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Oaxaca Mittwoch

bunte Häuser

Am Mittwoch, dem Tag unserer Rückkunft, sind wir zum Frühstück nochmal ins Zentrum von Oaxaca geschlendert und haben dort tatsächlich ein ziemlich nettes Restaurant in der Gegend gefunden, die auch so schön ansehnlich ist.

Kleiderstand

Am bereits bekannten Minimarkt wurde nochmal nach Tops und so Zeugs gestöbert, wobei mir wieder die typischen Abuelita-Stühle von den mercados ins Auge stachen und ich nun endlich mal bei Tageslicht ein Größenvergleichsfoto machen konnte.

Kleinstuhl

Nach der Rumtreiberei haben wir Oaxaca verlassen und sind nochmal ein Stück Richtung Süden nach Santa María del Tule gefahren.

Santa María del Tule

Dort steht el árbol del tule oder auch „El Tule“, mit einem Stammdurchmesser von mehr oder weniger 11,5m (so einen vergnietzelten Baum zu messen ist keine exakte Wissenschaft) der dickste Baum der Welt.

El árbol del tule

Mit einem Alter von angeblichen 3500 und wahrscheinlicheren 2000+ Jahren, ist er zugleich auch einer der ältesten Bäume der Welt. Angeblich wurde er vom zapotekischen Gott des Windes oder einem Priester in seinem Auftrag gepflanzt, deswegen vermutlich auch „Tule“, was „Baum der Erleuchtung“ bedeutet.

Bananenaltar!

Vor dem direkt nebenan liegenden Palacio municipal gab es noch eine Ofrenda, diesmal nicht nur mit Früchten und Tequila, sondern sogar ein paar schön drapierten Bierchen.

Tule

Da das Ding tatsächlich wahnsinnig groß ist, hat mein 24mm-Weitwinkel leider nicht ansatzweise ausgereicht, um den Baum formatfüllend abzubilden.

rechts unten: Stammgäste

Aber mit viel Geknipse und ein klein wenig Photoshopmagie…

Warpgeschwindigkeit-Panorama

sieht das ganze auch total verkackt aus. Wie immer, wenn ich irgendwelche Panoramas mache. Na egal. Am Tule stehen auch haufenweise Kinder rum, die sich als Figurenguides vertun und einem für ein paar Peseten die Figuren zeigen, die aus dem Baum wachsen.

Gazellpferdchen

Brauchten wir aber nich, denn z.B. diese Mischung aus Gazelle und Seepferdchen haben wir auch von ganz allein gesehen.

Gottesanbeterin

Oder Myriam z.B. ist diese etwa 7cm lange Mantis aufgefallen, die auch aus dem Baum gewachsen sein könnte.

Santa María + El Tule

Insgesamt ist Santa María del Tule auch,  zumindest um den Baum herum, ein schöner, kleiner Ort.

Palacio Municipal

Wenn man also sowieso in Oaxaca ist, lohnen sich die 15min. Fahrt dementsprechend schon.

Canyons

Auf der Rückfahrt nach Heeme sind wir wieder durch wunderzauberhafte Landschaften geprescht, wie z.B. die tiefen Schluchten zwischen Oaxaca und Tehuacan.

Leitplankenschlucht

Dabei hat sich das Auto mal wieder als hinderlich erwiesen, weil man aus sonem Jetta eigentlich die meiste Zeit nur Gestrüpp am Straßenrand und irgendwelche Leitplanken sieht.

wie ne Modelleisenbahnlandschaft

Aber gut, irgendwann wird das schon was mit T5 oder Pickup!

Old Furchenface

Und denn wird da voll total nochmal hingefährt!

Berche un Wolgn

Oaxaca Montag

Hügeldinger

Zu den eigentlichen días de muertos sind wir nach dem verblumten Wochenende nach Oaxaca im Süden gefahren. Haben Daniel und Caro wie gesagt die Kätzchen gelassen und Kay und Sandra konnten sich an den neuerlich erstandenen, riesigen, roten Lilien (ich vertraue da jetzt einfach mal auf Myriams Urteil) erfreuen.

oaxakische Berge

Normalerweise würde man von Atlixco aus wohl die Route erst Richtung Norden, durch die Stadt Puebla nehmen, um über die Cuota zu fahren, die trotzdem der schnellere Weg sein soll. Wir allerdings sind einfach mal die vor dem Fraccio-Eingang verlaufende Libre gefahren. Das hat sich gar nicht mal als so üble Idee erwiesen, da südlich von Izúcar de Matamoros – der nächstgrößeren Stadt im Süden – die Landschaft durchaus sehr ansehnlich wurde, mit ihren Bäumchen in schillernden Herbstfarben, die vom ein oder anderen Kaktus durchbrochen waren. Schon sehr speziell das ganze, aber aufgrund meiner Position auf der falschen Seite der Rückbank habe ich davon leider keine Fotos.

noch mehr Hügelei

Mit den Fotos ging das erst los, wo wir schon so im Staat Oaxaca gewesen sein müssten. Dort war die Landschaft aber auch nett. Laut Wiki, weil dort drei große Gebirgsketten zusammenlaufen, die Sierra madre oriental, Sierra madre del Sur und Sierra atravesada.

Schokoberge

Zur unfreiwilligen Fotogelegenheit kams nach einigen Stunden Fahrt ein paar Kilometer vor einer steinbruchartigen Baustelle inmitten einer Serpentine, wo sich schon für einige hundert Meter die Karren stauten.

Picnic time!

Auf Nachfrage was eigentlich los sei und warums nicht weitergeht wurde etwas von einer kaputten Maschine erzählt, die im Weg stünde, womit sich vermutlich auf den Bagger bezogen wurde, der mit seinem Arsch auf der Straße stand und an dem die ganze Zeit dicke Laster für den Abraum vorbeifuhren.

(wir machen ma blau)Stelle

Unten in der Mitte des Fotos, das ist wohl der Übeltäter. Nach einer Stunde beharrlichen Einredens einer etwas älteren, mexikanischen Dame auf die Baustellenassis, sind letztere tatsächlich auf den grenzgenialen Trichter gekommen, dass evtl., wenn große Laster, die mehrere Tonnen Schutt transportieren, an dem Buddelbagger vorbeikönnen, es ein paar kleine Fords und VWs auch schaffen könnten. Und keine 10min. später wurde die Annahme dann auch gleich mal wagemutig von uns Verstauten auf die Probe gestellt. Es ging wieder voran.

in der Ferne: Berge mal wieder!

Keine zwei Stunden später waren auch schon die besagten Berge um Oaxaca-Stadt zu sehen und nach weiteren dreißig Minuten standen wir dann auch endlich auf dem Balkon des Hotels.

Oaxaca

Das etwas am Rande Oaxacas lag und dementsprechend eine ganz nette Aussicht bot.

Hotel

Von außen war es leider hübscher als von drinnen, aber für zwei Nächte durchaus auszuhalten. Das Ziel war ja eh, sich Oaxaca selbst zu Gemüte zu führen.

ooch nischt los dort

Was wir dann auch gleich noch gemacht haben, denn in 5 Minuten war man auch vom Hotel ins historische Zentrum gefahren.

Kürsche

Dort haben wir uns das eher ruhige Nachtleben und die Architektur zu Gemüte geführt.

Schief - verdammte Unteralkoholisierung!

Das ganze Zentrum ist komplett im Kolonialstil gehalten, was wohl auch den Reiz der Stadt ausmacht. Einige Straßen sind allein zum Flanieren gedacht, dementsprechend mit Pollern und Ketten für Autos gesperrt.

Hinterm Berg wird damit auch nich gehalten.

Dank des Reiseführers haben wir dann noch ein ziemlich feines Restaurant gefunden, was in einem Hinterhof versteckt war und dort ganz edel gespissen, so mit riesigen Tellern wo in der Mitte nur eine einzige Bohne mit einem halben Teelöffel Soße darüber draufliegt.

Los Danzante's Peak

Im Hof gelegen hatte das Restaurant auch ne durchaus interessante Überdachung, was die ganze Chose dort aber auch etwas kühl machte, weshalb ich meine Jacke nicht anziehen konnte, weil Myriam die brauchte.

Wellzeltdach

Ebenso gabs dort die bis dahin größte/ausgefeilteste Ofrenda für die Toten, die mir bis dahin untergekommen war. Und typisch mexikanisch war die eher humorvoll gehalten. Könnte man sich in Deutschland ruhig mal ne Scheibe von abschneiden.

Altar!

Wieder draußen haben wir die erste Totenparade gesehen. Besonders gefallen hat mir ja der Tot mit dem Riesenhut auf Stelzen.

Aufm Weg zum Parkplatz hab ich noch ne interessante Karre gesehen…

Karre

Und im Artesanias-Markt (also dem Markt für Handwerkskunst) gabs nochmal nen richtig riesigen Altar.

Altaaaar!!

Sogar mit halbausgebuddelter Quasi-Toteleiche!

Knochenskelett

Der Weg führte dann weiter zum Parkplatz, dann zum Späti, Bier und Wein holen – aber Plastebecher vergessen – und ab ins Hotel. Dort noch bißchen was geistiges geschlürft und Big Lebowski geguckt, aber nach spätestens 30min. sind wir alle mehr oder minder weggeratzt.