Archiv für den Monat: März 2011

Montag, nochmal Ahuehuetes

reingefallener Baum

Auf mein Drängeln hin und weil wir eh nichts besseres vorhatten, sind wir am Montag vor unserem Abflug sozusagen als Abschluss nochmal zu den Ahuehuetes baden gefahren, sodass ich dort meine sexy orange Schwimmbrille einweihen konnte.

dicke Ahuehuete-Stämme

Zum Glück war unser Platz vom Mittwoch, zwischen ein paar Sicht abschirmenden, richtig dicken Bäumen, noch frei, sodass wir den wieder eingenommen haben. Allerdings haben wir diesmal die Decke vergessen, um uns draufzusetzen *facepalm*, aber wir wollten ja eh baden gehen und nicht rumsitzen. Außer Matthias, der musste eine Doktorarbeit lesen und deswegen doch rumsitzen, aber der hat sich es dann auf einem der Wurzel-Knubbel bequem gemacht (sofern das möglich ist).

Ich hingegen bin erstmal – völlig aus der Übung – jede Menge rumgetaucht und hab mir die dortige, faszinierende, Unterwasserwelt zu Gemüte geführt und meine Nase des öfteren mit Wasser gefüllt.

Nach der ersten Planscherei bin ich dann mal ein wenig mit dem Makro und Stativ um den Teich gezogen, weil mir letztes mal schon aufgefallen war, dass sich dort wahnsinnig viele Libellen rumtreiben. Jetzt nicht grad die exotischsten, aber bietet sich ja schon an, davon Fotos zu machen.

wahrscheinlich ne Becherjungfer

Es gab zum Beispiel jede Menge solcher blaugefärbten Flieger, von denen ich mal vermute, dass es gemeine Becherjungfern sind, aber ich kenn mich da mit der Hinterleibsfärbung nicht so aus. Irgendeine Jungfer wirds schon sein.

lilane Libelle, für Myriam

Ein paar kleinere, violette Pechlibellen.

rote Libelle

Eine einzige rote Libelle gab es, die uns allerdings nur ihr Hinterteil zugewendet hat und die man lediglich aus dem Wasser von vorn oder von der Seite hätte sehen können.

Paarungsrad, der neueste Trend nach dem Zweitfahrrad

Und hin und wieder sah man auch mal ein Paarungsrad herumfliegen.

Nach der Makro-Tour gings nochmal für ne Stunde oder so ins Wasser und ich hab die Dichtigkeit von einer Ziplock-Tüte getestet, die, mit dem Reißverschluss nach unten, schon bis zu einem Meter ca. wasserdicht schien. Das ganze aus dem Grund, dass ich evtl. die kleine Olympus-Kompaktkamera von Matthias mal für Unterwasserfotos mißbrauchen wollte, aber da mir die Tüte dann doch nicht so vertrauenswürdig erschien und das Risiko, die Kamera zu kaputten zu groß, haben wirs dabei belassen, die aufgeblasene Tüte als Wasserspielzug und Fischköcher zu mißbrauchen. Leider haben wir nix gefangen, sonst hätt ich Ben seinen Pupsfisch mitbringen können.

Aber nächstes mal bin ich dann mit irgendeiner Art wasserfesten Kamera ausgerüstet.

Als wir gegangen sind, haben dann noch ein paar Mexikaner Salti vom ins Wasser gestürzten Baum und von einem an der Seite stehenden (und damit aus einiger Höhe) gemacht, was recht spaßig aussah.

Sonntag, …

Sonntag haben wir gemacht: Nix großartiges. Gebloggt oder so. Egal, zieht euch den Song rein, Helge spielt Trompete und Klavier gleichzeitig und singt ab und zu.

Samstag, Kater und Grillen (separat, beides)

Samson

Samstag haben wir uns nochmal um Daniel und Carolinas Kater Samson gekümmert. Mit den beiden haben wir einmal bei uns gegrillt und wurden kurz darauf zu ihnen zum mexikanischen Essen eingeladen, was beide male sehr schön und ooch lecker war. Und die waren am Wochenende bei ner Freundin zu Besuch, deswegen war Samson allein zu haus. Der wiederum ist wie man sieht ziemlich puschelig und groß für ne Katze. Aber schüchtern. Wie das eben manchmal so zusammen fällt.

Am Abend haben wir dann mit Doris und Tassilo (der uns mit auf die offroad-Tour genommen hat) gegrillt und hatten diesmal auch – echt mexikanisch – zwei Kakteenblätter gekauft.

Kaktushasenöhrchen

Diese ritzt man einfach an wie ne Entenbrust, schmiert Olivenöl drauf und hautse aufn Grill, wo sie ein bißchen wabbelig und schleimig werden. Schmeckt so ungefähr wie geschmorte Paprika. Kann man mögen oder nicht.

Auf jeden Fall wars ebenfalls wieder ein lustiger Abend voller interessanter Geschichten. Achja und die letzten beiden Biersorten haben wir uns gegeben. Waren nicht sonderlich dolle, aber dafür hab ich nun alle mal durch.

Probiert: Indio, Sol, Victoria, Bohemia Hell, Dos Equis, Negra Modelo, Tecate, Leon Schwarz, Modelo, Montejo, Barrilito, Pacifica Clara, Bohemia Dunkel, Kloster, Beer Factory Dark Stout, Minerva I.T.A., irgendwelche mexikanischen Biere mit Honig und sonstwas drin, Superior, Gallio

Freitag, das Haus faellt auseinander

Riss im Fenster, wh00t!

Freitag hatte sich der am Mittwoch von selbst entstandene Riss im Küchenfenster mithilfe der Sonnenwärme bis zum Boden des Fensters durchgearbeitet und war vielleicht 3cm davor, die Scheibe komplett in zwei zu teilen.

Da das eigentlich für Donnerstag und Freitag geplante „interkulturelle Seminar“ in der VW-Sprachschule ausgefallen war (die Initiatorin war heiser, unglücklich), hatten wir auch am Freitag nix vor. So ergriff ich die Chance, hab vermutlich erst Fotos bearbeitet und dann gebloggt, ich weiß gar nicht genau und bin dann locker flockig in den Sportraum des Golfclubs hier.

Wo ich stolzerweise an mehreren Geräten das Maximalgewicht und noch mehr geschafft habe und das hier im Hochland, in der dünnen Luft! Allerdings war ich nach dem Training auch richtig kaputt. Netterweise kann man von dem Raum aus durch große Panoramafenster auf den Pool rausgucken, was Ganze nicht ganz so langweilig macht, wie wenn man nur Fernsehen hat. Andererseits haben die großen Fenster den Nachteil, dass es dort drin schweinisch heiß wird ober den Mittag.

Nachm Duschen gings wieder ab nach Puebla, meine Mama abholen und noch ne Schwimmbrille für die Ahuehuetes kaufen. Auf dem Weg hab ich endlich mal den Schriftzug, der über der Autopista aus Atlixco raus prangt, fotografieren können.

Regresa pronto amigo!

Heißt so ca. „Komm bald zurück, Kumpel!“. Dem haben wir ja Folge geleistet.

Donnerstag, Gottesanbeterin

dieser hinterhältige Blick...

Donnerstag saß erstmal ne Gottesanbeterin, bzw. Mantis bei uns aufm Fliegengitter. Cooles Viech, hat dort den ganzen Tag auf Beute gewartet. Und nun hab ich endlich mal eine live, draußen gesehen, außerhalb eines Terrariums.

Außerdem hat sich der Riss im Küchenfenster, der am Mittwoch auf mysteriöse Weise entstanden war, durch die Sonneneinwirkung beträchtlich vergrößert.

Riss im Küchenfenster

Nach diesen Feststellungen wieder Spanisch-Unterricht, dann Alltägliches. Punkt, Ende.

Mittwoch, Ahuehuetes

Zuckerrohrlaster

Seit unserem Offroadtrip war ich ja scharf drauf, nochmal zu den Ahuehuetes, großen, alten Sumpfzypressen, zu fahren und dort Fotos zu machen und vorallem mal ins klare Wasser zu hüpfen. Da wir Montag nach Teotihuacan sind und Dienstag Spanisch war, was längere Ausflüge unmöglich gemacht hat, haben wir das ganze auf Mittwoch verschoben, wo wir uns dann aber schön mit Picknicktüte, Handtüchern und Badelatschen auf den Badeausflug begeben haben.

Die Quellen und Ahuehuetes liegen eigentlich nicht allzuweit entfernt, allerdings muss man, nachdem man die Straße nach Izucar de Matamoros genommen hat, in Tepeojuma auf einen Feldweg abbiegen, auf dem man mindestens nochmal genausolange fährt wie auf der richtigen Straße, der aber viel unwegsamer und eigentlich kürzer ist.

Und grade am Mittwoch war anscheinend das dort rundum angebaute Zuckerrohr fertig zum Ernten, sodass uns auf der engen Staubpiste einige Laster voll beladen damit entgegengeschlichen kamen.

Nach einer halben Stunde fahrt über die unebene Staubpiste – hatte schon so Safari-Feeling wieder – waren wir dann aber da und haben unser Lager zwischen zwei richtig dicken Bäumen aufgeschlagen.

Zufluss vom Süßwasser und Ahuehuete-Wurzeln im Wasser

Neben denen auch noch direkt eine der vielen Süßwasserquellen war, die auch als Zufluss in den kleinen See/natürlichen Pool diente. An Picknick hatten wir unter anderem Donuts bei, die so aussahen, als wären sie schon in‘ Dreck gefallen, aber umso leckerer schmeckten.

Sand-Donut, extra crispy

Nach ein wenig Rumgeplansche hab ich dann mal ne Runde um den Hauptpool gedreht, der komplett von den großen Ahuehuetes umgeben ist und ne elliptische Form von vielleicht 20x15m Ausmaß hat.

Sumpfzypressen um den Pool

Entgegen der durch den sichtbaren Boden gegebenen Erscheinung, ist der Pool ziemlich tief und geht an den Rändern steil ab. Für den größten Teil ist er etwa 3m tief, wobei man eben durch das klare Wasser trotzdem den Grund sehen kann und durch die Lichtbrechung den Eindruck hat, man würde gleich mit den Zehenspitzen den Boden berühren, obwohl man locker noch einen Meter kerzengerade untertauchen könnte, bevor man da an irgendwas kommt.

Süßwasserquellenpool

Na okeh, sagen wir der Pool ist eher 30x15m. Und lediglich an der Stelle wo das Seil ans Ufer geht gibt es ein paar Steine, auf denen man stehen kann, sodass der Kopf über Wasser ist, wenn man von den ins Wasser gestürzten Bäumen absieht natürlich.

reingestürzte Ahuehuetes

Die waren unterwasser natürlich komplett mit Algen bewachsen, die so eine art fluffiges Fell bildeten was sich ganz witzig anne Füße angefühlt hat, was die Bäume aber auch glitschig machte. Außerdem schwimmen in den Pools dort überall kleine Fischies rum, die sehr an Menschen interessiert zu sein scheinen.

dieser lässt grad für einen Fisch gewaltig einen fahren

Die sind ungefähr so groß wie ein kleinerer kleiner Finger und schwimmen eigentlich immer um einen herum. Leider sind es nicht die Art Fische, die es auch in diesen türkischen Bädern gibt und die einem die alte Hornhaut abfuttern.

Wurzelknubbel

Von interessanter Gestalt sind aber auch die Wurzeln der Sumpfzypressen, die teilweise solche Knubbel bilden und manchmal auch etwas, das man vielleicht als Vulkanlandschaft beschreiben kann.

Kleckerburg aus Baumwurzeln

Wieder bei dem Zufluss angekommen, der unter einem Baum neben unserem kleinen Picknicklager entspringt, haben wir den Hauptpool einmal umquert.

prima zum Trinken und Füße waschen: Süßwasser

Neben dem gibt es noch einen relativ flachen Pool (war etwa brusthoch im Wasser) mit flachem Einstieg, von dem ein schmaler Fluss zwischen den Wurzeln der Ahuehuetes in den Hauptpool führt, wobei der Durchgang auch so flach ist, dass man hindurchlaufen kann. Der kleinere, flachere Pool allerdings wird wohl von den Partygruppen von Mexikanern bevorzugt, weshalb da drin schon haufenweise Kronkorken, Laschen von Alu-Getränkedosen und anderer Müll drinliegen, was nicht so cool, aber typisch mexikanisch ist.

Hingegen der große Pool ist relativ sauber, allerdings bewegt sich dessen Boden auch ständig wegen der diversen Schlote aus denen, auch unterwasser, Süßwasser strömt, welches den Sand verwirbelt.

die meisten Leute haben nicht so klares Wasser in ihrem Swimmingpool

Auf dem Bild hier sieht man nochmal wie man einfach direkt auf den Grund des Pools runtergucken kann. Das schwarze Zeug unten ist irgendwelcher Krams, der von den Wurzeln abgefallen ist und unter Wasser zersetzt wird, weshalb es ab und zu auch mal irgendwo blubbert.

Einmal reingehüpft und bißchen rumgeschwommen noch, dann mussten wir auch wieder los, erst über den staubigen Feldweg (nachdem das Auto immer völlig wie Sau aussah) und dann über die Straße aus Izucar de Matamoros.

Baum und Felder

Und während Matthias dann meine Ma abgeholt hat, haben wir schön diese bleierne Erschöpfung, die sich nachm Schwimmen einstellt und die untergehende Sonne genossen.

Zum Abendbrot gabs für mich dann noch die Pulque, die ich mir aus Teotihuacan mitgenommen hab (die mit Kokosgeschmack hatte ich schon beim Schwimmen verputzt), die eigentlich ganz lecker war, ich hatte mich schon auf Schlimmeres gefasst gemacht. Hat ziemlich nach Kefir-Limonade geschmeckt, falls das noch einer kennt. Wie Kefir mit Zitrone und Dattel. Bloß irgendwie dickflüssiger und halt mit Alkohol.

Auf El Tepozteco! Würde ich sagen.

Montag, Teotihuacan

Izta-popo

Nachdem wir uns am Wochenende mit Safari und Pancakes ja doch eher ausgeruht haben, waren wir am Montag körperlich und vorallem geistig wieder entspannt genug, uns mit einer Google-Maps-Weganweisung und nem ahnungslosen Navi bewaffnet auf den Weg zur Ruinenstätte Teotihuacan zu begeben. Die liegt etwas nördlich von Ciudad de México. Somit führte uns unsere Route diesmal eher am Iztacíhuatl, dem nördlichen der beiden Vulkane Popocatépetl und Izta-popo, vorbei.

Leider führte uns das etwas gehandicappte Navi auch nicht auf der schönen Autobahn, die ziemlich direkt von Puebla nach Teotihuacan führt, zum Ziel, sondern auf einmal in irgendeinen Ort namens Apizaco rein, der komplett in der falschen Richtung lag, weil wiedermal eine Abfahrt nicht ordentlich angezeigt war. So sind wir dort erstmal rumgekurvt und nach einer Weile wieder halbwegs auf der richtigen Strecke gewesen. Allerdings kennt das Navi die richtige Autobahn nicht, sodass wir uns in Schlangenlinien um diese rumbewegt haben, statt gradezu zu fahren.

Trotzdem haben wir mit Hilfe unseres Google-Maps-Ausdrucks dann nach nach Teotihuacan gefunden und nachdem wir auf einem Hinterhof ein paar Tortillas verputzt haben, gings auf zu den Pyramiden.

Sonnenpyramide in Teotihuacan

Dort war allerdings erstmal der nahegelegene Eingang gesperrt, sodass wir zum nächsten wandern mussten, wo sich schon eine ganze Menge Menschen und wegen der Hitze ein Notarztwagen und mehrere Speiseeis-Verkäufer versammelt hatten. Glücklicherweise werden hier Warteschlangen ungefähr 10000x so schnell abgearbeitet wie in Deutschland und wo wir 2h Warterei in der knallenden Mittagssonne erwartet hätten, standen wir vielleicht 10min. an, bis die 50 Menschen vor uns ihre Tickets hatten.

Inspiration? Abbey Road?

An diesem Eingang zum Gelände befindet sich direkt die Sonnenpyramide, die größte dort und auch insgesamt drittgößte Pyramide der Welt. Allerdings hatte sich auch um die eine Schlange von mordsmäßigem Ausmaß gebildet, sodass wir erstmal davon abgesehen haben, diesen Monumentalbau beklettern zu wollen.

Und da stellt man sich immer vor, den Mexikanern mangele es an Disziplin, von wegen!

Da zumindest eine der Seiten der Pyramide, also die die hier zu sehen ist, doppelt beschlangelt war und die Schlange noch um 1,5 weitere Seiten geht, kann man wohl mit Fug und Recht behaupten, die war mindestens 777m lang. Was, nunja, ziemlich abgefahren ist, in der Mittagshitze in México am Ende einer 777m langen Schlange zu stehen. Aber wie gesagt, allzu scharf drauf diese Erfahrung zu teilen waren wir nicht, von daher sind wir nur um die Sonnenpyramide drumrum und weiter in Richtung Mondpyramide.

Mondpyramide von weitem

Wobei ich glaub, die Treppen der Sonnenpyramide wären auch mal ein abwechslungsreiches workout gewesen, wenn auch bei weitem nicht so lang wie beim Sport sonst.

Treppen auf die Sonnenpyramide

Nach der Dreiviertel-Umrundung der Pyramide gings dann über die Straße der Toten (und die Hitze hat einem doch so ziemlich das namensgebende Gefühl vermittelt) zur Mondpyramide.

Straße der Toten, aber echt ey

Trotz ihres namens war die aber ebenso sehr belebt an dem Tag.

Boar! Ich will so eins! Gibts das auch in Drum&Bass??

Und der Grund für die ganzen Menschenmassen war der Frühlingsbeginn, zu dem manche Hardliner schon zum Sonnenaufgang in ihren Selbstmordsekten-Kutten auf der Sonnenpyramide stehen und das Y von der YMCA machen. Und alle weniger harten gehen halt einfach tagsüber hin und empfangen ihre diesjährige Dosis Solarenergie per Rumliegen, Yogasitz oder eben besagtes Rumstehen als Y.

Sonnenfreaks, ob man die auch ab und zu mal gießen muss?

Die Mondpyramide war zum Glück bei weitem nicht so voll, es gab nichtmal ne Schlange (war ja auch kein Mond), aber der Anstieg ist ja auch ähnlich steil, da quält man sich natürlich lieber auf die renommierte Sonnenpyramide. Unser Glück, haben wir ein gutes Plätzchen auf dem mittleren Plateau gefunden, direkt an der Kante, unter der es erstmal paar Meter steil runter ging, von der man aber auch ne gute Aussicht auf die Sonnenpyramide und Straße der Toten hatte.

Pyramiden in Teotihuacan

Am Fuß der Pyramide standen Polizisten mit Megafonen, die (meiner Meinung nach überflüssigerweise) immer die Leute hoch und runter gelotst und vor der Kante gewarnt haben. Gut, bei älteren Leuten oder Leuten mit Kindern mag das vielleicht noch Sinn machen, denn die Stufen sind ungefähr kniehoch, also als kleiner Mexikaner müsste man sich mit Händen und Füßen da hochbehelfen.

Platz vor der Mondpyramide

 

In der Ferne waren etwa ameisengroß die Menschenmassen, die sich die Sonnenpyramide hoch und runter schinderten zu sehen.

Sonnenpyramide von der Mondpyramide aus

Und ein paar Hundert Meter die Straße der Toten runter sah man wie sich das Gelände weiterhin erstreckte, aber dahin zu gehen hatten wir dann keinen Bock mehr. Auch wenn wir es vermutlich hätten tun sollen.

Straße der Toten von der Mondpyramide aus

Aber vielleicht ist ja nächstes mal dort nicht ganz so viel los und wir können direkt über die Autobahn hin, dann könnte man ja auch nochmal auf die richtig große Pyramide. Die allerdings wegen hügeliger Landschaft und so an der Spitze gar nicht höher ist, als die Mondpyramide.

Bei einem letzten Rundgang auf dem Plateau haben wir noch ein paar … Opfergaben(?) entdeckt.

Opfergaben

Um dann wieder hinabzusteigen und an zich unsäglichen Souvenirverkäufern vorbei gen Ausgang zu gehen.

Auf dem Weg zum Auto sind wir nochmal in nem Restaurant eingekehrt, um ne Kleinigkeit zu trinken, wobei ich dann direkt die sich mir bietende Gelegenheit ergriff, mal ne Pulque, also „Bier“ aus der Agarve zu trinken. Wobei das hier wohl von weiter Weg importiert war und außerdem Mangogeschmack beigesetzt hatte.

Mangopulque

War aber gut, so nach der ganzen Sonnenballerei sowatt süßes mit ein klein wenich Alkohol. Der Nahuatl sprechende Kellner hat mir dann glatt noch eine mit Kokosgeschmack vorgeschlagen und auf meine Nachfrage hin auch eine „echte“ Pulque, ohne Zusatzgeschmack – das sei nur für die Touristen – herbeigebracht, die wohl aus dem Nachbarstaat Tlaxcala oder aus Puebla kam und die ich dann ebenfalls mitgenommen habe.

Und à propos Nahuatl, der Typ war echt witzig, konnte ein wenig Deutsch, Französisch, ganz gut Englisch, natürlich Spanisch und eben sein Nahuatl, was wohl so kompliziert und langatmig ist, dass für ihn Fremdsprachen eher eine Erleichtung waren.

Naja und danach gings dann über die – endlich – ordentliche Cuota auf direktem Wege nach Hause, was uns vielleicht zwei Drittel bis die Hälfte der Zeit des Hinwegs gekostet hat, das aber auch nur weil in Puebla, auf dem Weg, viel Verkehr war.

Sonntag, Bloggen und chillness

Pancakatépetl

Für Sonntag den 20.3. hatten wir erst große Pläne, nach Teotihuacan zu fahren oder nach México rein. Aber die haben wir dann einfach mal über Bord geworfen und haben zu Hause gechillt, bzw. Myriam hat Seminararbeit geschrieben und zum Frühstück einen Monsterberg Pancakes gebacken, die wir selbst zu viert nicht alle aufgefressen gekriegt haben. <3

Naja, ich hab dann ein paar Stunden gebloggt und soweit ich mich dunkel erinnern kann, bin ich dann irgendwann beim Sport gewesen.

Der restliche Tag entfaltete sich vermutlich ganz gewöhnlich und am Abend hab ich noch schnell ein Bildchen vom post-Supermoon schießen können, der am Samstag zu sehen war. Ich hoffe ihr habt das alle mitbekommen, dass der sein kleintes Perigäum in 36 Jahren hatte? Wenn nicht, habt ihr jetzt 18 Jahre Zeit, euch zu ärgern.

post-Supermoon mit der Russentonne

Wie man sieht, hat der Pursche an der oberen Seite schonwieder etwas abgenommen in dieser einen Nacht und steht hier in größerer Nähe zum Äquator auch um beinah in etwa ungefähr 90° gedreht, im Vergleich zu Berlin.

Samstag, Safaripark

Ein kleiner Scherz der Evolution, vermute ich.

Samstag sind wir mal in den Safaripark in Puebla gefahren, von dem wir schon den Samstag vorher bei’m offroad-Ausflug gehört hatten. Das hat sich richtig gelohnt. Kostete 190$ pro Person, also etwa 11,25€. Dafür konnte man da so richtig Safari mitm Auto durch den Park machen und allerlei Tiere von allerlei Kontinenten betrachten. Wobei uns gleich mal ein Schwarm von diesen bekloppten Vögeln oben vors Auto gelaufen ist, als wir reingefahren sind. Zu Abendbrot wurde dabei aber keiner verarbeitet.

Gazillopendinger

Allerlei irgendwelche Savannen-Paarhufer gabs auch gleich zu sehen, wie diese Gazillenten, Gazillopen, whatever.

Strauß

Von diesen amüsanten Blödianen sind auch gleich mal paar rumgestapft. Legen Eier so groß wie die von Dinosauriern und haben ein Gehirn kleiner als ein Wachtel-Ei. Schon komisch.

Wenigstens macht sie nicht das Dreamworks-Gesicht!

Die Giraffen haben sich auch nicht grade durch einen besonders hellen Intellekt hervorgetan. Aber es war auch heiß in der Nachmittagssonne.

"Machts gut, ihr Trottel!"

In der zona de contacto hat sich ein kleines Äffchen hier und da auf Autos gesetzt. Zum Beispiel auch auf unseres.

Ein paar Meter weitergerollt lag eins von diesen beinlosen Wollviechern.

Wollwurm

Unweit hinter dem dann diese Schnuffies.

Riesenmeerschweinchen, wie im Hochland Perus

Nach ein paar Kurven und haufenweise Getier am Straßenrand gings dann in den nächsten „Bereich“ (Zäune sind dort größtenteils nur drumrum), wo dieses possierliche, panzerartige Tier posierte und um die Autos rumstreunerte.

Es ist mir nachgelaufen, darf ich es behalten?

Was Mama die ein oder andere Schweißperle auf die Stirn und ihre Stimme die ein oder andere Oktave hoch trieb. Aber bis auf dass es neben dem Auto hinter uns tierischst und gartenschlauchartig losgestrullt hat, ist es ganz zahm/sediert gewesen.

angemaltes Pferd

Und wo man schon bei Steppentieren ist, dürfen die bemalerten natürlich auch nicht fehlen.

der schämt sich für seinen Dreckschnabel

Nochmaln Schwarm flugloser Paarhufer.

Einer gehört nicht dazu.

Und nach diesen putzigen Angsthasen gings durch eine Schleuse zu den Miezekatzen.

Miautz, genau da am Ohr bitte!

Die auf der Hütte neben der sie lagen ein paar Parkwächter festgesetzt hatten, die auf dem Strohdach saßen und in die Ferne guckten.

Noch eine Tür weiter kamen dann wieder Huftiere.

Für ne Runde Rodeo wäre der vielleicht auch zu haben.

Die mürrisch von so Geiern oder so beäugt wurden.

nicht im Sturzflug

Und an denen vorbei gings wieder zu anderen Kätzchen. 3m langen Kätzchen wohlgemerkt.

alles oll, ohne Siegfried und Roy

Die haben sogar nen Toyota-Truck klein aussehen lassen. Wobei, vielleicht ist dem auch einfach so.

Wieder durch eine Schleuse waren wir bei den harmlosen Schnorchelbärchen oder was auch immer das ist.

Schnorchelbärchen

Um paar Kurven rum noch gabs dann eine area, wo man aus dem Auto rauskonnte/-sollte/-durfte und sich Äffchen, Bären und Popótamos angucken konnte.

Popótamito

Was sich mir nicht so ganz erschlossen hat, ist was der Raptorenkäfig bei den Äffchen gemacht hat. Wir wissen doch seit ’93 alle, dass Spanisch sprechende Menschen nicht gut mit Raptoren können!

¿Warum Tití?

Paar bunte Schildkröten und Jim-Pansen und ne Hüjähne gabs da auch, aber die kennt ja jeder, von daher davon keine Fotos. Lieber nochmal von den gepunkteten Pferdchens.

Seit wann ham Pferde eigentlich Hörnchen?

Am ersten großen Restaurant stand einer, der wohl nicht da zur rechten Zeit.

Das is so scheisse, wenn man besoffen ist und bei Burger King keine Bedienung mehr bekommt!

Und kurz danach gings dann wieder in so’n Teil wo man zu Fuß unterwegs war, wobei wir uns erstmal das Reptilien-Amphibien-Wirbellose-Arachniden-Haus gegeben haben, wo’s auch kuschlige Tiere für Mädchen gab. Mit viel Fell.

Winterfell? In Mexiko?

Eben aber auch Reptilien. Und lustige noch dazu. Wie zum Beispiel nen megaschlau versteckten Gecko.

Man hätte ihn beinah nicht gesehen. Naja, bis auf die verdammt nochmal knallroten Punkte!

Oder auch sone vorher erwähnte Schildkröte.

Kopfdiebstahl, in Mexiko eher eine Bagatelle

Aus dem Haus wieder raus sind wir an den Flaminguen vorbei.

Was ist pink und behindert? Ein Flamongo.

Und in die Höhle vom Feuerpanda, der ja das Forbild für den Feuerfuchs ist.

So ein ... Penner!

Dämlicherweise war die sowas von gelb beleuchtet, dass da mit Fotos machen nicht viel los war und das verschnarchte Vieh schien auch nicht sonderlich Lust zu haben, sich in seinem japanischen Garten draußen nochmal sehen zu lassen.

Dafür waren die unweit gelegenen Erdmännchen sehr an allem interessiert, was über den Rand ihres Freigeheges zu sehen war.

ER weiß wo Waldo steckt!

Und kamen dementsprechend auch überall hingerannt, wo irgendwie Hände oder Kameras über die Mauer hingen.

"Entschuldigung, haben Sie evtl. etwas Kleingeld?"

Von den Erdmännchen an diversen Affen- und Lemurengehegen vorbei kamen wir an den frei rumlaufenden und genauso trottelig wie die Strauße aussehenden Emus vorbei.

"Emus, those sad kids with makeup"

Die sozusagen die Australien-Vorhut gestellt haben, denn als nächstes gings zu jedermanns Lieblingsboxern, denen es auch freistand zwischen den Leuten rumzuhüpfen und ihnen die Brieftaschen zu klauen oder so.

Eigentlich sind deren Arme zu kurz für ne ernsthafte Boxer-Karriere!

Ein kleines Kängu hatte sich anscheinend in den Kopf gesetzt nochmal ne Runde pennen zu gehen bei Mutti, aber dafür wars wohl doch schon zu groß.

Ebenso sind dort ein paar die-hard Natalie-Portman-Fans rumgelaufen.

Ihr Neger wisst aber, dass sie Hershlag heißt und aus Israel kommt oder?

Wieder von den Känguleins und Emus weg gabs noch nen Nashornvogel.

Calao Rinoceronte

Und hinter dem ein paar Papagayos, die nach dem Betreten ihres Tonnen-Häuschen auch fein die Tür geschlossen haben.

"-Mit ihrer Erlaubnis? -Oh hallo, kommen Sie rein!"

Bzw. daneben noch diesen witzigen „Pavon“ mit seinem Rotarier-Hütchen.

Monsieur, vor ihnen ziehe ich meinen Hut!

Bei den Krokodilen nebenan hatten sich wieder ein paar Tortugas eingenistet.

Schildkröten bei den Cocodrilos

Aufm Weg zum Schmetterlingshaus stand noch ne niedliche Ente im Badewasser.

Ente Ente Ente Ente Ente Ente Ente ...

Achja, hinter dem Entchen gabs noch die Rüdiger-Bohnsack-Höhle!

Fledermaus

Mit putzigen Flattermäusen, von denen allerdings Myriam nichts hält, weswegen ich da nicht lang bleiben durfte. Gings also weiter zum Schmetterlingshaus, das genau 0 Schmetterlinge enthielt und ansonsten genau 1 Uhu. Keine Ahnung was da schiefgelaufen ist. Ich dachte Uhus fressen eher Küken und Mäuse. Aber in der Not frisst ja der Teufel fliegen.

Huhu, Uhu

Kurz vor Verlassen des Parks gabs nochmal die albernen bunten Aras, die unter Zuhilfenahme ihrer Schnäbel klettern.

Arrrrrrrhh!A

Denn jings lecker fressen beim Italiener unweit von zu Hause und letztendlich zu Haus fanden wir einen Zettel unter der Tür mit einer Lösegeldforderung über mit einem Hinweis, dass die Nachbarn uns bei dem anderen Restaurant zum Cocktails-Trinken erwarten. Wo ich mir dann nen Ruso blanco gönnte, was so ähnlich wie unser White Russian ist, bloß ohne Kalua und danach nen Ruso negro, was wie unser White Russian ist, bloß ohne Sahne.

Ruso negro, nicht ganz so wie unser White Russian, wenn ichs mir genau überlege

Insgesamt hab ich also nur einen Cocktail getrunken was das betrifft und noch nen Mojito als Vorspeise, der wiederum das war, was bei uns Caipi heißt.