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Weihnachtsparty CT & Post-Venta

Beleuchtung

Am Freitag nach der Riesenweihnachtsfeier von Organización stand auch schon die Weihnachtsfeier vom Centro Técnico und auch noch die von der Abteilung zu der ich gehöre an. Am gleichen Tag. Außerdem war auch noch Workshop. Eine organisatorische Herausforderung. Ach nein … Moment, wir sind ja in México! Ganz einfach bin ich morgens zum Workshop, nachmittags hat mich mein Chef aus dem CT abgeholt, wir sind zur Feier auf dem Sportgelände der UDSTAC und haben dort eine Taquiza gehabt, was auf mein Nachfragen im Voraus folgendermaßen erklärt wurde „Es con tacos … esteee… más bien, ¡es un chingo de tacos!“ also ungefähr „Das ist mit Tacos … besser gesagt es ist ein scheißgroßer Haufen Tacos!“

Und so ähnlich war es dann auch. Es war auch das, was es schonmal auf der Halloweenfeier der technischen Entwicklung gab: Einige Töpfe mit mexikanischen Speisen und ein großer Korb voll Tacos, in die man alles einrollt. Je nach gusto ist das eigentlich ziemlich lecker und auch tatsächlich echt mexikanisch, gibt es doch meist chiles verdes, so mit Soße und Zeugs, Chicharrón (frittierter Schweinebauch, hier sehr, sehr beliebt und an jeder Ecke zu bekommen), Huhn in mole poblano, was eine süßliche Soße aus bis zu über 80 Gewürzen ist, die hier aus Puebla kommt und dazu mexikanischen Reis (also mit Knoblauch und so Krams), rajas (Chilistreifen) in saurer Sahne (om nom nom nom!!) und Kartoffeln mit Schinken. Achja und in diesem Fall Rippchen in Chilisoße, was sogar mir, der ich kein Rippchenfan bin, ziemlich dufte geschmeckt hat.

Gut befüllt und mit einem Bierchen vor uns sind wir dementsprechend in den Nachmittag geduselt, als auf einmal ein Anruf das allgemeine Gebrabbel verstummen ließ. Anscheinend war einer der Kollegen, die bislang nicht aufgetaucht waren, tot in seinem Auto vor seinem Haus aufgefunden worden. In der folgenden halben Stunde wurde durch mehrere Anrufe geklärt was ungefähr vor sich gegangen war und ob es nun der Schwager jenes Kollegen oder der Kollege selber gewesen war, was zuerst nicht so richtig eindeutig war.

Anscheinend hatte es aber doch tatsächlich einen Mitarbeiter erwischt, sodass das allgemeine Klima zur Zeit von Myriams Ankunft recht gedrückt war. Entsprechend des mexikanischen Totenkults wurde allerdings keine Schweigeminute eingelegt, sondern es wurde das Lieblingslied des Verstorbenen aufgelegt und anschließend eine Minute lang für das Leben desjenigen applaudiert. Das legt zumindest meiner Meinung nach tatsächlich viel mehr den Fokus auf die glücklichen Momente, die man mit dem Dahingeschiedenen verbracht hat, als auf die Tragödie seines Todes und deswegen finde ich das abermals wesentlich besser, als unser „ich muss trauriger sein, als du“-Spiel.

fliegende Leucht-Piñata

Da sich die Party natürlich aufgrunddessen so nach und nach auflöste, haben uns Myriam und ich dann auch auf den Weg zum Abendessen mit meiner Abteilung gemacht und sind aufgrund von Zeitüberschuss einfach mal quer durch die Stadt gefahren, sodass wir noch die oben zu sehenden Beleuchtungsinstallationen im historischen Zentrum Pueblas sehen konnten. Wie z.B. die etwa 2m hohe, beleuchtete Piñata hier.

Nach dem ausgiebigen Mal im 5-Sterne-Hotel, in dem das Essen stattfand, gab es auch bei uns noch eine Weihnachtsaktion. Für den oben genannten Workshop nämlich musste jeder Mitarbeiter einen anderen interviewen, ohne dass die anderen Personen wissen durften wen man denn auszufragen hat und zu Beginn des Workshops sich selbst als diese Person vorstellen. Jedoch lediglich mit den aus dem Interview gewonnen Informationen zum curriculum vitae jener Person. Währenddessen mussten die anderen raten wer man ist und somit beweisen wie gut sie ihre Kollegen eigentlich kennen. Weiterhin musste man seinem Interviewee zum Abendessen ein handgemachte Weihnachtsgeschenk mitbringen, was nach dem Speisen verschenkt wurde.

Da ich ein Klops bin und mir erst kurz vorher etwas eingefallen ist, habe ich einfach eine Kollage aus zum CV passenden Bildern und einem Bild der Feier der vorigen Woche zusammengeschnippelt, bei dem sich mein direkter „Chef“, den ich eben auch als Interviewee gezogen hatte, beim Tanzen die Jeans so zerfleddert hatte, dass er letztlich nur noch mit einem Hosenbein dastand. So muss dat, würde ich sagen. Der Beweis einer gelungenen Party kann ja durchaus mal eine zertanzte Jeans sein.

Sonstige Geschenke umfassten einen Bilderrahmen aus Kaffeebohnen, ein Gemälde von Popo und Izta für mich und ein mit Gravur beschrifteter Bierhumpen + zwei handgemachte Brownies, die wohl entweder das Ergebnis fehlenden Back-Geschicks oder „böser, französischer Frauen, die nachts in die Wohnung kommen und die Brownies essen und nur einen Klebezettel mit der Aufschrift ‚Pardon … pardon … pardon que comimos todos los brownies‘ hinterlassen“ waren. Zweitere Geschichte war wiederum die Erfindung meines Interviewees und ist jetzt zum geflügelten Wort geworden.

Naja, auf jeden Fall war der Abend doch noch recht schön und spaßig, es gab ein paar bewegende Weihnachtsansprachen (jenes Attribut kann man der meinen leider nicht zuordnen), wobei sich unter anderem herausstellte, dass eine Kollegin vor zwei Monaten schwanger geworden war und wir haben von unserer Chefin Arbeits-Dankes-Zertifikate (in Ermangelung einer besseren Beschreibung) bekommen.

Weihnachtsfeier Organizacion

süßer Tamal

Zu den Weihnachtsfestivitäten im Dezember gab es jede Menge Weihnachtsfeiern. Außerdem eine Weihnachtsmesse auf Arbeit, zu der es auch Tamales zu essen gab. Tamales sind in Maisblätter eingewickelte Pasten aus Mais und Rinderfett, die verschiedene Geschmacksrichtung haben können. So z.B. oben zu sehen ein süßer Tamal vermutlich mit irgendeinem Fruchtextrakt, der Farbe wegen. Das ganze schmeckt ziemlich lecker und hat die Konsistenz von Griespudding. Hinter dem pinken Teil liegt noch ein herzhafter Tamal mit Chili und Hühnchen, der ebenfalls sehr schmackhaft war. Kann man durchaus empfehlen. Tamales sind, im Gegensatz zu den im Ausland bekannten Burritos, die hier eher selten gegessen werden, tatsächlich eine echte, mexikanische Speise, die schon in der präkolonialen Zeit gegessen wurden. Die Spanier fanden das anscheinend auch gut und so wurde es irgendwie über die Jahrhunderte auch zum speziellen Weihnachtsgericht, sodass man in der Weihnachtszeit noch mehr von den Dingern angeboten bekommt. Denn normalerweise ist es auch den Rest des Jahres über nicht schwierig, an einem kleinen Stand eine Atole und einen Tamal zum Frühstück aufzutreiben.

jardín de eventos

Nicht viel später haben wir uns schon am frühen Nachmittag von der Arbeit verabscheidet, um allesamt zur Weihnachtsfeier unseres departamentos zu fahren, die glücklicherweise unweit von unseren Zuhause stattfand. Das ganze war ein in einem Tal gelegenes Eventgelände mit großem Feiersaal, wo’s sich echt ganz schick feiern ließ, so bei 26°C, am 9. Dezember. Kaum angekommen, sorgte sich auch schon eine Horde Kellner mit Corona und anderlei Bier um unser Wohlergehen.

Kugeln einfüllen

Etwa zwei Bier vergingen, bis ein kleines, mexikanisches Buffet, der Boxring in Form einer Luftburg mit Riesenboxhandschuhen und der Paintball-Platz eröffnet wurden. Ja, korrekt, zu unserer Weihnachtsfeier gab es Paintball als Zeitvertreib. Denn meine Chefin hats voll drauf, so’n Zeug zu organisieren!

Peng peng peng

Da ich bis kurz vor der Feier nichts vom Paintball wusste und sowieso Schiss vor den Kugeln hab, stand ich lediglich mit nem Bierchen in der Zuschauermenge, während die sich vollgebratzt haben. Nach dem Spiel wars dann auch Zeit zum Reingehen, wobei alle solche kleinen Geschenkpakete voller Süßigkeiten bekommen haben, in denen sich jeweils eine Nummer für die rifa – das Weihnachtsfeiergewinnspiel – befand. Clever gemacht, fanden wir.

Päckle

Bevor es zu Schmaus und Gewinnspiel überging, wurde allerdings noch so eine Art Familienduell mit den jeweils an einzelnen Tischen sitzenden Abteilungen als Familien gespielt, bei dem die am häufigsten in Puebla gegebenen Antworten auf allgemeine Fragen erraten werden mussten. Moderiert wurde das ganze von, ich zitiere meine Kollegen, der Frau die Shakira aufgegessen hat.

100 poblanos dijeron

Danach gabs überaus lecker Essen, für das nach der ganzen Molle kaum noch Platz war und dann kamen wir auch zum Gewinnspiel, moderiert ebenfalls von meiner Chefin, assistiert von einer deutschen Kollegin und dem IT-Chef der Region. Und tatsächlich habe ich sogar mal was gewonnen.

Kofferchen

Ich glaube es war das erste Gewinnspiel, wo ich mal was Richtiges gewonnen hab. Und zwar den oben zu sehenden Rollkoffer. Myriam ist mit einem 1000$ (MXN wohlgemerkt, nicht USD) Liverpool-Gutschein aber auch nicht leer ausgegangen. Die Dolce Gusto im Hintergrund wurde von einem anderen Praktikanten abgeholt, allerdings hatte dieser auch nur die Nummer eines schon nachhausegegangenen übernommen, sodass es eigentlich nicht sein Gewinn war.
Als alles war verlost war, ging die Fete erst so richtig los, der Spielfloor wurde zum Dancefloor. Bei mir hingegen war so langsam die Batterie leer, nach 7-8h Party und Bier in der Sonne vielleicht auch verständlich, sodass ich froh war, als wir gegen 22:00 Uhr nach Hause abgeholt wurden.