Archiv für den Monat: April 2012

Die letzten Tage MX

leckah leckah Döner-Ei!

Unsere letzten zwei richtigen Tage in México war dann eigentlich nicht mehr viel los, wir haben noch ein bißchen in Atlixco gechillt, die Sonne und Eier mit Chilorio genossen und uns ausgiebig von den Kätzchens verabschiedet.

Taco im Schützengraben

Natürlich haben wir auch von den geneigten Besuchern noch das ein oder andere Bussi und so ausgerichtet!

Krabbeltaco

Draußen wurde gegenüber von Sandras und Kays (ehemaligem) Haus noch ein neues Haus angefangen.

der wichtigste Teil steht schon

Taco im Abendlicht

Lagebesprechung

An unserem letzten Abend sind wir nochmal nach Puebla gefahren.

Wolke der Verdammnis

Um dort spontan mit Nachbarn und Freunden noch ein letztes mal beim Argentinier zu speisen. Auf dem Hinweg überschattete allerdings die ganze Zeit diese obige Wolke die Stadt, was zumindest mich ein bißchen in Sorge versetzt hat. Hätte ja sein können, dass jemand Puebla in die Luft gejagt hat.

Steeeeaaak!!

Und wenn die Argentinier für eines bekannt sind, dann natürlich für ihr ausladendes Fleischangebot. Dementsprechend wurden von allen bis auf Vegetarier Daniel und seine sich solidarisch zeigende Caro ein paar saftige Steaks verdrückt. In meinem Fall war es wieder das 500g „Ojo de ribeye“, das zart und relativ unmarmoriert daherkommt.

Zu Ende des Abends mussten wir uns – eine Träne wegdrückend – von allen verabschieden, da ja unser Flug am nächsten Tag ging.

Geradardingst

Deswegen wurden wir am späten Vormittag vom Shuttle abgeholt, das mit uns nach D.F. zum Flughafen brausen sollte. Interessanterweise sind wir grade zu dieser allerletzten Gelegenheit zum ersten mal, nach 7 Monaten, in eine der oft versprochenen und nie vorhandenen Radar-Verkehrskontrollen geraten. Sicher, vom Militär wird man öfter mal durch irgendwelche Kontrollen für Drogen oder anscheinend auch irgendwelchen Pflanzenschmuggel (Baja California) durchgewunken, aber so eine echte Geschwindigkeitskontrolle hatten wir bis dato noch nicht gesehen.

Natürlich waren wir etwas schneller auf der Atlixco-Puebla-Cuota unterwegs, als die erlaubten 100km/h, wir wollten ja auch in aller Ruhe unseren Flug bekommen, dementsprechend wurden wir dann auch rausgezogen und abgefertigt. Der Fahrer zeigte sich ganz überrascht gegenüber dem freundlich gelangweilten Polizisten, als dieser ihm erklärte, er sei ungefähr 120km/h gefahren: „Ay, ¡caray!“ und nach ein paar Minuten durften wir auch weiter.

Flügel mit Mond

Eine angestrengte Fahrt und einige Verwirrung über das richtige Terminal später, saßen wir im Flieger. Das Problem war nämlich zunächst, dass unser Flug mit Air France gebucht war, die vom Terminal 1 des nicht gerade kleinen Benito Juárez abfliegen, die tatsächliche Fluggesellschaft aber Aero México war, an die das sozusagen outgesourced wurde und die fliegen wiederum von bestimmt 15-20 Fuß-min. entfernten Terminal 2. Das konnte aber noch schnell geklärt werden, sodass wir noch rechtzeitig in die Flugbüchse gestiegen sind.

Sonnenaufgang vor/über Frankreich

Jene hatte unglücklicherweise keine Kopflehnen und der Sitz vor Myriam war auch noch kaputt, sodass er sich immer nach hinten neigte, wenn die Dame vor ihr zappelte. Und die zappelte und beschwerte sich jede Menge. Ein richtiger Stewardessen-Liebling war sie. Das machte es nicht gerade leichter, bei all dem Lärm und Gewackel ein Auge zuzudrücken, aber zum Glück haben wirs trotzdem irgendwie hinbekommen.

Selber retardé!

Mexikanisch gemütlich kamen wir mit einer guten Stunde Verspätung gegen 9:00 Uhr am Charles-de-Gaulle („Tscharls de Gol“) an, was uns einen kleinen Ausdauerlauf durch die Hallen des internationalen Terminals abnötigte, denn unser nächster Flug sollte ja schon 10:20 Uhr gehen und wir mussten ja nochmal durch die Sicherheitskontrollen und solche Späßchen. Schläfrig, gestresst und verschwitzt standen wir 10:00 Uhr vor dem französischen Sicherheitsbeamten, der sich durch nichts aus der Ruhe bringen ließ, vorallem nicht durch die sich kein bißchen bewegende Menschenschlange an seinem Sicherheitsschalter (oder den umliegenden was das betrifft) und durften noch jedes letzte Kabel, Plastikfitzel und lose Fädchen aus unseren Taschen herauskramern und in diese Plastikschalen zum Rönchen hineinlegen, während er leis in sich hinein grinste und meine Frage, ob er sich evtl. ein wenig kooperativer zeigen könnte, da uns ja nicht mehr viel Zeit blieb nur mit einem abfälligem Lächeln verneinte.

Mit bester Laune und wenigen verbleibenden Minuten fürs Boarding kamen wir dann also endlich zerzaust und nur halb wieder richtig angezogen auf der anderen Seite der allmächtigen Flughafen-Security wieder raus, konnten aber erleichtert feststellen, dass unser Gate direkt vor unserer Nase lag und dazu noch, was weniger erfreulich war, dass wir uns den ganzen Stress umsonst gegeben hatten, weil der Abflug eine gute halbe Stunde Verspätung haben würde. Der blitzgewitter-artige Wutausbruch meinerseits war zu diesem Zeitpunkt leider nicht zu vermeiden gewesen.

Naja, aber dann wars ja auch nicht mehr lang und wir sind voller Vorfreude in Tegel gelandet, wurden von Peter (Myriams Papa) nach Haus gefahren und konnten dort des späten Nachmittags bei bestem Wetter noch mit Myriams Schwester und deren Freundin ein paar ausgewählte, deutsche Bierchen genießen.

Und damit endet das Blog nun, wir sind wieder in DE und haben wundervolle 7 Monate verbracht, tolle Leute kennengelernt, leider auch tolle Menschen dahinscheiden sehen und haben eine Menge richtig schöne Orte gesehen. Irgendwann in der mittleren bis fernen Zukunft werden wir sicherlich noch einmal nach Mexiko zurückkehren, aber jetzt geht es erstmal zurück in den Alltag hier und dann in den Rest der Welt.

Bueno, ¡espero que nos vemos muy pronto y les agradezco su hospitalidad, sinceredad y amistad! 🙂

Mexico D.F.

So, einer der letzten Posts unseres Mexikoaufenhalts wird nun mal nicht von dem üblichen Autor geschrieben — die Fotos sind natürlich trotzdem von Jacob geknipst und bearbeitet. Der Grund ist wohl, dass ich Jacob schon überreden musste, dass wir, bevor es wieder nach Deutschland geht, noch unbedingt in die Hauptstadt México, D.F., müssen. Also sind wir noch mit Korni und Mandy für drei Tage dort hin.

Busbahnhof

Nach unseren schlechten Erfahrungen mit der Polizei in Acapulco und da diese in DF noch schlimmer sein soll, sind wir lieber mit dem Bus in die Stadt rein gefahren. So sind wir gegen Mittag am Busbahnhof angekommen und mit der Metro direkt ins Zentrum, wo unser Hotel war. Für mich war es sehr schön mal wieder in einer Großstadt mit einem U-Bahnsystem zu sein. Trotz der unglaublich hohen Zahl an Einwohnern, wirkt die Stadt sehr grün, besonders im Vergleich zu Puebla. Nach einem Fußmarsch durch die unterirdische Bücherladenmeile, die zwei Metrostationen verbindet, sind wir am Zócalo gegenüber der Kathedrale raus gekommen. Nur noch einmal um die Kathedrale und an Marktständen vorbei und schon waren wir in unserem Hotel.

Kathedrale

Zigarettenfernseher

Nachdem wir eingecheckt und unsere Sachen abgelegt haben, sind wir los, um den Stadtkern zu erkunden. Dabei sind wir in einer Fußgängerzone gelandet, die auch von solchen gut gefüllt war. Der Hauptgeschäftszweig in der Zone sind wohl die Juweliere, von denen es zumindest am Anfang der Straße einen neben dem anderen gibt. Gut zu sehen, der Torre Latinoamerica, das ehemals höchste Gebäude Mexikos und erstes Hochhaus Lateinamericas. Ein Abstecher auf die Aussichtsplatform hätte sich bei dem diesigen Wetter weniger gelohnt.

Joyería

Torre Latinoamerica

Wir sind bis zum Palacio de Bellas Artes gelaufen und haben auf Anraten meines Reiseführers auch mal in die Eingangshalle geguckt. Mit schon leicht ermüdeten Füßen haben wir uns wieder Richtung Zócalo gemacht.

Palacio de Bellas Artes

Diesen Hamonipan-Spielern sind wir öfter in der Statd begegenet; alle in diesen hübschen Uniformen und interessanterweise mit Instrumenten, die in Berlin gebaut wurden. Meiner Meinung nach, könnten viele ihr Spiel noch verbessern, aber anscheinend gibt es doch Passanten, die ein paar Peso über haben. (die Geschichte wie die Drehorgeln nach D.F. gekommen sind, Anm. von Jacob)

Berliner Harmonipan

Eine Seite des Zócalos wird durch den Nationalpalast begrenzt, wo ich unbedingt noch rein wollte und die anderen auch von überzeugen konnte, dass man den gesehen haben sollte, wenn man schonmal in D.F. ist.  Schon zu Moctezumas Zeiten standen hier Herrscherhäuser, die dann, wie schon so oft gesehen, von Cortés zerstört wurden, um die eigenen Gebäude darüber zu errichten. Heute sind die Wände der großen Treppe und der Gallerie im ersten Stock mit Wandgemälden von Diego Rivera übersäht, die mehr oder weniger die Geschichte Mexikos erzählen und wie Rivera die Zukunft sieht. In den Räumen selbst darf man leider nicht fotografieren, weshalb wir keinen Sitzungssaal, Andenken an Nationalheld Benito Juárez, der selbst noch dort gewohnt hat oder den coolen mit Polstermöbeln ausgestatteten Fahrstuhl hier zeigen können. In das Gebäude rein darf man nur nach einem gründlichen Sicherheitscheck. (der auch beinhaltet, dass man seine Sonnenbrille für die Zeit des Besuchs abzulegen hat, Anm. von Jacob)

Neben dem Palacio Nacional

Konquisition und Revolution über der Haupttreppe

Die Conquistadores sind von Rivera sehr hässlich dargestellt, wie besonders der grünhäutige, bucklige hier rechts im Bild.

hässliche Conquistadores

hässliche Conquistadores

Im gleichen Bild ist auch Malinche, die Hernán Cortés nicht nur als Dolmetscherin diente und heute noch als Sinnbild der Verräterin gilt. Das gemeinsame, blauäugige Kind trägt sie auf dem Rücken.

Verräterkind

Keine Lust mehr auf weiteres Sightseeing entschieden wir uns nach kurzem Stopp im Hotel, etwas Essen zu gehen. Wir hatten noch eine kleine Abkürzung zu unserem Hotel gefunden, die durch eine, ich nenn es mal „katholische Mall,“ führt, wo man von Kerzen bis Statuen von Heiligen alles erstehen kann, was das Herz begehrt. Auch dieser überlebensgroßen Statue vom alten Pabst Juan Pablo II kann man hier begegnen.

Juan Pablo II alias Johannes Paul II

Eigentlich nur üblich für die Regenzeit sind wir auf dem Weg zum Restaurant von einem starken Regenschauer überrascht worden, der uns doch dazu zwang uns kurz unterzustellen. Zum ersten Mal für uns in Mexiko haben wir dann auch Hagel miterlebt, der sogar liegen geblieben ist. Die mit Eis bedeckten Straßen müssen für die Mexikaner, die sonst nur Schnee aus der Ferne auf den Vulkanen sehen, was Besonderes gewesen sein. Sie haben sich dann auch mit „Schneebällen“ beworfen und Figuren wie Schildkröten aus dem Hagel gebaut. Leider haben wir auch hier keine Fotos. Zum Abschluss des Tages haben sich Jacob und Korni noch je ein kleines Fläschchen Bier gegönnt.

kleines Bier zum Abschluss des Tages

Das wohl bekannteste und meist besuchte Museum in DF ist das Museo Nacional de Antropología, was auch wir uns nicht entgehen lassen konnten. Da wir gehört haben, dass man dort auch mehrere Tage verbringen kann, haben wir den gesamten Sonntag dafür eingeplant. So sind wir wieder in die Metro gestiegen, die übrigens pro Fahrt nur drei Peso (~17,5 ct) kostet, und ab zum Chapultepec-Park, in dem sich das Museum befindet. Am Wochenende treffen sich dort anscheinend so einige Mexikaner und es werden mal wieder interessante Dinge angeboten, wie Leinen zum Anbinden der Kinder und lustige Windräder.

Bosque de Chapultepec I

Bosque de Chapultepec II

Kinderleinen

Leinenkind

Tretboote in Chapultepec

Windrad-Korni

Eingang zum Museo Nacional de Antropología

Kunst vorm Museum

Innenhof

Das Museum ist in mehrere Bereiche eingeteilt. Nach einer Einführung in die Anthropologie im Allgemeinen und die Bevölkerung von Amerika, ist jeder einer größeren Kultur bzw. Epoche gewidmet.

Schädel

viel natürlicher in Fötushaltung

Die Wand, auf der sich die Bilder der Gesichter bei Vorbeilaufen in die zur Form passende Schädel verwandeln, fand ich sehr cool.

Wackelbilder

Häschen

Abteilung Teotihuacán

Hochlandlandschaft Teotihuacáns

Tempel in Teotihuacán

Als ich dieses Modell von Teotihuacán gesehen hab, war ich doch überrascht, wie wenig der archäologischen Stätte wir gesehen hatten, als wir letztes Jahr im März dort waren. Damals waren wir ja eigentlich nur im Bereich der beiden großen Pyramiden rechts… bei der Hitze damals hatte man auch nicht wirklich Lust bis zur anderen Seite zu latschen.

Modellübersicht von Teotihuacán

im Saal der Toltecen und deren Epoche

Opferteller

Sala Mexica

Inspiration zu Madonnas Korsett

Modell und Bild vermitteln eine Vorstellung davon, wie Tenochtitlan aussah bevor Cortés kam. Wenn man bedenkt, dass der See heute fast vollständig verschwunden ist und anstelle dessen D.F. liegt, ist es kein Wunder, dass man in der Stadt öfter mal Gebäude sieht, die leicht schief sind, da eingesunken.

Modell Tenochtitlans

Eine der Hauptattraktionen ist wohl der Sonnenstein, der live größer war, als ich mir vorher vorgestellt hatte.

Sonnenstein

Cuatlicue, Erdgöttin des Lebens und des Todes

Monte Albán

Culturas de Oaxaca (?)

olmekischer Dickkopf

Insgesamt konnten wir einige Figuren sehen, die sitzend oder sogar liegend dargestellt wurden, was die Kulturen relaxter wirken lässt. Besonders lustig fanden wir diesen dynamisch sitzenden Kämpfer.

Luchador Olmeca

Tatsächlich hätten wir wohl sehr viel mehr Zeit im Museum verbringen können, aber irgendwann hatten wir dann doch genug. Auf dem Rückweg durch den Park hab ich noch eine lila farbene Zuckerwatte bekommen 🙂 Wie am Vortag hat es gegen Nachmittag wieder angefangen zu regnen, was die Metro noch voller werden lassen hat, als unbedingt nötig.

Metrofahrt wie zu Zeiten des Berliner S-Bahn-Chaos

Flagge auf dem Zócalo in der Dämmerung

Da der im Hotelzimmer vorhandene Kühleimer zu klein war für die 1,2-Liter-Flaschen, hat Korni kurzerhand diesen Mülleimer umfunktioniert.

Kühleimer

vorm Museo Nacional de Arte

Zur Feier unseres letzten Abends in D.F. und gleichzeitig Korni und Mandys letzter Abend in Mexiko, haben die beiden uns in das von meinem Reiseführer empfohlene Restaurant Los Girasoles eingeladen. Danke nochmal! Und es war wirklich sehr lecker dort.

lila Reiter

Für den letzten Tag hatten wir uns überlegt, in ein Viertel am Stadtrand zu fahren, was angeblich Dank der Kanäle noch am ehesten dem alten Tenochtitlan ähneln soll. Auf dem Weg über den Zócalo zur Metro ist uns aber der Bus für Stadtrundfahrten aufgefallen und wir waren uns schnell einig, dass das eine sehr viel stressfreiere Alternative ist. Also sind wir auf das Oberdeck des Busses, haben uns durch die Innenstadt kutschieren lassen und wurden dabei von in der Sonne gebrutzelt.

Torre Latinoamerica und Palacio de Bellas Artes

Mandy und Korni beim Sightseeing

Anbau für das Chefbüro

Paseo De La Reforma

Paseo De La Reforma II

Monumento A Cuauhtémoc

Ich war schon leicht gespannt, den Engel der Unabhängikeit zu sehen, da man Abbildern von diesem des öfteren in Mexiko begegenet, wie auf dem neuen 200-Peso-Schein. Ich hoffe, es fühlt sich jetzt kein Mexikaner vor den Kopf gestoßen, aber ehrlich gesagt, war ich dann doch leicht enttäuscht als ich den Engel gesehen habe. Im Vergleich zu der Siegessäule in Berlin wirkte diese Säule eher klein.

mexikanische Siegessäule

Museo Soumaya

Wurstland

Viertel der Schriftsteller

schiefe Häuser

Tatsächlich ist die Zona Rosa nicht nur ein Viertel mit vielen Künstlern und Ausgemöglichkeiten, sondern bildet auch das Zentrum der homosexuellen Kultur Mexikos. Der Name ist jedoch aufgrund der rosa gefärbten Häuser entstanden.

Schwulenviertel?

Nachmittags sind Jacob und ich dann wieder mit dem Bus zurück nach Puebla, wo Jacob noch dieses schöne Beispiel der Straßenkonstruktion in DF festhalten konnte. Für Mandy und Korni ging es abends zum Flughafen und zurück nach Berlin.

Straßenkonstruktion