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Vulkanfragen

Iztaccíhuatl

Myriam und ich haben ja eine Weile über den Iztaccíhuatl, den Vulkan neben dem Popo, debattiert. Der leyenda nach ist das ja die schlafende Frau, über die der Popo wacht und wenn man aus dem richtigen Winkel draufguckt, sieht er tatsächlich wie eine schlafende, zugedeckte Frau aus.

Interpretation Jacob

Bleibt die Frage der Interpretation jener schlafenden Frau. Oben zu sehen so wie ich mir das vorstelle.

Interpretation Myriam

Und hier wie Myriam sich das vorstellt. Die Entscheidung für entweder die eine oder andere Deutung überlasse ich an dieser Stelle euch.

Linsenwolken

Aufm Heimweg gabs wieder mal ufoförmige Linsenwolken zu sehen, die es in Berlin aufgrund der Geographie dort einfach nicht gibt, behaupte ich mal.

Tepoztlan Nr. 2

Schlabberohrenhundeberg

Zum zweiten Advent sind Myriam und ich nochmal nach Tepoztlan, südwestlich vom Popo, gefahren, weil wir das ja im März schon gut fanden dort und weil wir nicht das ganze lange Wochenende zu Hause verbringen wollten, aufgrund des Feiertags allerdings auch nicht in Richtung Norden wollten, des Feiertagsverkehrs wegen eben. Wie immer sind wir über die Cuautla-Cuota Richtung Morelos gefahren, vorbei an Chalcatzingo, wo ich zum ersten mal die Form der Berge als das zu interpretieren vermochte, auf was mich Gerrit aufmerksam gemacht hat: Ein schlafender Hund mit Schlabberohren.

Tal

In Tepoztlán angekommen, stach zumindest mir gleich wieder die Tal-Lage ins Auge, ist es doch in Berlin so ziemlich unmöglich eine Straße hinunter auf Bergklippen zu schauen.

improv-Treppen

Frühstücksgestärkt und völlig furchtlos sind wir allerdings am Stadtzentrum vorbeigefahren, denn wir wollten bei diesem Besuch den Tepozteco besteigen, bzw. die Pyramide zu seinen Ehren, die sich in den Berghängen befindet. El Tepozteco ist btw. der Gott der Pulque, hatte ich sicherlich schonmal irgendwo erwähnt und Pulque wiederum ist das Getränk, was man aus der grünen Agave fermentiert, im Gegensatz zum aus der blauen Agave gewonnen Tequila.

Dazu fährt man einfach in Richtung der Berge an den Rand Tepoztlans und findet dort einen Weg durch den Wald, der einen auf die ca. 2000m ü. NN bringt. Dieser gestaltet sich mal als ganz normale Treppe, mal als einfach nur festgefahrenes Geröll.

Blick ins Tal

Aufgrund der Höhenverhältnisse und unserer durch die hiesige Küche und wenig Sport schwindenden Kondition waren wir schon nach 10min. ziemlich am Hecheln nach Luft und haben uns im Folgenden alle paar Minuten auf irgendeinen Stein niedergelassen, um Luft zu schnappen. Glücklicherweise ging es auch den Mexikanern aller Altersgruppen um uns herum ähnlich, sodass es nicht ganz so peinlich war, dort als hechelnder, schwitzender Weiskäse in der Ecke zu hocken. Ein älterer Mann erzähle sogar, dass es hin und wieder zu kreislaufkollapsbedingten Todesfällen dort kommt, weil die Leute versuchen, zu schnell aufzusteigen und damit beziehe er sich nicht nur auf ältere Leute. Hm. Wer weiß.

Ziellinie

Nach etwa 40min. oder so hatten wirs dann auch auf die Zielgerade geschafft, die eigentlich auch den schlimmsten Teil darstellte, da es dort immer steiler und steiler wurde, bis es nur noch über steile Treppen weiterging.

die letzten Meter

Ein paar Minuten später hatten wir jedoch auch die überwunden und standen unweit der Pyramide auf dem Gipfel jenes Bergkamms.

El Tepozteco

Wo günstig platziert ein Kiosk auf Unvorbereitete warte, aber wir waren immerhin mit einem Fläschchen Wasser, einer Dose Dr.Pepper und 6 Keksen ausgerüstet, hatten also mehr als genug Verpflegung für den Abstieg dabei!

das Plateau

Wer allerdings tatsächlich von dem Kiosk profitiert hat, sind diese Viechter, die da oben rumgekrökst sind und von den Besuchern mit den eben gekauften Erdnüsschen gefüttert wurden.

Nasenbärchenviechter

Wie soviele andere auf die Pyramide draufgechillt haben wir unseren Proviant und die Aussicht, die tatsächlich das einzige Lohnenswerte an der ganzen Tortur ist, genossen.

Sicht über Tepoztlan

Leider wars wie so oft übern Tag recht diesig, sodass man nicht allzuweit sehen konnte, aber schon die umliegende Gegend macht was her.

Finde den Unterschied!

Hauptsächlich wegen der interessanten Gesteinsformen, die mich wie schon erwähnt immer an die sächsische Schweiz erinnern.

umliegende Berge

Blick Richtung Cuernavaca

Felssäulen von näher

Nach ausgiebigen Rumsitzen befanden wir die Zeit für gekommen, den gleichen beknackten Weg wieder hinabzusteigen.

Der Abstieg (man bemerkte den Roten!)

Wobei sich in der Richtung selbstverständlich noch besser beurteilen ließ, welche Stellen eigentlich richtig böse waren, wenn man von oben die Steilen hänge runter guckte.

Wahl der Qual

treppauf

Allerdings boten sich natürlich auch die besseren Aussichten in Richtung Tal.

Dschungel!

Von wo aus ich dann auch nochmal ein Foto in Richtung Pyramide schießen musste, einfach um nochmal die Relation klarzumachen und weil sichs aufgrund der guten Sicht vom Parkplatz aus anbot.

die Pyramide von unten

Dieser kleine, graue Klumpen ganz oben in der Mitte ist die Pyramide. Anschließend haben wir ne Runde über den zócalo gedreht, wo auch wieder ein schick dekorierter Weihnachtsbaum im sommerlichen Wetter aufgestellt worden war, vor dem eine Menschenmasse saß.

Weihnachtsbaum

Diesmal bin ich sogar dazu gekommen, dass mit hunderten oder tausenden Bohnen und Maiskörnern dekorierte Tor zum Exconvento als Shift-Panorama zu fotografieren, was sich aufgrund der nur 3m entfernten mercado Stände immernoch als schwierig erwies.

Die sind komplett aus Mais und Bohnen, die Bilder! Nix gemalt.

Dort hindurchgegangen bot sich sommerliche Parkatmosphäre, mit dösenden Leuten auf der Wiese, Fußball spielenden Kindern und all jenem.

Park vorm Exconvento

Ins Kloster selber wollte ich dann auch nochmal, weil das auch ne prima Aussicht auf andere Seiten des Tals hat.

Kloster (leider ohne Frau Melissengeist)

Leider war genau jener Raum allerdings gesperrt, weil er durch das Erdbeben am vergangenen Abend beschädigt worden war und evtl. Einsturzgefahr bestand. Bei genauerem Hinsehen war auch ein großer Riss in der Decke erkennbar. Kaum verwunderlich, hat es doch sogar bei uns zu Hause für 30-60s ganz ordentlich gerödelt, obwohl wir uns weit weg vom Epizentrum in Guerrero befanden. Einem Kollegen ging es da anders, er befand sich gerade in Acapulco, im gleichen Bundesstaat wie das Epizentrum. Hat das ganze aber wohl überaus genossen, das Gewackel und so.

Sicht aus dem Kloster

Naja, haben wir uns mit dem Blick aus dem Nachbarfenster begnügt, von wo aus man mit einem Teleskop auch wieder die Pyramide erspähen konnte.

Pappmochékaner

Und uns an einem etwa 2,50m großen Pappmoché (wie schreibt man den Scheiss eigentlich??) -Mexikaner erfreut, der in einem der Nebenräume stand.

Weihnachtskitsch

Bei einer Runde über den mercado, wo wir noch nach Mitbringseln geguckt haben, sind wir über einige Stände komplett überfüllt mit Weihnachtskitsch der übelsten Sorte gestoßen, was hier halt sehr skurril wirkt. Aber vermutlich auch nur, weil man als Deutscher eben ohne Eis und Schnee oder zumindest ein bißchen Kälte nicht so richtig in Stimmung kommt.

Lichter

Sehr beliebt sind hier z.B. Lichterkränze oder -ketten, die aus einem ein paar Cent teuren Audiomodul die Hauptmelodien der US-Weihnachtsliederchartbreaker der 30er-50er Jahre hinausfiepsen. Sowas wird dann auf die Weihnachtstanne vorm Haus gehangen und läuft ab Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang.

ganz junges Gemüse

An einer anderen Ecke sahen wir noch wie junges Gemüse gewogen wurde.

wer hat an der Uhr gedreht

Und dann wollten wirs auch nicht zu spät werden lassen und haben uns in der untergehenden Sonne auf den Heimweg gemacht.

Izta-Popo

Was uns noch ein paar tolle Ansichten der Vulkane im Sonnenuntergang bescherte, deren den Sonnenuntergang zugewandte Seite wir für gewöhnlich nicht sehen.

Wölkchenpopo

Hau rein, Welt.

Und vielleicht eine Stunde später sahen wir auch schon Atlixcos Cerro mit der orangen Kirche drauf und waren dementsprechend kurz darauf zu Haus. Allerdings nicht ohne vorher beim Modelorama noch ein paar Negra Modelos einzusacken.