Schlagwort-Archive: Totentage

Oaxaca Montag

Hügeldinger

Zu den eigentlichen días de muertos sind wir nach dem verblumten Wochenende nach Oaxaca im Süden gefahren. Haben Daniel und Caro wie gesagt die Kätzchen gelassen und Kay und Sandra konnten sich an den neuerlich erstandenen, riesigen, roten Lilien (ich vertraue da jetzt einfach mal auf Myriams Urteil) erfreuen.

oaxakische Berge

Normalerweise würde man von Atlixco aus wohl die Route erst Richtung Norden, durch die Stadt Puebla nehmen, um über die Cuota zu fahren, die trotzdem der schnellere Weg sein soll. Wir allerdings sind einfach mal die vor dem Fraccio-Eingang verlaufende Libre gefahren. Das hat sich gar nicht mal als so üble Idee erwiesen, da südlich von Izúcar de Matamoros – der nächstgrößeren Stadt im Süden – die Landschaft durchaus sehr ansehnlich wurde, mit ihren Bäumchen in schillernden Herbstfarben, die vom ein oder anderen Kaktus durchbrochen waren. Schon sehr speziell das ganze, aber aufgrund meiner Position auf der falschen Seite der Rückbank habe ich davon leider keine Fotos.

noch mehr Hügelei

Mit den Fotos ging das erst los, wo wir schon so im Staat Oaxaca gewesen sein müssten. Dort war die Landschaft aber auch nett. Laut Wiki, weil dort drei große Gebirgsketten zusammenlaufen, die Sierra madre oriental, Sierra madre del Sur und Sierra atravesada.

Schokoberge

Zur unfreiwilligen Fotogelegenheit kams nach einigen Stunden Fahrt ein paar Kilometer vor einer steinbruchartigen Baustelle inmitten einer Serpentine, wo sich schon für einige hundert Meter die Karren stauten.

Picnic time!

Auf Nachfrage was eigentlich los sei und warums nicht weitergeht wurde etwas von einer kaputten Maschine erzählt, die im Weg stünde, womit sich vermutlich auf den Bagger bezogen wurde, der mit seinem Arsch auf der Straße stand und an dem die ganze Zeit dicke Laster für den Abraum vorbeifuhren.

(wir machen ma blau)Stelle

Unten in der Mitte des Fotos, das ist wohl der Übeltäter. Nach einer Stunde beharrlichen Einredens einer etwas älteren, mexikanischen Dame auf die Baustellenassis, sind letztere tatsächlich auf den grenzgenialen Trichter gekommen, dass evtl., wenn große Laster, die mehrere Tonnen Schutt transportieren, an dem Buddelbagger vorbeikönnen, es ein paar kleine Fords und VWs auch schaffen könnten. Und keine 10min. später wurde die Annahme dann auch gleich mal wagemutig von uns Verstauten auf die Probe gestellt. Es ging wieder voran.

in der Ferne: Berge mal wieder!

Keine zwei Stunden später waren auch schon die besagten Berge um Oaxaca-Stadt zu sehen und nach weiteren dreißig Minuten standen wir dann auch endlich auf dem Balkon des Hotels.

Oaxaca

Das etwas am Rande Oaxacas lag und dementsprechend eine ganz nette Aussicht bot.

Hotel

Von außen war es leider hübscher als von drinnen, aber für zwei Nächte durchaus auszuhalten. Das Ziel war ja eh, sich Oaxaca selbst zu Gemüte zu führen.

ooch nischt los dort

Was wir dann auch gleich noch gemacht haben, denn in 5 Minuten war man auch vom Hotel ins historische Zentrum gefahren.

Kürsche

Dort haben wir uns das eher ruhige Nachtleben und die Architektur zu Gemüte geführt.

Schief - verdammte Unteralkoholisierung!

Das ganze Zentrum ist komplett im Kolonialstil gehalten, was wohl auch den Reiz der Stadt ausmacht. Einige Straßen sind allein zum Flanieren gedacht, dementsprechend mit Pollern und Ketten für Autos gesperrt.

Hinterm Berg wird damit auch nich gehalten.

Dank des Reiseführers haben wir dann noch ein ziemlich feines Restaurant gefunden, was in einem Hinterhof versteckt war und dort ganz edel gespissen, so mit riesigen Tellern wo in der Mitte nur eine einzige Bohne mit einem halben Teelöffel Soße darüber draufliegt.

Los Danzante's Peak

Im Hof gelegen hatte das Restaurant auch ne durchaus interessante Überdachung, was die ganze Chose dort aber auch etwas kühl machte, weshalb ich meine Jacke nicht anziehen konnte, weil Myriam die brauchte.

Wellzeltdach

Ebenso gabs dort die bis dahin größte/ausgefeilteste Ofrenda für die Toten, die mir bis dahin untergekommen war. Und typisch mexikanisch war die eher humorvoll gehalten. Könnte man sich in Deutschland ruhig mal ne Scheibe von abschneiden.

Altar!

Wieder draußen haben wir die erste Totenparade gesehen. Besonders gefallen hat mir ja der Tot mit dem Riesenhut auf Stelzen.

Aufm Weg zum Parkplatz hab ich noch ne interessante Karre gesehen…

Karre

Und im Artesanias-Markt (also dem Markt für Handwerkskunst) gabs nochmal nen richtig riesigen Altar.

Altaaaar!!

Sogar mit halbausgebuddelter Quasi-Toteleiche!

Knochenskelett

Der Weg führte dann weiter zum Parkplatz, dann zum Späti, Bier und Wein holen – aber Plastebecher vergessen – und ab ins Hotel. Dort noch bißchen was geistiges geschlürft und Big Lebowski geguckt, aber nach spätestens 30min. sind wir alle mehr oder minder weggeratzt.