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Baden gehen

Korni am Rand

Eine Woche nach unserer Rückkehr aus der Karibik hatten wir alle so langsam mal wieder Bock auf Baden und Schnorcheln.

tief und klar die Suppe

Deswegen sind wir aufn Nachmittag zu den unweit von Atlixco gelegenen Ahuehuetes bei Tepeojuma.

Kampfbomber

Dort war das Wasser wie gehabt glasklar, tief und es gab jede Menge Libellen zum Fotografieren.

Pech(gehabt)libelle

Außerdem hatte ich ja nun die Unterwasser-Kamera, um mal die kleinen Fischchens da drin genauer unter der Lupe zu nehmen und solche Späßchen.

Lilalibelle

Das war dann auch die letzte Gelegenheit für die nächste Zeit, die kleine Canon einzusetzen.

Fischleins

Und auch die letzte Gelegenheit nochmal auszuprobieren, wie tief runter es dort wirklich geht.

Pfropfen

Den Boden spürt man wohl erst nach einem guten halben Meter, berichtete unser wagemutiger Forscher Korni.

Montag, nochmal Ahuehuetes

reingefallener Baum

Auf mein Drängeln hin und weil wir eh nichts besseres vorhatten, sind wir am Montag vor unserem Abflug sozusagen als Abschluss nochmal zu den Ahuehuetes baden gefahren, sodass ich dort meine sexy orange Schwimmbrille einweihen konnte.

dicke Ahuehuete-Stämme

Zum Glück war unser Platz vom Mittwoch, zwischen ein paar Sicht abschirmenden, richtig dicken Bäumen, noch frei, sodass wir den wieder eingenommen haben. Allerdings haben wir diesmal die Decke vergessen, um uns draufzusetzen *facepalm*, aber wir wollten ja eh baden gehen und nicht rumsitzen. Außer Matthias, der musste eine Doktorarbeit lesen und deswegen doch rumsitzen, aber der hat sich es dann auf einem der Wurzel-Knubbel bequem gemacht (sofern das möglich ist).

Ich hingegen bin erstmal – völlig aus der Übung – jede Menge rumgetaucht und hab mir die dortige, faszinierende, Unterwasserwelt zu Gemüte geführt und meine Nase des öfteren mit Wasser gefüllt.

Nach der ersten Planscherei bin ich dann mal ein wenig mit dem Makro und Stativ um den Teich gezogen, weil mir letztes mal schon aufgefallen war, dass sich dort wahnsinnig viele Libellen rumtreiben. Jetzt nicht grad die exotischsten, aber bietet sich ja schon an, davon Fotos zu machen.

wahrscheinlich ne Becherjungfer

Es gab zum Beispiel jede Menge solcher blaugefärbten Flieger, von denen ich mal vermute, dass es gemeine Becherjungfern sind, aber ich kenn mich da mit der Hinterleibsfärbung nicht so aus. Irgendeine Jungfer wirds schon sein.

lilane Libelle, für Myriam

Ein paar kleinere, violette Pechlibellen.

rote Libelle

Eine einzige rote Libelle gab es, die uns allerdings nur ihr Hinterteil zugewendet hat und die man lediglich aus dem Wasser von vorn oder von der Seite hätte sehen können.

Paarungsrad, der neueste Trend nach dem Zweitfahrrad

Und hin und wieder sah man auch mal ein Paarungsrad herumfliegen.

Nach der Makro-Tour gings nochmal für ne Stunde oder so ins Wasser und ich hab die Dichtigkeit von einer Ziplock-Tüte getestet, die, mit dem Reißverschluss nach unten, schon bis zu einem Meter ca. wasserdicht schien. Das ganze aus dem Grund, dass ich evtl. die kleine Olympus-Kompaktkamera von Matthias mal für Unterwasserfotos mißbrauchen wollte, aber da mir die Tüte dann doch nicht so vertrauenswürdig erschien und das Risiko, die Kamera zu kaputten zu groß, haben wirs dabei belassen, die aufgeblasene Tüte als Wasserspielzug und Fischköcher zu mißbrauchen. Leider haben wir nix gefangen, sonst hätt ich Ben seinen Pupsfisch mitbringen können.

Aber nächstes mal bin ich dann mit irgendeiner Art wasserfesten Kamera ausgerüstet.

Als wir gegangen sind, haben dann noch ein paar Mexikaner Salti vom ins Wasser gestürzten Baum und von einem an der Seite stehenden (und damit aus einiger Höhe) gemacht, was recht spaßig aussah.

Mittwoch, Ahuehuetes

Zuckerrohrlaster

Seit unserem Offroadtrip war ich ja scharf drauf, nochmal zu den Ahuehuetes, großen, alten Sumpfzypressen, zu fahren und dort Fotos zu machen und vorallem mal ins klare Wasser zu hüpfen. Da wir Montag nach Teotihuacan sind und Dienstag Spanisch war, was längere Ausflüge unmöglich gemacht hat, haben wir das ganze auf Mittwoch verschoben, wo wir uns dann aber schön mit Picknicktüte, Handtüchern und Badelatschen auf den Badeausflug begeben haben.

Die Quellen und Ahuehuetes liegen eigentlich nicht allzuweit entfernt, allerdings muss man, nachdem man die Straße nach Izucar de Matamoros genommen hat, in Tepeojuma auf einen Feldweg abbiegen, auf dem man mindestens nochmal genausolange fährt wie auf der richtigen Straße, der aber viel unwegsamer und eigentlich kürzer ist.

Und grade am Mittwoch war anscheinend das dort rundum angebaute Zuckerrohr fertig zum Ernten, sodass uns auf der engen Staubpiste einige Laster voll beladen damit entgegengeschlichen kamen.

Nach einer halben Stunde fahrt über die unebene Staubpiste – hatte schon so Safari-Feeling wieder – waren wir dann aber da und haben unser Lager zwischen zwei richtig dicken Bäumen aufgeschlagen.

Zufluss vom Süßwasser und Ahuehuete-Wurzeln im Wasser

Neben denen auch noch direkt eine der vielen Süßwasserquellen war, die auch als Zufluss in den kleinen See/natürlichen Pool diente. An Picknick hatten wir unter anderem Donuts bei, die so aussahen, als wären sie schon in‘ Dreck gefallen, aber umso leckerer schmeckten.

Sand-Donut, extra crispy

Nach ein wenig Rumgeplansche hab ich dann mal ne Runde um den Hauptpool gedreht, der komplett von den großen Ahuehuetes umgeben ist und ne elliptische Form von vielleicht 20x15m Ausmaß hat.

Sumpfzypressen um den Pool

Entgegen der durch den sichtbaren Boden gegebenen Erscheinung, ist der Pool ziemlich tief und geht an den Rändern steil ab. Für den größten Teil ist er etwa 3m tief, wobei man eben durch das klare Wasser trotzdem den Grund sehen kann und durch die Lichtbrechung den Eindruck hat, man würde gleich mit den Zehenspitzen den Boden berühren, obwohl man locker noch einen Meter kerzengerade untertauchen könnte, bevor man da an irgendwas kommt.

Süßwasserquellenpool

Na okeh, sagen wir der Pool ist eher 30x15m. Und lediglich an der Stelle wo das Seil ans Ufer geht gibt es ein paar Steine, auf denen man stehen kann, sodass der Kopf über Wasser ist, wenn man von den ins Wasser gestürzten Bäumen absieht natürlich.

reingestürzte Ahuehuetes

Die waren unterwasser natürlich komplett mit Algen bewachsen, die so eine art fluffiges Fell bildeten was sich ganz witzig anne Füße angefühlt hat, was die Bäume aber auch glitschig machte. Außerdem schwimmen in den Pools dort überall kleine Fischies rum, die sehr an Menschen interessiert zu sein scheinen.

dieser lässt grad für einen Fisch gewaltig einen fahren

Die sind ungefähr so groß wie ein kleinerer kleiner Finger und schwimmen eigentlich immer um einen herum. Leider sind es nicht die Art Fische, die es auch in diesen türkischen Bädern gibt und die einem die alte Hornhaut abfuttern.

Wurzelknubbel

Von interessanter Gestalt sind aber auch die Wurzeln der Sumpfzypressen, die teilweise solche Knubbel bilden und manchmal auch etwas, das man vielleicht als Vulkanlandschaft beschreiben kann.

Kleckerburg aus Baumwurzeln

Wieder bei dem Zufluss angekommen, der unter einem Baum neben unserem kleinen Picknicklager entspringt, haben wir den Hauptpool einmal umquert.

prima zum Trinken und Füße waschen: Süßwasser

Neben dem gibt es noch einen relativ flachen Pool (war etwa brusthoch im Wasser) mit flachem Einstieg, von dem ein schmaler Fluss zwischen den Wurzeln der Ahuehuetes in den Hauptpool führt, wobei der Durchgang auch so flach ist, dass man hindurchlaufen kann. Der kleinere, flachere Pool allerdings wird wohl von den Partygruppen von Mexikanern bevorzugt, weshalb da drin schon haufenweise Kronkorken, Laschen von Alu-Getränkedosen und anderer Müll drinliegen, was nicht so cool, aber typisch mexikanisch ist.

Hingegen der große Pool ist relativ sauber, allerdings bewegt sich dessen Boden auch ständig wegen der diversen Schlote aus denen, auch unterwasser, Süßwasser strömt, welches den Sand verwirbelt.

die meisten Leute haben nicht so klares Wasser in ihrem Swimmingpool

Auf dem Bild hier sieht man nochmal wie man einfach direkt auf den Grund des Pools runtergucken kann. Das schwarze Zeug unten ist irgendwelcher Krams, der von den Wurzeln abgefallen ist und unter Wasser zersetzt wird, weshalb es ab und zu auch mal irgendwo blubbert.

Einmal reingehüpft und bißchen rumgeschwommen noch, dann mussten wir auch wieder los, erst über den staubigen Feldweg (nachdem das Auto immer völlig wie Sau aussah) und dann über die Straße aus Izucar de Matamoros.

Baum und Felder

Und während Matthias dann meine Ma abgeholt hat, haben wir schön diese bleierne Erschöpfung, die sich nachm Schwimmen einstellt und die untergehende Sonne genossen.

Zum Abendbrot gabs für mich dann noch die Pulque, die ich mir aus Teotihuacan mitgenommen hab (die mit Kokosgeschmack hatte ich schon beim Schwimmen verputzt), die eigentlich ganz lecker war, ich hatte mich schon auf Schlimmeres gefasst gemacht. Hat ziemlich nach Kefir-Limonade geschmeckt, falls das noch einer kennt. Wie Kefir mit Zitrone und Dattel. Bloß irgendwie dickflüssiger und halt mit Alkohol.

Auf El Tepozteco! Würde ich sagen.