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Freitag, Blumen koofen

Werbung in Atlixco, mit Schaplohne aufgemalt

Gestern wollten wir eigentlich nur paar Besorgungen in der Stadt machen, wie nen Rollgabelschlüssel oder, in cooler, nen monkey wrench und ne Harke. Dabei haben wir genau an der Ecke gehalten, die mir jetzt schon länger aufgefallen ist, weil ich diese aufgemalte Werbung einfach zu jeil finde. Ist irgendwie stylischer, als diese lieblos aufgeklebten Poster bei uns zu hause. Denn sind wir nochmal ins Zentrum, zu diesem Markt wo wir schon öfters waren und ich finde, obwohl ich noch nicht ins Wörterbuch geguckt hab, wirkt der Name dieses Piercingstudios immernoch nich so ganz korrekt auf mich.

Piercings und Tattoos, der Name allerdings ... !?

Nachdem wir wie immer von einem von diesen Auto-Aufpassern mit nem roten Tuch in ne Parklücke gewunken wurden, sind wir nochmal zum Früchte und Gemüse kaufen in den mercado, weil das dort halt alles vom Feld kommt und nicht aus Holland und deswegen leckerer ist. Und vorallem: das Zeug ist dort spottbillig. Hatte ich schon erwähnt, dass ganze Hähnchen dort weniger als 2€ kosten? Egal, musste nochmal gesagt werden. Ich mein, guckt euch die Preise mal an, ist doch killer!

Gemüse und Früchte in Atlixcos mercado

Außerdem wurden wir bei unserer darauffolgenden Erkundungstour sowas von zusammengeschrien von den diversen Fräuleins an den Snackbuden dort im mercado, allerdings irgendwie auf ne freundliche Art und Weise. Neben diversen alten Nintendo-64-Zeitschriften und billigem Plastikspielzeug gabs an einem der Ausgänge aus diesem etwas dumpfen und auf ne liebenswerte Art ramschigen Markt gabs dann noch diese Halloweenmaske.

Halloweenmaske, mercado von Atlixco

Aufm Hinweg, rein in die Stadt war uns schon ein Blumenmarkt aufgefallen, dessen Existenz hier anscheinend niemand bewusst war. Was irgendwie seltsam ist, denn die ganze verdammte Straße nach Atlixco rein war voll mit riesigen Blumenbergen unter bunten Sonnenschirmen, also nichts was jetzt unbedingt subtil in ner kleinen Gasse versteckt gewesen wäre.

Blumenmarkt auf der Straße in die Stadt rein

Wirklich, ich hab keine Ahnung, wie man sowas übersehen kann, das sieht dochn Blinder mit Krückstock.

jede Menge Blumen für poco dineras

Und da ich ja generell eher für Gleichberechtigung und weibliche Emanzipation bin, kricht Myriam auch keine Blumen zum Valentinstag und konnte sich die schön selber holen. Ich krieg ja zum 14.3. auch kein Schnitzel und … na ihr wisst schon.

eine emanzipierte Frau

Naja eigentlich Quatsch, bezahlt hat die ja doch Matthi. Arg, Ausweichmanöver Delta: Egal, guckt mal wie schick die zu Myriams Top passen! Nochma Leute, es gab da wirklich jede Menge Blumen für wenig money.

muy Blumen for poco money

Dieser ganze Stand könnte euch gehören für … wahrscheinlich das Kleingeld was vom gestrigen Abend noch im Portemonee ist. Aufm Weg zum Auto noch einen von den ubiquitären Käfern gesehen, diesmal in einer abermals geschmackvollen Farbe.

die pimpen hier ihre ride

Beim Supermarkt wiedermal deren Übersetzung von Ketchup lustig gefunden:

Katzeoben

Zu Hause hat Matthias dann Blumenmassaker veranstaltet, wobei am Ende irgendwie 5 große Blumensträuße bei rauskamen, die alle zusammen weniger als nen Euro gekostet haben.

das Mexiko Gartenscheren Massaker, rated M

Diesmal sind wir der allabendlichen Grill-, Drucker- und Beamerbesorgungstour entgangen, die diesmal tatsächlich nen Grill hervorbrachte und haben dafür noch nen Kolibri im Garten zu Besuch gehabt. Außerdem mal wieder ne neue Biersorte probiert, die auch ganz okay ist, weil sie nach überhaupt irgendetwas schmeckt. Damit sticht man hier schon heraus, als Bierhersteller. Somit ist die Statistik am Freitagabend:

Probiert: Indio, Sol, Victoria, Bohemia, Dos Equis, Negra Modelo, Tecate
noch nicht probiert: Kloster, Leon Schwarz und noch ein paar, die ich gesehen, aber wieder vergessen hab
nichtmal wenns sonst nur noch Gurkenwasser gäbe: Miller Lite, Budweiser (US Version)

Arschlochvogel


Arschlochvogel

Okay, holen wir erstmal nach, was ich bislang so auf Facebook gepackt hab. Myriam und ich verbringen den März im Jahre 2011 des Herrn komplett in México, weil meine Mama dort arbeitsbedingt für drei Jahre ein Häuschen Haus hat, was bei dem kleinen Örtchen Atlixco, beim Popocatépetl liegt. Um genauer zu sein, in einer abgeschlossenen Wohngemeinde für Wohlhabendere, also was bei uns in Deutschland in etwa so gehobene Mittelklasse ist.

Das ist natürlich für uns ne ziemlich geile Sache, weil, ist ja doch netter als so’n Hotel, man muss sich keine Gedanken über schlechte Nachbarschaft machen (wie z.B. an der Grenze zu den USA, mit diesen ganzen Drogenbanden und was man nich alles hört) und, naja es liegt in der Nähe zum Popo,wie er hier genannt wird, also auch die Landschaft ist nett anzuschauen und man hat nicht die crowdedness und den Smog von Mexico-City.

Auf jeden Fall sind wir am letzten Februar-Wochenende hier eingetroffen, nach irgendwelchen 13-14h Flug und einer mehrstündigen Autofahrt, die hauptsächlich daraus bestand aus seinem Delirium hochzuschrecken und festzustellen, dass man von einem wildfremden Mexikaner mit 120km/h über unbeleuchtete Landstraßen chauffiert wird.
Bei meiner Mama angekommen, sind wir so gut wie nur noch ins Bett gefallen, um am nächsten Morgen zu einer wilden Kakophonie aus Vogelgekrächze und Gezwitscher aufzuwachen. Wie sich rausstellte, stammte die Hälfte davon von einem Radiowecker. Den anderen Teil lieferten einerseits elsternähnliche Vögel mit schwarz-türkis glänzendem Gefieder und andererseits etwa meisengroße Viechter mit roter Brust, die manchmal auf Nachbars Zaun sitzen.


die Rückseite von Mudderns Haus, links oben unterm Sonnenschirm mein Stativ, für die ornithologischen Studien, rechts davon unser Schlafzimmer, rechts davon das Schlafzimmer der Vorfahren, darunter das Wohnzimmer und links davon die Küche.

Da unser an unser Schlafzimmer angrenzende Balkon in etwa auf der Höhe des Zauns liegt, dachte ich, man, perfekt, kann ich die kleinen Piepmätze ja mit der Russentonne von hier fotografieren, aber die Mistratten sind dauernd abgehauen, wenn ich von 10-20m Entfernung mein Rohr auf die gerichtet hab. Von daher hab ich sie Arschlochvögel getauft und fordere die wissenschaftliche Gemeinde auf, das baldmöglich in allen ornithologischen Werken nachzutragen.

Nachm Frühstück am selben Tag, also Sonntag, gings dann zu mehreren Blumenverkäufern, die hier direkt am Straßenrand ihre Waren feilbieten, um neues Grünzeug für den Garten zu holen, der bereits mit Guave, Limonen- und Orangen-Bäumchen bestückt ist. Achja, hatte ich erwähnt, dass hier immer gutes Wetter ist? Schon geil, wenn man in Winterjacke losfliegt und am Ziel angekommen grade noch so kurze Hosen und T-Shirt erträglich findet. Auf jeden Fall hab ich bei einem dieser Blumenverkaufer dessen Wachhund fotografiert, von dem ich erwartet hab, mich zumindest anzuknurren oder vielleicht sogar aufzuspringen und zu mir gelaufen zu kommen, der aber stattdessen nach dem Klicken des Verschlusses nur ängstlich guckte und dann ratzdifatz zwischen ein paar Pflanzen verschwand.


Waldi García, ein ängstlicher Hund, der nicht unbedingt den besten Wachhund abgibt

Nachdem der Kofferraum mit Blumen voll war, sind wir noch richtig in die Stadt gefahren, haben noch was für die Rückbank geholt, was gefratzt und sind dann in einen dieser typischen, wellblechüberdachten, vollgequetschten mercados gegangen, wo sich auf der einen Seite Gemüse und Gewürze türmen und es andererseits ganze Hühnchen für weniger als 2€ gibt. Dort haben wir dann diese merkwürdige Frucht gesehen. Also das Grüne links oben, nicht der Blumenkohl.


merkwürdige, grüne Früchte aufm mercado

Nach dem ganzen Spaß gings wieder nach Hause und nachdem ich mir ne Dosis Internet gegeben hab, bin ich dann mal übern Balkon die Leiter hoch und von dort noch den kleinen Vorsprung bis zum Dach rauf, wobei sich durchtrainierte, bärenstarke Trizepsmuskeln als durchaus hilfreich erwiesen. Egal, wo war ich? Achja, da hochzuklettern war aber auch aus dem Grund sinnvoll, als dass man da noch ganz gut die Spitze vom Popo sehen kann und weil der grad von der untergehenden Sonne nett beleuchtet war, bot es sich an, den zu fotografieren.


Popocatépetl vom Dach aus

Und das wars dann auch soweit für Sonntag, hab nochn Bier getrunken und dann hieß es ab ins Bett, dank Jetlag.