Der erste Tag wieder da

arboles morados

más arboles morados

Als wir am ersten Tag dann alle wieder auferstanden waren und ausgiebig gefrühstückt hatten (die Früchtevielfalt machts natürlich auch mit Lily leichter), wurde sich mal in Richtung Clubhaus begeben. Das ist einerseits über den offiziellen Eingang mit Chipkarte zu erreichen, andererseits kann man auch unerbetenerweise über den Golfplatz latschen, was von den Golfern natürlich nicht so gerne gesehen wird. Sagen tut aber auch keiner was dazu.

ein reichlich schlechter Abschlagpunkt

ein reichlich schlechter Abschlagpunkt

Der Rasen ist natürlich von einer Horde von Gärtnern immer gut gepflegt und das Ambiente ist zusammen mit der Aussicht auf den Popo also insgesamt schon ziemlich bombe. Wenn man dann noch Spaß an Polohemden und Golfcarts findet …

Blick von der Clubterasse

Blick von der Clubterasse

Einmal angekommen, kann man auf der Terasse echt ganz gemütlich sitzen, die kühle Briese genießen und zumindest früher mal gab es ganz nette Saftmischungen für nen schmalen Taler, die einem das Leben versüßt haben.

Früchte?

Früchte?

Da aber zu dem Zeitpunkt noch keiner von uns mit Peseten gesegnet war, blieb uns nur einfach mal kurz das Club-WLAN zu nutzen, um unsere E-Mails nach Rechnung für die Restbeträge der Hochzeit betreffenden Dinge zu checken und mal ne kurze Nachricht abzusetzen, dass es uns überhaupt noch gibt.

Tintenfischbaum

Quallenbaum

Während Myriam da so checkte hab ich nochmal ein Foto von den kuriosen Baumblüten in der Umgebung gemacht.

Isser net scheyn?

Isser net scheyn?

Damit wir uns nicht wieder in die Schusslinie der fiesen Golfer begeben müssen, haben wir kurz drauf dann den offiziellen Zugang gewählt, um dann die Runde zurück zum Haus zu drehen.

mal mit bißchen mehr drumrum

mal mit bißchen mehr drumrum

Von der leichten Anhöhe des Clubhaus aus hat man auch nochmal nen ziemlich schicken Blick über den kleinen See zum Popo hin.

alles ist so bunt

alles ist so bunt

Tatsächlich mussten wir dann gar nicht mal frech an der Empfangsdame vorbeischlendern, sondern konnten durch das offenstehende Tor für die Golfcarts unbemerkt wieder hinausspazieren und nochmal einen Blick zurück übern See werfen, um den herum auch schick gegärtnert wird.

Grüße, Erdling!

Grüße, Erdling!

Leider ist die Runde außen um den Golfplatz herum auch wesentlich länger, als quer durchs Feld und zu dem Zeitpunkt hatten wir dann ob der ganzen Sonne doch langsam etwas Durst.

Tuch und Kleid passen schon wirklich ziemlich perfekt

Tuch und Kleid passen schon wirklich ziemlich perfekt

Myriam war immernoch tapfer dabei Lily zu tragen und wir würden ja auch bald wieder zu Hause sein, um uns dort ein paar Becher des köstlichen, kühlen Nasses hinterzukippen.

beinah die altbekannte Ansicht

beinah die altbekannte Ansicht

Der Weg am Eingang zum fraccionamiento führte uns auch am Oxxo vorbei, der wahrscheinlich schon einigen Parties das Leben gerettet hat und auch uns immer mal ganz gelegen kam, wenn dann doch mal das Feierabendbier oder zum Frühstück die Milch gefehlt hat.

estilo El Cristo

estilo El Cristo

Etwas weiter bestachen wieder diverse Gärten mit Büschen und Bäumchen zu geometrischen Grundformen gestutzt.

wie posiert, aber dann doch nicht

wie posiert, aber dann doch nicht

Zurück am Haus waren wir auf einmal mit der Situation konfrontiert, dass an der Eingangstür der Schlüssel zwar das Schloss drehte, die Tür sich aber dennoch nicht öffnen ließ. Die Verandatür schien mit dem Haustürschlüssel gar nicht kompatibel. Da war die Kommunikation fehlgeschlagen – ich hatte vorne den Riegel vorgeschoben und Myriam hatte die Verandatür vorm Rausgehen verschlossen (amerikanisches Prinzip mit Knöpfchendrücken). Davon haben wir uns aber gegenseitig nichts gesagt. Genausowenig hatten meine Eltern uns gegenüber erwähnt, dass ihnen Doris die Nacht zuvor noch gesagt hatte, dass man den Riegel nicht zuschieben soll, weil man nur durch die Fronttür hereinkommt. So waren wir also erstmal ausgeschlossen.

Doris to the rescue, nach ein paar kurzen Versuchen mit Werkzeug den Schieber durch den Briefkastenschlitz zu öffnen wie ein paar schlechte Einbrecher, wurde der Gärtner angerufen, der einen Schlüssel für das Vorhängeschloss des an der Küche liegenden Muchacharaumes besitzt und uns somit wieder ins Haus lassen konnte.

Bodega, auch noch alles wie gehabt

Bodega, auch noch alles wie gehabt

Mit etwas neuer Energie sind wir eine Stunde später noch ohne Myriam und Lily zur Bodega in Atlixco gefahren, um einerseits Zaster zu zocken und andererseits ein paar von diesen coolen Telcel-SIMs mit 30 Tagen Laufzeit und 3GB Interwebs zu kaufen, von denen ich gelesen hatte.

Das mit dem Geld war recht schnell erledigt, das Tageslimit auf Myriams und meiner Kreditkarte erschöpft. So konnten wir erstmal Doris die Anzahlung für das Haus zurückgeben und dann auch zum Handyladen. Da wir ja in Mexiko sind, hat das ganze Prozedere dort aber natürlich keine 15min. in Anspruch genommen wie wenn man zu Hause bei O2 oder so nen Surfstick kauft, sondern wir haben dort bestimmt ne Stunde damit verbracht dem Verkäufer drei SIM-Karten aus dem Kreuz zu leiern, festzustellen, dass er die weder in Mikro noch in Nano hat, die bestehenden SIM-Karten dann vom Stand um die Ecke zuschneiden zu lassen, mehrfach erfolglos in unseren Geräten zu testen und dann zu erfahren, dass die wohl einfach nicht aktiviert sind und der Verkäufer auch keine anderen mehr hat.

Flühlingslollebaum

Flühlingslollebaum

Abgesehen davon hätte es auch keine solche coolen Pakete mit ordentlich Internet dabei gegeben. Das höchste der Gefühle sind 200MB surfen für etwa 12€. So eher erfolglos aus der Sache herauskommend sind wir zumindest noch schnell für einen Schlenker in die Stadt und haben beim Imbiß auf Doris‘ Empfehlung hin ein paar Flautas und ein Grillhähnchen gekauft, das ich dann mit zu Myriam nach Hause genommen hab, während die älteren Herrschaften uns ein Auto von der VW Flotte besorgt haben.

ein bißchen Rauch muss sein

ein bißchen Rauch muss sein

Wieder zu Hause angekommen hat sich die leichte Kreislaufschwäche, die sich bei mir beim Telefonkarten-besorgen angedeutet hat, zu einem full blown circleruntogetherbreak manifestiert, sodass ich mit Kopfschmerzen, Schwindel und leichtem Schüttelfrost zu den Mädels ins Riesenbett gefallen bin und dort die nächsten Stunden vor mich hin gestorben bin.

daneben auf der Wiese: zwei Fußballtore

daneben auf der Wiese: zwei Fußballtore

Ein Glück war es wohl nur Dehydration und zuviel Sonne nach den drögen, grauen Monaten in Berlin, die mir zugesetzt haben, sodass ich dann auch wieder – so plötzlich wie es mir bekloppt ging – fit war, als Lily aufgeweckt werden musste, damit sie nicht wieder so jetlaggt. Die Kleine dann wachzuhalten über den späten Nachmittag war ein bißchen herzzerbrechend, aber auch sehr lustig anzusehen, wie immer die kleinen Augen aufgeflattert sind, einem von uns ein glasiger Blick zugeworfen wurde und dann die Lider unter Grinsen wieder zufielen.