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Betonteile

Betondingens

Hier wurden in den letzten 6 Monaten oft morgens riesige Betonteile mit ungefähr 15km/h über die Hügel Richtung Puebla kutschiert. Wo vermutlich ein riesiger Betonroboter dadraus gebaut wird. Oder so. Moment, das macht keinen Sinn.

Auf jeden Fall funktioniert das so, dass vorne ein Laster fährt, auf dem ein Ende des Trägers auf ein paar Holzlatten liegt und hinten dran so eine Art Tresine mit ein paar Rädern und einem Menschen irgendwo reingequetscht, der unter dem Betondingens nach dem Rechten sieht. Das letzte mal wurden wir dann sogar noch von einem warnblinkenden Folgefahrzeug überrascht, aus dessem Fenster man uns mit einer orangen Weste winkend bedeutete, Vorsicht walten zu lassen.

Das ist hier überhaupt so ein Ding, an einer Baustelle mit 15 Arbeitern, bedienen 5 Geräte und Fahrzeuge oder Schaufeln einfach mit Spaten, während die anderen 10 am Rand stehen und mit irgendwelchen Westen oder bunten Tüchern den angekommenden Autofahrern entgegenwedeln. Anscheinend ist es billiger, 10 Leute für 8h am Tag dafür zu bezahlen, als einen dieser orangen Pylonen oder ein Warnschild aufzustellen.

Montag, Teotihuacan

Izta-popo

Nachdem wir uns am Wochenende mit Safari und Pancakes ja doch eher ausgeruht haben, waren wir am Montag körperlich und vorallem geistig wieder entspannt genug, uns mit einer Google-Maps-Weganweisung und nem ahnungslosen Navi bewaffnet auf den Weg zur Ruinenstätte Teotihuacan zu begeben. Die liegt etwas nördlich von Ciudad de México. Somit führte uns unsere Route diesmal eher am Iztacíhuatl, dem nördlichen der beiden Vulkane Popocatépetl und Izta-popo, vorbei.

Leider führte uns das etwas gehandicappte Navi auch nicht auf der schönen Autobahn, die ziemlich direkt von Puebla nach Teotihuacan führt, zum Ziel, sondern auf einmal in irgendeinen Ort namens Apizaco rein, der komplett in der falschen Richtung lag, weil wiedermal eine Abfahrt nicht ordentlich angezeigt war. So sind wir dort erstmal rumgekurvt und nach einer Weile wieder halbwegs auf der richtigen Strecke gewesen. Allerdings kennt das Navi die richtige Autobahn nicht, sodass wir uns in Schlangenlinien um diese rumbewegt haben, statt gradezu zu fahren.

Trotzdem haben wir mit Hilfe unseres Google-Maps-Ausdrucks dann nach nach Teotihuacan gefunden und nachdem wir auf einem Hinterhof ein paar Tortillas verputzt haben, gings auf zu den Pyramiden.

Sonnenpyramide in Teotihuacan

Dort war allerdings erstmal der nahegelegene Eingang gesperrt, sodass wir zum nächsten wandern mussten, wo sich schon eine ganze Menge Menschen und wegen der Hitze ein Notarztwagen und mehrere Speiseeis-Verkäufer versammelt hatten. Glücklicherweise werden hier Warteschlangen ungefähr 10000x so schnell abgearbeitet wie in Deutschland und wo wir 2h Warterei in der knallenden Mittagssonne erwartet hätten, standen wir vielleicht 10min. an, bis die 50 Menschen vor uns ihre Tickets hatten.

Inspiration? Abbey Road?

An diesem Eingang zum Gelände befindet sich direkt die Sonnenpyramide, die größte dort und auch insgesamt drittgößte Pyramide der Welt. Allerdings hatte sich auch um die eine Schlange von mordsmäßigem Ausmaß gebildet, sodass wir erstmal davon abgesehen haben, diesen Monumentalbau beklettern zu wollen.

Und da stellt man sich immer vor, den Mexikanern mangele es an Disziplin, von wegen!

Da zumindest eine der Seiten der Pyramide, also die die hier zu sehen ist, doppelt beschlangelt war und die Schlange noch um 1,5 weitere Seiten geht, kann man wohl mit Fug und Recht behaupten, die war mindestens 777m lang. Was, nunja, ziemlich abgefahren ist, in der Mittagshitze in México am Ende einer 777m langen Schlange zu stehen. Aber wie gesagt, allzu scharf drauf diese Erfahrung zu teilen waren wir nicht, von daher sind wir nur um die Sonnenpyramide drumrum und weiter in Richtung Mondpyramide.

Mondpyramide von weitem

Wobei ich glaub, die Treppen der Sonnenpyramide wären auch mal ein abwechslungsreiches workout gewesen, wenn auch bei weitem nicht so lang wie beim Sport sonst.

Treppen auf die Sonnenpyramide

Nach der Dreiviertel-Umrundung der Pyramide gings dann über die Straße der Toten (und die Hitze hat einem doch so ziemlich das namensgebende Gefühl vermittelt) zur Mondpyramide.

Straße der Toten, aber echt ey

Trotz ihres namens war die aber ebenso sehr belebt an dem Tag.

Boar! Ich will so eins! Gibts das auch in Drum&Bass??

Und der Grund für die ganzen Menschenmassen war der Frühlingsbeginn, zu dem manche Hardliner schon zum Sonnenaufgang in ihren Selbstmordsekten-Kutten auf der Sonnenpyramide stehen und das Y von der YMCA machen. Und alle weniger harten gehen halt einfach tagsüber hin und empfangen ihre diesjährige Dosis Solarenergie per Rumliegen, Yogasitz oder eben besagtes Rumstehen als Y.

Sonnenfreaks, ob man die auch ab und zu mal gießen muss?

Die Mondpyramide war zum Glück bei weitem nicht so voll, es gab nichtmal ne Schlange (war ja auch kein Mond), aber der Anstieg ist ja auch ähnlich steil, da quält man sich natürlich lieber auf die renommierte Sonnenpyramide. Unser Glück, haben wir ein gutes Plätzchen auf dem mittleren Plateau gefunden, direkt an der Kante, unter der es erstmal paar Meter steil runter ging, von der man aber auch ne gute Aussicht auf die Sonnenpyramide und Straße der Toten hatte.

Pyramiden in Teotihuacan

Am Fuß der Pyramide standen Polizisten mit Megafonen, die (meiner Meinung nach überflüssigerweise) immer die Leute hoch und runter gelotst und vor der Kante gewarnt haben. Gut, bei älteren Leuten oder Leuten mit Kindern mag das vielleicht noch Sinn machen, denn die Stufen sind ungefähr kniehoch, also als kleiner Mexikaner müsste man sich mit Händen und Füßen da hochbehelfen.

Platz vor der Mondpyramide

 

In der Ferne waren etwa ameisengroß die Menschenmassen, die sich die Sonnenpyramide hoch und runter schinderten zu sehen.

Sonnenpyramide von der Mondpyramide aus

Und ein paar Hundert Meter die Straße der Toten runter sah man wie sich das Gelände weiterhin erstreckte, aber dahin zu gehen hatten wir dann keinen Bock mehr. Auch wenn wir es vermutlich hätten tun sollen.

Straße der Toten von der Mondpyramide aus

Aber vielleicht ist ja nächstes mal dort nicht ganz so viel los und wir können direkt über die Autobahn hin, dann könnte man ja auch nochmal auf die richtig große Pyramide. Die allerdings wegen hügeliger Landschaft und so an der Spitze gar nicht höher ist, als die Mondpyramide.

Bei einem letzten Rundgang auf dem Plateau haben wir noch ein paar … Opfergaben(?) entdeckt.

Opfergaben

Um dann wieder hinabzusteigen und an zich unsäglichen Souvenirverkäufern vorbei gen Ausgang zu gehen.

Auf dem Weg zum Auto sind wir nochmal in nem Restaurant eingekehrt, um ne Kleinigkeit zu trinken, wobei ich dann direkt die sich mir bietende Gelegenheit ergriff, mal ne Pulque, also „Bier“ aus der Agarve zu trinken. Wobei das hier wohl von weiter Weg importiert war und außerdem Mangogeschmack beigesetzt hatte.

Mangopulque

War aber gut, so nach der ganzen Sonnenballerei sowatt süßes mit ein klein wenich Alkohol. Der Nahuatl sprechende Kellner hat mir dann glatt noch eine mit Kokosgeschmack vorgeschlagen und auf meine Nachfrage hin auch eine „echte“ Pulque, ohne Zusatzgeschmack – das sei nur für die Touristen – herbeigebracht, die wohl aus dem Nachbarstaat Tlaxcala oder aus Puebla kam und die ich dann ebenfalls mitgenommen habe.

Und à propos Nahuatl, der Typ war echt witzig, konnte ein wenig Deutsch, Französisch, ganz gut Englisch, natürlich Spanisch und eben sein Nahuatl, was wohl so kompliziert und langatmig ist, dass für ihn Fremdsprachen eher eine Erleichtung waren.

Naja und danach gings dann über die – endlich – ordentliche Cuota auf direktem Wege nach Hause, was uns vielleicht zwei Drittel bis die Hälfte der Zeit des Hinwegs gekostet hat, das aber auch nur weil in Puebla, auf dem Weg, viel Verkehr war.

Donnerstag, Sport und grillen

Bißchen Farbe und das wird wieder!

Also Donnerstag haben wir uns ja beinah selbst übertroffen was Produktivität angeht. Eigentlich war wieder nicht viel geplant in Sachen Ausflug oder so, aber Mittwochabend haben Matthias (der das am Donnerstag schon wieder verdrängt hatte) und ich uns gesagt, dass wir Donnerstag endlich in dieses Clubhaus gehen und mal bißchen an die Fitness ranklotzen. Vorher stand allerdings noch aus, für den Grillabend, zu dem diesmal die direkten Nachbarn (der Mexikaner Xaime und seine neuseeländische Frau Patty) eingeladen waren, einzukaufen und dass ich noch ratzdiflott ne Bewerbung für ein Praktikum hier in Mexiko schreibe.  Ich muss ja sagen, ich mag Bewerbungen schreiben ungefähr genauso gern, wie es wohl die meisten Personalverantwortlichen mögen, welche zu lesen. *ahem* Aber trotzdem hab ich das Ding weggefetzt und heute ist es dann rausgegangen und schon konnte die Einkaufstour losgehen. Aufm Weg haben wir noch nach einem hüppbschen Topp für die Erdbeeren im Garten geguckt, bei einem der straßenseitigen Läden, die soviel bunten Krimskrams anbieten.

Fragt nicht ... ist halt ne andere Welt.

Es ist dann so eine Schale geworden, wie die rechts unten, bloß größer. Aber bevor diese Entscheidung fiel, haben wir uns natürlich noch a bissle umgesehen und solche höchst dekorativen Kostbarkeiten entdeckt.

diese sympathischen Amigos sollten in keinem Garten fehlen

Oder diese naturgetreu nachgebildeten Vöglein.

Vögel in pink? Schwuchteln!

Was ich hier auch schon öfter in irgendwelchen Vorgärten gesehen hab, sind diese Pilze, die mich dauernd an das Super Mario Theme erinnern.

Wo ist dieser Klempner eigentlich, wenn man ihn mal braucht?

Und ebenfalls aufgefallen ist mir dieser beunruhigt aussehende Frosch. Concerned frog is concerned.

Vielleicht ist es der femdschämende Bruder vom Foul Bachelor Frog?

Und hier etwas, was mich wirklich erschreckt hat.

Finde den Fehler!

Wer es findet, darf es behalten. Oft sieht man bei solchen Topf-Verkäufern auch bootlegs von irgendwelchen bekannten Dingen wie Spiderman oder dem im letzten Post Genannten.

Der hat definitiv sonen Mescal-Kaktus inne, so wie der guckt!

Im Supermarkt hab ich erstmal wieder sonen Papierschnipsel an meine Kameratasche bekommen (Na ich lass die doch nicht im Auto, seid ihr verrückt? ^^) und diesmal sogar nen grünen Aufkleber auf meine Cam. Was ich cool find, weil sie dadurch nicht mehr ganz so teuer und bißchen älter aussieht, allerdings wunder ich mich doch, ob das tatsächlich nötig ist, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass in einem mexikanischen Supermarkt ne 5D Mark II angeboten wird. Geschweigedenn überhaupt eine DSLR. Allerdings würd ich gern mehr von den kleinen Dingern bekommen, weil sie dann erstens irgendwie wie ein altes Kriegspferd aussieht, damit für die meisten Menschen also weniger bedrohlich wirkt, als eine normale Spiegelreflexkamera und weil sie dann vielleicht auch Dieben weniger Anreiz bietet.

Auf jeden Fall hamwa dort erstmal noch mehr Fleisch und zwei neue Sorten Bier geholt. Außerdem sind mir dort mal wieder diese komischen Teile aufgefallen, von denen ich nicht weiß, aus was sie eigentlich bestehen. Zucker scheint es nicht zu sein, jedenfalls nicht nur, das stünde ja sonst vielleicht auf dem Preisschild.

Vielleicht trinken die auch einfachs ganze Jahr Feuerzangenbowle?

Daneben gabs dann, neben den anscheinend in Berlin grad schlecht verfügbaren Limetten, Tamarinde. Wobei mich immernoch interessiert nach was das Zeug so schmeckt. Probieren könnt mans mit soner 2l Limoflasche, aber wenn das Zeug eklig ist, hat man knapp zwei Liter eklige Limo über. Und genau das Problem hatte ich schon beim letzten Amerika-Urlaub mit irgendsoeinem angeblich auf Mate basierendem Zeugs, das ganz okay geschmeckt hat, aber bei der ersten Brise des Geruchs – und das ist jetzt mal keine maßlose Übertreibung – musste ich tatsächlich würgen.

Sieht aus wie getrocknete und gewürzte Blinddärme, ist aber Tamarinde.

Achja, für alle die grad ihre Caipimixerei auf der Pausetaste haben, hier noch eine kleine Rumpimmelei.

Limetten, wiedermal für was weiß ich, 0,20€/kg oder so.

Naja nicht wirklich, denn hier haben wir noch nirgendwo Pitú oder Cachacha gesehen, also können wir ebenfalls höchstens in irgendne Bar gehen, anstatt die ganzen Limetten im Garten und die höchst unchristlichen Preise auf den Märkten hier auszunutzen. Noch ein Bildschen vom Supermarkt von draußen.

Für Graphik-Autisten ist das Land hier was, sag ich euch!

Und denn konnten wir auch schon auf den, zumindest für mich, etwas zu klein geratenen Fahrrädern zum Sport reiten. Wobei der Fitnessraum hier erstens etwas altbacken ist, zweitens die Geräte teilweise etwas klein geraten sind (gut für Dips, schlecht für Butterfly und Latzug, sind halt für den durchschnittlichen Mexikaner gemacht), drittens, es gar nicht soviele Geräte gibt und viertens die Gewichte keine Beschriftung haben, sodass man sich merken muss wieviele Scheiben da noch frei waren. Aber trotz alledem: MAN hat das mal wieder gut getan, so richtig zu ackern! Dementsprechend bin ich heute auch schön vermuskelkatert und hab ein halbwegs gutes Gewissen.

Nachdem wir uns also für vielleicht anderthalb Stunden schön geschindert haben, gings noch auf zum Spanischunterricht, wobei wir unterwegs mal wieder durch ein Krisengebiet fahren mussten, hier durch die von den FLA-Kanonen und den Raketenschild verursachten Rauchwolken zu sehen.

gesegnete Knaller

Also naja das war jetzt wiederum eine maßlose Übertreibung, denn bei den Rauchwolken handelt es sich um die Anzeichen heiliger Knallerei – und damit meine ich jetzt nicht das, was die katholische Kirche mit kleinen Kindern macht. Wie schonmal irgendwo geschrieben, die böllern hier jeden Tag für irgendeinen Heiligen, von morgens bis abends, auch mal mitten in der Nacht und sowieso die ganze Woche lang. Sodass die Nachbarstochter, die gestern beim Grillen mit von der Partie war, mit ihren 15 Monaten schon gelernt hat zu sagen „Mamá, mamá, mamá … bumm!“

Ebenfalls auf dem Weg zur Sprachschule gabs nochmal die berüchtigte Transportgutsicherung, mithilfe dreier Palmen.

Sone Palme im Garten wäre auch was Feines.

Dann anderthalb Stunden mit Adriana lustig durch das Spanisch-Buch gesaust und die dazugehörige CD (Fee-de auf Spanisch) gehört und dann gings auch schon mit dämonischer Geschwindigkeit Richtung Grillabend, wobei uns das dämliche Navi noch ne Extrarunde hat fahren lassen, wir dafür aber vorher noch einen schönen VW Käfer für Myriam gesehen haben.

Den kann man sich gar nicht mit jemand außer Myriam am Steuer vorstellen!

Trotz leichter Verspätung sind wir dann noch mehr als rechtzeitig zu einem weiteren Festmahl angekommen, die Nachbarn haben nen superleckeren Salat mit Mango, irgendwechen Rüben und Spinat mitgebracht, der durch ein Knoblauch-Cilantro-Dressing verfeinert wurde, es gab zwei neue Biersorten, Xaime hat uns ein paar Orte verraten, wo wir mal hinfahren sollten und insgesamt wars ein sehr schöner Abend.

Durchhänger

Es hat sich außerdem rausgestellt, dass der Vorname des Nachbarn, Xaime den selben hebräischen Ursprung wie Jacob hat. Und noch verrückter, als ich vorhin bei Wikipedia nachgelesen hab, hat sich rausgestellt, dass sich das genauso für Diego und Santiago verhält! Ihr wisst also, was von nun an mein Deckname sein wird.

Bier gut, muss erstmal Gewicht aufbauen, Definiton kommt dann später!

Würz nun also Zeit für die Bierstatistik.

Probiert: Indio, Sol, Victoria, Bohemia Hell, Dos Equis, Negra Modelo, Tecate, Leon Schwarz, Modelo, Montejo, Barrilito, Pacifica Clara, Bohemia Dunkel, Kloster
noch nicht probiert: Superior, Gallio (oder sowas)  und noch ein paar, die ich gesehen, aber wieder vergessen hab

 

Mittwoch, erste Stunde Spanisch

Spanisch, ¡ándale!

Mittwoch war abermals nicht so fürchterlich viel los, bis auf dass Matthias und ich nachmittags zum Spanischunterricht sind, ich also meine ersten 1,5h Spanisch hatte, von VW bezahlzort. War nett, die Lehrerin, Adriana, war lustig und die anderthalb Stunden haben sich angefühlt wie 5min. Aufm Rückweg sind wir noch kurz bei Office Depot rangefahren und haben endlich so ein Drucker-Scanner-Fax-Kaffeemaschine-todo-en-uno-Dingsbulings gekauft, nach dem meine Eltern ja jetzt zwei Wochen auf der Suche waren. Dort nebenan wurde grade renoviert.

ich mag dunkelrot

Kurz vor der Auffahrt auf die Atlixco Cuota, also die Maut-Autobahn nach Hause, hatte ich dann noch die Gelegenheit, endlich dieses merkwürdige Haus zu fotografieren. Weiß nicht, ob ich mich in einer von diesen vorstehenden Etagen am Fenster stehend wohlfühlen würde.

JV? Jugend Vorscht? Das kennen die hier??

Dann mal noch zwei Exempel in Sachen mexikanischer Sicherung von Transportgütern.

Habe doch blaues Band drum! No comprendo!

Und, najagut, was soll man groß sichern, das Teil hält sich ja von allein, solange der Fahrer keine Spirenzchen macht.

Wenn der mal mit 140 in die Kurve bretzelt!!

Aber das hier, ist hier auch typisch. Scheint aber zu funktionieren, genauso wie mit 5 Kindern auf einem Motorrad zu fahren.

wer von denen wohl nach dem nächsten Speedbump nach Hause laufen darf?

Und joar, das Wetter war dann auf der Heimfahrt auch nochmal freundlich.

Irgendwie hatte ich so einen Ritter-der-Kokosnuß-artigen Moment erwartet.

Ach und wo wir grad bei der Atlixco Cuota sind: Diese … was weiß ich, 10m hohe Werbesilhouette hat mich auch schonmal kräftig verwirrt, als wir abends nach Hause sind und es etwas dunkler war.

Davon könnten 5 afrikanische Kinder sterben oder wie hat das die Großmutter immer gesagt?

Hinter der nächsten Kurve nochma schniek Sonnenschauspiel.

Artus! Arrrtus!!

Als nächstes, keine Ahnung, Felder mit Zeuchs, bei 130km/h schnell durchs Beifahrerfenster fotografiert. Sieht halt nett aus.

Dieses exquisite Werk ist ein Muss in der Sammlung jedes Begrenzungspfahlliebhabers!

Und so sieht die Einflugschneise aus, wenn wir nach Hause fahren.

die letzten Ausläufer von Atlixco

Wo Myriam diesmal bereits kräftig dabei war, die kiloweise gekauften Früchte vom Dienstagsmarkt zu zerhäckseln, um später einen Fruchtsmoothie draus zu machen.

irgendwie alles gelb ... komisch

Die halb geschälte halbe Ananas sah auch zum Piepen aus.

Das langweiligste Pokémon ever.

Und aus dem Klumpen, diversen Guaven, Banänsche und Mangos wurde dann:

2l Spongebob durchs Sieb gepresst

Ein Fruchtschmusi, den wir mit zu den netten Nachbarn genommen haben, die am Sonntag zum Grillen da waren und die uns wiederum allemann Mittwochabend zum Essen eingeladen haben.

Ein Sonnenuntergang wie ihn nur Velvia ähhh ich mein Photoshop liefern kann!

Und ein herrliches Essen war das vielleicht ey! Kannste glaube, hohohoooar! Jede Menge leckere Tortillas mit allerlei lecker Zeug zum Einrollen gabs, diverse Salsas, kiloweise Hühnchen und Rind, gewürzter Reis – vermutlich zum Teil alles nach Rezept von Rosario, der Muchacha – Guacamole, fiese, kleine Chilischoten, Cilantro und das ganze dann mit ein paar Bierchen bespühlt und zwei große Fruchtteller voll Mango und Papaya und dem besagten Fruchtsmoothie abgeschlossen. Mann, ich hab mich pudelwohl gefühlt, obwohl ich kurz vorm Platzen war! Achja und Samson, der langhaarige Hauskater, war auch amüsant in seiner kleinputzen Art, die so gar nicht zu seiner Körpergröße passte.

Nach dem ganzen Schmaus sind wir dann nur noch betrunken nach Hause gebrettert und ab ins Bett. Keine neuen Biersorten am Mittwoch. 🙂

Montag, Kackakuhtag

Kackakuh

Montag kann ich eigentlich kurz halten. Montag haben wir nich soviel gemacht. Die meiste Zeit im Wohnzimmer im Internet rumgehangen oder mal bissel in der Sonne gechillt und abends dann zum VW-Werk nach Puebla gefahren, um meine Mama abzuholen. Aufm Weg da hin sind wir wieder an unzähligen, bunt bemalten, am Straßenrand gelegenen Läden vorbei, wo man z.B. Kuhfänger kaufen konnte oder auch Ziegelsteine direkt von der Ladefläche des Pickups.

Denn nen Pickup besitzt hier sogut wie jeder. Also jeder, der sich ne Karre leisten kann. Ist ja auch klar, hast ne riesige Ladefläche, das Ding ist hochgenug aufgehängt, dass dir die Speed-bumps ziemlich Wurscht sein können und du kannst auch ma ohne Sorgen aufs Feld fahren. Ach und mit den Ziegelsteinen hat das nämlich Folgendes auf sich. Der Ratenkauf eines Hauses funktioniert hier in etwa so, dass man sich ein Grundstück besorgt und dann mit jedem Gehalt eine gewisse Anzahl Steine, Mörtel usw. und sich dann halt in der Freizeit mit ein paar Freunden und Familienmitgliedern hinsetzt und dieses Haus hinbastelt.

Oft werden aber auch Nutztiere einfach auf der Ladefläche des Pickups durch die Gegend gefahren. Wie die das aushalten, ohne bei dem Fahrstil und den Geschwindigkeiten runterzufallen oder die Speierei zu bekommen, ist mir schleierhaft, aber die Viechter geben sich da größtenteils gelassen. Sieht man ja auch an der Kuh. Kurioserweise funktioniert hier halt Feldarbeit auch so, dass man sein Pferd zum Feld fährt, es dann in den Pflug spannt und den Acker pflügen lässt, während man selbst mit dem Pickup vor- oder hinterher fährt.

Aber auch egal, wir sind also nach Puebla, Mama eingeladen, dann wieder zurück Richtung zu Hause und auf dem Weg ereignete sich dann das folgende, von mir nur schlecht eingefangene (durch ne grüne Autoscheibe, von der falschen Seite aus, bei 100+km/h) Schauspiel, das durch irgendwelche Vulkanasche oder sowas bedingt war, die schon den halben Tag das Wetter diesig machte.

Popodrama, durch ne grüne Autoscheibe, mit B-Säule links im Bild

 

Dann abends noch jenes 1,2l Bier hier, damit ich immerhin behaupten konnte, überhaupt was gemacht zu haben an diesem Tag und nach ner Folge Enterprise (nach! wohlgemerkt, nicht bei, diese war tatsächlich ziemlich gut) bin ich dann eingepennt.

das ganze Tagewerk ... in einer Flasche