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Tulum – Tag 3

Palmensonnenaufgang

Nach dem Strandchilltag hatten wir uns mal wieder bißchen was vorgenommen, wollten am Samstag die Ruinen von Tulum angucken und dann nach Akumal fahren.

Rosa tutti

Jener Ort wurde uns von Markus und Daniel empfohlen, weil es dort wohl Meeresschildkröten und Rochen und so geben sollte. Nicht, dass man sich in der Karibik normalerweise groß Sorgen darum machen muss, aber das Wetter sah frühs zum Sonnenaufgang schonmal ganz passend aus.

Platsch

Das hätte sich aber schlagartig geändert, sobald wir an den Ruinen angekommen waren. Auf einmal zog sich der Himmel zu und es fing binnen Minuten erst an zu nieseln und dann auf einmal so richtig karibisch wie aus Eimern zu gießen. Da sich so schnell kein Ende abgezeichnet hat, haben wir beschlossen, erstmal einkaufen zu gehen. Was vielleicht nicht die schlechteste Idee war, wenn ich da an das hämmernde Geräusch auf dem Wellblechdach der Bodega denke.

Unterwassertropfstein

Da es nach einer Dreiviertelstunde immernoch schüttete und schüttete, haben wir einfach den Plan geändert und uns entschlossen, zum Schnorcheln in einen Cenote zu fahren.

Imwassertropfstein

Cenotes sind Eingänge zu den in Yucatán weitverbreiteten, unterirdischen Flüssen, die sich über hunderte Kilometer durch den Kalkstein ziehen. Manche Cenotes sind dabei nicht komplett überflutet, sondern bieten Platz, um zwischen den Tropfsteinen hindurch zu schnorcheln.

Höhle

Wie bei dem von uns ausgewählten Gran Cenote auch. Tatsächlich konnte man sogar ziemlich weit einfach so mit Badehose in die Höhle reinschwimmen, wo schon kaum noch Tageslicht zu sehen war.

Tauchter unten

Außerdem ist der Cenote auch ziemlich tief und das Wasser klar und still, sodass man Taucher mehrere Meter weiter unten auf ihrem Weg in die Unterwasserhöhlen beobachten kann.

Monsterfischies

Das sind aber nicht die einzigen Flossenwesen, die dort unterwasser um einen herumwuseln. Es gibt nämlich auch kleine Fischies, die aus Neugier oder Langeweile auch mal angeschwommen kommen und einen ein bißchen anknabbern. Was aber bestenfalls kitzelt.

Was auch immer das da im Wasser sein mag

Überwasser ist die Höhle übrigens auch nicht unbewohnt.

Flederfleder

Fledermäuse und kleine Vögel benisten die zerfurchten Decken, sodass man während man nicht schnorchelt eigentlich immer ein leises Fiepsen und Zwitschern um sich herum im Halbschatten hört.

Zugang zum Fluss

In den abgelegeneren Ecken befinden sich einige Meter unter der Wasseroberfläche die Zugänge zu den besagten Flüssen, die aber lediglich von erfahrenen Tauchern betaucht werden dürfen – verständlicherweise.

Glitzer

Denn dort unten ist es so gut wie zappenduster, die Gänge sind verwinkelt und man ist eben zwischen allerlei Tropfsteinstrukturen unterwegs, sodass man gut mal mit dem ein oder anderen Tauchequipmentteil irgendwo hängenbleiben könnte.

Schnorcheln im Regen

Aber gut, wir sind ja bloß langweilige Schnorchler und haben uns daher mit den leichter zugänglichen Bereichen beschäftigt.

Licht am Ende des Tunnels

Dazu zählte aber interessanterweise auch ein breiter, flacher Durchgang zu einem weiteren, kleineren Cenote, durch den man zuerst schwimmen musste, dann doch irgendwann im weichen Sand laufen konnte.

Felsen und Regen

Dort war das Wasser insgesamt ziemlich flach und der Boden felsig. Dazu noch der prasselnde Regen, der direkt ein bißchen wehgetan hat auf der Haut und man konnte dort eigentlich nur sitzend oder liegend durchs Wasser staksen.

urig

Trotzdem hatte das was, da in so einem Loch unter der Erde zu sitzen, im Wassersystem der Maya, zwischen jungeligem Gestrüpp, im Regen.

Plitscheplatsche

Durch den Regen wurde es dann aber auch bald recht kühl an der Luft.

Überhang

Und das Wasser im Cenote ist ja jetzt auch nicht grade kuschelig, was an einem heißen, sonnigen Tag bestimmt ziemlich angenehm ist, in unserem Fall dann aber nach 1-2h doch langsam anstrengend wurde.

Plumsbaum

So haben wir uns denn nach und nach alle draußen zusammengefunden und uns die klatschnassen Handtücher umgeschwungen.

Seeröschen

Und haben uns dann in Badehose durch den prasselnden Regen Richtung Auto begeben.

Wurzel

Das sah bestimmt ganz unterhaltsam aus. Naja, ich fand, dass es unterhaltsam aussah.

Froschmänner

Ungefähr so wie die deutschen Taucher, die von der Traufe in den Regen stiegen.

Wir hingegen sind vom Regen in Badehose und nass ins Auto und haben dort die Klimaanlage auf volle Kanne gedreht, um ein bißchen zu trocknen und uns aufzuwärmen. Derart lustig bekleidet sind wir zurück in die cabañas gefahren und haben uns erstmal ne heiße Dusche gegönnt. Unser Strohdach hatte entgegen unserer Befürchtungen auch standgehalten und keinen einzigen Tropfen durchgelassen, jedoch den Generator hatte das Ganze wohl ein wenig überfordert, sodass wir dann erstmal ohne Strom und Internet in unserer Hütte saßen. Jedoch hatte Korni zum Glück noch zwei aktuelle Ausgaben der Geo und ein Skat-Deck dabei, sodass für Unterhaltung gesorgt war. Abends gab sich das Unwetter auch wieder, der Generator lief und wir haben uns nochmal kurz zum Strand begeben.

Chichen Itza

Präposition

Direkt am nächsten Morgen haben wir uns, um der Hitze und den Touribusmassen zu entgehen, von unserer Pole-position aus mit Oxxo-Frühstück ausgerüstet wieder zu den Ruinen der einst bedeutenden Mayastadt begeben. Aufgrund unserer Eintrittskarten vom Vorabend mussten wir nur noch einen Restbetrag bezahlen, allerdings als Extranjeros, also Ausländer, wesentlich mehr, als die nationalen Besucher. Abgesehen davon gabs am Eingang jenes lustige Schild, das einem dies und jenes verbietet, manchmal aber an Präpositionen spart.

piramide

Unsere Tour drinnen haben wir erstma mit der gleichen Pyramide begonnen, die am Abend zuvor so hardcore angeleuchtet war. Trotz der morgendlichen Stunde wars schon gut heiß, weswegen wir in einigem Abstand unter Bäumen drumrum geschlichen sind. Nur Conny hat sich in die tödlichen Sonnenstrahlen gewagt, wie man links unten sieht.

Quidditch-Platz

Danach gings auf den Platz fürs juego de pelote, also Quidditch Fußball und auch da ist Conny links unten im Foto zu sehen. Angeblich durfte man bei den Maya den Ball ja wohl nur aus der Hüfte oder der Schulter spielen, was das hoch angebrachte, kleine Tor irgendwie noch unglaubwürdiger erscheinenen lässt.

Aber gut, vielleicht waren sie einfach badass. Immerhin wurde ja auch der Cap’n der Verlierermannschaft enthauptet, als das Spiel zu Ende war.

der lange, beschwerliche, souvenirverkäufergesäumte Weg

Von dort den beschwerlichen Weg der Maya, die vermutlich schon damals an unzähligen, nervigen Souvenirverkäufern vorbei mussten, um zum Cenote von Chac (gesprochen wie „Chuck“ in „Chuck Norris“) zu gehen.

dem Chac sei Cenote

Chac ist der Gott des Wassers gewesen und damit er immer kräftig rieseln lässt, musste man ab und zu kleine Jungs blau anmalen und in den obigen Cenote schmeissen, auf dass sie sichs Genick brechen oder jämmerlich ersaufen.

Säulchen

Offensichtlich funktionierts, wenn man sich die grünen Wiesen dort mal so anschaut. Außerdem würde das auch die mexikanische Affinität zu den pitufos erklären.

Kirche!?

Ein paar Runden und Gebäude und so später wars uns dann aber endgültig zu heiß und stickig und letztlich sind Ruinen wie schon gesagt immer nur Ruinen, weswegen wir in unseren niedlichen Chrysler mit volle Pulle Klimaanlage an gestiegen sind und uns auf den Weg nach Mérida gemacht haben, was der Ausgangspunkt für den Ausflug am nächsten Tag sein sollte.