Nach ein paar Tagen hier war mir dann aber klar, dass ich den haben muss, um ordentliche Vulkan- und Landschaftsfotos machen zu können, aber Amazon.com versendet einfach nix nach Mexiko.

So haben wir dann gestern noch bei nem kleinen Fotoladen dort am Park reingeguckt und ich hatte mich schon damit abgefunden, einfach einen anschraubbaren Filter von Hoya zu nehmen, aber die hatten dort nichtmal Schraubfilter in der Größe, die ich brauchte. Was allerdings cool ist, an den Fotogeschäften hier, ist dass sie allesamt Film und retro Kameras verkaufen (was anderes können sich die meisten hier gar nicht leisten), teilweise von Marken, die unsere Eltern wahrscheinlich grade so noch kennen.

Neuere Kameras oder Objektive (ab Ende der 80er Jahre würde ich mal als neu bezeichnen) sieht man hier nirgendwo, höchstens mal nen Minolta Plastikbomber mit nem Nifty Fifty. Aber trotzdem, das ist natürlich auch ne Versuchung, einfach mal sone 1982er Plastikcamse und paar T-Max 400 zu kaufen.

nach der zweiten Etage war leider das Geld alle

Ähhm wo war ich? Ah ja Shoppingmeile. Nachdem wir so ziemlich das komplette Ding abgelaufen sind, wobei sich die Geschäfte nach spätestens 100m einfach wiederholen, sind wir dann abgebogen, um uns wieder Richtung Auto zu begeben und sind sozusagen direkt im Ghetto gelandet, was auch mal ganz spannend war. Ich mein, ihr seht oben, das sieht alles ganz nett und schick aus und direkt um die Ecke könnte man sich in der Londoner Hafenstadt um 1950 rum befinden. Sogar der authentische Fischgestank war zugegen, weil ein Fischgeschäft seine Brühe nach Ladenschluss einfach auf den zerfurchten Gehweg gekippt hat. Kurze Hosen anzuhaben hat sich beim Manövrieren durch die Fischpfützen übrigens als nicht sehr hilfreich erwiesen.

wenigstens verkaufen sie nur Spielzeugknarren im Ghetto

Nach ungefähr einem Block oder so waren wir dann aber auch schonwieder aus dieser Gegend raus und haben noch ein paar Streetperformer gesehen, wovon einige ein bißchen „Guy Fawkes“-artig aussahen, nur mit riesigen bunten Federn auf dem Kopf und einige einfach mal Kerle in Bikinis waren, mit Makeup und Perücken und Highheels. Von dort wars dann auch nicht mehr weit bis zur Karre und das war dann auch so ziemlich das Ende des Tages. Keine neuen Biersorten, keine großartigen Erlebnisse.

Straße im historischen Zentrum von Puebla

Sonntag, (eigentlich) nur Grillen

Limetten hinterm Haus, gut für Bier und Quackermole

Jo, also gestern hatte ich ja eeeiiigentlich nur nen automatischen Post gescheduled hier, der um 22:30 unserer Zeit berichten sollte, dass wir gegrillt haben und der mit folgenden Gassenhauern bereichert sein sollte.

Denn unser Tagesplan sah, nachdem wir uns drauf geeinigt hatten lediglich zuhause abzugammeln, tatsächlich so aus (bei FB hab ich da wohl übertrieben):

-Grillen

Dass wir dafür noch bißchen Fleisch und Gemüse kaufen mussten, machte die ganze Sache ja jetzt nicht unbedingt spannender, so bot sich aber doch die Möglichkeit, nochmal ein bißchen in der Stadt zu fotografieren, was ich zunächst nicht bedacht hatte.

mexican freestyle Bauen

Völlig erschöpft von der Rumchillerei, haben wir uns in Atlixco erstmal so’n starbucksmäßiges Eiskaffeezeugs gegönnt und hatten von der Terrasse des Ladens aus dann auch erstmal ne nette Perspektive auf den sonntäglich stattfindenden Blumen- und Pflanzenmarkt rundrum und natürlich auch auf die Straße zum mercado runter, wo’s lecker Obst und Gemüse aus der Region zu Spottpreisen gibt. Die Straße runter wo der ganze Rauch die Sicht versperrt ist er übrigens und daher kommt auch besagter Rauch. Von den diversen Grills und Friteusenläden in dieser Ecke.

Blick Richtung mercado in Atlixco

Die zuvorgenannten Kalorienbomben stifteten übrigens noch einige Verwirrung, auf Seiten der Cafébetreiber und auch bei uns, betreffend die Cafébetreiber. Weil Myriam und ich eigentlich nicht so sehr auf die Kacke hauen wollten mit dem süßen Zeug, denn das Frühstück war nicht ja nicht so lange her und überhaupt, die Strandfigur und so, wollten wir uns eins von den Dingern teilen. Blieb noch ein weiteres für Matthias zu bestellen und nen Kaffö für meine Mutter. Blitzgescheit summierte die Kassiererin das also zu drei Getränken auf, deren Anzahl ihr von uns bestätigt wurde. Bekommen haben wir ein paar Minuten später aber 4, drei davon Sahne-Schokosirup-Monstrositäten und ein Kaffee ebend. Auch nicht so wild, dachten wir uns, haben uns auf die Terrasse gepflanzt und die Wochenration an Zucker verputzt. Später hat uns dann aber doch das Gewissen geplagt und meine Mama hat versucht, den Irrtum aufzuklären und das überschüssige Getränk doch noch monetär auszugleichen. Schien auch erst funktioniert zu haben, bis eine der dort bediensteten Damen mit einem weiterem Eiskaffeemokaiatofrappéuccino ankam. Naja, 4/5 bezahlt, zumindest hatte sich die Quote verbessert.

Denn gings erstmal wieder Blumenshoppen, wobei ich mich diesmal dezent abgesetzt hab, um ein paar Fotos rund um den Markt zu schießen.

Palacio municipal

Z.B. das Rathaus hier, das, wie auch Supermärkte und sogar manchmal kleine Einzelhändler, von Wachen mit Kevlarwesten inklusive Keramikplatten und automatischen Waffen oder Pumpguns bewacht wird. Für Bullshit sind die hier echt nicht zu haben.

Nebenan befindet sich, unkreativerweise, die elevenzichste Kirche von Atlixco.

Shiftpanorama Nr.2, immernoch schief

Ebenfalls auf diesem Platz stand ein weiterer VW Käfer und das auch noch vor so einem höchst ansprechendem Hintergrund, der mich seltsamerweise an Vanille-Erdbeereis erinnert. Also der Hintergrund. Nicht der Käfer.

roter Käfer

Nach dem kleinen Exkurs meinerseits, hab ich mich dann auch wieder bei den Blumenkäufern eingereiht und auf dem Markt selber rumgeknipst, ich glaube eher zum Unmut der restlichen Besucher oder vielleicht eher der Standbesitzer, aber beschwert hat sich keiner. Ehrlich gesagt hab ich aber auch keinen Plan wie das hier mit Fotorechten aussieht, bin aber auch nicht badass genug irgendwelche Leute zu fragen, ob ich die fotografieren darf. Eigentlich weiß ich aber auch gar nicht was das heißt, denn mit Myriams peruanischem Stiefbruder gabs da so leichte Verständigungsprobleme, denn er spricht nicht so ganz perfekt Deutsch und ich sprech ja sogut Spanisch wie’n Kaktus Tennis spielt.

Egal, auf jeden Fall werden auf sonem Markt ja nicht nur Blumen feilgeboten, es lohnt sich ja auch, den Leuten mit Kitsch, Knabberkrams und Getränken ein paar Pesos ausm Kreuz zu leiern. Wobei zu zweiterem frittierte Schweinehäute zählen, die ich allerdings weniger appetitanregend finde. Gibts btw. in klein auch in Deutschland, aber guckt euch diesen Hoschi hier mal an!

Schweinehaut und Flips, der Fußballabend kann losgehen

Ja und wie gesagt, Kitsch …

Plastekitsch, hey Moment! Ist das Optimus!?

Oh fuck, ist das ein bootleg von Optimus Prime? Argh, ich muss zurück zu diesem Markt! Rechts neben der Verkäuferin das sind übrigens mit Konfetti gefüllte Eierschalen, die man vermutlich einfach auf dem Boden zerschmeißt oder so.

links: modische Fliegen für den Mann von Welt

Naja und Blumen gibts dort eben auch.

(mescalinfreie) Blumen

Wovon glaube ich auch wieder welche im Garten gelandet sind. Zumindest sind wir um einige Tüten schwerer zum Auto zurück.

Achja, ein Foto von dem Ding wo die ganze Eiskaffeeverwirrung stattfand, hab ich auch noch gemacht. Kann man ganz gut drauf sitzen, inmitten dieses kleinen, geschäftigen Parks.

Italian Coffee Company

Muss ich meinen grauen Vans vielleicht auch nochma antun, den Schuheputzer:

während man beim Schuheputzer wartet, hat man eine Auswahl an köstlichen Getränken

Und da jedes halbwegs normale Kind sich keine 10min. für irgendwelche Blumen begeistern kann, müssen die Kleinen natürlich auch irgendwie bespaßt werden, sodass an jeder Ecke irgendwer steht, der Heliumballons verkauft. Manchmal geht das dann so’n bißchen überbord.

wie lange davon wohl die Mickeymausstimme hält?

Srsly, wer soll denn die alle kaufen?? Geschweigedenn infolge Einatmen und lustig sprechen? Ne Clownsvorführung scheints btw. auch immer zu geben, von den Burschen hab ich aber noch keine Fotos und ich bin mir auch nicht sicher, ob ichs versuchen werde. Bei Clowns weiß man nie. Jetz echt.

Fjedn Fall gings nachm Blumenabladen noch in den mercado, um noch das ein oder die andere Grünzeug zu holen und die futuristischen Spieleautomaten zu bewundern, die sich sinnigerweise zwischen vier Gemüseständen tummeln, wenn man von dem ganzen Kram mal ne Pause braucht.

dieser junge Mann kennt sich aus auf ... dem "Gitter" *dramatisch*

Und Gemüse gibts dort jede Menge, falls ich das noch nicht so klargemacht habe.

mir brauchn nochn Elektrozaun, weschn'n T-Rex

Interessant fand ich ja auch diese Verkäuferin, die inmitten ihrer Waren stand, nur leider behandelte sie ihre Kunden so *Horatio Cane Sonnenbrille* von oben herab.

wieder mal was für Kerstens S-AMOLED-Display

Für Freunde des scharfen Essens ist dieser Markt übrigens auch genial.

die mexikanische Alternative zu Kornflakes

Und auf der Straße von einem Markt (mercado) zum anderen (Blumenmark) kann man sich neben irgendwelchen Hündchen auch gleich ne Tüte Goldfisch kaufen.

Der Verkäufer liebt seine Goldfische. Am meisten in Butter und mit nem Spritzer Zitrone.

Weils denn auch langsam Zeit wurde, mal die Grillerei vorzubereiten, sind wir wieder in unseren Delorean gestiegen und mit 88 Meilen pro Stunde Richtung nach Hause gefahren, wobei ich einfach ma noch bißchen ausm Fenster geknipst hab.

Berlin Marzahn

Die hier vorherrschende Vorstellung von einem Balkon find ich auch immer wieder amüsant. Dieser besteht meistens aus einem Vorsprung aus Beton, auf dem Dicht an Dicht Blumentöpfe gereiht sind.

die Daltons, wieder einmal gestellt, trotz Tarnung

Noch mehr farbige Mexikorandomness:

alle mala Aquamala, spielgutt

Haben bei der grünen Boudega (Namen vergessen) noch schnell bissel Bier und Fleisch geholt (hey, davon kann man halt nie genug haben!) und paar monsterscharfe Soßen.

gelb: negative Steigung des roten Graphen darunter

Die ich hier mal schick für euch aufgereiht hab.

da bluten einem schon vom Angucken die Augen

Schnell Fleisch eingelegt, Burgerpatties gepresst und Grill angeföhnt…

scheiss auf Spiritus, den richtigen Fön muss man haben

Mal zum Vergleich, meine Hand ist jetzt zwar nicht sonderlich groß, aber diese Winzdinger bei Mäccen oder BK passen eigentlich immer auf einen Handteller.

Frodo Beutlin bei Burger King

Naja und nach zwei von den Kollegen war ich dann auch sowas von vollgefressen, dass ich lediglich noch flüssiges Brot zu mir nehmen konnte.

DAS nenn ichn Burger

Joar, soviel also zum ereignislosen Sonntag. Dank des prallgefüllten Kühlschranks, konnt ich gestern glatt 4 neue Sorten mexikanischen Cervezas probieren, folgt also die Bierstatistik.

Probiert: Indio, Sol, Victoria, Bohemia, Dos Equis, Negra Modelo, Tecate, Leon Schwarz, Modelo, Montejo, Barrilio, Pacifica Clara
noch nicht probiert: Kloster,und noch ein paar, die ich gesehen, aber wieder vergessen hab
selbst wenn ichs vorher durch Schokolade ersetzen würde nich: Miller Lite, Budweiser (US Version)