Schlagwort-Archive: Süßwasserquelle

Mittwoch, Ahuehuetes

Zuckerrohrlaster

Seit unserem Offroadtrip war ich ja scharf drauf, nochmal zu den Ahuehuetes, großen, alten Sumpfzypressen, zu fahren und dort Fotos zu machen und vorallem mal ins klare Wasser zu hüpfen. Da wir Montag nach Teotihuacan sind und Dienstag Spanisch war, was längere Ausflüge unmöglich gemacht hat, haben wir das ganze auf Mittwoch verschoben, wo wir uns dann aber schön mit Picknicktüte, Handtüchern und Badelatschen auf den Badeausflug begeben haben.

Die Quellen und Ahuehuetes liegen eigentlich nicht allzuweit entfernt, allerdings muss man, nachdem man die Straße nach Izucar de Matamoros genommen hat, in Tepeojuma auf einen Feldweg abbiegen, auf dem man mindestens nochmal genausolange fährt wie auf der richtigen Straße, der aber viel unwegsamer und eigentlich kürzer ist.

Und grade am Mittwoch war anscheinend das dort rundum angebaute Zuckerrohr fertig zum Ernten, sodass uns auf der engen Staubpiste einige Laster voll beladen damit entgegengeschlichen kamen.

Nach einer halben Stunde fahrt über die unebene Staubpiste – hatte schon so Safari-Feeling wieder – waren wir dann aber da und haben unser Lager zwischen zwei richtig dicken Bäumen aufgeschlagen.

Zufluss vom Süßwasser und Ahuehuete-Wurzeln im Wasser

Neben denen auch noch direkt eine der vielen Süßwasserquellen war, die auch als Zufluss in den kleinen See/natürlichen Pool diente. An Picknick hatten wir unter anderem Donuts bei, die so aussahen, als wären sie schon in‘ Dreck gefallen, aber umso leckerer schmeckten.

Sand-Donut, extra crispy

Nach ein wenig Rumgeplansche hab ich dann mal ne Runde um den Hauptpool gedreht, der komplett von den großen Ahuehuetes umgeben ist und ne elliptische Form von vielleicht 20x15m Ausmaß hat.

Sumpfzypressen um den Pool

Entgegen der durch den sichtbaren Boden gegebenen Erscheinung, ist der Pool ziemlich tief und geht an den Rändern steil ab. Für den größten Teil ist er etwa 3m tief, wobei man eben durch das klare Wasser trotzdem den Grund sehen kann und durch die Lichtbrechung den Eindruck hat, man würde gleich mit den Zehenspitzen den Boden berühren, obwohl man locker noch einen Meter kerzengerade untertauchen könnte, bevor man da an irgendwas kommt.

Süßwasserquellenpool

Na okeh, sagen wir der Pool ist eher 30x15m. Und lediglich an der Stelle wo das Seil ans Ufer geht gibt es ein paar Steine, auf denen man stehen kann, sodass der Kopf über Wasser ist, wenn man von den ins Wasser gestürzten Bäumen absieht natürlich.

reingestürzte Ahuehuetes

Die waren unterwasser natürlich komplett mit Algen bewachsen, die so eine art fluffiges Fell bildeten was sich ganz witzig anne Füße angefühlt hat, was die Bäume aber auch glitschig machte. Außerdem schwimmen in den Pools dort überall kleine Fischies rum, die sehr an Menschen interessiert zu sein scheinen.

dieser lässt grad für einen Fisch gewaltig einen fahren

Die sind ungefähr so groß wie ein kleinerer kleiner Finger und schwimmen eigentlich immer um einen herum. Leider sind es nicht die Art Fische, die es auch in diesen türkischen Bädern gibt und die einem die alte Hornhaut abfuttern.

Wurzelknubbel

Von interessanter Gestalt sind aber auch die Wurzeln der Sumpfzypressen, die teilweise solche Knubbel bilden und manchmal auch etwas, das man vielleicht als Vulkanlandschaft beschreiben kann.

Kleckerburg aus Baumwurzeln

Wieder bei dem Zufluss angekommen, der unter einem Baum neben unserem kleinen Picknicklager entspringt, haben wir den Hauptpool einmal umquert.

prima zum Trinken und Füße waschen: Süßwasser

Neben dem gibt es noch einen relativ flachen Pool (war etwa brusthoch im Wasser) mit flachem Einstieg, von dem ein schmaler Fluss zwischen den Wurzeln der Ahuehuetes in den Hauptpool führt, wobei der Durchgang auch so flach ist, dass man hindurchlaufen kann. Der kleinere, flachere Pool allerdings wird wohl von den Partygruppen von Mexikanern bevorzugt, weshalb da drin schon haufenweise Kronkorken, Laschen von Alu-Getränkedosen und anderer Müll drinliegen, was nicht so cool, aber typisch mexikanisch ist.

Hingegen der große Pool ist relativ sauber, allerdings bewegt sich dessen Boden auch ständig wegen der diversen Schlote aus denen, auch unterwasser, Süßwasser strömt, welches den Sand verwirbelt.

die meisten Leute haben nicht so klares Wasser in ihrem Swimmingpool

Auf dem Bild hier sieht man nochmal wie man einfach direkt auf den Grund des Pools runtergucken kann. Das schwarze Zeug unten ist irgendwelcher Krams, der von den Wurzeln abgefallen ist und unter Wasser zersetzt wird, weshalb es ab und zu auch mal irgendwo blubbert.

Einmal reingehüpft und bißchen rumgeschwommen noch, dann mussten wir auch wieder los, erst über den staubigen Feldweg (nachdem das Auto immer völlig wie Sau aussah) und dann über die Straße aus Izucar de Matamoros.

Baum und Felder

Und während Matthias dann meine Ma abgeholt hat, haben wir schön diese bleierne Erschöpfung, die sich nachm Schwimmen einstellt und die untergehende Sonne genossen.

Zum Abendbrot gabs für mich dann noch die Pulque, die ich mir aus Teotihuacan mitgenommen hab (die mit Kokosgeschmack hatte ich schon beim Schwimmen verputzt), die eigentlich ganz lecker war, ich hatte mich schon auf Schlimmeres gefasst gemacht. Hat ziemlich nach Kefir-Limonade geschmeckt, falls das noch einer kennt. Wie Kefir mit Zitrone und Dattel. Bloß irgendwie dickflüssiger und halt mit Alkohol.

Auf El Tepozteco! Würde ich sagen.

Donnerstag, Kurztrip nach San Baltasar

Spider-Auto, Spider-Auto, macht was immer das Spider-Auto kann.

Am Donnerstag war wegen Spanisch-Unterricht und Matthias‘ Arbeit lediglich Zeit für nen kleinen Trip. Nach ein bißchen Rumtrödelei hatten wir noch ziemlich genau 2h, um was zustande zu bringen und das passte eigentlich ganz gut, um nochmal Richtung Metepec, bzw. was wir erst als Metepec vermutet hatten (am letzten Sonntag, das mit dem Wasserfall und den Pferden), was aber eigentlich San Baltasar war, zu fahren, um die Süßwasser-Quellen und den nahegelegenen Riesenbaum zu sehen, von dem uns der Nachbar erzählt hatte.

Dafür mussten wir zwar durch Metepec, aber inzwischen hatten wir bei unserer Fahrt nach Tepoztlán aber festgestellt, dass man dafür nicht über irgendwelche Feldwege und quer durch das Einbahnstraßengewirr von Atlixco muss, sondern einfach über die Autopista fahren kann, was irgendwie 15min. dauert.

Dann wieder in Metepec den Hügel hochgefahren und schon befindet man sich auf einem kleinen Bergplateau mit Blumenfeldern und der Ruine einer alten Finca und einem guten Ausblick auf den Popo.

Popocatépetl auf dem Weg nach San Baltasar

In San Baltasar an den Pferden vorbeigefahren und noch über ein paar sehr, sehr steile Straßen einen Hügel hochgeschlängelt, waren wir dann auch schon am Ziel angekommen, dem riesengroßen und wahrscheinlich uralten Baum, von dem ich hier mal ein Panorama gemacht hab.

Nein! Da leben keine blauen Weltraumkatzenmenschen drin!

Welches ihm irgendwie nicht ganz gerecht wird, aber dazu komm ich später noch. Jedenfallz war der nicht nur sehr groß, sondern auch ziemlich interessant geformt.

Wurzel vom Ahuehuete in San Baltasar

Hätte auch ne Requisite aus Sleepy Hollow sein können.

Hier wohnt Christopher Walken.

Außerdem hatte der in seiner Krohne, einige Meter über unseren Köpfen die tierischsten Dreadlocks. Wie auch unser Nachbar, der uns den Trip empfohlen hat. Zufall?!

Dreadlockbaum

Anscheinend hat der Baum für die locals aber auch ne Bedeutung, wenn man sich die Deko mal so anguckt.

ein ziemlich unpraktischer Wäscheständer

Unweit von dem massiven Baum, sozusagen auf dem selben Gelände, befindet sich die besagte Süßwasserquelle, die wir bei unserem ersten Besuch verfehlt haben, die man aber genauso mit Pferdchen wie mit Auto erreichen kann. Und daran angeschlossen, nur durch einen Zaun getrennt, Fischfarmen für Forellen.

Forellenfarmen in San Baltasar

Wenn man genau hinguckt, sieht man rechts unten im Bild sogar welche rumhüpfen, da wo der Stock/Köcher drinsteckt. Außerdem war die Ecke, wo die Quelle sich befand auch ganz nett.

Süßwasserquelle unterm Felsen

Und das Wasser war glasklar, weshalb unser Nachbar wohl früher, statt im Supermark Wasser zu kaufen, mit den leeren Wasserkanistern auf seinem Motorrad da hingedüst ist und dort neues Wasser geholt hat, weil der Preis fürs Supermarktwasser und der fürs Benzin für die Strecke zur Quelle sich wohl nicht wesentlich unterschieden haben.

glasklar, der shice

Myriam hat auch tatsächlich mal die Füße reingehalten und gekostet, ich war allerdings mit Fotos machen beschäftigt und ich mein … Wasser schmeckt halt wie Wasser, was will man groß erwarten.

Kaltes, klares Wasser, ihr wisst schon

Und zum Schluss nochmal ein Größenvergleichsfoto.

Größenvergleich mit Myriam und Ahuehuete

Danach gings dann über die übliche Route nach Puebla.

Steinbruch aufm Weg nach Puebla

Was wiedermal unter einer dicken Smog-Glocke lag.

warum auch immer die so neidisch auf die deutschen Autobahnen sind, sieht doch ganz ordentlich aus, was die hier haben

An der Maut-Station endlich mal einen der typischen Polizisten vor die Linse bekommen.

mexikanischer Polizist/Maut-Wärter

Und nachm Spanisch auf der kostenlosen Landstraße mal wieder straßenseitige Angebote von nützlichen Gütern erspäht.

alles was das Herz begehrt gibts hier am Straßenrand

Naja, dann das Übliche und der Tag war vorbei.