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Pinche Klima

Raues Wetter am Strand von Tulum

Na wenn das nicht nach Karibik aussieht

Wenn das bisherige Wetter irgendwie schlecht zu sein schien, setzte der 20.1. in Tulum dem noch die Krone auf. Schon zum Frühstück begrüßten uns nicht die paar etwas diesigen Wolken, die wir so gewohnt waren, sondern eine dichte Wolkendecke und ein ungewohnt kühler Wind.

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Primer día en Tulum

Frau und Kinder morgens im Zimmer in der Playa Xcanan

Warten wa ma ab

Das Frühstück in der Playa Xcanan war noch in etwa so wie wir es aus 2015 gewohnt waren.  Also nagut, eine Art Omelette ist dazu gekommen. Und es wurde von einem genau so enthusiastischen Fabio mit seinen Maya-Mannen vorbeigebracht wie drei Jahre zuvor. Widererwarten zeigte sich auch ein wenig Sonne auf der Terrasse knapp über dem Strand. Die Perspektive ist schon besser auf der oberen, wenn man über Büsche und Palmen hinweg gucken kann, aber gut. Hauptsache Karibik.

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Katamaranfahn

die Nachbarn

die Nachbarn

Unseren vorletzten Tag in Tulum sind wir wie geplant ganz gemütlich angegangen. Schließlich hatten wir auch nichts weiter vor, als einfach noch die Karibik zu genießen.

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Ein Haus auf dem Dachfirst eines weiteren Hauses?

Wie inzwischen üblich, haben wir auf der überaus duften Terasse gefrühstückt und dann da noch in meinem Fall ein bißchen mit Laptop aufm Schoß und bißchen Mucke rumgelümmelt, während Lily um uns rumgekrabbelt ist.

Springbreaker noch am Pennen

Springbreaker noch am Pennen

Etwas später am Morgen, nach einigem Rumgelungere auf dem Terassensofa, konnte ich unter Aufbringung meiner gesamten Willenskräfte den Weg die Treppe runter zum Strand hinter mich bringen und mal ein paar Fotos von dem seltsamen Nachbarhaus schießen, das uns seit unserer Ankunft nach der Hochzeit verwundert hat.

such fluff, many puff, wow

such fluff, many puff, wow

Aber so seltsam wie es gebaut war muss man eine sagenhafte Aussicht aus dem Obergeschoss gehabt haben, schließlich war es das höchste Gebäude in der Umgebung und wie man sehen kann ragt es auch über die Palmenwipfel hinaus.

Ma hätte ja ooche ma die sozialistischen Genossen in Kuba besuchn gönn!

Kurz wieder in den kühlenden Schatten der Terasse geflüchtet ist mir eingefallen, dass ich ja wie immer die Schulterklappe von der Uniform von Bens Opa in der Seitentasche meiner Fototasche dabei hatte.

Krumme Palme

Krumme Palme

Und wenn man schonmal in so einer feinen Umgebung ist, kann man auch mal paar Fotos machen, auf dass es dem Ben gefalle. Eigentlich hatte ich mir auch einen Task ins Handy gesetzt, ein paar Sachen schonmal in Vorbereitung für BastlerZ.de zu filmen. Wieder in Berlin ist mir aber aufgefallen, dass der Task einen Monat zu spät terminiert war. Merde!

Kann man sich den ganzen Tag angucken.

Kann man sich den ganzen Tag angucken.

Im Anschluss an die Knipserei wurde die Klappe wieder sorgfältig verstaut und wir sind in unser kleines, zwischen den Palmen geparktes Auto gestiegen, um mal eine Rutsche zum Chedraui zu fahren.

<3 Tulum ... Wo doch die Unterkunft eigentlich Playa X'canan heißt.

Ein halbwegs brauchbares Restaurant in Strandnähe zu finden, das nicht gleich Apothekerpreise für ein paar Chalupas aufruft ist nämlich wie anderswo schon beschrieben gar nicht so leicht. Vorallem da auch nicht alles bei Google Maps eingetragen ist, geschweigedenn eine genaue Adresse hat, sodass man irgendwelche Anfahrtskarten per Hand vergleichen muss.

Mietet euch maln Auto, ihr Hippies!!

Mietet euch maln Auto, ihr Hippies!!

Aber wir hatten ja unseren festen Einkauf bestehend aus Softdrinks, Fertigessen von der Theke, Knabberzeug und Keksen, (und trotzdem 5kg abgenommen im Urlaub, ha!) der uns durch den Tag gebracht hat. Für die Fahrt wurde auch mal die GoPro mit dem Saufgnapf – der ja leider nicht ans Kayak ging – an der Windschutzscheibe befestigt und durfte kopfüber die gesamte Fahrt aufzeichnen, weil Myriam das gerne mal haben wollte. Schadet ja auch nix.

Punta Piedra

Punta Piedra

Mit dem Video kann man jetzt nicht unbedingt viel anfangen, schon gar nicht als Außenstehender – ich selbst aber auch nicht wirklich – aber wenn man das Ganze mal ein bißchen rafft, sagen wir so auf 3% der ursprünglichen Länge verkürzt, dann klingt das Anbringen des Kamerasaugnapfs und die Motorengeräusche beim Beschleunigen ziemlich wo ein ferngesteuertes Auto aus Plastik.

Bei deutschen Polizeikontrollen wird mir ja schon mulmig, aber bei mexikanischen seit Acapulco ... heieieiei

Bei deutschen Polizeikontrollen wird mir ja schon mulmig, aber bei mexikanischen seit Acapulco … heieieiei

Außerdem kann man hören wie auf den langen Strecken das Motorröhren deutlich abnimmt. Big-Data-Emergenz? Ein Datenpunkt ist jedenfalls gewonnen. Ob das nun für neue Informationen ausreicht sei dahingestellt.

Unterwegs sind wir abseits von der stationären Kontrolle an der Punta Piedra noch in eine andere Polizeikontrolle geraten, wo aber nur der Transporter vor uns rausgezogen wurde. Wobei in Quintana Roo wahrscheinlich auch nichts in Richtung Acapulco geschehen wäre. Der Staat hat den Ruf seine Touris nicht vergraulen zu wollen. Es wäre aber auch bißchen dämlich die abgebrannten Strandurlauber für eine kleine propina rauszuziehen, anstatt diejenigen, die an den drei Automaten im Chedraui gezockt und die Taschen wieder voller Geld haben.

Mail am Strand: "Uns gehts gut Mutti, mach dir keine Sorgen!"

Mail am Strand: „Uns gehts gut Mutti, mach dir keine Sorgen!“

Mit Softdrinks und ein paar Flaschen voll Sahne und Zucker mit nem Tropfen Kaffee drin ausgestattet haben wirs uns zurück bei unserer Hütte am Strand gemütlich gemacht, während Lily an der Möblierung entlang um uns herum getapst ist. Nachdem wir dort ein Weilchen gesessen hatten kam Fabio – der Eigentümer – vorbeigelaufen und war offensichtlich in Richtung Katamaran unterwegs. Weil es ja unser letzter Tag war und Myriam das die Tage vorher schonmal selber vorgeschlagen hatte, hab ich ihn im Vorbeigehen spaßenshalber gefragt, ob sie auch Passagiere mitnehmen. „Klar“ sagt er, „ich fahr nur eben mit meiner Frau raus und danach können wir ne Runde drehen!“ Super Typ.

Hab ich mir also zum ersten mal an dem Tag die Badegarderobe angeschmissen, schnell noch ne neue Batterie in die GoPro gemacht (weil die ja dauernd alle waren) und dann hibbelig drauf gewartet, dass die wieder an Land kommen und ich mit aufs Boot hüpfen darf.

Vielleicht eine halbe Stunde später winkte Fabio mich dann von der Veranda und wir haben zu dritt den Kat wieder ins Wasser geschleift, was gar keine so leichte Aufgabe ist – und  kaum schwamm das Ding war es auch schon Zeit aufzusteigen. Dank des ja beinah immer in Tulum vorhandenen Windes haben wir auch relativ schnell Fahrt aufgenommen, wobei ich dann noch ziemlichen Bammel hatte. Hab sowas vorher ja auch noch nie gemacht. An nem richtigen Segelboot ist ja doch etwas mehr dran, da hat man nicht so eine Nähe zum Wasser, was unter einem hinwegpeitscht.

Hinter dem Kamm einer etwas größeren Welle hat es mich gleich mal nach vorne aufs Netz geschleudert, sodass ich von einem Moment zum nächsten 1,5m weiter vorne als vorher saß, weil sich dank unserer Gewichtsverteilung die beiden Spitzen der Schwimmkörper ins Wasser gebohrt hatten und wir eine Vollbremsung hinlegten. Trotz meiner Bemühungen habe ich diesen Moment nicht in den Aufnahmen von der GoPro wiedergefunden, die ich mir wie ein Pleppo auf die Stirn geschnallt hatte – zur Belustigung meiner Gefährten, denen das Konzept anscheinend neu war.

Danach konnte ich die Fahrt so langsam genießen, musste aber doch die Corona light ablehnen, die mir Fabio und sein Skipper anboten, weil ich ja später nach Frau und Tochter zu kutschieren hatte.

Da habt ihr hier ja janz schön viel Jejnd.

Da habt ihr hier ja janz schön viel Jejnd.

Später wollten wir nämlich noch nachholen, was wir mit Jens zusammen ein paar Tage vorher nicht ganz geschafft hatten: Von der Sunset lounge einmal den Sonnenuntergang überm Dschungel sehen und dabei einen Cocktail trinken.

Vielleicht wird auch gar nix zu sehen sein?

Vielleicht wird auch gar nix zu sehen sein?

Dafür sind wir wieder zu Mateo’s Grill gefahren, die das ja mit ihrem Naturholztürmchen explizit anbieten und günstigerweise auch gleich wie der Name schon sagt ein Restaurant am Fuße des Aussichtsturms betreiben.

Quack!

Quack!

Als der Kellner unsere Getränke brachte – was wie jede kleinste Bewegung dort den ganzen Turm zum Erbeben brachte – waren wir etwas konfus. So schlecht war doch unser Spanisch doch noch nicht, dass wir Myriam zwei Erdbeermargharitas bestellt hatten?! Nein, wir hatten nur den „2 zum Preis von 1“-Abend erwischt!

Ah, da kommt ja doch noch was!

Ah, da kommt ja doch noch was!

Gab es also für mich doch bißchen Cocktail, wo ich doch mit meinem Mischsaftgetränk eigentlich alkoholfrei bleiben wollte. Neben uns unterhielten sich ein paar etwas struwelig-beach-bum-mäßige Amis über Grundstückkäufe in der Region und man bat uns an mit meiner Cam mal ein Familienfoto von uns zu knipsen. Das war so mittelerfolgreich.

und wech

und wech

Die letzten Minuten bevor die Sonne weg war wollte ich auch nochmal in bewegt festhalten, musste dabei aber auf die Stabilisierungsfunktion meiner Videoschnittsoftware hoffen, weil wie gesagt bei jeder Bewegung die ganze Lounge erzitterte, sodass man eigentlich bißchen Schiss hatte, dass das Ding gleich zusammenkracht, wenn da schon 10 Leute drauf rumtrampeln.

Sunset in Tulum from Jacob Seifert on Vimeo.

Aber dafür könnt ihr nun mit den Sonnenuntergang angucken. Die ganzen glorreichen 2min. bis das Dingen weg ist. Inklusive entferntem Musikgebummere und unserem Gequatsche, so ihr geneigt seid.

Tulum Ruinen und Cenote Dos Ojos

Bin ich kopfüber oder sind sie es?

Bin ich kopfüber oder sind sie es?

An Jens letztem vollen Tag in der Karibik hatten wir unser Programm so aufgestellt, dass wir nicht ganz so gemütlich wie sonst eher vormittags zu den Ruinen von Tulum aufbrechen wollten, uns dort ordentlich grillen lassen und dann zum Abschluss nochmal schön in einen Cenote fahren, um uns im unterirdisch gekühlten Wasser von der Hitze zu erholen.

Waltaxi

„Waltaxi“ – Jens

Zu den Ruinen ist es ja zum Glück aus der zona hotelera nicht weit. Man fährt gerade erst auf die Straße Richtung Cancun, schon muss man auch wieder abbiegen. Auf dem Parkplatz dort wird man ja erstmal zugelabert welche Touren man alles buchen kann – und wäre es nicht um Lily, wäre ich ja echt versucht gewesen die lange Tour mit Riffbesichtigung machen zu wollen –  und dann darf man sich an den ganzen Tourifallen vorbeibegeben (oder wie ich für Myriam dort einen Hut kaufen z.B.) und entweder mit dieser bescheuerten Trecker-Eisenbahn oben fahren, was wir letztes mal gemacht hatten, oder den restlichen Weg zum Einlass laufen. Myriam wäre mit Lily in der Hitze im Nachhinein wahrscheinlich lieber gefahren, aber wir haben uns diesmal für Laufen entschieden, weil es uns beim letzten mal dort so albern vorkamen mit den ganzen adipösen Herrschaften von nördlich der Grenze her die 5min. dahin im Schritttempo herumkutschiert zu werden, die man auch gut hätte laufen können.

Eingang nach Tulum

Eingang nach Tulum

Schon beim Kartenkauf war die Hitze ziemlich extrem und allen Anwesenden ronn der Schweiß, aber das waren wir ja von letztem mal gewohnt. Immerhin ist dort noch Schatten – den sucht man an den Ruinen größtenteils vergeblich. Deswegen wohl die erfolgreichen Hutverkäufer.

Hinter einer großen Reisegruppe sind auch wir dann durch den mir irgendwie inzwischen vergrößert vorgkommenden Eingang durch die mehrere Meter dicke Stadtmauer aus den Mangroven heraus in die pralle Sonne an der Ruinenstätte und haben uns so ziemlich als erstes mal einen Quadratmeter Schatten gesucht, um uns zu orientieren.

*brutzel* *knister*

*brutzel* *knister*

Da es sich anbot, sind wir einfach weiter den Weg in Richtung Klippe zur Küste entlang, Richtung des cenotes in der Stadt.

Haus des Cenote in Tulum

Haus des Cenote in Tulum

Der stellte sich als entweder sehr unscheinbar raus oder man sieht ihn einfach über die Absperrung hinweg nicht. Auf jeden Fall soll das oben zu sehen dort das Haus mit dem cenote sein. Dort hab ich mich anschließend in Hoffnung eines lauen Lüftchens hinbegeben, weil es über den Felsen aufs Meer guckt.

Templo del Viento, Tulum

Templo del Viento, Tulum

Davon war leider nicht viel zu verspüren und man war immernoch in der prallen Sonne, aber immerhin haben wir bei der dort herumstehenden Reisegruppe den Satz aufgeschnappt, den ich im Post zum Gran Cenote paraphrasiert habe.

Blick über die Stadt, ich sag ja mit Schatten ist nicht viel los.

Blick über die Stadt, ich sag ja mit Schatten ist nicht viel los.

Dort oben gab es ebenfalls einen Durchgang durch die Stadtmauer, beim Durchqueren dessen musste man sich allerdings ganz schön bücken, um sich nicht den Gulliver anzudengeln. Dahinter war aber auch nichts weiter Spektakuläres, als von Kraut und Schlingpflanzen bewachsene, weitere Felsklippe und ein kleiner Trampelpfad wer weiß wohin.

Frau mit potentieller Handtasche

Frau mit potentieller Handtasche

Das erschien uns nicht weiter spannend, deswegen sind wir zum Fuß des Templo del Viento weitergelaufen, wo es einerseits schön Schatten, ein paar eher große Iguanas und den Blick über die Bucht gab.

Tja Windgott, da hat wohl jemand geschlampt, wenn ich mir mein durchsupptes T-Shirt mal so angucke!

Tja Windgott, da hat wohl jemand geschlampt, wenn ich mir mein durchsupptes T-Shirt mal so angucke!

Letztere wirkte wesentlich unverschmutzter, als letztes mal, wo dort noch die Plastik-Trageriemen von Sixpacks, alte Flaschen und Dosen, Einkaufstüten und allerlei anderer Mist rumlag.

Schildkrötenbucht trotz Touris halbwegs müllfrei

Schildkrötenbucht trotz Touris halbwegs müllfrei

Das lag daran, weil es anscheinend jetzt einen armen Tropf gibt, der den lieben, langen Tag lang ganzen Scheiss einsammeln darf. Ob es sicht nicht anbieten würde da mal ne kleine vigilancia abzustellen, die Strafzettel verteilt oder einfach direkt mit dem Friedensstifter eins auf die Gewürzgurke gibt, wenn man dort seinen Unrat verteilt?

Haus von Halach Uinic, der zwar klingt wie ein tschechischer Radioansager, jedoch Maya-König war

Haus von Halach Uinic, der zwar klingt wie ein tschechischer Radioansager, jedoch Maya-König war

Als wir im Schatten an der Bucht unsere Temperatur wieder ein wenig aus dem roten Bereich gebracht hatten, ging es dann mal weiter Richtung Burg – man muss das ganze ja auch hinter sich bringen.

Baden an der Ruinenstätte find ich ne gute Idee

Baden an der Ruinenstätte find ich ne gute Idee

Zu dem Zeitpunkt waren wir seit ner halben Stunde etwa in der Stadt unterwegs und vor 45min. vom Parkplatz los. Die Vorfreude auf den kühlen Cenote und Neid auf die hinter dem Castillo Badenden wurde immer größer.

Hachjaaa

Hachjaaa

Aber diese Station kann man sich natürlich nicht entgehen lassen, weil dort einfach die beste Aussicht in den Ruinen ist. Entsprechend gedrängelt ist der Weg dort hin und gefragt die Fotomöglichkeiten zwischen Büschen und Palmen, aber nach kurzem Warten kann man dann auch sein Postkarten-Urlaubsbildchen knipsen und wenn mans schafft im gleißenden Licht die Glubscher aufzureißen auch ein Portrait vorm schönen Panorama mitnehmen.

Burgwache

Burgwache

Zwischen Amis, Chinesen (oh Gott, wenn das Mutti wüsste!), Japanern (puh) und hin und wieder auch ein paar Mexikanern hindurch schlängelnd haben wir recht bald einfach nur den Weg zum nächsten schattigen Fleck gesucht.

Ich weiß nicht mehr, was es damit auf sich hatte.

Ich weiß nicht mehr, was es damit auf sich hatte.

Da waren wir uns recht bald einig, dass uns die Ruinen alles gegeben hatten, was sie uns bieten konnten und wir denn mal den Abmarsch antreten würden.

Templo de los Frescos

Templo de los Frescos

Ich bin nochmal kurz zu dem Häusle spaziert, weil ich mich irgendwie von letztem Mal erinnern konnte, dass da was Besonderes war. Bekannt ist es wohl für die vielen Fresken an der Außenseite, die sicherlich irgendwann mal bunt und gut erkennbar waren. Komische Vorstellung eigentlich, dieser gänze gräulich-gelbe Stein mit bunten Farben verziert.

Alder, echt jetz?

Alder, echt jetz?

Da Myriam so mit Lily im Tragetuch langsam der Hitzekoller drohte und das Kind auch nur noch völlig apathisch da drinne hing – Hey, ich bin mal nicht der erste, der vor Hitze umzukippen droht, hurraaa! Was habe ich gewonnen? – sind wir dann auch wirklich raus und haben uns gezwungenermaßen wieder die Latscherei Richtung Parkplatz und Geschäfte gegeben. Dabei kam ein sehr lustiges Bodybuilder-Pärchen an uns vorbeispaziert – er oben ohne in Shorts und sie im Bikini. Bei der Frau war auch schon Plastik-Airbags nachgerüstet worden, was die beiden wirklich zu einem Bild für die Götter gemacht hat.

Bei der erstbesten Theke wurde für Jens und Myriam ein Eis geholt und ich habe mal in die mitgebrachte Wasserflasche tief reingeguckt. Ich bin noch zum Subway rein, wegen des Aguacate-Lovers special, aber als da mal ein Mitarbeiter von draußen reinschneite hieß es sie haben kein Brot. Hm. Meh.

Plitschplatschwuschhh

Plitschplatschwuschhh

Als wir wieder einigermaßen zu was zu gebrauchen waren, haben wir uns ins Auto gesetzt und sind Richtung Norden (Akumal, Cancun) losgetüffelt zum Cenote Dos Ojos. Etwa zwanzig Minuten Fahrt und einen lustigen Retorno weiter winkte man uns ins Empfangsgebäude wo uns dann lang und breit einer erzählte, dass man entweder ein Ticket für den Planschteich vorm Cenote kaufen kann und dann dort tut wie man möchte oder eine Tour bucht für etwa 20€ pro Person, bei der man eine Stunde lang laufen und schnorchelnd durch die Höhle geführt wird, bei den Stalagmiten und -titen vorbei. Eine dritte Option, die für uns passend gewesen wäre, nämlich einfach selber im spannenden Teil Schnorcheln zu gehen, gab es nicht. Zumal mit Lily Schnorcheltour anbieten irgendwie bescheuert ist. Soll die so lange etwa eine Rauchen oder was?

Claim abstecken

Claim abstecken

Kurz hin und her überlegt haben wir die ganze Sache leider abblasen müssen und sind zurück zu unserer Cabaña gefahren, wo Jens und ich noch an bißchen an unseren Skills bezüglich Bodyboard und Kayak raffiniert haben. Die Boards hatten wir uns selber vom Chedraui geholt. 6€ für ein paar Tage Planschespaß muss man dann wohl einfach mal machen, aber man waren das Scheissteile! Total unergonomisch geformt und dann auch noch kaum Auftrieb. Das muss man den Boards bei der Casa Tranquillo lassen, die konnten das ordentlich.

how do i shot web

how do i shot web

Die Kayaks haben dafür wieder umso mehr Bock gemacht und wir sind auch mit den kleinen Stechpaddeln mal bißchen weiter raus gepaddelt, um zu gucken was da ist, bevor uns unsere Wellenritte wieder zum Strand getragen haben.

Die glorreichen Conquistadores der Meere kehren zurück!

Die glorreichen Conquistadores der Meere kehren zurück!

So haben wir uns den letzten Nachmittag von Jens in Tulum um die Ohren geschlagen, dann wie gewöhnlich ein Weilchen auf unseren herrlichen Balkon ausgeruht und sind dann ohne Eile zum Abendessen bei/mit/auf(?) einer Sunset-Lounge – dem dritten Punkt unseres Plans für den Tag – gefahren.

Chillen im Strandkorb

Chillen im Strandkorb

Das war dort, wo wir auch beim letzten mal am ersten Abend futtern waren. Bei Mateo’s Grill. Dort sah es noch aus wie gehabt, überall rotes Licht, mehrere Etagen, nur die flatternden Tücher waren weg. Diesmal war aber auch nicht so heftiger Wind, dass es bis auf diese Straßenseite rübergekommen wäre. Der Service war, bis auf die Begrüßung, auch noch beim Alten – nicht grade der Hit.

Jens hat seinen eigenen Becher mitgebracht, damit er nicht immer alles verschüttet.

Jens hat seinen eigenen Becher mitgebracht, damit er nicht immer alles verschüttet.

Der Plan sah vor gemütlich was zu futtern – durch den Ausfall des Cenotebesuchs hatten wir viel Zeit – und dann einen Cocktail trinkend oben in der Sunset-Lounge zu sitzen, die leider, aber verständlicherweise separat vom Restaurant ist. So ein karibischer Sonnenuntergang am letzten Abend ist ja schließlich auch was Schönes, aber die obere Etage des Restaurants war leider noch nicht hoch genug, als dass man hätte über die Palmen gucken können.

Da das mit dem Essen mal wieder ewig gedauert hat alles – auch wenn der burrito de arrachera wie gewohnt echt lecker war – sind wir dann abwechselnd alle mal vom Tisch weg, um uns das angucken zu gehen als die Zeit ran war. Als wir die Rechnung bekommen haben war es auch schon dunkel und wir haben uns den cocktail geklemmt, sind lieber in unsere cabañas gefahren.

Akumal mal

Die Blumen verabschieden sich

Die Blumen verabschieden sich

Hurra, hurra, der Jens ist da! Der war nämlich noch am selbigen Sonntagabend wieder zurück nach Tulum gefahren, hat also inzwischen eine beachtliche Menge an Erfahrung mit Quintana Roos Busverkehr und war zudem direkt am Montagvormittag wieder zu allen Untaten bereit.

Leicht kommerzieller angehaucht

Leicht kommerzieller angehaucht

Wir beschlossen unser Glück mal mit Akumal zu versuchen, von dem wir uns auch nicht mehr so richtig erinnern konnten wo man da nun am besten von der autopista abfährt. Eigentlich hatten wir den Fotografen Fabrizio gefragt, als der uns zum cenote cristalino gefahren hat für unser TTD-Shoot, wo man am besten rausfährt, um entspannt Schildkröten zu sehen, aber als wir das Schild dann alleine wiederfinden wollten, sind wir – oder bin ich besser gesagt – dran vorbei gefahren, weil es doch so unscheinbar war und wir uns überhaupt erstmal über den Namen gewundert haben, den er eben Italienisch und nicht mayanisch ausgesprochen hat, was mit X vorne und so Spirenzchen bißchen kompliziert wird.

bißchen voller, als Tulum

bißchen voller, als Tulum

Dank vieler Retornos – also Stellen wo man auf der Autobahn wenden kann – sind wir dann recht bald in Rückrichtung unterwegs gewesen und haben dann Myriams Vorschlag folgend der Einfachheit halber die Ausfahrt genommen, die eh als Akumal Strand gekennzeichnet war. Das war dann sogar genau dort wo wir auch vor drei Jahren gewesen sind und es hatte sich nicht viel geändert. Immernoch hässliche, runtergekommene Baracken auf dem Weg vom Parkplatz zum Strand und der ganze Strand unterbetonniert und nur mit komplett gerade gewachsenen Palmen besteckt. Völlig charakterlos.

Wie auch letztes mal sind wir aber schließlich wegen der Schildkröten da gewesen und nicht wegen des völlig überfüllten Strands, an dem diesmal aber gefühlt wesentlich mehr (micheladas mixende) Mexikaner anwesend waren. Neben uns im Schatten des kleinen Reetdach-Pavillions fand sich sogar eine Familie mit kleinen Kindern, deren Spielzeug Lily mitbenutzen durfte.

Schmeiß maln Katamar an!

Schmeiß maln Katamar an!

Und der Katamaran von vor drei Jahren lag sogar auch noch vor Anker.

Flachwasserbader

Flachwasserbader

Wie auch im Gran Cenote hatten in Akumal jede Menge Leute Rettungswesten an, sogar wenn sie nur im flachen Wasser ein bißchen planschen waren, wo man auch 50m rein noch lediglich bis zur Brust mit Wasser bedeckt war, aber man kann ja nie wissen wann die nächste Springtide übers Riff hereinbricht, das macht nämlich im karibischen Meer einen Anstieg von unter einem Meter aus!

*gluck gluck blubb*

*gluck gluck blubb*

Unbehelligt von solchen Handicaps sind Jens und ich nach meiner Gehäusebastelaktion mit GoPro und 5D III bestückt auf Schildkrötenjagd gegangen.

Dem Kutter die Schraube dazu.

Dem Kutter die Schraube dazu

Vermutlich wäre es ganz angebracht gewesen sich schonmal ein Farbprofil für unter Wasser anzulegen, das auf die Videoaufnahmen gelegt wird, aber sowas fällt mir natürlich erst hinterher ein, wenn wir schon wieder ne Woche in Deutschland sind.

"Rein in meinen Bauch, du kleiner Scheißer!"

„Rein in meinen Bauch, du kleiner Scheißer!“

Bei den Fotos kann man ja zum Glück dank RAW-Format nach Herzenslust noch an den Farben und Kontrasten rumfummeln, sonst käme nämlich nur ausgewaschener, türkiser Quatsch raus. Da war das schon ganz fein damals, dass die kleine Knipse schon vorgefertigte Profile mitbrachte. Nur haut der Ansatz eben nicht in jeder Situation hin und dann muss man mit fies zusammenkomprimierten JPEGs sehen was da in Potatoshop noch zu retten ist.

Jens am Riff

Jens am Riff

Aber selbst mit den feinen 16-Bit-Daten der großen Camse ist es manchmal durch trübes Wasser notwendig die Regler dermaßen an den Anschlag zu drehen, dass sich das Bild teilweise durch das hervortretende Rauschen auch schon dem Output einer Handykamera annähert, wie hier oben zu sehen.

Minifitzelfischi

Minifitzelfischi

Abseits von solchen erst später am Laptop eintretenden Überlegungen musste ich aber auch erstmal herausfinden wie man am besten mit so einem Kloppergehäuse an der Hand und ohne Flossen (D’oh!) zum Riff oder den Schildkröten raus schwimmt. Irgendwie kam ich dann trotzdem dort an – obwohl es sich die ganze Zeit so anfühlte als würde ich mit den Aquaschuhen und der einen freien Hand auf der Stelle paddeln – und habe ein Foto von diesem schwarzen Minifischchen mit blauen Punkten geschossen, das ich letztes mal auch schonmal abgelichtet hatte.

Leider nicht mehr viel los da

Leider nicht mehr viel los da

So mit dem Wellengang und den vielen Möglichkeiten an irgeneiner Ecke des Riffs anzudengeln erwies es sich, dass das eigentlich bessere Werkzeug auch seine Tücken hat.

So gut wie unsichtbar, der Kollege hier

So gut wie unsichtbar, der Kollege hier

Die besseren Bilddaten bezahlt man nämlich mit einer wesentlich anstrengenderen Handhabung. Während man die D10 einfach auf Armlänge vor sich hält und halbwegs auf dem Display guckt was man versucht einzufangen – die beinah endlose Schärfentiefe würde bei dem Miniobjektiv und -sensor ihr Übriges leisten – muss man bei der großen Cam ja auch gucken, dass der Fokus ganz gut auf dem Motiv sitzt.

*mampf*

*mampf*

Das erreicht man am ehesten, wenn man den Phasen-Autofokus benutzt, der aber nur im Fotomodus ohne Liveview verfügbar ist. Sprich gucken übers Display fällt flach, wenn es das nicht aufgrund der Reflexionen am Gehäuse usw. eh schon tut.

Huch, beinah wäre ich draufgelatscht, wäre es nicht um meinen kolossalen Auftrieb dank der zugelegten Pfunde.

Huch, beinah wäre ich draufgelatscht, wäre es nicht um meinen kolossalen Auftrieb dank der zugelegten Pfunde.

Mit dem Schnorchel durch den Sucher zu gucken ging allerdings besser als erwartet, jedoch befindet sich die Kamera somit ja auch kurz unter der Wasseroberfläche.

Schwimmschildi

Schwimmschildi

Meine Lösung für das Problem war die grandiose Methode mit halb ausgestrecktem Arm meistens noch irgendwie durch den Sucher zu linsen und auf das Beste zu hoffen. Das hat hin und wieder auch mal geklappt, aber für die ganzen bunten Fischchen wars nicht die adäquateste Methode.

Ich will die immer Seenadeln nennen, aber sind keine.

Noch ist man als Schnorchler mit so einem recht weitwinkligen Objektiv gut beraten, auch wenn das Riff teilweise richtig knapp unter der Wasseroberfläche liegt, sodass man eben aufpassen muss, da nicht mit der Strömung reingeschwemmt zu werden und am Ende noch in ein paar von den Fußballgroßen Seeigeln und deren langen, schwarzen Stacheln zu landen. Dürfte den Tag ganz gut vermiesen, sowas.

Als Schildkrötenflüsterer bekommt man oft den Mund voller Salzwasser.

Weil die Schildkröten eher abseits in den Ebenen voller Seegras festigen und ab und zu auch mal zum Luftholen auftauchen müssen, hat sich die Kombi bei denen aber recht gut bewährt und wir konnten auch ein paar echt brauchbare Videoaufnahmen von denen schießen.

"Alter was WILLST du!? Lass mich!"

„Alter was WILLST du!? Lass mich!“

Darauf haben wir uns nach unserem Ausflug zum Riff dann auch konzentriert. Mit den Fischen das machte sich einfach nicht so gut und die großen, gemütlichen Chilldkröten sind eh ein dankbareres Motiv.

Jung und alt zusammen bei Tisch

Einer bin ich für ein paar Minuten so gut es ging hinterhergeschwommen und habe versucht ein paar gute Aufnahmen zu bekommen, sodass ich nicht weiß, ob der Anführer der Planschgruppe in Rettungswesten (immernoch zum Schießen) mich angemacht hat, weil ich denen beim Hinterherschwimmen in die Fuchtel kam oder ob er meinte ich solle die mal in Ruhe lassen.

Seepfannkuchen, immernoch

Seepfannkuchen, immernoch

Letzteres habe ich dann auf Jens‘ Anraten auf jeden Fall mal gemacht und wir sind stattdessen in eine andere Richtung weiter, wo wir nach der ganzen Zeit im Wasser auch mal wieder so einen Rochen wie damals gefunden haben, der wenig bedrohlich nur ein bißchen mit seinen sich in Wellen schwingenden Flossen über dem Boden rumwaberte.

Abschleppdienst vom feinsten

Abschleppdienst vom feinsten

Zu dem Zeitpunkt waren wir noch recht weit draußen, abseits vom Strand und da das Schwimmen mit der Kamera eben doch recht langsam von statten geht, hatte mir Jens dann angeboten, als passionierter Schwimmer, mich einfach mitzuziehen so gut es denn ginge. Also hab ich mich an seine Schulter gehängt und bißchen mitgezappelt mit den Beinen und er hat uns flossenschlagend an Land gebracht, wo es dann wieder höchste Eisenbahn war, dass ich mich auch mal um Lily kümmere oder beziehungsweise uns zurück ins Hotel fahre, weil die Sonne auch langsam unter ging.

Winkejens

Winkejens

Wieder bei uns angekommen haben wir uns mit Bierchen und dem Woodford Reserve, den es kostenlos zum Herradura Añejo gab, vorne zu der ganz schiefen Palme an den Strand gesetzt und ich habe mich nochmal an meinem Fernauslöser für die Kamera versucht.

Wie Sie sehen, sehnse nüsch viel.

Wie Sie sehen, sehnse nüsch viel.

Aber bin auch dieses mal gescheitert. Egal was ich in das recht einfache Interface der Fernbedienung reingedrückt habe, die Einstellungen in der Kamera hatten immer Präzedenz.

Handyleuchte macht Nacht zum Tag

Handyleuchte macht Nacht zum Tag

Das war mir nach dem erfolgreichen Tag im Wasser aber auch reichlich Wurscht. Hat ja trotzdem einigermaßen geklappt mit den Langzeitbelichtungen. Hier mal mit Handyleuchte, damit man auch bißchen was von der Umgebung sieht.

Der Bourbon wiederum war etwas geräuchert, was ich, der ja eigentlich gern richtig torfige, geräucherte Single Malts aus Schottland trinkt, eher ekelhaft fand.

Faulenzertag

*muah* *streck*

*muah* *streck*

Was für ein Sonntagmorgen! Tatsächlich war es – wie Myriam mich drauf hingewiesen hat – wesentlich angenehmer, mal nicht hinter Gittern in einem Betonhaus aufzuwachen, sondern unterm Reetdach mit den großen Vorhängen, die vor der breiten Fensterfront im Wind waberten. Ebenso als allererstes durch besagtes Verandafenster hinaus auf den Balkon zu treten, ohne erst aus dem Erdgeschoss den zentralen Schlüssel holen zu müssen, um das Gitter überhaupt öffnen zu können.

Der Kaffee steht auch schon da.

Der Kaffee steht auch schon da.

Ja das war schon recht schön mit dem Balkon dort. Alles etwas lässiger. Genauso wie es potentielle Einbrecher aussperrt, sperrt einen so ein albernes Gittersystem ja auch ein. An ein Hausfeuer möchte man im Nachhinein gar nicht denken. Insgesamt hat uns das feeling bei der Playa Xcanan wesentlich besser gefallen und wir haben den geräumigen Holzdielen-Balkon direkt am Strand und über allen anderen sehr genossen.

Joggen?? Bei dem Klima? Andererseits isses natürlich schoner, als bei Eis und Schnee.

Joggen?? Bei dem Klima? Andererseits isses natürlich schoner, als bei Eis und Schnee.

Halb acht wurde uns da immer schon der Kaffee, also bzw. eine Thermoskanne mit heißem Wasser und diverse Beutelchen mit Tee, Instantkaffee, Weißer, Zucker usw. hingestellt und auf unseren Wink hin wurde dann auch das Frühstück hochgebracht. Oder auch an den Strand, im Prinzip konnte man auf dem ganzen Grundstück frühstücken, wo und wie man lustig war.

Kind exploriert. Wenn ihr zwei mal lesen musstet, habt ihr euch verlesen.

Kind exploriert. Wenn ihr zwei mal lesen musstet, habt ihr euch verlesen.

Mit Lily mussten wir natürlich bißchen aufpassen, dass sie uns nicht durch den Zaun stürzt, aber was uns am Anfang noch Bange gemacht hat, hatten wir dann schnell im Griff. Und weils zum Frühstück wie gehabt einen Teller frisches Obst in verschiedenen, tropischen Variationen gab (mhhh diese Mangos … herrlich!), war auch für Lily immer was dabei, womit sie sich dann beschäftigen konnte, während wir unser Nutellabrot geschmiert haben.

Da schippt schon eenor!

Da schippt schon eenor!

Die ersten Tage haben uns auch noch die Gedecke und Sträuße von der Hochzeitsdeko die Umgebung verschönert wie man mit einem genauen Blick weiter oben erkennen kann. So einen Blick hab ich am Sonntagmorgen auch mal zum Strand runter geworfen und erkannt, dass dort auch schon zwei Leute am Seegraswegschaufeln waren. Einfach so, ohne Hochzeit.

Bootchen, aber kein Jens da

Bootchen, aber kein Jens da

Außerdem lagen da  natürlich die Kayaks, aber weil Jens den Tag nach Cancún gefahren war, um einen Freund zu besuchen, würden die wohl eventuell unbenutzt bleiben.

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Wäscheständer

Am Vormittag kamen nochmal Gaby und Alejandra vorbei, mit denen wir vor ihrer Abreise dann noch ein ganzes Weilchen gequatscht haben und dann noch in die Taquería gleich zwei Grundstücke weiter am Strand sind, die bei Tripadvisor als gut und günstig angepriesen wurde. Was nun an chalupa-großen Tacos mit bißchen Fleisch und einem Fitzelchen Avocado für 2,50€ das Stück so günstig sein soll, darauf bin ich noch nicht gekommen. Wahrscheinlich einfach wieder im Verhältnis zu den anderen Restaurants am Strand oder so. Für Lily gab es haufenweise Sand, mit dem sie sich inzwischen anscheinend angefreundet hatte.

der abendliche Blick vom Balkon

der abendliche Blick vom Balkon

Als die beiden Farfáns dann los mussten, um in Cancún ihren Flieger zu bekommen, waren wir das erste mal im ganzen Urlaub zu dritt allein. Komisch irgendwie, wo vorher die ganze Zeit Leute da waren.

Umzug gen Süden

Mitm Fischauge vom Balkon geguckt

Mitm Fischauge vom Balkon geguckt

Der Samstag nach dem Cenoteshoot – zwei Tage nach der Hochzeit – war schon der Abreisetag für Peter, der nur für 5 Tage mit uns in der Karibik war. So hatten wir auch das Mietverhältnis für die Casa Tranquillo (oder ja eigentlich cabañas La Luna, die uns dahin outgesourced hatten) terminiert, dass es an diesem Tag endet, weil wir dann ja nicht mehr das große Haus brauchen würden.

Auf zum Frühstück

Auf zum Frühstück

Für Myriam, Lily und mich hieß das, dass wir etwas weiter südlich dann doch noch in eine cabaña einziehen würden und meine Eltern hatten sich auf die Schnelle noch in eine von den 10.000-Mann-Burgen in Cancun einquartiert, weil auch für die am nächsten Tag wieder der Flieger nach Deutschland ging. Das war ganz praktisch, weil sie somit Peter mit nach Cancun nehmen konnten und wir ihn nicht in den Bus setzen mussten.

Tschüß schomma!

Tschüß schomma!

Dementsprechend habe ich nach dem Frühstück noch schnell meinen Fotokram zusammengepackt (früher wäre ja auch übertrieben gewesen) und bis auf Myriam und Lily sind wir alle in den dicken Ford gestiegen, sodass Jens und ich an der Kreuzung zur carretera raushüpfen und unseren neuen, kleineren Mietwagen für die restliche Zeit abholen konnten. Da die Autovermietung recht klein und unauffällig ist und wir uns doch nicht ganz sicher waren, ob wir an der richtigen Adresse sind, haben die anderen noch kurz gewartet, dass wir nicht im municipio gestrandet sind und traten dann die lange Rückreise an, während wir uns um die Zettelage fürs neue Auto gekümmert haben.

Das in der Mitte da ist die Autovermietung. Hinter dem Honda. Jap.

Balkon, aber hallo!

Balkon, aber hallo!

Es wurde dann wie bestellt ein Crossfox, mit dem wir, nach kurzem und günstigen Auftanken durch staatlich regulierte Preise bei Pemex, zurück zur Casa gedüst sind, um Myriam, Lily und unser verbliebenes Gepäck einzusammeln. Um die wuselten schon der Eigentümer der Casa Tranquilo, eine camarista und der Hausmeister herum, der grade das Schloss austauschte nach der Klau-Aktion, sodass sie ganz froh war, dass wir endlich da waren und somit von dort abhauen konnten. Anscheinend hatte das mit dem Auto wie so oft länger gedauert, als man sich das im Vornherein so vorstellt.

Dann alles in das kleine Auto zu bekommen war schon ein Kunststück, mit noch drei Erwachsenen und einer Babyschale dazu, aber irgendwie haben wirs hinbekommen und sind dann die paar Hundert Meter weiter die oftmals zugestellte Straße gen Süden gefahren, bis wir hinter einer Kurve das Eingangsschild der Playa Xcanan gesehen haben.

Mit Hängematte, das kann doch mal was!

Mit Hängematte, das kann doch mal was!

Kaum ausgestiegen kamen auch schon zwei nach Maya aussehende (also nicht mit Federn aufm Kopp und Lendenschurz, sondern klein, gedrungen, dunkle Haut und igeliges Haar), sehr freundliche Herren mit starkem Silberblick und wuchteten unsere Koffer über die hölzerne Außentreppe in der tropischen Hitze hoch zu unserem Zimmer im Obergeschoss.

das Zimmerchen

das Zimmerchen

Als wir dann Fotozeug, Essenstüten und Packsack hinterhergebracht hatten, haben wirs uns erstmal auf dem schönen, großen Balkon gemütlich gemacht und Schatten und Meeresbrise genossen, nach der Hitze beim Gepäck-einstapeln ins Auto.

Bett groß genug zum quer darin schlafen. Perfekt mit Lily.

Bett groß genug zum quer darin schlafen. Perfekt mit Lily.

Nach der kurzen Verschnaufpause war es quasi aber auch schon wieder verpflichtend sich mal die Wellen zu geben und den Strand anzugucken, der vom Balkon oben drüber aus schon so einladend aussah.

der Weg vom Parkplatz

der Weg vom Parkplatz

Also im Prinzip ist man ja schon am Strand, sobald man auch nur einen Schritt von der asphaltierten Straße weg macht, aber ich meine natürlich den meerigen Teil, wo einen das laue Lüftchen abkühlt.

Erschtma rin in die Brühe

Erschtma rin in die Brühe

Erfreulicherweise haben sie bei der Playa Xcanan auch Kayaks – damit hätten wir nicht gerechnet – die sogar ein bißchen kürzer und damit evtl. stabiler sind. Allerdings gab es dazu nur Stechpaddel. Der Eigentümer meinte aber auf die Frage hin, ob man die einfach benutzen kann auf jeden Fall gut gelaunt und mit weit ausladender Geste: „Das hier ist alles euers.“

So muss dat

So muss dat

Also haben wir die nach kurzer Planschrunde ins Meer geschleift und unsere bisherigen Kenntnisse zur Anwendung gebracht, bis wir mal wieder hier und da nen Zuschauer am Strand hatten.

Skipper Jens

Skipper Jens

Derart haben wir die nächsten Stunden rumgebracht und uns die an diesem Strandabschnitt tatsächlich anders beschaffene Brandung gegeben. Bodyboards gab es leider keine, dafür waren unterm Haus richtige Surfbretter zu finden. Die haben wir aber schön gelassen wo sie waren.

windtrocknen, Strand gucken

windtrocknen, Strand gucken

Am späteren Nachmittag haben wir uns alle wieder auf dem Balkon zusammengefunden und uns langsam fertig gemacht, um zum Essen in die Stadt zu fahren.

Trotz der ganzen Cabañas gibt es auch Hotels in der Stadt. Nunja.

Trotz der ganzen Cabañas gibt es auch Hotels in der Stadt. Nunja.

Dort sollte laut Tripadvisor nämlich „El Asadero“ zum Abendessen ganz brauchbar sein, wenn man früh genug da ist, um noch nen Platz zu bekommen. Dort hatten wir uns noch mit den Farfán-Mädels verabredet – die auch bis zum nächsten Tag noch in Tulum waren – um ein saftiges Steak zu futtern.

Und lasst euch gesagt sein, halleluja! Für die Preise dort bekommt man echt was geliefert. Dooferweise hab ich zwar die ganze Zeit die Kamera an meiner Seite gehabt, aber dank Gequatsche, Lily und den Steaks kein einziges Foto geschossen oder Video gefilmt. Jedoch hat jemand anders zum Glück mal ein Bild der Speisekarte gemacht und es hochgeladen.

340$ für ein Kilogramm Arrachera. Das sind nach derzeitig schlechtem Eurokurs ~21€ für 1kg butterweiches, sauleckeres Fleisch. Dafür bekommt man in Berlin, dass ja nicht unbedingt für seine teuren Restaurants bekannt ist, grade mal nen brauchbaren 300g-Lappen, wenn man Glück hat.

Die sinnvollere Variante, Spezialität des Hauses, war 300g Arrachera mit Chorizo, gegrillter Chile, einem Kaktusblatt und wahlweise gegrillter Kartoffel oder Zwiebel ist, kostet einen gerade mal 190$ – 11,80€. Genial. Hätten wir eigentlich nochmal hingesollt. Jens haben wir für den Abend dann bei sich abgesetzt und mit Gaby und Ale noch ein Bierchen auf unserem Balkon gezischt.

Trash the Dress!

Abwarten im Wohnzimmer

Abwarten im Wohnzimmer

Mit einer Nacht Erholung dazwischen schien der Schrecken über die Klauerei wie zu erwarten schon viel weniger greifbar. So oder so, was hätten wir auch machen sollen – die Sache war nun in den Händen der Polizei. Also sind wir erstmal ganz normal über den Strand zum Frühstück bei La Luna nebenan. Diesmal allerdings als geschlossene Hochzeitsgesellschaft.

Kackevogel

Kackevogel

In den über der Frühstücksveranda wogenden Bäumen war auch wieder der kleine Vogel, der kürzlich schon Peter auf die Schulter gekackt hatte und sich diesmal Alejandra als Opfer ausgesucht hatte.

Plätsch!

Plätsch!

Nach dem Frühstück war noch ein bißchen Zeit, die Jens und ich dafür genutzt haben endlich wieder in die fröhlich vor sich hinrauschenden Wellen zu hüpfen – gleich mit Kayak wieder und anschließend mit den kleinen Surfboards. Diesmal haben wir uns recht vernünftig geschlagen, auch wenns uns trotzdem umgehauen hat, aber das macht ja auch Teil des Spaßes aus, solange man kein Boot oder Paddel in die Gusche gehauen bekommt. Und wer wüsste schon wann und ob wir es nochmal schaffen, die Dinger nochmal zu verwenden? (Schließlich waren am nächsten Tag schon die 5 Tage, die wir die Casa Tranquillo gemietet haben, wieder rum, weil dann die ältere Generation wieder abreiste.)

Feuer! Mehr Feuer in den Mangrovenwald!

Feuer! Mehr Feuer in den Mangrovenwald!

Denn gegen 13 Uhr holte uns das Fotostudio ab zum TTD-Shoot, bei dem man irgendwelche nassigen Sachen mit seinem Kleid anstellt. Im Fall unserer Knipser hieß das: Ab in‘ Cenote!

Vollgepackt mit tollen Sachen

Vollgepackt mit tollen Sachen

Nach einer dreiviertelstündigen Fahrt in Richtung Cancun trafen wir am Eingang des Cenote Cristalino auch einen unserer Fotografen vom Vortag an – den oben zu sehenden Alvaro.

Kokeln im Wald, also das hätts bei uns ni gegeben!

Kokeln im Wald, also das hätts bei uns ni gegeben!

Außerdem noch im Hintergrund Chesira und als Haupt-Überwasser-Fotograf den aus Italien stammenden Fabrizio, der aufgrund seiner inzwischen Exfrau sein Business von dort nach Tulum verlagert hat.

Der trübe Teil - nicht unbedingt wo man reingehen möchte.

Der trübe Teil – nicht unbedingt wo man reingehen möchte.

Die drei haben uns abwechselnd – oder auch manchmal gemeinsam – geknipst, das aber alles noch außerhalb des kühlenden Cenotewassers, zwischen den Mangroven und teilweise sogar darin, wenn sich ein Stein zum Draufstellen bot oder der Boden nicht ganz so schlammig und von Wasser bedeckt war. Ganz schön heiß war es dort, weil ab vom Meer zwischen den Bäumen auch kein Lüftchen wehte, aber natürlich trotzdem die tropische Sonne das stehende Wasser unterm Blätterdach zum Verdunsten brachte.

Da lief mir in meinem Anzug (mit Unterhemd für wegen unterwasser dann) derart die Suppe, dass ich mich frage wieviele Tausend Stunden Photoshop die brauchen werden, um mir das wegzuretuschieren. Oder ob sie den Part einfach mir überlassen. Komisch auch, bei nem Shoot draußen dabei zu sein und rein gar nichts zu machen weiter. Immerhin ne Tasche oder Tüte habe ich mir immer mal geschnappt beim Locationwechsel.

Zwischen den Luftwurzeln schwammen aber auch schon kleine, hübsch bunte Fischchen herum, die dazu geführt haben, dass ich mich über mich selber geärgert hab, weil ich nur die kleine GoPro mitgenommen und nicht meine richtige Kamera mit dem extra gekauften Makro.

Louhs gaydts!

Louhs gaydts!

In den Screenshots hier evident hab ich zumindest mit der kleinen Actioncam immer mal bißchen gefilmt, damit ich von dem Tag ein bißchen was fürs Urlaubsvideo habe. Nach anderthalb Stunden in der Hitze, die sogar den mexikanischen Fotografen zu schaffen machte, die das ja eigentlich gewohnt sind, ging es dann endlich in die erlösende Kühle des Höhlenwassers.

Was für ein Segen!

Was für ein Segen!

Dort haben wir dann auch nochmal gut eine Dreiviertelstunde lang versucht schön zu tauchen, unter Wasser Küsschen zu geben und so weiter. Derweil hatte Fabrizio, der dann im Wasser die Fotos geschossen hat, freundlicherweise die kleine GoPro auf das UW-Gehäuse (auch Ikelite, auch Canon 5D, aber Mark II) raufgesteckt, die dann einfach gefilmt hat bis wieder mal der Akku leer war. Was leider normalerweise alle 20min. vorkam, trotz ausgeschaltetem WLANs.

Leider war unser Sprung von der Klippe dann nicht mehr mit auf dem Video, da sind wir mal auf die Fotos gespannt. Bin ja noch nie so ein Fan von diesem typisch männlichen Dings gewesen, sich von irgendwelchen Sprungtürmen und Klippen ins Wasser stürzen zu müssen und hab deswegen vermutlich eine derartige Fresse gezogen, dass es zum Lachen sein muss.

Als dann zum Schluss wieder nur noch Myriam fotografiert wurde, zusammen mit dem purpurnen Tüll der Hochzeitsdeko, hab ich noch ein bißchen die Zeit genutzt und bin einfach mit der Lampe durch den entfernteren, dunklen Teil der Höhle, wo in einigen Metern Tiefe riesige Felsbrocken lagen – ganz anders, als im Gran Cenote – und dunkle Schlote in die Unterwelt geführt haben. Hätte ich doch bloß einfach die große Cam mitgenommen! Kann ja keiner ahnen, dass man beim geshootet werden soviel Zeit für Jux und Tollerei hat.

Mit nem Lastenaufzug, dass man nicht immer Bier hochtragen muss, wäre das perfekt.

Mit nem Lastenaufzug, dass man nicht immer Bier hochtragen muss, wäre das perfekt.

Zurück zu Haus wurde Myriam schon sehnsüchtig von unserer Tochter erwartet, die bei Opa Peter geschlafen hatte als wir los sind, womit wir gar keine Gelegenheit hatten uns richtig von ihr zu verabschieden. Ich bin nochmal schnell aufs Dach geflitzt, um am letzten Abend die letzten paar Strahlen in den Wolken reflektierte Sonne einzufangen.

Da die älteren Herrschaften auf einmal alle ins Bett verschwunden waren, Myriam Lily ins Bett brachte und somit kein Weg mehr aufs Dach verfügbar war (voll der design flaw), fanden sich Gaby, Alejandra, Jens und ich allerdings später einfach unten im Wohnzimmer  – das im ersten Foto dieses Beitrags zu sehen ist – wieder, wo wir bei einem Bierchen und Berlinbilder guckend noch bis spät über mexikansiches Essen und Gepflogenheiten reminiszierten.

Der große Tag

Fängt schonmal gut an

Fängt schonmal gut an

Bei meinem ersten Blick durch das Schlafzimmerfenster über die Veranda zum Strand am 12.3. stachen mir schon die schuftenden Cabaña-Mitarbeiter ins Auge. Ich hatte grade sämtliche Energiereserven verbraucht, um mich aus dem Bett zu erheben und mit noch zusammengekniffenen Augen zur Verandatür zu torkeln.

undankbare Arbeit hoch drei

undankbare Arbeit hoch drei

Die Herren schippten schon fleißig in der schwülen Morgenhitze das Seegras vor der Brandung weg, das Myriam so ungern auf den Hochzeitsfotos haben wollte und transportierten es Schubkarrenweise davon. Was aber leider auch nicht so superviel geholfen hat.

Nanu, Hipsterpalme?

Nanu, Hipsterpalme?

Ebenso stand schon der oben zu sehende Bogen für die Zeremonie da und ein paar Palmen hatten schon weiße Stoffschals bekommen. Da kam doch ein bißchen Vorfreude oder sowas bei mir auf.

Ich verstehe, was ihr sagen wollt, ihr süß säuselnden Sirenen.

Ich verstehe, was ihr sagen wollt, ihr süß säuselnden Sirenen. Tipp: Den vorigen Satz als Schwanzus Longus lesen.

Mein Plan für den Tag war so weit erstmal noch fix ein paar Lieder für die Hochzeitsplaylist zusammengrabbeln und auf dem Laptop, leicht zu finden, abzulegen, sodass man das dann delegieren kann. Das hatte ich irgendwie so lange vor mich hergeschoben, dass es tatsächlich noch am Vormittag vor der Trauung sein musste. Andererseits ist so’n paar mp3s rumschieben auch keine große Sache. Hab ich mir die ganze Zeit umsonst Stress damit gemacht. Oder war das meine Frau??

Lischdorgädde

Lischdorgädde

Dann nochmal die 1-2h Ruhe vor dem Sturm zu genießen und in den Wellen zu planschen (zum Abkühlen), die schon wieder so tierisch einladend ausgesehen haben und letztendlich Anzuch an und heiraten am Nachmittag. Alles ganz relajado.

Die wedding plannerin am Werk

Die wedding plannerin am Werk

Irgendwie sind aber, als ich nach dem Frühstück so am Musikauswählen war, auf einmal alle nochmal in die Stadt gefahren, wo meine Mutter noch nen Termin zum Nagelbepinseln genau auf die Zeit gelegt hatte, als die Stylistin für Myriam bei uns in der Casa Tranquillo ankommen sollte.

der fertige Bogen und ein Tisch mit Totopos

der fertige Bogen und ein Tisch mit Totopos

Das war dann so’n bißchen ungünstig, weil Myriam somit auch aus dem Game raus war und keiner von den kostenlosen Babysittern mehr Lily bespaßen konnte. Um die habe ich mich dann mal wieder (die Tage zuvor hatte ich ja ziemlich viel Freiraum) gekümmert bis sie nach einem Weilchen total erschöpft war und bei einem vermeintlich kurzen Päuschen auf dem Sofa (mir lief natürlich auch die Suppe, so entfernt von der frischen Brise am Strand) einfach auf mir eingepennt ist.

Endlich alles bereit.

Endlich alles bereit.

Ein Glück stand mein kleiner, feiner Laptop und die Foto-Festplatte auch in Reichweite und ich hatte mir eh nen großen Becher Wasser mit ans Sofa genommen, damit man mich nicht am späten Nachmittag als rosinenartige Mumie vorfindet. Da ich sonst nicht viel machen konnte, habe ich die nächsten Stunden einfach einhändig Fotos bearbeitet und Lily hat richtig lange Nachmittagsschlaf auf ihrem Papa gehalten.

Der Abendbrottisch

Der Abendbrottisch

Gegen halb vier waren dann endlich wieder alle da und der Metallgehalt von Myriams Haaren hatte wohl auch gehörig zugenommen. Kurze Zeit später ist auch Lily aufgewacht und konnte zum beinah fertig angezogenen Opa abgegeben werden. Überhaupt waren alle schon so gut wie fertig für die Zeremonie, bis auf mich, der ich die letzten Stunden gehandicapt auf dem Sofa saß – in T-Shirt und kurzen Hosen. Kein Grund zur Bange jedoch, ich musste ja eh nicht mehr machen, als nochmal den ganzen Schmutz abzuduschen und dann in meinen super preiswerten Leinenanzug aus Puebla zu steigen. Dafür braucht man ja dann auch keine Stunde.

Grade nochma gutgegangen

Grade nochma gutgegangen

Nur das mit dem Wasser wurde damit nix. Oder meine Kamera irgendwie vorzukonfigurieren und unauffällig irgendwo hin zu stellen. Zum Beispiel mit 400er Tele auf den Balkon und die kleine GoPro in den Sand irgendwo gesteckt. Aber auch das war schließlich kein Grund zur Panik, denn wozu hat man denn professionelle Hochzeitsfotografen? Die waren dann auf einmal auch schon da und warteten, dass ich bescheid gab wenn ich meinen Anzug anziehen würde. Bißchen Videogefilme von irgendwo hinter der Palme oder mit GoPro auf der Stirn hätte ich aber auch nett gefunden. Dann hätte ich davon sogar was ins Urlaubsvideo schnipseln können.

Irgendwie hätte mir ein Spitzhut noch gut gestanden.

Ein Spitzhut. Ich hätte definitiv einen Spitzhut tragen sollen!

So bin ich denn schnell unter die Dusche, was nur insofern Sinn machte, als dass irgendwelche Sonnencréme und Sand von mir runter ist. Die beiden Bäder sind nämlich die einzigen Räume im Haus, in denen so gar kein Durchzug herrscht. Man kommt also nass aus der Dusche und in meinem Fall bleibt man es mehr oder weniger auch. Trotzdem hab ich es geschafft mich in Schale zu werfen und bin alsdann mit der restlichen Truppe raus an den Strand, während Myriam noch fertig in ihr Kleid eingerollt wurde oder so.

Am Pavillon warteten auch schon die drei Farfáns, Gaby, Ale und José und wir haben gerade eine Position für Laptop und Lautsprecher gesucht, als sich auf die Schnelle noch ein Regenschauer ankündigte, kurz bevor es losgehen sollte.

Die Fotoknechte beim Terrain-Abstecken

Die Fotoknechte beim Terrain-Abstecken

Myriam war zum Glück noch im Haus und wartete auf das Go. Wir anderen haben uns für die 5min. heftigen Schauers unter dem Pavillon verkrochen und ich habe versucht so gut wie möglich den Laptop von irgendwelchen quer gewehten Wasser fernzuhalten. So schnell wie der Regen gekommen war, waren die Wolkentürme auch schon wieder verschwunden und die Flecken auf den Klamotten im tropischen Sonnenuntergang von der Meeresbrise weggeföhnt. Dann gings los mit Heiraten.

Warten aufs Abendbrot

Warten aufs Abendbrot

Der kleine, stetig grinsende und damit irgendwie asiatisch aussende Standesbeamte las den spanischen Text vor und unser wedding plannerin Mindy hat es auf Englisch wiedergegeben. Dem jeweilig Bejahenden wurde der Ring angesteckt – Myriams Verweunderung über diese Tatsache verstehe ich immernoch nicht – dann mussten wir unsere Daumen auf dem Tintenkissen schwärzen und hier und da auf die mexikanischen Heiratsurkunden pressen.

Als nächstes unterschrieben noch die Trauzeugen und schwupps waren wir verheiratet!

fast wie getarnt

fast wie getarnt

Es folgten ein paar Gruppenfotos, ein bißchen Fotos von uns zweien wie wir am Strand wandeln, wobei eine heftigere Welle mir dann doch Schuhe und Socken durchnässte, was bei den Temperaturen aber total egal ist und dann wurden wir von den Fotografen auch mal für ein paar Minuten zu unseren Gästen in die cocktail hour entlassen, während derer wie von uns bestellt eine Marimbaband ihr Set zum Besten gab und man leckere Empanadas, Totopos mit Ceviche, Guacamole oder einer Kürbiskerncréme mampfen konnte und unterm Pavillion cocktails zubereitet wurden.

José mit Marimband ... Marimbi ... Marimbaband

José mit Marimband … Marimbi … Marimbaband

Davon haben wir allerdings nicht sonderlich viel mitbekommen, weil die letzten Sonnenstrahlen dazu genutzt werden mussten, noch ein paar Fotos von uns auf dem Dach der Casa Tranquillo zu schießen. So haben wir tatsächlich nur 10min. von der Band (die wir uns so ein bißchen von Augustos Geburtstag abgeguckt haben) mitbekommen und von der leckeren Kürbiscréme habe ich auch viel zu wenig gefuttert.

Mehr cocktails! Ja!

Mehr cocktails! Ja!

Allerdings waren, als wir wieder runter zum Strand kamen, die Köche auch schon wieder so weit, dass wir uns zum Abendbrot an den Tisch unter Lichterkette und Palmen setzen konnten. Dann wurden Arrachera, mexikanischer Reis, Fisch in Bananenblätter gewickelt und Hühnchen in Mole serviert und wir haben alle so gut es ging reingehauen.

Deko estilo mexicano

Deko estilo mexicano

Vor dem Nachtisch (gebackene Bananen mit Kokoseis) haben uns die Fotografen ein letztes mal rausgezerrt, ob wir noch irgendwelche Fotos möchten oder Ideen haben. Ein paar Versuche mit Langzeitbelichtung am Strand hat es noch gegeben (na mal gucken was sie aus den RAWs noch zaubern können), dann sind die Jungs abgezogen und wir konnten für unsere Gäste den Hochzeitsschokokuchen anschneiden, auf denen sich diese kleinen Figürchen im von José Guadalupe Posada begründeten Stil befanden, der in Mexiko sehr beliebt und verbreitet ist. Ein kleines, albernes Spiel hatten die älteren Semester noch für uns vorbereitet, aber ich glaube falls es da eine Möglichkeit gab zu gewinnen, dann haben wir das geschafft. Falls nicht: auch.

Dat soll doch so nicht.

Dat soll doch so nicht.

Zum Abschluss der Feierlichkeiten am Strand mussten wir uns dann noch beim „first dance“ ein bißchen zum Affen machen (wir haben eben nicht das mexikanische Rythmusgefühl), was uns aber zum Großteil dadurch erspart blieb, dass sich Lilys Haare in Myriams Ohrring verfangen hatten, sodass wir die Hälfte von Fly Me To The Moon einfach damit verbracht haben, dass ich die beiden wieder entheddert habe, während Myriam ihren Ohrring entfernt hat und wir danach noch ein bißchen von einem Bein aufs andere gewackelt sind.

Keiner lacht? So schlimm ja?

Keiner lacht? So schlimm ja?

Der weitere Plan für den Abend wäre dann gewesen, dass wir alle hoch auf unser Dach steigen und dort noch entspannt Bier und Herradura añejo vernichten, jedoch kam es ein bißchen anders.

Für Lily war langsam Bettzeit, als wir den offiziellen Part beenden und unsere eigene, kleine Party zwischen den Palmenwipfeln angehen wollten, sodass Myriam mit ihr schonmal hoch ins Haus ist, um sie umzuziehen und die zwei kleinen Zähnchen zu putzen. Wir anderen standen derweil noch unten am Cocktail-Pavillion (der mit den Schaukeln), als Myriam auch schon wieder rauskam und mich gefragt hat, ob ich ihre Handtasche auf dem Bett ausgeleert hätte und ob ich wüsste wo ihr Portemonnaie sei. Mein Verdacht fiel zunächst auf Peter, der kurz vor der Zeremonie noch die Ringe aus besagter Tasche holen sollte und in meiner Vorstellung dabei vielleicht einfach nicht sonderlich zimperlich war, weil die Zeit gedrängt hat.

Die Theorie musste ich allerdings schnell wieder verwerfen, als sich wenig später herrausstellte, dass überhaupt Myriams Handtasche quer zwischen die Badezimmertür geworfen herumlag, befüllt mit ihrem E-Reader und meinem iPad, das darin mal so gar nichts verloren hatte und dass auch unsere Handies alle nicht aufzufinden waren. Weitere Überprüfung ergab, dass auch die Brieftaschen meiner Eltern geplündert worden waren und unter deren Matratze gestopft wurden.

Glücklicherweise wurde im Erdgeschoss nichts mitgenommen – vermutlich weil dort die Köche noch Essen fertig gemacht haben und so die meiste Zeit wohl jemand da war – wo zum Beispiel das Unterwassergehäuse mit Port und Dome, mein Fotorucksack, die Foto-Festplatten und meine Kameratasche und mein Portemonnaie lose im Wohnbereich  lagen.

Als wir so einigermaßen nen Überblick hatten was fehlte wurde dann die Polizei gerufen und bei der Frühschicht in der Bank in Deutschland angerufen, um Myriams Geldkarten sperren zu lassen. Unsere wedding plannerin – Mindy – und Myriam waren schon etwas aufgelöst. So hätte der Abend natürlich nicht enden sollen! Und Lily hätte eigentlich auch längst ist Bett gehört, statt noch sone Aufregung mitzubekommen.

Ein paar Revisionen – was nun alles weg und was noch da ist – später kam auch die Polizei an, die wie immer wie eine paramilitärische Macho-Sicherheitstruppe aufgetreten ist, mit demonstrativ vorgeschnallten, automatischen Gewehren, kugelsicheren Westen und Knöpfchen im Ohr und hat sich die ganze Geschichte angehört. Viel machen könnten sie sowieso nicht (Ach!?) und wir sollten am nächsten Tag nochmal aufs Revier kommen, damit ein richtiger Bericht verfasst werden kann. Da ja das Haus aber nunmal wahrscheinlich offen stand und man theoretisch als Weißer vermutlich einfach hereinspazieren hätte können, (was wissen die mexikanischen Köche auch schon wer nun wirklich zur Hochzeitsgesellschaft gehört) haben wir uns eh keine großen Hoffnungen gemacht, dass irgendeine Versicherung sich bereiterklärt uns etwas von den gestohlenen Sachen zu ersetzen.

Edit: Wobei die Polizei eher der Meinung ist, dass jemand über den Balkon eingestiegen ist (Okay, auch ne Möglichkeit. Wir waren ja am Strand.) was auch im offiziellen Bericht steht. Ich war ja nicht mit auf dem Revier. Da waren wir grade zum Cenote-Shoot am nächsten Tag.

Da haben alle Beteiligten ein bißchen gepennt, als es um die Umverteilung der Verantwortlichkeiten geht. Weil wir die Feier nunmal vor unserem Haus und nicht vor den cabañas mit den anderen Gästen haben wollten, (die eh schon gegafft hatten nachmittags und mit ihren Handys filmten) hatte das die Gastbewirtschaftung eben einfacher gemacht, dadurch, dass die in unsere Küche konnten. Dadurch war aber auch das Haus während unserer Zeit am Strand anscheinend nicht abgeschlossen, wie es das sonst gewesen wäre und keiner vom Personal hatte einen Überblick wer alles ins Haus darf und wer da rotzfrech einfach ankommt.

Aber es hätte ja auch wesentlich schlimmer kommen können. Immerhin hatten wir noch beinah alle Kreditkarten, Führerscheine, die Pässe waren unangetastet und mein Fotozeugs und die bislang festgehaltenen Erinnerungen gab es auch noch. Trotzdem ein Scheiss Ende für den Hochzeitstag. Andererseits eine weitere, interessante Geschichte zum Erzählen.