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Guanajuato zum Zweiten

schlafende Frau

Wie immer bei den Wochenendsausflügen sind wir auch am Wochenende nach der Beer Factory direkt am Freitag nach der Arbeit aufgebrochen. Diesmal zum Abschluss für Peter Richtung Guanajuato, die Stadt, die uns beiden als hübscheste in Erinnerung geblieben ist.

Klingonisch

Der Weg führte uns seit Langem mal wieder in Richtung Norden am D.F. vorbei, wo wir auf einer einsamen Tafel in der weiten Ebene Entfernungsangaben auf dem etwas kaputten Display lesen konnten.

Autobahn

Am Ende der Umgehungstraße um die Hauptstadt, dem sogenannten Arco Norte, ging dann auch die Sonne unter.

Glühball

Sodass der Rest der Fahrt im Dunkeln stattfand, was das Ganze gefühlt sehr viel länger macht.

Callejón Barrancas

Schlussendlich in Guanajuato angekommen standen wir vor dem üblichen Problem, unser Hotel finden zu müssen. In Guanajuato ist das umso kritischer, da nicht nur das typische Einbahnstraßen-System vorhanden ist, sondern die meisten Straßen auch sehr verschlungen und von stark variierender Breite sind. So führte uns das Tomtom diesmal – man glaubt es kaum – zielsicher zur richtigen Straße, der in der sich unser Hotel befand, aber jene führte in großem Bogen durch die Berge am Stadtrand und verengte sich stellenweise so stark, dass mit angeklappten Spiegeln nur noch 5cm Platz auf jeder Seite des Autos zum nächsten Haus waren. Im obigen Foto so ungefähr kurz vor der Abbiegung nach rechts, ganz oben, zu sehen.

Badezimmer

Nachdem die Straße überwunden war, mussten wir aber immernoch ein Örtchen für unsere Karre finden, wo sie das Wochenende über stehen könnte. Auch das ist in Guanajuato nicht ganz so einfach, aufgrund der engen Straßen. Natürlich gibt es hier und da Parkhäuser, aber erstmal eins von denen zu finden und dann noch eins, dass 24/7 offen hat, kann schon schwierig sein, wenn man sich dort nicht auskennt und dazu noch nachts unterwegs ist. Auf gut Glück sind wir einmal aus dem Stadtzentrum rausgefahren, wieder rein und dann durch irgendwelche Tunnel, bis tatsächlich irgendwo ein „Estacionamento“ also ein Parkplatz oder Parkhaus ausgeschildert wurde. Hoffnungsvoll den Schildern folgend ging es durch weitere Tunnel … und mehr Tunnel … und Tunnel, bis tatsächlich nach vielen geschlossenen Türen ein Parkhaus zu unserer Rechten lag, das noch geöffnet hatte. Schnellstmöglich die Karre dort abgestellt, haben wir uns mit den Koffern auf den Weg ins Zentrum gemacht, was auch nervig war, mit dem Koffern übers Pflaster zu scheppern.

Alsdann war die große Aufgabe, das Hotel wiederzufinden, an dem wir ja angeblich schon vorbeigefahren waren, vom dem wir dabei aber nichts gesehen hatten. So haben wir uns zu der Gelegenheit auch nochmal schön zum Affen gemacht, sind mit Taschen und Koffern beladen mal hier, mal da hin gewandert und hatten so schon an dem Abend den wichtigsten Teil des Zentrums beinah komplett erkundet, bis wir wieder in dem engen Callejon angekommen waren, wo Myriam schon heldenhaft das Baguetin – also unseren Golf Kombi – durchmanövriert hatte. Nach einigem Suchen an der Ecke des Gässchens fiel uns ein offener Hauseingang auf und mangels anderer Optionen sind wir in den dann mal hineingegangen. Tatsächlich war es unser komplett ungekennzeichnetes Hotel.

In unser Zimmer geführt überraschte uns zunächst mal das innerhalb des Zimmers errichtete Badekämmerchen, in dem sich Dusche und Toilette befanden.

Balkontür

Aber insgesamt wars ganz nett. Irgendwie sauberer und moderner, als in Oaxaca, wenn auch vom Stil her ähnlich.

Nachdem wir uns kurz ausgeruht hatten, gings nochmal auf ein Bierchen und nen Cocktail in die nächste große Querstraße – Hunger hatte nach dem Stress keiner mehr so richtig – und denn war Schlafenszeit. Bei lediglich 15°C draußen wurde es allerdings nachts recht kalt, sodass man sich richtig zudecken musste.

Blick vom Balkon

Dafür wars morgens glatt schonwieder sonnig und warm, von irgendwoher schallte laut Popmusik und die Stadt erwachte zum Leben.

Unterirrung

Am verführerischen Tunnel direkt bei uns um die Ecke sind wir vorbei, auf dem Weg ein bißchen die Stadt zu erkunden, einfach random irgendwelche Straßen langgehend.

ein sehr schmales Haus

Das wiederum brachte uns unweigerlich zum zentralen Platz mit der Kirche.

Dings

Mit der impressionanten Tür.

grooße Tüüür

Und dahinter einem impressionanten Innenleben.

Innenleben

Danach gings zu lustigeren Sachen über.

HNO?

Wie zum Beispiel dem Titel dieses  … ich vermute mal Hals-Nasen-Ohren-Arzt?

Unionsgarten

Zwischen Theater und Unionsgarten vorbei gings danach aber wirklich ein bissle querfeldein.

Torbogen zur Stadt

Bzw. durch kleine Gassen.

Jitomates

Und vorallem bergauf. Vorbei an kleinen Geschäften, in denen die Tomaten 8$ pro Kilogramm gekostet haben.

blaues Häusle

Und dann weiter kleine Gassen rauf.

Treppauf

Wo sich solcherlei Kuriositäten dem Betrachter boten. Da fragt man sich doch, was vor der Betontreppe da war! Eine hölzerne Leiter für die 80ig-jährige Ommi?

Balkons

Gleich nebenan fanden sich derartige Häuser- und Balkonkunstruktionen. Irgendwie verschroben.

eine durchaus schmale Gasse

Ein paar Meter weiter begegneten wir ein paar in Guanajuato lebenden US-Amies. Freundlich waren sie, grüßten im breitesten US-Akzent mit „Buenas tardes“ (Stellt euch das einfach ganz kehlig vor, wie in … Schweden oder so!) und fragten uns, ob wir denn auch Spanisch sprächen. Klärstens lautete die Antwort, jedoch ohne die verlockende, angehängte Beleidigung, wie sie meine mexikanischen Freunde doch so gern benutzen. Entsprechend blieben wir im Kolonie-Englischen und sie empfahlen uns eine „nice, little eegleyshia“, noch ein bißchen weiter den Hügel hinauf. An dieser Stelle möchte ich mir allen Respekt dafür erbitten, mich nicht auf der Stelle begackeiert zu haben, denn meiner Meinung nach klingen Spanisch sprechende US-Amerikaner genauso lustig, wie Deutsche, die Englisch sprechen. Also, die Mehrheit, ihr wisst schon. Das mit dem th und so.

der Killdozer

So oder so, die iglesia suchend stießen wir noch auf ein Auto, das evtl. auch was für Matthias wäre und wo vielleicht mein Finger mit im Bild ist. Es wäre durchaus denkbar.

meep meep

Der Blick von der Iglese runter war dann doch nicht so spektakulär wie ich mir das im Kopf ausgemalt hab. Wobei ich mir das eigentlich ziemlich ähnlich wie in Taxco vorgestellt hatte. Dafür stand ein lustig bunter Käfer die Straße runter.

meine Uni ist hässlicher als deine: 1:0

Deswegen sind wir da auch schnell wieder weg, genau eben jene Straße runter zur guanajuaquatischen Universität.

Eins der besten spanischen Worte: Pulpo!

Von dort dann Zwischenstopp im Hotel zum – wie Myriam ungern zugibt – Achselhaare striegeln und frisch resozialisiert Richtung Mumienmuseum. Das führte uns am mercado Guanajuatos vorbei.

quadriert

Und mercados faszinierend mich ja immer wieder. Also solange die Verkäufer eine „gute Erziehung“ im westlichen oder fernöstlichen Sinne erhalten eben. Unaufdringlich und höflich zu sein. Aber das kunterbunte Herantragen von lokalen Erzeugnissen ist ja schon was, was uns in der Großstadt verloren gegangen ist, bis auf wenige „Vitten-“ oder „Türkenmärkte“ geschimpfte Geschäftszonen, wo man als respektabler Bürger normalerweise nicht verkehrt.

de Eior!

Ebenso die Preise für eben jene Agrarerzeugnisse.

Kaufkathedrale

Ungeachtet dessen befindet sich der mercado Guanajuatos in so einer hangar-artigen Halle, die zugleich aber auch eine Scientology-Kirche oder sowas sein könnte. Merkwürdig.

Aufstieg

Unser eigentliches Ziel war ja aber das Mumien-Museum, deswegen haben wir den Zeppelin-Hangar-Mercado 2 T-Shirts später wieder verlassen und sind weiter entgegen der westlichen Stadtgrenze gewandert, wo irgendwann eine Schilderroute über steile Gassen, Stock und Stein zur makabren Show leitete.

Slum, bunt, Berge

Beim Friedhof, wo die Mumien nach einiger Vergammlungszeit wieder zu Tage gefördert werden, hatte man dann schonmal eine ganz nette Aussicht auf den Stadtkern, sieht man von den üblichen, unverputzten Armutshütten ab. Also das funktioniert übrigens folgendermaßen, dass der Boden an jenem Berghang eben solcherart lehmig oder so ist, dass die dort Begrabenen von allein mumifiziert werden und nicht verwesen.

Zentrum

Von dort aus wars auch nicht mehr allzuweit zum eigentlichen Mumienmuseum. Dort durfte man keine Fotos machen, was mich als 7kg-Kamerataschenträger schon ärgerlich gemacht hat, aber die Museumswebseite selbst stellt ebenfalls eine Galerie zur Verfügung. In der werden solche Prachtstücke zum Beispiel abgebildet.

Die Mexis, selten regelkonform wie sie sind, haben natürlich trotzdem geknipst und beblitzt wie die Blöden, aber ich schätze mal, mir als weißem Touri hätte man das nicht ganz so leicht durchgehen lassen. Auch wenn meine Kamera nichtmal nen Blitz hat. So oder so war das Museum eine gelungene Erfahrung. Trotz Bekanntschaft mit dem berliner Pergamon-Museum und der babylonischen Ausstellung auf der Museumsinsel haben mir speziell die Babymumien ein mir bislang bei Mumien unbekanntes, mulmiges Gefühl in die Magengegend getrieben, sodass ich zum Schluss eigentlich nur noch weg wollte, von den getrockneten Kadavern.

Das Museum ist zum Glück aber auch nicht sonderlich groß und so sind wir schon bald durch den Gift-Shop – wo es noch Postkarten der Mumien mit irgendwelchen makabren Sprechblasen dazu gab – wieder ans Tageslicht getreten.

Den Hügel wieder hinabsteigend warb noch ein Avocadoverkäufer für seine Ware, die er für 10$ die Tüte verschleudert hat.

mercado

Da mag ich gar nicht an die Preise für Avocados in Deutschland denken! Da bekommt man ja nichtmal eine für den Preis eines Säckchens hier! Oben übrigens nochmal der mercado auf dem man sicherlich ebenfalls solche Schnäppchen machen würde.

Midget? Or Dwarf?

Nachdem wir nochmal durchs Zentrum und bei uns am Hotel vorbeigeschlendert waren gings zum furnicular, was praktisch bei uns um die Ecke lag und den Besucher für 30$ pro Nase auf den Berg mit der Siegerstatue zu Ehren Juan José Martínez‘ befördert. Welcher offensichtlich kleinwüchsig war, schaut man sich die Propotionen der Skulptur an. Abseits davon hat er wohl die Tore eines Kornspeichers angesengt und somit Hidalgo seinen ersten Sieg im Unabhängigkeitskrieg ermöglicht.

rote Hütte

Das war mir aber relativ Wurscht, um ehrlich zu sein, so wie vielen anderen Besuchern auch, die einfach nur die schöne Aussicht auf die Stadt genießen wollen.

Rock'n'Roll und Guanajuato

Leider hatte sichs bis zum Abend hin etwas zugezogen, sodass wir keinen schönen Sonnenuntergang über der Stadt hatten, aber nett wars trotzdem.

Sternchen

So kam dann auch die blaue Stunde etwas früher vermutlich und nach und nach gingen hier und da die Lämpchen an, aus denen im Foto dann kleine Sternchen wurden.

Blende zu - Sterne da!

Dann hatten wir aber auch wirklich lang genug da rumgehockt und sind nach einer weiteren Furnicular-Fahrt mit schon plattgelatschten Füßen zurück ins Hotel. Dort erwartete uns direkt um die Ecke noch eine Band aus Estudiantes – also Studenten – von denen meine Kollegen mir schon erzählt hatten.

Die Jungs ziehen sich des abends an wie die stereotypen Conquistadores und bieten dann für die Touristen Führungen durch die Stadt an, während derer sie lustige Lieder trällern und einem die Stadt zeigen. Aufgrund unserer ganztägigen Erkundungswanderung hatten wir da aber irgendwie keinen Bock mehr drauf.

Deswegen gabs nur noch – ebenfalls nebenan- nen Happen zu essen und ne schöne Negra Modelo und dann gings ab inne Koje.

Der Sonntag war dann wie immer als Rückfahrtag reserviert. Dafür mussten wir natürlich das Auto wieder aus dem halb unterirdischen Parkhaus rausholen und durch die Tunnel irgendwie aus der Stadt raus. Das hab ich mal gefilmt, weils irgendwie ziemlich unglaublich ist, wie die ganze Stadt einfach mal untertunnelt ist.

raffiniert

Weiter des Weges gings wieder über den arco norte und so an Tula vorbei, wo sich anscheinend auch Raffinerien für Benzin und / oder Plastik oder Gummi befinden, sodass dort mitten in der grünen Landschaft stinkende, teils Feuer speiende Türme aufragen und es saumäßig nach verbranntem Plastik stinkt.

Puebla schonwieder

Ein paar Stunden danach waren wir wieder daheim und unser letzter Mexiko-Ausflug mit Peter vorbei.

San Carlos

Im Fliegen essen? Pff, kann ich auch! Ich nehme das chicken massala.

Für den 26. stand ein Ausflag zum an der Pazifikküste gelegenen San Carlos an, um dort in der Bucht nach Walen zu gucken, die Myriam ja so gerne sehen mochte und die mich als juvenilen Walexperten inklusive Walbücher mit ausklappbaren Schnitten natürlich auch nicht ganz kalt gelassen haben.

Was passiert eigentlich, wenn Kolibris an Kaffeeblüten naschen?

Überhaupt sind Wale nach den Dinosauriern die zweitcoolste Tierfamilie (stamm? wie auch immer) der Welt und auch meistens ziemlich groß, was sie neben ganz kleinen und toughen Tieren eben auch so cool macht. Und so.

Der tut doch noch!

Fjedstn Fall gings nicht allzu spät nach deftigem, mexikanischem Frühstück – in der Gesellschaft zweier Kolibris – auf zu jenem Trip durchs tiefkalifornische Ödland, wobei etwa 100m vom B&B entfernt dieser einfach zu herrlich verrostete Truck auf der palmengesäumten Sandpiste von Seitenstraße stand, der mich urstübelst an Half Life² erinnert hat.

"mittwochs links abbiegen"

Die Strecke von La Paz aus war dann nicht so sonderlich kompliziert, dem Straßensystem in BC geschuldet. Besser noch als die Anzeige des Navis waren aber die Straßenschilder mit der Aufschrift „Tijuana – 1469 km“.

die saftigen, grünen Weiden Bajas

Aber ich muss sagen, ich kann dieser Landschaft wirklich was abgewinnen. Irgendwie. Obwohl sie eigentlich karg und öd ist.

Set für Terminator 5?

Zum Glück waren keine nackten Terminator Modell ü60 anwesend, die aus glitzernden, silber Miniplaybackshow-Kugeln gestiegen sind. Obwohl, es hätte die Fahrt spannender gemacht.

die erste große Kurve, finanziert durch Drogengeld von 300000kg Kokain

Dafür musste dann die einzige, große Kurve auf der Strecke dienen. Spektakulär!

2012 soll die Nachfrage nach Staub erheblich steigen!

Eine Stunde später kamen wir auch mal durch ein kleines Dörfchen und haben dort eigentlich zum ersten mal das Hollywood-Mexiko gesehen, mit seinen öden Steppen, staubigen, armen, kleinen Siedlungen und generell nicht viel, woran das Herz hängen könnte. Es erweckt irgendwie den Eindruck, als würden sich generell Filmemacher nicht so richtig ins Land hineintrauen. Wenn wir nun schon 1500km fliegen müssen, um mal das zu sehen, was uns in eben erwähnten Terminator-Filmen z.B. versprochen wurde und nicht immer nur grüne Täler, freundliche, farbenfrohe Städtchen im schicken Kolonialstil und generell diesen für die Filmindustrie ein unangenehm angenehmes Bild vom Nachbarland zeichnenden Scheiss.

Das Verkehrsministerium (lol) hilft weiterhin mit nützlichen Hinweisen aus.

Kurz nachdem wir dann auch tatsächlich in Constitución abbiegen mussten gabs wieder dufte Schilder, die einem das Leben erleichtern. Wie z.B. diesen Hinweis „Wenn Sie trinken, fahren Sie nicht“ und der dahinter angebrachte Hinweis auf die nächste Mülltonne. Endlich! Ich musste schon die ganze Zeit zusammenkneifen, bei den ganzen Verpackungen und Plastetütenstückchen in meiner Hosentasche!

Die braucht nur mal neuen Lack, dann isse wie neu!

Die große Enttäuschung folgte auf den Fuß: Es kam keine Mülltonne. 🙁 Dafür etwa 20min. später die ersten Anzeichen, dass man tatsächlich irgendwo in der Nähe eines großeren Gewässers ist. Wir sinds dann doch etwas geduldiger angegangen und mit einem anderen Boot in die Bucht raus.

San Carlos, BC

San Carlos stellte sich als noch weniger raus, als das was uns Gloria angekündigt hatte. Nämlich als drei Eimer Sand und ein paar Betonhütten. Nach einer Rundtour durch dieses hässliche Nest haben wir auch tatsächlich ein kleines Anküngigungsposter für Waltouren an einem geschlossenen Restaurant gesehen und wurden dort von so einem Hausmeister oder sowas an den Käp’n weitervermittelt.

ein gewesenes Seepferdchen

Der lud prompt sein Boot auf den halb durchgerosteten Anhänger und fuhr mit uns zum Pier, wo sich Albatrosse und Möwen wie üblich am Angebot des Gewässers gütlich taten. Nur dass das dort etwas anders aussieht, als bei uns an Nord- und Ostsee.

Eeeeiiineee Insel mit zwei Walen und nem Hauf'n von Delfin' ...

Alsdann brauste uns auch schon die Gischt und das Dröhnen des Außenborders um die Ohren und wir waren auf dem Weg quer durch die Bucht, zu deren „Mund“ zum Atlantik.

Auuuck! Auuuck!

Unterwegs haben wir noch – ganz ecotouristisch – den ein oder anderem Schwarm von schwarzen Vögeln und Pelikanen aufgescheucht und auf ner Boje so ein Seeviech gesehen, dass uns mit lautem Auuckauuck aus seiner Hood vertreiben wollte, dann aber einsehen musste, dass ein Haufen Plastik und Metall mit fünf marinen Trockennasenaffen vielleicht doch überlegen ist.

Mirin' mah mad fishn' skillz, brah?

Ebenso reingepounct sind wir in die Fischparty von einem anderen Vogelschwarm, der ganz gechillt einfach auf ein paar Fischernetzen die Augen nach Fastfood offen hielt.

Abandon ship, brahs!

Ich glaube das allerdings nicht nur, um die Viecher zu trollen, sondern weil dem Käptn gesagt wurde, dass sich dort irgendwo die vereinzelte ballenita, also das „Wälchen“ aufhielte. Gesehen haben wirs dort allerdings nicht.

Ja, es gibt tatsächlich eine langweiligere "Sportart", als Curling!

Deswegen sind wir auch noch bei paar Anglern reingeplatzt und haben ganz ungeniert den Aufenthaltsort des Wälchens erfragen wollen. Die konnten uns aber auch nicht helfen. Haben sich aber bestimmt gefreut, dass vier europäisch/us-amerikanisch aussehende Spackos volle Kanne in ihren Spot gedonnert kamen, um mal hallo zu sagen.

WANTED "Wal" dead or alive

An der Öffnung der Bucht hatten wir auch kein Glück mit irgendwelchen Walfontänen oder Flossen oder springenden Wälchens. Lediglich ein Walfängerdorf für japanische Walfangbote gabs am Ufer und nebenein das Skelett eines im letzten Jahr gestrandeten Blauwals, von dem ich mal nonchalant ein Panorama geschossen hab.

Myriams Trophäenkammer kann sich durchaus mit der des Predators messen!

Ein paar hundert Meter weiter an der Küste der Halbinsel entlang gab es dann auch noch ein ausgestorben wirkendes Fischerdorf an dessen Strand die Kieferknochen eines Blauwals ästhetisch mit den Schädeln zweier Grauwale angerichtet waren.

schicke Tapete immerhin

Auf dem Weg nach City 17 Etwas weiter vom Boot entfernt fand sich diese Hütte.

physikalisch korrekt eingestürzt

Headcrabs gab es zum Glück keine. Ich hätte auch mein Brecheisen nicht dabeigehabt. Btw. jemand sollte dort mal einen Film drehen.

Kater

Zwischen den Walknochen schlenderte allerdings ein hübscher Kater herum. Was auch immer der dort so treibt.

Walception

Und irgendwer hatte in die Augenhöhle des Grauwalschädels, der auf die Kieferknochen des Blauwals gebettet war, noch einen kleineren Schädel gelegt. Vielleicht von einem Delfin oder so. Wahrscheinlich wars dieser DiCaprio. Dem würde ich alles zutrauen!

José! Räum deinen Strand auf!!

Da’s langsam dunkler wurde und haben wir unseren kleinen Landgang nach der kleinen Runde auch beendet und uns etwas enttäuscht Richtung Steg aufgemacht.

Sittin' on the deck of the boat, wastin' tiiihihihihiiiime ...

Aber wir wurden doch noch von ein paar ballenitas überrascht. Die zählen für Myriam allerdings nicht zu den Walen. Weil sie zu klein sind.

Nessie!

Ich fands super. Unser Steuermann hat nämlich eingelenkt und die Viechter gebufft. Das haben die sich nicht gefallen lassen und sind einfach mal mit unserem Boot um die Wette geracet.

Um das gut festhalten zu können, lag ich letztlich bäuchlings auf der Spitze des Bootes, mit der Kamera (die alles andere als wasserfest ist, weil fürs Studio gedacht) vielleicht 1m-1,50m vom Wasser entfernt und hab versucht bei meiner freshen Planking-Aktion, die mir einige blaue Flecke und Muskelkater einbrachte, nicht mal eben ein paar Tausend € zu vernichten. Irgendwie erinnert mich das ganze im Nachhinein an diese fürchterlichen Fernsehwerbungen aus den 90ern, mit diesen total beschissen animierten Silber-Definen, die auch noch richtig behindert in irgendwelche LSD-Environments reingerendert waren.

Split-tone-Sonnenuntergang

Als die verspielten Dinger dann aber nach ein paar Runden auch keinen Bock mehr hatten, sind wir letztlich doch zurückgebrettert, im merkwürdig durch die Wolken gefilterten Sonnenuntergangslicht und haben nochmal die rumchillenden Vögel durch die Gegend gescheucht.

trolling the trolls

Die sollen ma lieber arbeiten gehen!

Sandbank mit Seelöwen oder so ... und Berge

Aufgrunddessen, dass inzwischen die Ebbe eingesetzt hatte, mussten wir uns dann alle nach vorne setzen, damit das Boot nicht so weit aus dem Wasser steigt und der Motor nicht irgendwo im Kies und Sand rumwühlt.

Fischer

… haben noch ein paar zurückkehrende Fischer gesehen …

Blick 1

… haben noch ein …

Blick 2

… oder zwei Blicke auf die hinter uns gelassene Bucht geworfen und uns dann ein bißchen enttäuscht keine Wale gesehen zu haben direkt auf den mehrstündigen Weg zurück nach La Paz gemacht.

Verrrdammte Mongokarre, Jungö!

So waren wir dann vielleicht 20min. unterwegs, bis unter der Motorhaube des kackengeilen Miet-Renaults auf einmal Dampf hervorstieg, die Karre komisch brummte und dann den Geist aufgab.

I am sun. And uhhh, oh yeah: fuck you guys!

Es stellte sich heraus de manera misteriosa war das Kühlwasser verschwunden und ganz unerklärlich zu Dampf geworden. Okay, hat man schon öfters mal am Autobahnrand gesehen, dass sich eine überhitzte Karre abkühlen und neu aufgefüllt werden musste. Haben wir also unsere mittags glücklicherweise noch erworbenen restlichen paar Liter Wasser in den beim Öffnen wie ein Teekessel fiependen Tank gegossen und uns erhofft, somit weiterfahren zu können.

Funkturm

Pustekuchen! Der Motor wollte partout nicht mehr anspringen. Standen wir also da, irgendwo im unbekannten nirgendwo, 1km hinter dem Hinweisschild für die dort heimische Klapperschlangenart, die Sonne gerade untergegangen und haben versucht, dem mexikanischen Mietwagensupport klarzumachen, dass wir keine Lust haben, dort zu übernachten.

Sternchens

Das ist aber gar keine so leichte Aufgabe, wenn sich das Frollein am anderen Ende so blöde anstellt, wie die Tante, die unglücklicherweise unseren Anruf entgegennahm. Ganz mexikotypisch kamen so Fragen wie „Rufen Sie vom Festnetz an?“ und ähnliche Gehirnfürze, bei denen man einfach durch den Hörer greifen und dem Gegenüber ordentlich die Locken waschen will.

Tatsächlich hat sie nach einigen Minuten begriffen, dass wir nicht cocktailschlürfend in der Hotellobby in La Paz sitzen und „nur mal so“ anrufen, sondern dass die fucking Karre im Eimer ist, das Kühlwasser verliert und nicht mehr angeht und wir gerne noch diese Nacht in das einige Stunden entfernte La Paz zurückwöllten. Mit dem Hinweis „sie würde mal sehen, was man da machen kann“ ließ sie uns dann vorerst einfach mal dort sitzen, anstatt evtl. anzugeben wie lange ein Abschleppwagen aus Constitución zu uns brauchen würde, dass wir dort vielleicht erstmal was zu Trinken und zu Essen und evtl. eine Taxifahrt bekommen könnten.

Schon etwas gestresst und verzweifelt haben wir dann vorsichtshalber noch im Hotel angerufen, um von Gloria als Einheimische und Mexiko-Sachverständige Ratschlag einzuholen. Die beruhigte uns erstmal, die Gegend sei ziemlich sicher und wenn eines der vorbeikommenden Autos anhalten würde, dann nur um sich zu erbarmen und uns zu helfen. Ebenso würde sie nochmal bei dieser beknackten Autovermietung anrufen und nach dem Status fragen. Tatsächlich meldete sich Europcar etwa 20min. später auch und wir bekamen gesagt, dass sich ein Techniker mit einem zweiten Auto von Loretto aus zu uns auf den Weg machen würde. Da wir damit natürlich nicht allzu viel anfangen konnten, baten wir dementsprechend noch um Auskunft wie weit das weg sei und wie lange es dauern würde. In etwa 2-3h. Juchhei! Was ein Service!

Aber immerhin war das schonmal ne Hausnummer. Damit die Zeit nicht ganz so langsam vergeht, hat uns Matthias in der Wartezeit die Hälfte des 700-Seiten-Wälzers „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ nacherzählt, den er kürzlich gelesen hatte und ich hatte zum Glück mein Gorillapod dabei und bin damit dann ein wenig ums Auto herum die in der beinah ungestörten Dunkelheit gut sichtbaren Sterne fotografieren gegangen.

Sternchen mit Wolken

Irgendwann war da aber auch die Luft raus und ich bin lieber ins das inzwischen von innen komplett beschlagene Auto gestiegen, das für die Vorbeifahrenden wie etwas aus einer Folge Akte-X ausgesehen haben muss. Matthias hatte es wie gesagt ungefähr bis zur Hälfte seiner absurden Geschichte geschafft, die ein Mix aus Ocean’s-Eleven, Catch Me If You Can und Per Anhalter durch die Galaxis gewesen sein muss, als nach 2,5h tatsächlich ein Auto anhielt und zu unserem Verdruss jemand mit einer hellen Taschenlampe durch die beschlagenen Scheiben leuchtete.

komplett vernebelt und obfuskiert

Tatsächlich war es der angekündigte Techniker, der zur Beruhigung aller direkt seinen Europcar-Ausweis ins gerade geöffnete Seitenfenster hielt. Überraschenderweise hatte er, genau wie am Telefon angekündigt, wirklich nur „ein anderes Auto“ dabei. Und war allein. Nungut, soll nicht unsere Sorge sein, dachten wir, denn wir würden ja mit dem mitgebrachten Auto nach La Paz fahren und er würde sich mit dem Renault rumschlagen können. Erklärten wir ihm also, dass das Auto Kühlwasser verliert und wir bereits unser restliches Wasser ohne Erfolg in den Kühlkreislauf gekippt haben. Für Mexiko ungewöhnlich schnell hat er unseren Vertrag auf das andere Auto geändert und wir konnten losfahren. Tatsächlich sprang durch seine Jesushände der bei uns noch streikende Renault sogar wieder an.

der gestrandete Mietwagen

Kaum einen Kilometer weit gekommen, setzte er den Warnblinker und zog an den gegenüberliegenden Straßenrand. Wir, genervt, mit ihm. Er hatte festgestellt, dass das Auto kein Kühlwasser hat und der Motor streikt und fragte uns, ob wir Wasser dabei hätten. Nachdem ich ihm den bisherigen Verlauf der Ereignisse zum dritten Mal geschildet hatte und er wohl auch geschnackelt hat, dass wir nicht unter unseren Pullovern noch jeder einen Sixer rumschmuggeln, fragte er grade uns, die wir inzwischen für drei Stunden im Dunkeln dort gestrandet waren, ob wir nicht losfahren, Wasser holen und zurückkommen könnten.

In einer moralischen Zwickmühle angelangt:

  • wir sind Kunden und keine Servicetechniker
  • es ist verdammt nochmal Europcars Verantwortung, was ihre Servicetechniker so treiben
  • der verdammte Mietwagen hätte uns längst bis nach La Paz bringen sollen
  • wir haben noch beinah die gesamte Fahrt vor uns
  • nach dem stundenlangen Warten haben wir Hunger und Durst
  • wir haben bereits am Telefon erzählt was mit dem Wagen nicht stimmt

Andererseits:

  • wir wollen ja auch nicht, dass dem Trottel das gleiche passiert

Haben wir zugestimmt, in dem von ihm beschriebenen Ort „ein Dörfchen, 5min. entfernt“ nach Wasser zu gucken, es ihm zu bringen und dann die Fliege zu machen. Also ging die Fahrt weiter. Und weiter und weiter, an diversen Dörfern ohne jeglichen Anschein irgendeines Ladens vorbei, bis wir kurz vor Constitución nochmal bei der Service-Uschi angerufen haben, um ihr abermals zu erklären was gerade passiert. Die stellte sich wieder seltendämlich an.

Ob sie denn mal den Servicetechniker sprechen könnte. Ja, da müsse sie bei ihm anrufen, weil wir seit 30min. einen Laden zum Wasserkaufen für den Doofkopp suchen. Wir sollen ihm doch einfach mal das Telefon reichen. Sehr gerne, nur steht er ungefähr 25km weiter Richtung San Carlos. Achso und was wäre denn das Problem? Dass er ohne Wasser mit leerem Kühlwasserbehälter irgendwo im Nirgendwo stünde und vielleicht einen Kollegen bräuchte, der ihm aus der Patsche hilft, weil wir verdammichnochmal zurück nach La Paz müssen. Ahja, so wäre das also. Mal schauen was sie da machen könne. Ob sie nicht vielleicht seine Handy-Nr. hätte, fragten wir. Na sie würde da mal gucken.

Dumme Trine. In Constitución angekommen haben wir vorsichtshalber nochmal den Tank vollgemacht, um nicht damit noch in Schwierigkeiten zu geraten und haben gefragt, ob nicht vielleicht jemand von der Tanke dem armen, aber leider etwas naiven Kerl helfen könne, der nun dort rumsteht. Ja, das ginge schon, sie könnten einfach so einen 20l-Wasserspenderbehälter vorbeibringen. Aber sie bräuchten von uns Geld fürs Benzin usw. *trollface* Da wars dann mit unserer Geduld entgültig zu Ende, wir haben uns gesagt „Scheiss auf diese Scheisse“, sind nach La Paz abgedüst, Matthias hat das komplette Buch auf der Fahrt zu Ende erzählt, es gab noch ein-zwei Beruhigungsbierchen im Palmenhof und dann gings geschlaucht in die Koje.

Dienstag, wiedermal gestrandet

Marihuana gedeit in Mexiko zu Rekordhöhen

Gestern waren wir mal wieder ein wenig hier im Fraccionamente gestrandet, weil Mutti det Auto brauchte, um auf Arbeit zu fahren. Haben wir also die Chance genutzt und haben uns hier nochmal bissel umgeguckt. Ich muss euch ja auch ma bissel zeigen wie das hier aussieht und was hier teils so für Paläste stehen. Wobei die Paläste gestern schon/noch im Schatten lagen und ich deswegen noch keine Fotos gemacht hab davon. Aber von dem orange blühenden Baum hier, 30m von der Haustür entfernt. Ein Stückle weiter hatte jemand sonen Baum mit ungefähr honigmelonengroßen Früchten drin, die teilweise so dick geworden sind, dass sie schon um die Äste wuchsen, die sie trugen.

ein beliebtes Hobby: Klöße in Bäume werfen

Auf manchen Grundstücken hier werden ja auch neue Burgen gebaut, was entweder derart funktioniert, dass 30 Leute Backstein- und Gasbeton-Mauern hochziehen (was ja eigentlich cool ist, wenn mehr Leute dran arbeiten, so von wegen Geselligkeit) oder so, dass einfach ein riesen Klotz aus Beton gegossen wird und sich dann ein paar Leute mit Hämmern hinsetzen und den „Feinschliff“ machen. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen was das für ne Knochenarbeit ist, mit soner Art Maurerhammer irgendwelche Sachen in Beton zu hauen. Aber immerhin haben sie hier eine lustige Erfindung, die sie vor der Hitze und der Sonne den ganzen Tag schützt. Sie bauen sich kleine Hütten aus Gerüst und Pappschachteln.

das typische Haus in Atlixco

Wobei natürlich reiche Leute eine spezielle Kammer für ihre Handwerker haben, die sich mit 1m² leicht zufrieden geben, lediglich ab und zu gegossen werden müssen und mindestens 2h Sonne pro Tag brauchen.

das typische Handwerker Terrarium, in dem sich dieser wohlfühlt

Achtung, lila Baum!

mal wiedern lila Baum

Recht effizient markiert ist auch die eine Baustelle hier auf der Straße, wobei einfach die Steine, die sonst in der Erde stecken, mit weißer Farbe übergossen und als Warnpylonen hingestellt wurden.

Effizienz @ it's best

Auch Bäume haben einem gewissen Erscheinungsbild zu entsprechen. Dem eines Igels vermutlich.

abrasierter Baum

Die Straße runter mal wieder ein Popo zu sehen.

shoop da whoop!

Und ne alte VW-Karre, sicherlich von einem der Gärtner oder Handwerker, zu geil. Vorallem wenn drumrum dicke Chevies oder BMWs stehen.

der war wohl im ... Golfkrieg *badumm zischhh*

Weiter Richtung Eingang das „englische Haus“.

wegen Budgetkürzungen muss Harry Potter 7,5 leider in Mexiko gedreht werden

Einfach farblich ganz nett mit der Bananenkarre fand ich das hier.

rechts in Folie eingepackt: das Golfcart

Nach dem hatten wir langsam keinen Bock mehr, in der Sonne rumzuspatzieren und haben uns Richtung Golfplatz geschlagen, der ja die Mitte des Ortes bildet, um uns dann darüber wieder nach Hause zu schlagen. Komischerweise hing dort Werbung für Stihl. Komisch, weil sich das hier doch eh kein Schwein leisten kann. Denn Schweine verdienen hier nicht viel.

Baum mit Stihl

Etwas weiter, das Duell der Giganten. Caddy gegen Trekker Trecker.

wer sich keinen Caddy leisten kann, fährt halt so zum Golfen

Die eh schon schmalen Gehwege werden hier vielerorts von den oktopodenartigen Wurzeln der Bäume zurückgefordert.

die Ents schlängeln sich langsam - sehr langsam - voran

Zum ersten mal konnten wir beobachten, wie neuer Golfrasen als Kacheln verlegt wird.

gemeinschaftlich Golfrasen verlegen ... muss Spaß machen, NOT

Auf der letzten Etappe unserer Runde durchs Fracc nochmal lila Baum mit der willkommenen Abkühlung durch verwehten Rasensprenger-Nebel.

hinter der nächsten Ecke: Lothlorien (aber auch nur wenn man Peyotl gegessen hat)

Das Lager für die Rasenkacheln ist auch eher schmucklos, abers funktioniert ja! Ziemlich lustig anzusehen waren die drei Mexikaner auf extrabreiten Rasentraktoren, die in der Gegend da ihre Pirouetten drehten, alle irgendwie so halbwegs synchron, wie ein Ballett aus Rasentraktoren.

damn, schonwieder'n Ohrwurm von der Tetrismelodie

Zurück daheem waren noch die Haushälterin und ihre Tochter am Machen, die ein paar Putzlappen zum trockenen aufgehängt hatten. Sieht man bei uns jetzt auch nicht jeden Tag.

das Transformers-Putzlappen-Fan-set

Durch das Wischen der Terrasse kam allerleih Krabbelviech zutage.

hat keine Freunde: Assel

Abends wollt ich dann eigentlich nochmal Richtung Clubhaus, um von deren höher gelegener Terrasse evtl. den Sonnenuntergang oder so zu fotografieren, allerdings versperrte uns ein extrastarker Rasensprenger den Weg und so sind wir dann lieber nochma mit in die Stadt gefahren, zum Dienstagsmarkt.

es ist echt immer ganz schön was los in Atlixco

Neben zich Ständen voller Gemüse stand an einem der  Eingänge so’n Drahtherz.

kann man ja immer mal gebrachen, so'n zweites Herz

Sieht jetzt etwas wüst aus, aber eigentlich war der Markt ja auch schon eher vorbei. Geht vermutlich nur bis Sonnenuntergang.

aufm Gemüsemarkt is bei denen echt Action

Irgendwer hatte nen großen Truck da stehen, kluge Sache.

Johnny wollt ooch ma aufn Gemüsemarkt

Ah und man sollte sich hier keine Cola bestellen, wenn der Kellner nicht grade touri-getestet ist, denn Cola heißt „Schwanz“. Also najagut, es sei denn, es ist einem danach. Ansonsten siempre ein „Coca“ davorpacken.

diese Sprache wird auf der ganzen Welt gesprochen

Hin und wieder fanden sich neben den ganzen Ständen auch kleine Friseurlädchen in den Häusern, die allesamt ganz gut besucht waren.

wieder in: die Tonsur

Wie gesagt, war der Markt vermutlich ab Sonnenuntergang so ziemlich vorbei und die meisten holten auch schon ihre Planen ein und bauten ihre Stände ab. Wie heiß das tagsüber unter dieser Planenstadt sein muss, kann ich mir nur grob ausmalen.

weiße Tüten unten im Bild? Koks!

In einem Teil dieses ganzen Straßenzugs, der Dienstag zum Markt wird, gabs so ziemlich ausschließlich Klamotten. Neben diversen Schuhständen und zich Kleidern und Tops fanden sich auch ab und zu Fußballshirts. Anscheinend hat da VW irgendwie die Finger mit im Spiel 😀

Fußballshirts

Waren wir wohl zu spät dran, beim Tacostand.

Tacos de Carnitas, yeah man!

Hin und wiedern Stand einfach nur mit buntem Plastik-Kitsch darf natürlich auch nich fehlen.

" Candy " !!

Die Mannequins sind hier ähnlich eigenartig wie in Miami. Nur in eine andere Richtung. Eben der lokalen Physiologie angepasst.

Popo, ausnahmsweise bekleidet

Was es jetzt mit dieser Symbolik auf sich hat, haben wir noch nicht herausgefunden. Auf jeden Fall gibts dort mindestens zwei dieser Läden.

Apotheker des Vertrauens

Zum Ausgang des Marktes hin fand sich etwas gehaltvollere Kost.

Hochzeitstorte, Modell: Empire State Building

Und à propos Kost, wohl ein gefundenes Fressen für Urheberrechtsanwälte:

auch Peter Banning genannt

Da’s auf dem Markt an manchen Ständen sone rot bedingsten Burritos gab, hab ich mir dann aus Bodega auch mal so’n Brötchen mitgenommen. Spoiler: Hat allerdings einfach nur bissel zuckrig geschmeckt.

Chilibrötchen mit Zucker, schmackhaft

Ja und außerdem wird dort in den Supermärkten wirklich krass dieses Klischee des gegelten Machotypen bedient. Ich dachte schon, ich hätte den größten Bottich Haarschmiere in der Hand, der mit satten 1700g zu Buche schlug, aber weit gefehlt.

Wird man gleich erschossen, wenn man das im Handgepäck mitnimmt?

Nungut und das wars eigentlich für gestern. Abermals wurden nur ein wenig die lokalen Biervorräte dezimiert, in der Statistik bleibt alles beim Alten. Das aber auch, weils in der Bodega nur zwei Biersorten gibt, die wir noch nicht hatten und die sehen beide nach widerlichem Billigshice aus.