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Las Calandrias und ein letztes mal Atlixco

Albóndigas, ein Tamal, Bacon, Torta Azteca, Würstchen und irgendwelches Huhn

Albóndigas, ein Tamal, Bacon, Torta Azteca, Würstchen und irgendwelches Huhn

Einen Tag vor unserem Hüpfer auf das löchrige Kalksteintablett, das da heißt „Yucatán“, haben wir, der alten Zeiten willen und als Abschied, mit Doris im Las Calandrias gefrühstückt.

tamal de dulce

tamal de dulce

Die haben so ein recht umfangreiches Frühstücksbuffet mit vielen mexikanischen Sachen natürlich. Zum Beispiel die leckeren, süßen Tamales, wie hier oben zu sehen. Die waren bei Myriam und mir der totale Renner! Das letzte mal gab es die, als Korni, Mandy und ich damals auf den Blumenmarkt sind, nachdem wir den cerrito mit der gelben Kirche drauf bezwungen haben. Komischerweise wollte damals außer mir keiner was davon. Weder von tamales, noch von der Schoko-Atole. Auf jeden Fall hab ich mich riesig gefreut, dass am letzten Tag in Atlixco doch noch was draus werden sollte, mit den tamales. Wie seltsam, wenn man sich 3 Jahre auf eine Sache freut.

Pfaulenzen

Pfaulenzen

Auf jeden Fall wollten wir – oder ich zumindest – gleich den ganzen Tamales-Topf plündern und mit etwas Geschick ließen sich tatsächlich noch zwei Tamales auf dem kleinen Teller unterbringen. Jedoch mussten sowohl ich bei meinem zweiten, als auch Myriam beim ersten, feststellen, dass manchmal nur die Farbe draußen am Maisblatt abgeschmiert hat, man aber eine andere Füllung erwischt hat, als erwünscht. So hab ich mir dann schnell einen Tamal mit einfach Koriander hinter die Kiemen geschoben, aber Myriam hatte einen mit schön rajas drin – so scharfen, grünen Chilistücken. Daran hatte sie dann kein so großes Interesse.

schön schön

schön schön

Gründlich vollgestopft mit noch einem Schinken-Käse-Omelett hinterher und pancakes plus french toast (Allerdings mit Agavensirup, statt Ahorn), bin ich dann mit Lily rumspaziert, die sich an den Pfauen mit ihren lustigen Geräuschen und einem im Baum hängenden Windspiel erfreut hat.

die Fresshalle

die Fresshalle

Dass mir dabei vor in die Verdauungsorgane gepumptem Blut schön schummrig wurde, hab ich gekonnt überspielt.

Miss Natalie Portman

Miss Natalie Portman

Anscheinend wurden seit letztem mal auch die Figuren durch echte schwarze Schwäne ergänzt, was erstmal etwas überraschend war, wenn man nichtsahnend an deren Tümpel rantritt. Dafür gab es keinen bunten Ara mehr. Aber der war sowieso in einem Käfig für Kanarienvögel eingesperrt damals, insofern ist das ganz gut, wenn der jetzt ein Gewester ist und mit seinen Ahnen snackt.

Weihnachtswie?

Weihnachtswie?

Wieder im Haus haben wir uns erstmal alle von dem Fest erholt und ich hab für meine Mutter noch obige Blume fotografiert, die bei uns wohl nur gen Weihnachten gedeiht. Nachmittags sind meine Eltern dann mit Doris zusammen nach Puebla, den Mietwagen wieder abgeben.

Fröhlischa Jungö

Fröhlischa Jungö

Wir drei jüngeren indessen hatten wieder das Auto von Kerstin da, was sie uns das WE vorher schonmal großzügigerweise geliehen hatte und waren somit trotzdem mobil für unseren letzten, kleinen Ausflug in die Stadt. Den haben wir relativ späten nachmittags erst angetreten, sodass ich schon dachte wir schaffen es gar nicht mehr im Tageslicht wie geplant auf das convento, auf halbem Wege den cerrito hoch. Das Auto haben wir (eventuell etwas gefährlich) knapp an einer Straßenecke geparkt (Stoßstange hätte man als im Parkverbot sehen können) wo immer Pickups und Kleinbusse vorbei wollten. Von da war es aber zum Glück gar nicht weit wieder zu dem bunten Gässchen und der verschnörkelten Kirche vom Vortag. In der Umgebung wollten wir uns noch ne Cemite gönnen, auf die wir uns ja schon so lange gefreut hatten und ich hatte auch schon zwei, drei Geschäfte dafür ausgespäht.

Ein ganz schöner Fortschritt zu einfach Blumentöppe auf die Betonplatte klatschen

Ein ganz schöner Fortschritt zu einfach Blumentöppe auf die Betonplatte klatschen

Auf dem weg zum Cemitaladen wurde ich dann noch angesprochen, dass ich mal ein Foto machen soll. Die Familie guckte peinlich berührt, aber der Junge wollte sich nicht abbringen lassen und warf sich in Pose.

Arrh, die Sonne schwindet!

Arrh, die Sonne schwindet!

Im Geschäft dauerte das wie gewohnt ein bißchen länger und wir mussten drei mal sagen, dass wir weder chipotles, noch rajas mit Rührei auf den Dingern brauchen, weil wir Deutschen nicht ganz so scharf essen. Die Verkäuferin musste zwischendurch auch nochmal über die Straße rennen und Käse kaufen, da hatte sie wohl keinen mehr. Hühnerschnitzel waren auch aus, aber Schwein gab es immerhin noch. Nagut.

Das geht eher so in die Richtung wie mans kennt.

Das geht eher so in die Richtung wie mans kennt.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hatten wir die beiden Dinger dann in der Tüte und ich hab zu dem Zeitpunkt schon überlegt, ob das so eine gute Idee war, sich im Laden an der Ecke was zu Essen zu holen, wenn man ein paar Tage später heiratet. Und überhaupt, mit der Hitze in der Karibik … aber 3 Tage Erholung sollten für Verdauungsbeschwerden wieder reichen, war dann der Schluss, den ich zog.

Mach da mal einer ne lineare Regression!

Mach da mal einer ne lineare Regression!

Mussten wir nur noch – Myriam mit Lily beladen – das Hügelchen rauf und zum Kloster kommen.

Da freut man sich doch über Automatik und wenn der Gegenerkehr ausbleibt.

Da freut man sich doch über Automatik und wenn der Gegenerkehr ausbleibt.

Der Weg erwies sich aber hinter der nächsten Kurve als beinah geschafft und somit als wesentlich kürzer als wie als ob wo wir gedacht hatten.

Wenn man genau hinguckt, sieht man das Logo der Rebellenallianz von Star Wars.

Wenn man genau hinguckt, sieht man das Logo der Rebellenallianz von Star Wars.

Sonne war auch noch da und Myriam wollte erstmal ihre Cemita essen. Dabei stieß ihr sofort was auf: „Was isn das für grünes Zeug? Ich mach das runter!“ Ich bin derweil mit Lily bißchen möglichst im Schatten herumspaziert bis zum entfernten Ende der Mauer rechts, wo eine kleine Hobbit-Tür eingebaut war.

*PLONGGG*

*PLONGGG*

Auf dem Rückweg hab ich mich ziemlich erschreckt, weil auf einmal aus einem unerwarteten Winkel ein einzelnes, lautes Glockenläuten zu vernehmen war. Nämlich von zwischen den zwei Bäumen oben. Genausogut hätte es direkt hinter mir bimmeln können, statt vorm Kirchturm oben, mein Herz hat erstmal nen kleinen Moment Pause gemacht, so gefühlt.

Beinah ein viertel Volkan

Beinah ein viertel Volkan

Klar, wir sind am Sonntag hoch und Sonnenuntergang ist um die Jahreszeit kurz nach sechs. Hatten wir also genau das Läuten zum Abendgebet erwischt. Außerdem hatte ich Doris irgendwie mißverstanden, die meiner Meinung nach was gesagt hatte von wegen, dass man vom Kloster aus bei guter Luft alle vier Vulkane sehen kann. Aber sie muss ja eigentlich von der gelben Kirche gesprochen haben, deren Erklimmung wir uns diesmal aufgrund von körperlicher und charakterlicher Schwäche geschenkt haben.

Blick über Atlixco

Blick über Atlixco

Tatsächlich gibt es von dort eher nur Häuserdächer zu sehen (oh Wunder) und ein paar lila Bäume, was aber auch nicht weiter schlimm ist, denn für uns war die Perspektive ja trotzdem neu.

Schuhputzerwagen

Schuhputzerwagen

Dementsprechend brauchten wir uns dort aber auch nicht sonderlich lange aufzuhalten, was Myriam gelegen kam und mir aufgrund von Lilys zunehmender Müdigkeit und damit verbunden schlechter Laune eigentlich auch.

Gleines Hündchähn

Gleines Hündchähn

Also hat Myriam schonmal angefangen mit einbinden ins Tragetuch, während ich noch bißchen geknipst hab. Wie wirs gewohnt sind, lagen hier und da Hunde auf den Dächern.

lila Bäume mal von oben

lila Bäume mal von oben

Wie ein Stück glühende Kohle schwelte uns auch das potentiell gefährlich geparkte Auto in der Tasche, auch wenn wir in Atlixco ja mit dem Autofahren eher gute Erfahrungen gemacht haben, im Gegensatz zu zum Beispiel Oaxaca.

Dachgarten

Dachgarten

Also haben wir uns wieder aus dem Staub gemacht, während grade verhutzelte Omis zum Gottesdienst eintrafen und interessanterweise Schulkinder in Uniform und mit Rucksack den Hügel hoch trotteten.

Ist das eigentlich was für Longboarder dort?

Ist das eigentlich was für Longboarder dort?

Weniger schön war, was wir auf der Straße nach unten noch gesehen haben. Ein schwankend gehender Mann, der von einem kleinen Mädchen (mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit seine Tochter) gestützt über die Straße geführt wurde und vor sich hin fluchte „ay pedo, pedo, pedo“.

Kabellage, dass selbst die Mexikaner staunen

Kabellage, dass selbst die Mexikaner staunen

Später erklärten das dann Doris und meine Mutter: Samstag und Sonntag sind die Tage, wo man sich maßlos gehen lassen kann, wo man die Arbeit der letzten Woche untern Tisch säuft, bis sie nach ihrer Mutti ruft. Klingt erstmal wie überspitzt bei uns, aber mit maßlos ist wirklich ohne Maß und Ende gemeint. Alles was man kriegen kann wird leer gemacht, auch wenn man schon gar nicht mehr geradeaus gucken kann und Schluss ist erst, wenn einen die Kinder abholen kommen und nach Hause holen. (Denn die werden – im Gegensatz zur Ehefrau – nicht mit einer Tracht Prügel dafür belohnt, dass sie dem Spaß ein Ende setzen wollen.)

Abendsonne macht das Örtchen nochmal so richtig schön

Abendsonne macht das Örtchen nochmal so richtig schön

Ziemlich traurig, aber kann man natürlich auch wenig gegen machen. Da herrscht eben eine ganz andere Einstellung, sag ich jetzt mal ganz platt. Passend eigentlich, dass ich in dem Moment noch unwissend das Schild der anonymen Alkoholiker – am Fuß des Hügels, vielleicht 100m weiter – fotografiert habe.

Spider-Elektriker macht was immer die Spinne kann.

Spider-Elektriker macht was immer die Spinne kann.

Das nicht aufwiegend, aber dafür erfreulicher: Wir fanden das Auto ohne Knöllchen und – viel wichtiger – auch ohne Schrammen vor, obwohl sich weiterhin fette Pickups und die kleinen, weißen Busse, die hier die Leute durch die Gegend fahren, nur knapp daran vorbei um die Ecke drängelten. Der Vordermann war inzwischen auch einfach nen Meter weiter vorgefahren, sodass es so aussah, als stünden wir vor lauter Faulheit mit der Stoßstange knapp neben dem gelben (nicht parken) Bordstein.

da hat der Popo schön einen flattern lassen

da hat der Popo schön einen flattern lassen

Zurück zu Hause war noch Zeit für einen kleinen Zeitraffer vom Popo, dessen Spitze immerhin grade noch von der Sonne beschienen wurde. Somit konnte ich zwar nicht mehr wie geplant zum Loch 14 latschen, von wo man wohl auch eine Knallerperspektive auf den Vulkan hat, aber von vor der Gartenhecke war es dann mit ordentlichem Tele auch ganz schön.

Auf den Abend kam nochmal Doris vorbei (die auch unsere Eheringe sicher bei sich aufbewahrt hatte), um sich zu verabschieden und wir saßen mit unseren verbliebenen Bieren um den Verandatisch und haben an Lilys Kaspereien unseren Spaß gehabt.

Wie auch letztes mal war es ein etwas bittersüßes Abschiednehmen, aber eben kein „adios“, sondern eher ein „bis bald“.

Besorgungen

der Morgenpo

der Morgenpo

Die zweite Nacht mit gejetlaggtem Kind machte sich schon wesentlich besser. Obwohl wir sie am späten Nachmittag und abends (also spät in der Nacht eigentlicht für uns) wachgehalten hatten, war wieder gegen drei Uhr früh Weckruf und wir wieder zu müde, um wirklich viel zu machen, außer das im Bett Rumgewurschtel über uns ergehen zu lassen und aufzupassen, dass sich Lily nicht runterstürzt.

gibt es Nicht-Bio-Mediziner?

gibt es Nicht-Bio-Mediziner?

Das langweilig und müde sein ist dann auch auf Lily übergegangen, die zum Glück nochmal eingeschlafen ist, sodass wir auch bis zum Sonnenaufgang ungefähr schlafen konnten. Dann sind wir nach dem Obstsalat-Guacamolebrot-Frühstück zu den Biomédicos nach Atlixco rein gefahren für unsere prenuptiales. Das ist ein Bluttest, den man braucht, wenn man in Mexiko heiraten will und bei dem auf sexuell übertragbare Krankheiten untersucht wird. Dass wir da mit Kind angetanzt sind hat so rein gar nicht gestört.

cruce peatonal?

cruce peatonal?

Jedoch hat man uns nach kurzer Befragung direkt wieder hinaus gewiesen: Einerseits muss man komplett nüchtern da antanzen, weil sonst der Test verfälscht würde und andererseits brauchten wir „fotos infantiles“. Haben wir uns erstmal alle am Kopf gekratzt. Kinderfotos? Davon hatte keiner was gesagt! Nach einigem hin und her sind wir dann drauf gekommen, dass quasi „Fotokinder“ gemeint sind, also ganz kleine Fotos von uns.

Edelshopping zwischen Schrotflinten und automatischen Gewehren

Edelshopping zwischen Schrotflinten und automatischen Gewehren

Haben wir also unsere Verluste (in Mexiko meistens zeitlich) weggesteckt, beschlossen später nochmal Doris zu fragen, ob es den Fotografen beim Zócalo noch gibt und haben uns auf den Weg nach Puebla gemacht, um in Angelópolis shoppen zu gehen, denn wir Herren waren beide noch anzuglos. Außerdem wollte ich so ungern in schwarzen Skaterschuhen heiraten. In der größeren Stadt ist natürlich auch die Chance auf Micro-SIM-Karten höher, das stand also auch auf der Agenda.

die schlafende Frau

die schlafende Frau

Tatsächlich haben wir recht schnell Leinenanzüge und Bootsschuhe (muss bei Hochzeit in der Karibik einfach sein, auch wenn ich die danach potentiell nie wieder anziehe) gefunden, nur mit den Schnitten und Größen war das so ein bißchen schwierig. Entweder zwickte das Jacket unter der Brust oder es saß alles super, bis auf die Nähte unter den Achseln, die eher so Richtung Bauchnabel angesiedelt waren, sodass ich kaum die Schultern darin heben konnte, ohne wie ein Kampfjet mit Deltawings auszusehen. Wie es die erste Verkäuferin dann recht treffend formulierte „Wenn die Mexikaner groß sind, dann in allen Dimensionen“. Sprich so eine mittelkorpulente Talla für mich wird dort normalerweise nicht verlangt. Entweder man ist klein und schlaksig oder gleich ein richtiger Bulle mit Kanonkugeln als Schultern und einer kräftigen Pansa.

Müllkultur

Müllkultur

Ein paar Läden weiter haben wir dann aber doch recht flott was für mich gefunden und hatten dann nur das Dilemma, dass Myriam einerseits mit den Farben von Hemd und Krawatte nicht so zufrieden war, andererseits mir nichts vorschreiben wollte worin ich mich nicht wohlfühle. Bwlwwllwrrrll … Frauen halt. Nach nochmaligem Hickhack mit einer sehr geduldigen Verkäuferin habe ich dann einfach entschieden das zu nehmen, was mir schon ganz zu Anfang gefallen hatte. Genauso haben wir dann einfach die etwas zu langen Schuhe aus dem ersten Geschäft geholt (Schuheshoppen mit hohem Spann … wuhey!), um dem mal ein Ende zu bereiten.

der cerrito in Atlixco

der cerrito in Atlixco

Zwischendurch hatten Matthias und ich noch die schon beschriebenen Telcel-SIMs mit grandiosen 200MB Internet à 12€ geholt und waren somit mobil erreichbar und so. Nur leider hatten wir unsere Nummern nur der netten Dame vom Service angesagt, die es zumindest bei mir geschafft hat, Matthias‘ Nummer als Gratisnummer bei mir einzurichten, sie aber nicht gegenseitig gespeichert, was das Wiederfinden im riesigen Angelópolis dann doch etwas erschwert hat.

Auf jeden Fall ist nun so gut wie alles Nötige für die Hochzeit besorgt, was auch nochmal ein großer Stein vom Herzen ist.

Farbfeingefühl

Farbfeingefühl

Mit erschöpfter Lily ging es zurück nach Atlixco, wo wir nach kurzer Verschnaufpause nochmal mit Doris zusammen in die Stadt gefahren sind, um das mit den Fotos zu regeln und direkt noch ein spätes Mittag- oder frühes Abendessen einzulegen.

achja, die hutzeligen, überfüllten Straßen

achja, die hutzeligen, überfüllten Straßen

Ein paar Straßen vom zócalo entfernt geparkt (um Parkgebühren zu sparen und den nervigen Parkplatzwächtern mit ihren Pfeifen zu entgehen), sind wir hoch zum Fotografen gelaufen.

beinah fast so gut wie am Park

beinah fast so gut wie am Park

Was für ein geniales Gefühl nach Jahren des Fernwehs wieder die Straße zwischen mercado und zócalo langzulaufen!

das Beste vom Besten

das Beste vom Besten

Das Fotofachgeschäft war wie auch die anderen Läden, Taquerías und sonstwas drumrum ein kleines Kabuff, das leicht zu übersehen wäre, im Erdgeschoss der Kolonialstilgebäude.

Vielleicht hätten wir auch gleich Portraits im Freiheitskämpferstil machen lassen sollen?

Vielleicht hätten wir auch gleich Portraits im Freiheitskämpferstil machen lassen sollen?

Drinnen gab es feinste Fototechnik aus den Jahren 1970-1989, was mir das direkt ein bißchen sympathisch gemacht hat, so schwer wie man in Deutschland teilweise an die passenden Batterien für seine Belichtungsmesser, Motorwinders und alten SLRs kommt. Durch eine extrem schmale Tür wurden wir in das von dem rechts zu sehenden Holzverschlag abgetrennte Hinterzimmer geführt, das nur von den modeling lights der zwei großen Softboxen beleuchtet wurde und ansonsten zappenduster war. Zweimal schnell geblitzdingst, wodurch das Zimmer dann wirklich in Schwarz getaucht wurde und man nur noch das Nachglühen des IR-Auslösers sah und ein paar Minuten später hatten wir unsere „Kinderfotos“.

Auf zum zócalo!

jede Menge VSCO, but that is how I roll (for now)

Dann konnten wir weiter uns was zu essen suchen und endlich mal wieder am zócalo langflanieren.

Cerrito und Kloster im Abendlicht

Cerrito und Kloster im Abendlicht

Wie schon vorher so oft, kam uns das Meiste bekannt vor, nur die Restaurantfront wurde in den letzten Jahren neu modelliert, was eigentlich ganz schön war.

Palacio municipal am zentralen Platz

Palacio municipal am zentralen Platz

Niedergelassen haben wir uns selbstverständlicherweise beim Mexikaner.

Feierabend im Kloster

Feierabend im Kloster

Da wurde dann nach kurzer Überlegung eine Grillplatte für 6 Personen bestellt, mit ordentlich Arrachera (yesss!), Hühnchen, gebrutzelter Chorizo und lecker Guacamole und grünem Reis mit jeder Menge Koriander drin. Einfach geil.

Brügge sehen ist wie, als wäre man in einem Traum.

Brügge sehen ist wie, als wäre man in einem Traum.

Da wir ja aber nur 4 Personen und ein bebé waren und ich mir zudem vorher noch eine Maiscrémesuppe bestellt hatte in vollem Überschwang, waren wir dann alle ganz gut vollgestopft, als wir uns Richtung mercado zurück zu den Autos begeben haben.

Zocker in Atlixco

Zocker in Atlixco

Da wir ja mit unserem Abendessen recht früh dran waren, ging in der Stadt natürlich grade erst so richtig das Leben los. Und das ist ja irgendwie auch das Schöne an Mexiko. Dass es so lebt und lebhaft ist. Das gibts in Deutschland irgendwie nur zur Fußball-WM.

AutoCAD-Kurse und VW-Käfer in der selben Straße

AutoCAD-Kurse und VW-Käfer in der selben Straße

Wie auf Bestellung gabs auch direkt nen richtig feinen Sonnenuntergang an dem Abend.

die Dauerwerbung an den Wänden

die Dauerwerbung an den Wänden

Als wir grade die mal nach ner Lücke im Verkehr schielen wollten, um in die Autos einzusteigen, ist uns aufgefallen, dass nun auch eine schön kräftige fumarola über dem Popo stand.

Popo dampft über Straße

Popo dampft über Straße

Also sprich ein Auswurf von heißem Dampf, Asche und ich glaube von Schwefelwasserstoff (faule Eier) ist immer mal die Rede, aber ohne Internet lässt sich das so schwer nachprüfen.

Popowolke ... ich kanns einfach nicht lassen

Popowolke … ich kanns einfach nicht lassen

Aber so ein Schauspiel nehmen wir natürlich auch mit mexikanischer Gelassenheit hin. Das Problem ist ja nicht wenn er raucht, sondern wenn er nicht raucht und sich drinnen alles staut, im Popo. Oops, I did it again.

Gutenachtpopo

Gutenachtpopo

Uffn Huejel ruff

Grade so Sonne

Schon so ziemlich am Anfang – es müsste sogar im August gewesen sein – hab ich mir beim allmorgendlichen Weg auf Arbeit ausgemalt, wie es wär, die Vulkane mal nicht aus dem 140km/h fahrenden Auto durch das grüngetünchte, hintere Seitenfenster zu fotografieren, sondern ganz ungestört von Atlixcos cerro (Hügel) mit der Kirche oben drauf. Durch Kornis Arschtret-Power und meiner Foto-Affinität hat das dann auf den letzten Drücker sogar mal noch geklappt, einen Tag nach unserem Einkauf auf dem Markt haben wir uns zu unkoscherer Stunde aus der Koje gequält und in die Karre gesetzt, durch die kleinen Einbahnstraßen der Stadt zum Hügel zu finden.

besoffene Horsties

Das hat tatsächlich auch besser geklappt, als ichs mir vorgestellt hätte, weswegen wir genau zum Sonnenaufgang auf dem Parkplatz angekommen sind und dort schonmal ein paar Fotos geschossen hab, um nicht gleich beim Aufstieg die ersten Sonnenstrahlen auf der Spitze des Popo zu verpassen. Auf dem steilen Weg hoch kamen uns noch so ein paar Besoffene von letzter Nacht entgegen, die uns erstmal auf einen Schluck aus ihren noch gut befüllten Bechern einladen wollten. Dass mir Kaffee lieber gewesen wäre und ich dann doch eher flott auf die Spitze vom Hügel wollte wegen Fotos machen, haben sie nicht ganz geschnackelt.

Morgensport hat Kot im Mund!

Deswegen hab ich sie zwei Fotos später einfach ihr Ding machen lassen und bin hustend und prustend – vorallem hustend – hinter Korni und Mandy hinterher, den steilen Betonweg hoch. Lässt sich als morgendliches Training nur empfehlen, sone Runde oder zwei auf den Hügel rauf und wieder runter. Das haben tatsächlich auch viele Leute gemacht, inklusive ihrer Köter. Und selbst die waren ordentlich am Hecheln, als sie oben ankamen. Sogar unser ganzer Stolz als Land und beliebtestes Exportprodukt: (nein, nicht Rammstein!) der deutsche Schäferhund konnte sich nur grade so noch japsend auf den Läufen halten.

wenig später

In den paar Minuten zwischen Parkplatz und Gipfel war die Sonne schon über den ganzen Vulkan bis ins „Tal“ gewandert. Man bedenke, das ist alles Hochplateau, also selbst das Tal hat so seine 1700m ü.N.N.

den ganzen Schnee weggeschnieft

Sogar mit der Luft hatten wir einigermaßen Glück. Es war zwar keiner von diesen glasklaren Morgenden, aber trotzdem mehr als ordentlich. Hätte nur noch bißchen mehr Schnee auf dem Krater gefehlt.

stadteinwärts: Blumen

Auf dem Nachhauseweg sind wir noch auf den Blumenmarkt gestoßen, der gerade auf der Straße in die Stadt aufgebaut wurde. Da das Korni und Mandy natürlich nicht verpassen durften, haben wir in einer Seitenstraße die Karre abgestellt und sind ne Runde zwischen den ganzen Händlern rumgeschländert.

Bluhm' über Bluhm'

Das zahlte sich gleich auf mehrfachte Art und Weise aus. Nämlich erstens insofern, als dass wir gleich noch was typisch mexikanisches zum Frühstück holen konnten: zwei Becher Atole und ein paar Tamales, die Korni rechts im Bild in einer kleinen Plastetüte trägt. (Leider hatten sie keine süßen, mit Fruchtgeschmack)

die Qual der Wahl

Zweitens, dass die beiden die Spottpreise und riesige Auswahl mal live erleben konnten.

Sonnenmandy

Drittens, das wir nochmal bißchen günstige Deko fürs Haus holen konnten. Für Mandy einen kleinen Straus Sonnenblumen für 10$ und für Myriam ein Sträußchen rosa Rosen. Von den etwa 1m hohen und mit 100-150$ ziemlich teuren Lilien haben wir dann aber die Finger gelassen. 😛