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Pass von Cortes

Die Richtung passt.

Den Tag zuvor noch von weitem bestaunt, haben wir 8.3. die vorletzte Chance ergriffen und uns ebenfalls in den frühen Morgenstunden auf den Weg zum Pass zwischen den zwei nachbarlichen Vulkanen gemacht.

Vulkanwälder

Der Weg dahin führte zunächst durch Cholula, anschließend über kleine Dörfer mit immer erst zur Hälfte fertig gebauten Gasbetonhütten und schließlich über eine steile Staubpiste durch die Wälder am Fuß der Vulkane.

Popokegel

Etwa 2h nach unserer Abfahrt waren wir dann an der Grenze des Naturparks angekommen, von wo aus man zum ersten Mal richtig freie Sicht auf den Krater des Popocatépetl hatte. Für uns erstmal eine etwas fremde Perspektive, so 90° seitlich und so nahe dran, war es insgesamt schonmal ziemlich majestätisch.

Einbaum

Trotz der Höhe waren die Temperaturen dort oben aber entgegen anders lautender Ankündigungen echt erträglich, auch mit T-Shirt für kurze Zeit. Da das wohl aber nicht immer so sein wird und aufgrund des fehlenden Regens ist die Vegetation aber eher karg. Nadelbäume und vertrocknetes Gras bieten sich während der Trockenzeit dem Betrachter.

Izta

Einen Kilometer oder so vom Eingang entfernt liegt dann auch der Pass von Cortés, über den Hernán Cortés damals nach Tenochtitlán (heutiges Mexiko Stadt) eingezogen ist. Von dort lässt sich auch die Izta gut sehen und man ist gefühlt nochmal ein kleines Stückchen näher am Krater des Popo.

Passieren verboten: Vulkanische Aktivität

Den kann man aber nicht erklimmen, da er noch aktiv ist. Gerade dadurch wäre es vermutlich wesentlich interessanter, als auf die durchaus begehbare Izta zu steigen, aber nungut. Haben wir uns eben nicht die Füße am Feuer aus dem inneren der Erde gewärmt!

Pumas!

Da das wie gesagt ein Naturschutzgebiet ist dort oben, kann man auch davon ausgehen, dass dort irgendwelche schützenswerten Tier- und Pflanzenarten vorhanden sind. Und tatsächlich fand sich unweit vom Parkplatz dieses Schild, das darauf hinweist, dass in dieser Zone Pumas ihren Zufluchtsort finden.

Pengpengschild

A propos Schild, über die Schreibweise von Cortés scheint man sich da oben nicht ganz einig zu sein. Deswegen vielleicht auch die Einschusslöcher.

Myriam am Pass

Das Monument, dass den Pass selbst markiert ist übrigens dieser unspektugale Steinklotz da im Hintergrund, der schon schön mit hässlichen Graffitti beschmiert ist.

und wieder runt0r

Da wir alle nicht so den Drang hatten, über die Izta zu wandern, haben wir uns nach der kleinen Erkundungsrunde und ein paar Fotostops dann auch wieder auf den Weg gemacht, zurück nach Hause.

You don't say!

Den uns zum Glück ein wohlgezeichnetes und wohlplatziertes Schild wies.

Zahnarztfete

Da wir ja eh durch Cholula durch mussten, haben wir uns entschieden, dort nochmal nach mehr Mexiko-Pullovern zu gucken und gleich noch nen Happen zum Mittagessen zu speisen. Dabei beschallte uns vom zócalo her die Mucke aus einem Zahnart-Trailerwagon! Irgendwie gabs da wohl ne Dentalfete. Schien auch halbwegs gut besucht zu sein. Trotzdem ne merkwürdige Vorstellung.

Artesanía-Geschäfte

Nen Sack voll Pullover, Tischdecken und anderen handgemachten Krams später gings auch zurück nach Atlixco dann.

Aufpasserkarawane

Auf dem Weg dort hin haben wir auf der Autobahn (!) einem massigen Polizeitrupp folgend so eine Art Prozession oder Demonstration gesehen.

chillen auffer Autobahn

Prinzipiell nicht so die beste Idee, sowas auf einer zweispurigen Autobahn/Schnellstraße abzuhalten, finde ich, aber gut, zum Tag der Jungfrau von Guadalupe sind ja auch schon hunderte Mexikaner in der Nähe vom VW-Werk nachts und dunkel gekleidet quer über die Autobahn-Auf- und Abfahrten gepilgert, ohne auf den Verkehr zu achten, da ist sone Demo im grellen Sonnenschein, begleitet von jeder Menge Bullerei noch zu verkraften.

Tja und das war dann unser Vulkantrip, der uns zwar mehr Fahrtzeit als Vulkanzeit eingebracht hat, aber wir haben gesehen was wir sehen wollten und waren nun endlich mal auf den Bergen drauf, die 7 Monate lang unseren Horizont geziert haben.

Uffn Huejel ruff

Grade so Sonne

Schon so ziemlich am Anfang – es müsste sogar im August gewesen sein – hab ich mir beim allmorgendlichen Weg auf Arbeit ausgemalt, wie es wär, die Vulkane mal nicht aus dem 140km/h fahrenden Auto durch das grüngetünchte, hintere Seitenfenster zu fotografieren, sondern ganz ungestört von Atlixcos cerro (Hügel) mit der Kirche oben drauf. Durch Kornis Arschtret-Power und meiner Foto-Affinität hat das dann auf den letzten Drücker sogar mal noch geklappt, einen Tag nach unserem Einkauf auf dem Markt haben wir uns zu unkoscherer Stunde aus der Koje gequält und in die Karre gesetzt, durch die kleinen Einbahnstraßen der Stadt zum Hügel zu finden.

besoffene Horsties

Das hat tatsächlich auch besser geklappt, als ichs mir vorgestellt hätte, weswegen wir genau zum Sonnenaufgang auf dem Parkplatz angekommen sind und dort schonmal ein paar Fotos geschossen hab, um nicht gleich beim Aufstieg die ersten Sonnenstrahlen auf der Spitze des Popo zu verpassen. Auf dem steilen Weg hoch kamen uns noch so ein paar Besoffene von letzter Nacht entgegen, die uns erstmal auf einen Schluck aus ihren noch gut befüllten Bechern einladen wollten. Dass mir Kaffee lieber gewesen wäre und ich dann doch eher flott auf die Spitze vom Hügel wollte wegen Fotos machen, haben sie nicht ganz geschnackelt.

Morgensport hat Kot im Mund!

Deswegen hab ich sie zwei Fotos später einfach ihr Ding machen lassen und bin hustend und prustend – vorallem hustend – hinter Korni und Mandy hinterher, den steilen Betonweg hoch. Lässt sich als morgendliches Training nur empfehlen, sone Runde oder zwei auf den Hügel rauf und wieder runter. Das haben tatsächlich auch viele Leute gemacht, inklusive ihrer Köter. Und selbst die waren ordentlich am Hecheln, als sie oben ankamen. Sogar unser ganzer Stolz als Land und beliebtestes Exportprodukt: (nein, nicht Rammstein!) der deutsche Schäferhund konnte sich nur grade so noch japsend auf den Läufen halten.

wenig später

In den paar Minuten zwischen Parkplatz und Gipfel war die Sonne schon über den ganzen Vulkan bis ins „Tal“ gewandert. Man bedenke, das ist alles Hochplateau, also selbst das Tal hat so seine 1700m ü.N.N.

den ganzen Schnee weggeschnieft

Sogar mit der Luft hatten wir einigermaßen Glück. Es war zwar keiner von diesen glasklaren Morgenden, aber trotzdem mehr als ordentlich. Hätte nur noch bißchen mehr Schnee auf dem Krater gefehlt.

stadteinwärts: Blumen

Auf dem Nachhauseweg sind wir noch auf den Blumenmarkt gestoßen, der gerade auf der Straße in die Stadt aufgebaut wurde. Da das Korni und Mandy natürlich nicht verpassen durften, haben wir in einer Seitenstraße die Karre abgestellt und sind ne Runde zwischen den ganzen Händlern rumgeschländert.

Bluhm' über Bluhm'

Das zahlte sich gleich auf mehrfachte Art und Weise aus. Nämlich erstens insofern, als dass wir gleich noch was typisch mexikanisches zum Frühstück holen konnten: zwei Becher Atole und ein paar Tamales, die Korni rechts im Bild in einer kleinen Plastetüte trägt. (Leider hatten sie keine süßen, mit Fruchtgeschmack)

die Qual der Wahl

Zweitens, dass die beiden die Spottpreise und riesige Auswahl mal live erleben konnten.

Sonnenmandy

Drittens, das wir nochmal bißchen günstige Deko fürs Haus holen konnten. Für Mandy einen kleinen Straus Sonnenblumen für 10$ und für Myriam ein Sträußchen rosa Rosen. Von den etwa 1m hohen und mit 100-150$ ziemlich teuren Lilien haben wir dann aber die Finger gelassen. 😛

Rueckflug

Decke

Nach der Nacht in unseren etwas heruntergekommenen, kleinen Hotel wurde früh morgens erstmal Conny nach Deutschland verabschiedet.

Paketlaster

Uns blieben dann noch ein paar Stunden bis zum Abflug, die wir uns in einem Shoppingcenter um die Ohren geschlagen haben.

Fensterplätze sind toll

Nachmittags dann mussten wir unsere schöne, große Karre abgeben und sind zurück ins Hochland geflogen.

ein durchaus nicht kleiner Vulkan

Die Uhrzeit und Route hatten den obigen Ausblick auf den Citlaltépetl zur Folge, den höchsten Vulkan Nordamerikas und auch höchsten Berg Méxicos, den wir sonst immer nur aus der Ferne auf dem Weg zur Arbeit sehen konnten. Über den sind wir nämlich im Sonnenuntergang beinah genau drüber geflogen.

Popo + Sonne

Als kröhnenden Abschluss ging auch noch direkt neben den Vulkanen Popo und Izta die Sonne unter, während wir unsere Drehung zwischen den beiden und der Malinche hingelegt haben, um den Flughafen Pueblas anzufliegen. Leider war das für die Kamera alles ein bißchen zu extrem, aber wenn man genau hinguckt, sieht man neben dem Lensflare von der Sonne noch die Spitze vom Popo.

Am Flughafen wurde noch ein Rucksack vom Drogenhund rausgezogen und dann brachte uns Matthias auch schon alle vier nach Atlixco.

Arbeitsweg 7 und somit Schluss

Popo + Morgenlicht + Wolken + Fenster runtergekurbelt

An meinem vorletzten Arbeitstag bot sich nochmal ne ziemlich glasklare Sicht auf die Vulkane morgens. Das fandsch gut.

Glas-Izta

Da sind wir glatt mal mit runtergelassener Scheibe gefahren morgens, damit ich nicht diesen dämlichen Grünstich auf den Fotos hab.

Am letzten Arbeitstag hatte ich zwar die Kamera nochmal mit auf Arbeit, aber bei der ganzen Rennerei und dem Abschiedsstress hab ich nicht ein einziges Foto geschossen. 🙁

Tepoztlan Nr. 2

Schlabberohrenhundeberg

Zum zweiten Advent sind Myriam und ich nochmal nach Tepoztlan, südwestlich vom Popo, gefahren, weil wir das ja im März schon gut fanden dort und weil wir nicht das ganze lange Wochenende zu Hause verbringen wollten, aufgrund des Feiertags allerdings auch nicht in Richtung Norden wollten, des Feiertagsverkehrs wegen eben. Wie immer sind wir über die Cuautla-Cuota Richtung Morelos gefahren, vorbei an Chalcatzingo, wo ich zum ersten mal die Form der Berge als das zu interpretieren vermochte, auf was mich Gerrit aufmerksam gemacht hat: Ein schlafender Hund mit Schlabberohren.

Tal

In Tepoztlán angekommen, stach zumindest mir gleich wieder die Tal-Lage ins Auge, ist es doch in Berlin so ziemlich unmöglich eine Straße hinunter auf Bergklippen zu schauen.

improv-Treppen

Frühstücksgestärkt und völlig furchtlos sind wir allerdings am Stadtzentrum vorbeigefahren, denn wir wollten bei diesem Besuch den Tepozteco besteigen, bzw. die Pyramide zu seinen Ehren, die sich in den Berghängen befindet. El Tepozteco ist btw. der Gott der Pulque, hatte ich sicherlich schonmal irgendwo erwähnt und Pulque wiederum ist das Getränk, was man aus der grünen Agave fermentiert, im Gegensatz zum aus der blauen Agave gewonnen Tequila.

Dazu fährt man einfach in Richtung der Berge an den Rand Tepoztlans und findet dort einen Weg durch den Wald, der einen auf die ca. 2000m ü. NN bringt. Dieser gestaltet sich mal als ganz normale Treppe, mal als einfach nur festgefahrenes Geröll.

Blick ins Tal

Aufgrund der Höhenverhältnisse und unserer durch die hiesige Küche und wenig Sport schwindenden Kondition waren wir schon nach 10min. ziemlich am Hecheln nach Luft und haben uns im Folgenden alle paar Minuten auf irgendeinen Stein niedergelassen, um Luft zu schnappen. Glücklicherweise ging es auch den Mexikanern aller Altersgruppen um uns herum ähnlich, sodass es nicht ganz so peinlich war, dort als hechelnder, schwitzender Weiskäse in der Ecke zu hocken. Ein älterer Mann erzähle sogar, dass es hin und wieder zu kreislaufkollapsbedingten Todesfällen dort kommt, weil die Leute versuchen, zu schnell aufzusteigen und damit beziehe er sich nicht nur auf ältere Leute. Hm. Wer weiß.

Ziellinie

Nach etwa 40min. oder so hatten wirs dann auch auf die Zielgerade geschafft, die eigentlich auch den schlimmsten Teil darstellte, da es dort immer steiler und steiler wurde, bis es nur noch über steile Treppen weiterging.

die letzten Meter

Ein paar Minuten später hatten wir jedoch auch die überwunden und standen unweit der Pyramide auf dem Gipfel jenes Bergkamms.

El Tepozteco

Wo günstig platziert ein Kiosk auf Unvorbereitete warte, aber wir waren immerhin mit einem Fläschchen Wasser, einer Dose Dr.Pepper und 6 Keksen ausgerüstet, hatten also mehr als genug Verpflegung für den Abstieg dabei!

das Plateau

Wer allerdings tatsächlich von dem Kiosk profitiert hat, sind diese Viechter, die da oben rumgekrökst sind und von den Besuchern mit den eben gekauften Erdnüsschen gefüttert wurden.

Nasenbärchenviechter

Wie soviele andere auf die Pyramide draufgechillt haben wir unseren Proviant und die Aussicht, die tatsächlich das einzige Lohnenswerte an der ganzen Tortur ist, genossen.

Sicht über Tepoztlan

Leider wars wie so oft übern Tag recht diesig, sodass man nicht allzuweit sehen konnte, aber schon die umliegende Gegend macht was her.

Finde den Unterschied!

Hauptsächlich wegen der interessanten Gesteinsformen, die mich wie schon erwähnt immer an die sächsische Schweiz erinnern.

umliegende Berge

Blick Richtung Cuernavaca

Felssäulen von näher

Nach ausgiebigen Rumsitzen befanden wir die Zeit für gekommen, den gleichen beknackten Weg wieder hinabzusteigen.

Der Abstieg (man bemerkte den Roten!)

Wobei sich in der Richtung selbstverständlich noch besser beurteilen ließ, welche Stellen eigentlich richtig böse waren, wenn man von oben die Steilen hänge runter guckte.

Wahl der Qual

treppauf

Allerdings boten sich natürlich auch die besseren Aussichten in Richtung Tal.

Dschungel!

Von wo aus ich dann auch nochmal ein Foto in Richtung Pyramide schießen musste, einfach um nochmal die Relation klarzumachen und weil sichs aufgrund der guten Sicht vom Parkplatz aus anbot.

die Pyramide von unten

Dieser kleine, graue Klumpen ganz oben in der Mitte ist die Pyramide. Anschließend haben wir ne Runde über den zócalo gedreht, wo auch wieder ein schick dekorierter Weihnachtsbaum im sommerlichen Wetter aufgestellt worden war, vor dem eine Menschenmasse saß.

Weihnachtsbaum

Diesmal bin ich sogar dazu gekommen, dass mit hunderten oder tausenden Bohnen und Maiskörnern dekorierte Tor zum Exconvento als Shift-Panorama zu fotografieren, was sich aufgrund der nur 3m entfernten mercado Stände immernoch als schwierig erwies.

Die sind komplett aus Mais und Bohnen, die Bilder! Nix gemalt.

Dort hindurchgegangen bot sich sommerliche Parkatmosphäre, mit dösenden Leuten auf der Wiese, Fußball spielenden Kindern und all jenem.

Park vorm Exconvento

Ins Kloster selber wollte ich dann auch nochmal, weil das auch ne prima Aussicht auf andere Seiten des Tals hat.

Kloster (leider ohne Frau Melissengeist)

Leider war genau jener Raum allerdings gesperrt, weil er durch das Erdbeben am vergangenen Abend beschädigt worden war und evtl. Einsturzgefahr bestand. Bei genauerem Hinsehen war auch ein großer Riss in der Decke erkennbar. Kaum verwunderlich, hat es doch sogar bei uns zu Hause für 30-60s ganz ordentlich gerödelt, obwohl wir uns weit weg vom Epizentrum in Guerrero befanden. Einem Kollegen ging es da anders, er befand sich gerade in Acapulco, im gleichen Bundesstaat wie das Epizentrum. Hat das ganze aber wohl überaus genossen, das Gewackel und so.

Sicht aus dem Kloster

Naja, haben wir uns mit dem Blick aus dem Nachbarfenster begnügt, von wo aus man mit einem Teleskop auch wieder die Pyramide erspähen konnte.

Pappmochékaner

Und uns an einem etwa 2,50m großen Pappmoché (wie schreibt man den Scheiss eigentlich??) -Mexikaner erfreut, der in einem der Nebenräume stand.

Weihnachtskitsch

Bei einer Runde über den mercado, wo wir noch nach Mitbringseln geguckt haben, sind wir über einige Stände komplett überfüllt mit Weihnachtskitsch der übelsten Sorte gestoßen, was hier halt sehr skurril wirkt. Aber vermutlich auch nur, weil man als Deutscher eben ohne Eis und Schnee oder zumindest ein bißchen Kälte nicht so richtig in Stimmung kommt.

Lichter

Sehr beliebt sind hier z.B. Lichterkränze oder -ketten, die aus einem ein paar Cent teuren Audiomodul die Hauptmelodien der US-Weihnachtsliederchartbreaker der 30er-50er Jahre hinausfiepsen. Sowas wird dann auf die Weihnachtstanne vorm Haus gehangen und läuft ab Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang.

ganz junges Gemüse

An einer anderen Ecke sahen wir noch wie junges Gemüse gewogen wurde.

wer hat an der Uhr gedreht

Und dann wollten wirs auch nicht zu spät werden lassen und haben uns in der untergehenden Sonne auf den Heimweg gemacht.

Izta-Popo

Was uns noch ein paar tolle Ansichten der Vulkane im Sonnenuntergang bescherte, deren den Sonnenuntergang zugewandte Seite wir für gewöhnlich nicht sehen.

Wölkchenpopo

Hau rein, Welt.

Und vielleicht eine Stunde später sahen wir auch schon Atlixcos Cerro mit der orangen Kirche drauf und waren dementsprechend kurz darauf zu Haus. Allerdings nicht ohne vorher beim Modelorama noch ein paar Negra Modelos einzusacken.

Taxco

Morgenpopo

Mitte November stand nach diesmal lediglich etwa einem Monat Pause der nächste Praktiausflug an: Es ging nach Taxco, der Stadt des Silbers. Die liegt so ungefähr auf dem Weg nach Acapulco, was ja im August unser erster gemeinsamer Ausflug war. Aus der Wiki: Taxco de Alarcón ist eine Stadt in Mexiko. Sie hat rund 50.000 Einwohner und liegt im Norden des Bundesstaats Guerrero in der Sierra Madre del Sur. Hauptwirtschaftszweige sind Verarbeitung, Handel und Export von Silber und Tourismus. Der Ort ist ein Pueblo Mágico. […] Der Name Taxco stammt von dem indianischen Wort Tlachco ab, welches „Ort des Ballspiels“ bedeutet.“

Wisster also bescheid! Das ganze war diesmal nur als Tagesausflug geplant, weil abends noch die Despedida von Steffen anstand, der sich die darauffolgende Woche mit einer Träne im Knopfloch nach Deutschland verabschiedete.

sächsische Schweiz - Importversion

Irgendwie ist beim Organisieren per Mail aus der E-Mail mehr so eine Variante von Stille Post geworden, sodass Myriams Nachricht „wir treffen uns an der Caseta zur Cuautla-Cuota“ ankam als „wir treffen uns an der Caseta zur Atlixcayotl“. Dementsprechend standen Myriam und ich samstagmorgens 7:50 Uhr stramm hinter der Caseta und erwarteten die restliche Bande. Und warteten … und warteten. Bis irgendwann ein Anruf kam, der sich in etwa zu folgendem Dialog entwickelte.

„-Hey wo seitn ihr?
-Wer isn da?
-Manuela.
-Na wir sind hier hinter der Caseta, wie verabredet.
-Okay, wir sind auch an der Caseta, wo genau seit ihr denn?
-Etwa 100m weiter, an der ersten Parkbucht. Hier ist so ein Café Oco… Loxo … Dingsbums.
-Hm … hier ist kein Café.
-Doch, ist gleich die erste Ausfahrt nach der Caseta, etwa 100m.
-An der Cuota nach Atlixco ja?
-Hä? Cuautla! Wir kommen doch aus Atlixco!
-Achso, dann müssen wir also noch weiter fahren?
-Jap. Einfach weiter die Straße lang.
-Okay, bis gleich.“

Dann ungefähr nochmal das gleiche Spiel mit den nächsten „sind jetzt an der Caseta, wo?, Atlixcayotl, ist doch Unfug wir sind Richtung Cuautla, okay wir sind gleich da“ bis wir uns gegen kurz vor neun alle versammelt hatten und es losgehen konnte. Von da an lief alles glatt, wir bekamen noch Manuela und Sebastian mit ins Auto und sind los, durch die grünen Täler Tepoztláns Richtung Küste.

Durchaus grün dort auf einma!

Etwa 3-4h dauerte die Fahrt, dann war auch schon aus einer Kurve heraus Taxco an den Berghängen gebaut zu sehen. Es stellte sich als eine weitere Stadt raus, in der man für eine Automatikschaltung echt dankbar ist, weil sonst die Karre die schmalen, steilen Sträßchen hochzuquälen doch ziemlich herausfordernd sein könnte.

Aussicht über Taxco

Aufgrund der besagten Straßen ist Taxco hauptsächlich bevölkert mit … Bochos. Den alten Käfern.

Bocho blanco

Den mit denen kann man sich durch noch fast jede Gasse schlängeln und anscheinend packen sie auch die mörderischen Steigungen mit genügend staatlich subventioniertem Benzin ganz gut.

Plateria - Silbergeschäft

Aber wie ja schon oben stand, ist Taxco eigentlich als die Silberstadt bekannt, weil dort in vergangenen Zeiten jede Menge Silber geminet wurde. Das ist heutzutage zwar längst nicht mehr der Fall, aber die Silbergeschäfte und der Ruf, günstiges Silber anzubieten, ist geblieben. Dementsprechend war unser erstes Ziel in Taxco den Silbermarkt zu finden, auf dem wohl im Gegensatz zu den kleinen Geschäften alles besonders billig sein sollte.

Silbertünnef 1

Auch von den Silbermärkten gab es genug. An jeder Ecke wurden wir von irgendeinem Streetshark zum einen und einzigen, natürlich superbilligen, Silbermarkt gelockt.

Silberkitsch 2

Wos zwar jedes mal Unmengen an Silberkrams gab, aber sonderlich hübsch oder sonderlich billig war das ganze dann leider doch nicht.

Silberplunder 3

Egal, was juckts mich, ich trage eh selten Silber. Einige Laden- und Marktbesuche später waren dann auch alle gewissermaßen zufrieden mit dem Silber-Shopping und wir zerstreuten uns erstmal ein wenig, um uns die Stadt anzusehen.

Torbogen

Denn die macht im Gegensatz zu den Silberpreisen was her. Durch die Lage am Berghang sind, wie in Cuetzalan oder Tepoztlán die Straßen relativ steil und man kann von fast überall eine gute Aussicht auf die weiter unten liegenden Stadtteile erhaschen und überhaupt wirkt das Ganze wie irgendwie aus dem Berg gesprossen.

Calle en Taxco

Nach einer großen Runde grob um den Zócalo also haben Myriam und ich uns entschlossen, zu einer der aus der Ferne weiter oben sichtbaren Kirchen aufzusteigen, um eben von dort mal runterzugucken.

krumm und schief alles

Dazu waren einige steile Kopfsteinpflasterstraßen zu erklimmern, auf denen uns neben den weißen Bochos unter anderem auch eine die ganze Straßenbreite einnehmende Begräbnisprozession entgegenkam, sodass wir peinlich berührt die nächsten Minuten in einer Hausnische abwarteten.

Chipslaster

Und selbst in die engen Straßen Taxcos dringen anscheinend die ubiquitären Chipslaster vor.

Kapelle

Oben hat sich dann zufällig auch fast die ganze Meute wieder vereinigt, sodass wir zusammen Pläne schmieden konnten, wie fortzufahren sei.

Vista

Aber erstmal wurde natürlich ordentlich runtergeguckt.

Santa Prisca

Z.B. auf die Santa Prisca, an der der zócalo liegt.

Umgebung

Oder auch auf die weitere Umgebung mit merkwürdigen Gebäuden in der Ferne.

taxcoer Häuser

Anschließend, da wir keinen Bock mehr auf irgendwelche Silberläden hatten, sind wir einfach mal in eins von den vielen Restaurants auf den Dächern Taxcos und haben von dort mit nem Kaffee und ner Kleinigkeit zu Essen die Aussicht weiter genossen.

Klippen

Denn soviel Zeit bis zur Abfahrt war eh nicht mehr, da wir ja noch einigermaßen rechtzeitig zu Steffens Party wollten.

Santa Prisca im Sonnenuntergang

Also haben wir die Zeit bis knapp vorm Sonnenuntergang dort oben auf dem Dach verbracht und sind anschließend zum Parkplatz zurückgeschlendert. Unsere rechtzeitige Abreise wurde dann allerdings durch irgendeine die ganze Stadt betreffende Parade verhindert, sodass wir uns nochmal schön durch die oftgenannten Gassen gestaut haben, zusammen mit den Paradierenden und den 1000 Bochos.

Taxco nachts

Etwa 45min. später hatten wirs aber auch auf die Hauptstraße geschafft, die uns Richtung Cuernavaca und anschließend Puebla davontrug. Bei einer kleinen – ich weiß gar nicht was und warum – Pause hab ich noch schnell ein mauergestütztes HDR der Stadt geschossen.

In Puebla angekommen sind wir noch kurzem Umzieh- und Essensstop zur rammelvollen Bude von Steffen, in der schon gut die Feier im Gange war. Müde vom frühen Aufstehen und der Fahrt und nicht in der Lage, noch an den Pegel der bereits länger anwesenden Gäste anzuknüpfen, hab ich noch ein Bier getrunken und dann zog mich Myriam auch schon von dannen und ab gings nach Hause.

Weg von Arbeit

Vulkan (aber ohne Spock)

Manchmal wird man auf dem Nachhauseweg hier doch ein bißchen belohnt.

Sonnenstrahlen

Hauptsächlich dann, wenn es neben den Vulkanen einen interessanten Sonnenuntergang gibt, so wie neulich, als Popo und Izta halb in Schäfchenwolken gehüllt und von einzelnen Sonnenstrahlen beleuchtet waren.