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Zurück nach Puebla/Cholula

Töchterlein am Kofferpacken

Das Kind ist fleißiger, als wir!

Mit dem dritten Morgen in Tepoztlán rückte auch unsere Abreise von dort unangenehm näher. Leider war die Unterkunft nur für drei Nächte verfügbar gewesen, auch wenn wir noch Zeit gehabt hätten bis zu unserem Flug zurück in die Karibik. Noch vor dem Frühstück hat deswegen Lily angefangen ihren Koffer mit Büchern, Spielzeug und Kuscheltieren zu packen, als Fleißigste von uns allen.

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Tepoztlan Nr. 3 – 2

morgendlicher Dunst um einen Berg

Ganz schön diesig mal wieder

Unseren zweiten Tag in Tepoztlán haben wir wie ganz alte Hasen wieder bequemlichst damit begonnen die Filterkaffeemaschine in unserem Supizimmer zu befüllen und dann das lustige, kleine Brotkörbchen zu leeren, das mit seinem Klappdach selbst wie ein runder Laib Brot geformt war und auf der Terrasse schon pan dulce oder croissants oder sowas vor den Vögeln und Insekten schützte.

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Tepoztlan Nr. 3 – 1

Essbereich, Mastersuite, Finca La Casona, Tepoztlán

Hmm, da könnte man natürlich frühstücken …

Tag 1 in Tepoztlán, also auch unseren ersten vollen, richtigen Tag dort, ohne Tagesausflug, haben wir – selbstverständlich – auch ganz despacito, con mucha calma angefangen. Ist ja schließlich Urlaub, was soll man sich da groß Stress machen. Und wir hatten ja eh nirgendwo zu sein. In Tepoztlán ist die Auswahl an Orten, an denen man sein kann, sowieso vergleichsweise eher gering. Zentrum mit Kloster oder Restaurants und der Tepozteco. Achja und der Naturschutzbereich, von dem ich in einem alten Blogbeitrag mal geschrieben hab, aber sowohl Beitrag, als auch Park hatte ich während unseres Aufenthalts komplett vergessen.

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Kaum da, schon wieder weg

Schlafzimmer bei José, El Pilar, Cuautlancingo, Puebla

Einmannkoje für vier

Noch am Abend in José Haus haben wir überlegt was wir nun eigentlich die nächsten Tage anstellen wollen und wie wir es uns und den Kindern einerseits bequem, andererseits interessant halten. Nun geht das bei nem Städtetrip mit Kindern eigentlich nur indirekt, wenn man nicht gerade den ganzen Tag aufm Spielplatz oder so rumhängen will.

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Tepoztlan Nr. 2

Schlabberohrenhundeberg

Zum zweiten Advent sind Myriam und ich nochmal nach Tepoztlan, südwestlich vom Popo, gefahren, weil wir das ja im März schon gut fanden dort und weil wir nicht das ganze lange Wochenende zu Hause verbringen wollten, aufgrund des Feiertags allerdings auch nicht in Richtung Norden wollten, des Feiertagsverkehrs wegen eben. Wie immer sind wir über die Cuautla-Cuota Richtung Morelos gefahren, vorbei an Chalcatzingo, wo ich zum ersten mal die Form der Berge als das zu interpretieren vermochte, auf was mich Gerrit aufmerksam gemacht hat: Ein schlafender Hund mit Schlabberohren.

Tal

In Tepoztlán angekommen, stach zumindest mir gleich wieder die Tal-Lage ins Auge, ist es doch in Berlin so ziemlich unmöglich eine Straße hinunter auf Bergklippen zu schauen.

improv-Treppen

Frühstücksgestärkt und völlig furchtlos sind wir allerdings am Stadtzentrum vorbeigefahren, denn wir wollten bei diesem Besuch den Tepozteco besteigen, bzw. die Pyramide zu seinen Ehren, die sich in den Berghängen befindet. El Tepozteco ist btw. der Gott der Pulque, hatte ich sicherlich schonmal irgendwo erwähnt und Pulque wiederum ist das Getränk, was man aus der grünen Agave fermentiert, im Gegensatz zum aus der blauen Agave gewonnen Tequila.

Dazu fährt man einfach in Richtung der Berge an den Rand Tepoztlans und findet dort einen Weg durch den Wald, der einen auf die ca. 2000m ü. NN bringt. Dieser gestaltet sich mal als ganz normale Treppe, mal als einfach nur festgefahrenes Geröll.

Blick ins Tal

Aufgrund der Höhenverhältnisse und unserer durch die hiesige Küche und wenig Sport schwindenden Kondition waren wir schon nach 10min. ziemlich am Hecheln nach Luft und haben uns im Folgenden alle paar Minuten auf irgendeinen Stein niedergelassen, um Luft zu schnappen. Glücklicherweise ging es auch den Mexikanern aller Altersgruppen um uns herum ähnlich, sodass es nicht ganz so peinlich war, dort als hechelnder, schwitzender Weiskäse in der Ecke zu hocken. Ein älterer Mann erzähle sogar, dass es hin und wieder zu kreislaufkollapsbedingten Todesfällen dort kommt, weil die Leute versuchen, zu schnell aufzusteigen und damit beziehe er sich nicht nur auf ältere Leute. Hm. Wer weiß.

Ziellinie

Nach etwa 40min. oder so hatten wirs dann auch auf die Zielgerade geschafft, die eigentlich auch den schlimmsten Teil darstellte, da es dort immer steiler und steiler wurde, bis es nur noch über steile Treppen weiterging.

die letzten Meter

Ein paar Minuten später hatten wir jedoch auch die überwunden und standen unweit der Pyramide auf dem Gipfel jenes Bergkamms.

El Tepozteco

Wo günstig platziert ein Kiosk auf Unvorbereitete warte, aber wir waren immerhin mit einem Fläschchen Wasser, einer Dose Dr.Pepper und 6 Keksen ausgerüstet, hatten also mehr als genug Verpflegung für den Abstieg dabei!

das Plateau

Wer allerdings tatsächlich von dem Kiosk profitiert hat, sind diese Viechter, die da oben rumgekrökst sind und von den Besuchern mit den eben gekauften Erdnüsschen gefüttert wurden.

Nasenbärchenviechter

Wie soviele andere auf die Pyramide draufgechillt haben wir unseren Proviant und die Aussicht, die tatsächlich das einzige Lohnenswerte an der ganzen Tortur ist, genossen.

Sicht über Tepoztlan

Leider wars wie so oft übern Tag recht diesig, sodass man nicht allzuweit sehen konnte, aber schon die umliegende Gegend macht was her.

Finde den Unterschied!

Hauptsächlich wegen der interessanten Gesteinsformen, die mich wie schon erwähnt immer an die sächsische Schweiz erinnern.

umliegende Berge

Blick Richtung Cuernavaca

Felssäulen von näher

Nach ausgiebigen Rumsitzen befanden wir die Zeit für gekommen, den gleichen beknackten Weg wieder hinabzusteigen.

Der Abstieg (man bemerkte den Roten!)

Wobei sich in der Richtung selbstverständlich noch besser beurteilen ließ, welche Stellen eigentlich richtig böse waren, wenn man von oben die Steilen hänge runter guckte.

Wahl der Qual

treppauf

Allerdings boten sich natürlich auch die besseren Aussichten in Richtung Tal.

Dschungel!

Von wo aus ich dann auch nochmal ein Foto in Richtung Pyramide schießen musste, einfach um nochmal die Relation klarzumachen und weil sichs aufgrund der guten Sicht vom Parkplatz aus anbot.

die Pyramide von unten

Dieser kleine, graue Klumpen ganz oben in der Mitte ist die Pyramide. Anschließend haben wir ne Runde über den zócalo gedreht, wo auch wieder ein schick dekorierter Weihnachtsbaum im sommerlichen Wetter aufgestellt worden war, vor dem eine Menschenmasse saß.

Weihnachtsbaum

Diesmal bin ich sogar dazu gekommen, dass mit hunderten oder tausenden Bohnen und Maiskörnern dekorierte Tor zum Exconvento als Shift-Panorama zu fotografieren, was sich aufgrund der nur 3m entfernten mercado Stände immernoch als schwierig erwies.

Die sind komplett aus Mais und Bohnen, die Bilder! Nix gemalt.

Dort hindurchgegangen bot sich sommerliche Parkatmosphäre, mit dösenden Leuten auf der Wiese, Fußball spielenden Kindern und all jenem.

Park vorm Exconvento

Ins Kloster selber wollte ich dann auch nochmal, weil das auch ne prima Aussicht auf andere Seiten des Tals hat.

Kloster (leider ohne Frau Melissengeist)

Leider war genau jener Raum allerdings gesperrt, weil er durch das Erdbeben am vergangenen Abend beschädigt worden war und evtl. Einsturzgefahr bestand. Bei genauerem Hinsehen war auch ein großer Riss in der Decke erkennbar. Kaum verwunderlich, hat es doch sogar bei uns zu Hause für 30-60s ganz ordentlich gerödelt, obwohl wir uns weit weg vom Epizentrum in Guerrero befanden. Einem Kollegen ging es da anders, er befand sich gerade in Acapulco, im gleichen Bundesstaat wie das Epizentrum. Hat das ganze aber wohl überaus genossen, das Gewackel und so.

Sicht aus dem Kloster

Naja, haben wir uns mit dem Blick aus dem Nachbarfenster begnügt, von wo aus man mit einem Teleskop auch wieder die Pyramide erspähen konnte.

Pappmochékaner

Und uns an einem etwa 2,50m großen Pappmoché (wie schreibt man den Scheiss eigentlich??) -Mexikaner erfreut, der in einem der Nebenräume stand.

Weihnachtskitsch

Bei einer Runde über den mercado, wo wir noch nach Mitbringseln geguckt haben, sind wir über einige Stände komplett überfüllt mit Weihnachtskitsch der übelsten Sorte gestoßen, was hier halt sehr skurril wirkt. Aber vermutlich auch nur, weil man als Deutscher eben ohne Eis und Schnee oder zumindest ein bißchen Kälte nicht so richtig in Stimmung kommt.

Lichter

Sehr beliebt sind hier z.B. Lichterkränze oder -ketten, die aus einem ein paar Cent teuren Audiomodul die Hauptmelodien der US-Weihnachtsliederchartbreaker der 30er-50er Jahre hinausfiepsen. Sowas wird dann auf die Weihnachtstanne vorm Haus gehangen und läuft ab Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang.

ganz junges Gemüse

An einer anderen Ecke sahen wir noch wie junges Gemüse gewogen wurde.

wer hat an der Uhr gedreht

Und dann wollten wirs auch nicht zu spät werden lassen und haben uns in der untergehenden Sonne auf den Heimweg gemacht.

Izta-Popo

Was uns noch ein paar tolle Ansichten der Vulkane im Sonnenuntergang bescherte, deren den Sonnenuntergang zugewandte Seite wir für gewöhnlich nicht sehen.

Wölkchenpopo

Hau rein, Welt.

Und vielleicht eine Stunde später sahen wir auch schon Atlixcos Cerro mit der orangen Kirche drauf und waren dementsprechend kurz darauf zu Haus. Allerdings nicht ohne vorher beim Modelorama noch ein paar Negra Modelos einzusacken.

Taxco

Morgenpopo

Mitte November stand nach diesmal lediglich etwa einem Monat Pause der nächste Praktiausflug an: Es ging nach Taxco, der Stadt des Silbers. Die liegt so ungefähr auf dem Weg nach Acapulco, was ja im August unser erster gemeinsamer Ausflug war. Aus der Wiki: Taxco de Alarcón ist eine Stadt in Mexiko. Sie hat rund 50.000 Einwohner und liegt im Norden des Bundesstaats Guerrero in der Sierra Madre del Sur. Hauptwirtschaftszweige sind Verarbeitung, Handel und Export von Silber und Tourismus. Der Ort ist ein Pueblo Mágico. […] Der Name Taxco stammt von dem indianischen Wort Tlachco ab, welches „Ort des Ballspiels“ bedeutet.“

Wisster also bescheid! Das ganze war diesmal nur als Tagesausflug geplant, weil abends noch die Despedida von Steffen anstand, der sich die darauffolgende Woche mit einer Träne im Knopfloch nach Deutschland verabschiedete.

sächsische Schweiz - Importversion

Irgendwie ist beim Organisieren per Mail aus der E-Mail mehr so eine Variante von Stille Post geworden, sodass Myriams Nachricht „wir treffen uns an der Caseta zur Cuautla-Cuota“ ankam als „wir treffen uns an der Caseta zur Atlixcayotl“. Dementsprechend standen Myriam und ich samstagmorgens 7:50 Uhr stramm hinter der Caseta und erwarteten die restliche Bande. Und warteten … und warteten. Bis irgendwann ein Anruf kam, der sich in etwa zu folgendem Dialog entwickelte.

„-Hey wo seitn ihr?
-Wer isn da?
-Manuela.
-Na wir sind hier hinter der Caseta, wie verabredet.
-Okay, wir sind auch an der Caseta, wo genau seit ihr denn?
-Etwa 100m weiter, an der ersten Parkbucht. Hier ist so ein Café Oco… Loxo … Dingsbums.
-Hm … hier ist kein Café.
-Doch, ist gleich die erste Ausfahrt nach der Caseta, etwa 100m.
-An der Cuota nach Atlixco ja?
-Hä? Cuautla! Wir kommen doch aus Atlixco!
-Achso, dann müssen wir also noch weiter fahren?
-Jap. Einfach weiter die Straße lang.
-Okay, bis gleich.“

Dann ungefähr nochmal das gleiche Spiel mit den nächsten „sind jetzt an der Caseta, wo?, Atlixcayotl, ist doch Unfug wir sind Richtung Cuautla, okay wir sind gleich da“ bis wir uns gegen kurz vor neun alle versammelt hatten und es losgehen konnte. Von da an lief alles glatt, wir bekamen noch Manuela und Sebastian mit ins Auto und sind los, durch die grünen Täler Tepoztláns Richtung Küste.

Durchaus grün dort auf einma!

Etwa 3-4h dauerte die Fahrt, dann war auch schon aus einer Kurve heraus Taxco an den Berghängen gebaut zu sehen. Es stellte sich als eine weitere Stadt raus, in der man für eine Automatikschaltung echt dankbar ist, weil sonst die Karre die schmalen, steilen Sträßchen hochzuquälen doch ziemlich herausfordernd sein könnte.

Aussicht über Taxco

Aufgrund der besagten Straßen ist Taxco hauptsächlich bevölkert mit … Bochos. Den alten Käfern.

Bocho blanco

Den mit denen kann man sich durch noch fast jede Gasse schlängeln und anscheinend packen sie auch die mörderischen Steigungen mit genügend staatlich subventioniertem Benzin ganz gut.

Plateria - Silbergeschäft

Aber wie ja schon oben stand, ist Taxco eigentlich als die Silberstadt bekannt, weil dort in vergangenen Zeiten jede Menge Silber geminet wurde. Das ist heutzutage zwar längst nicht mehr der Fall, aber die Silbergeschäfte und der Ruf, günstiges Silber anzubieten, ist geblieben. Dementsprechend war unser erstes Ziel in Taxco den Silbermarkt zu finden, auf dem wohl im Gegensatz zu den kleinen Geschäften alles besonders billig sein sollte.

Silbertünnef 1

Auch von den Silbermärkten gab es genug. An jeder Ecke wurden wir von irgendeinem Streetshark zum einen und einzigen, natürlich superbilligen, Silbermarkt gelockt.

Silberkitsch 2

Wos zwar jedes mal Unmengen an Silberkrams gab, aber sonderlich hübsch oder sonderlich billig war das ganze dann leider doch nicht.

Silberplunder 3

Egal, was juckts mich, ich trage eh selten Silber. Einige Laden- und Marktbesuche später waren dann auch alle gewissermaßen zufrieden mit dem Silber-Shopping und wir zerstreuten uns erstmal ein wenig, um uns die Stadt anzusehen.

Torbogen

Denn die macht im Gegensatz zu den Silberpreisen was her. Durch die Lage am Berghang sind, wie in Cuetzalan oder Tepoztlán die Straßen relativ steil und man kann von fast überall eine gute Aussicht auf die weiter unten liegenden Stadtteile erhaschen und überhaupt wirkt das Ganze wie irgendwie aus dem Berg gesprossen.

Calle en Taxco

Nach einer großen Runde grob um den Zócalo also haben Myriam und ich uns entschlossen, zu einer der aus der Ferne weiter oben sichtbaren Kirchen aufzusteigen, um eben von dort mal runterzugucken.

krumm und schief alles

Dazu waren einige steile Kopfsteinpflasterstraßen zu erklimmern, auf denen uns neben den weißen Bochos unter anderem auch eine die ganze Straßenbreite einnehmende Begräbnisprozession entgegenkam, sodass wir peinlich berührt die nächsten Minuten in einer Hausnische abwarteten.

Chipslaster

Und selbst in die engen Straßen Taxcos dringen anscheinend die ubiquitären Chipslaster vor.

Kapelle

Oben hat sich dann zufällig auch fast die ganze Meute wieder vereinigt, sodass wir zusammen Pläne schmieden konnten, wie fortzufahren sei.

Vista

Aber erstmal wurde natürlich ordentlich runtergeguckt.

Santa Prisca

Z.B. auf die Santa Prisca, an der der zócalo liegt.

Umgebung

Oder auch auf die weitere Umgebung mit merkwürdigen Gebäuden in der Ferne.

taxcoer Häuser

Anschließend, da wir keinen Bock mehr auf irgendwelche Silberläden hatten, sind wir einfach mal in eins von den vielen Restaurants auf den Dächern Taxcos und haben von dort mit nem Kaffee und ner Kleinigkeit zu Essen die Aussicht weiter genossen.

Klippen

Denn soviel Zeit bis zur Abfahrt war eh nicht mehr, da wir ja noch einigermaßen rechtzeitig zu Steffens Party wollten.

Santa Prisca im Sonnenuntergang

Also haben wir die Zeit bis knapp vorm Sonnenuntergang dort oben auf dem Dach verbracht und sind anschließend zum Parkplatz zurückgeschlendert. Unsere rechtzeitige Abreise wurde dann allerdings durch irgendeine die ganze Stadt betreffende Parade verhindert, sodass wir uns nochmal schön durch die oftgenannten Gassen gestaut haben, zusammen mit den Paradierenden und den 1000 Bochos.

Taxco nachts

Etwa 45min. später hatten wirs aber auch auf die Hauptstraße geschafft, die uns Richtung Cuernavaca und anschließend Puebla davontrug. Bei einer kleinen – ich weiß gar nicht was und warum – Pause hab ich noch schnell ein mauergestütztes HDR der Stadt geschossen.

In Puebla angekommen sind wir noch kurzem Umzieh- und Essensstop zur rammelvollen Bude von Steffen, in der schon gut die Feier im Gange war. Müde vom frühen Aufstehen und der Fahrt und nicht in der Lage, noch an den Pegel der bereits länger anwesenden Gäste anzuknüpfen, hab ich noch ein Bier getrunken und dann zog mich Myriam auch schon von dannen und ab gings nach Hause.

Mittwoch, Tepoztlan

Lucky Charms

Todesmutig hab ich mich Mittwoch erstmal auf die kürzlich erstandenen Lucky Charms gestürzt, weil, kommt schon, das Zeug sieht einfach zu funky aus, um es nicht zu probieren. Deswegen landeten die dann dementsprechend in meiner Frühstücksschüssel.

fiese, kleine, bunte Baiser-charms

Und eigentlich sehen die halt ganz witzig aus, aber es ist so, dass diese kleinen bunten Charms aus dem bestehen, was sich bei uns Baiser nennt und was man in Frankreich lieber nicht laut sagen sollte. Was die ganze Sache ziemlich widerlich süß macht, sodass ich mich, sogar durch die kleine Schüssel, richtig durchkämpfen musste und das ganze am liebsten mit einem danach völlig unsüßen Dr.Pepper runtergespült hätte.

Ach Moment, hab ich glaub ich sogar gemacht. Es war beinah wie Zitronensaft zu trinken. Nach dem erbitterten Kampf durch die Kornflakes-Schüssel gings dann los Richtung Chalcatzingo – Tepoztlán – Cuernavaca. Nochmals auf Empfehlung unseres Nachbarn hin. War auch echt ne schöne Strecke, genau wie er gesagt hat. Die meiste Zeit waren die beiden Vulkane zu im Seitenfenster zu sehen. Wobei leider sowohl die Scheibe, als auch die diesige Atmosphäre beide nen schönen Farbschleier auf alles gezaubert haben, sodass die folgenden Fotos alle etwas komisch getüncht sind.

Iztacíhuatl ausm Auto

Paar Tage vorher hatte es auch grade bißchen geregnet hier in El Cristo, sodass auf den beiden Popos oben drauf Schnee lag, der zum Zeitpunkt unserer Fahrt schon wieder ein wenig weggeschmolzen war.

Schneepopo

Also im Prinzip sind wir nur südlich von den Vulkanen nen Bogen gefahren, um auf die Westseite zu kommen. Wobei sich während der Fahrt die Landschaft auch ziemlich veränderte und Richtung Tepoztlán-Tal immer hügeliger wurde, wie man vielleicht auch vermutet, weil Täler ja meist zwischen Bergen oder Hügeln liegen.

Hügel in Morelos

Kurz bevor die ersten Hügel auftauchten haben wir auch die Staatsgrenze zum Nachbarstaat Morelos überquert, der nach José María Morelos y Pavón benannt ist, was ein bedeutender Kämpfer für die mexikanistanische Unabhängigkeit von Spanistan war und von dem man sich, wie von so vielen lästigen Freiheitskämpfern in Mexiko, mal eben durch eine Hinrichtung entledigt hat.

Nachdem wir, dank des bekloppten Tomtoms, bzw. dessen von einem Drittklässler gezeichneten Karten, die Ausfahrt nach Chalcatzingo verpasst und auch keinen Bock auf umdrehen hatten, haben wir einfach beschlossen weiter Richtung Tepoztlán zu fahren, dessen erste Hänge wir auch schon nach einigen Kilometern von weiten sehen konnten.

Unter anderen diesen, von einer Pyramide gekrönten, den ich erstmal höllisch zershoopen musste, damit man außer blauem Schleier überhaupt was sieht.

nicht El Tepozteco

Kurze Zeit später schlängelte sich dann auch schon die Straße durch diese übergroße Version der sächsischen Schweiz und die lila Bäume tauchten auch immer öfter am Straßenrand auf.

Anfahrt auf Tepoztlán. Wir sitzen in dem Auto, was hinter dem weißen Ford fährt.

Und nach ein paar Kurven konnte man dann auch schon ins Tal runtergucken und das Kloster von Tepoztlán (links unten das Teil mit Türmen) sehen.

Tepoztlán-Tal

Nach Verlassen der Cuota, also der Autobahn sozusagen, sind wir allerdings erstmal wieder aus dem kleinen Zipfelchen Tepoztlán rausgefahren, in dem wir angekommen sind, weil wie gesagt hier ist nicht immer alles so richtig ausgeschildet. Dafür standen wir dann am Eingangsschild von Tepoztláns Nationalpark, der irgendwo auf den Berghängen links oben auf dem obigen Bild beginnen muss und wohl ziemlich sehenswert ist, nachdem was man so in Wikipedia liest. Glaube da sollten wir spätestens beim nächsten Besuch nochmal hin und uns bei der Gelegenheit vielleicht auch die berühmte „El Tepozteco„-Pyramide (die btw. dem Gott des Agavenbiers gewidmet ist) angucken, falls der Aufstieg nicht allzu gefährlich ist.

Kurzherhand umgedreht haben wir auf dem Rückweg gut nach Tepoztlán gefunden, obwohl wir schon halb damit abgeschlossen hatten auch die zweite Station auf unserer Liste sausen zu lassen und einfach direkt nach Cuernavaca, Morelos‘ Landeshauptstadt und unser letztes Ziel, zu fahren. Zum Glück haben wir das nicht getan, sondern sind in einem netten Restaurant mit ein paar Althippies und viel Kunst-Gefudel an den Wänden gelandet.

Restaurant in Tepoztlán

Kunst-Krams wie z.B. ein paar Bildern, seltsamen Figuren und haufenweise Masken.

Warum so'n langes Gesicht? Oh, genetisch, verstehe ... Verzeihung bitte.

Außerdem gabs über dem Eingang nen netten Schriftzug, der sich natürlich direkt mal für Fotos anbietet.

Escht jetz ey!

Wenn ich das mit meinen begrenzten Spanisch-Fähigkeiten richtig zusammenkriege, würde ich mal zustimmen, dass das heißt: „Durch diesen Bogen gehen die schönsten Frauen der Welt.“

Nachdem wir fertiggefratzt hatten, wobei uns danach noch ein, vermutlich schon etwas angetüdelter Althippie, guten Appetit wünschte, sind wir erstmal für ne kleine Stadt-Erkundung aufgebrochen und die beginnt man in Mexikanistan am besten meist am Stadtpark, dem Zocalo.

Zocalo von Tepoztlán, am Waschtag

Der wurde bei unserer Ankunft erstmal geschrubbt, aber wir wollten da ja eh nicht lange klebenbleiben und außerdem sind die Zocalos in Atlixco und Izucar de Matamoros eh schöner.

Sind wir also weiter zum hiesigen mercado, auf dem wohl auch irgendwelche abgefreakten Heilfrüchte verkauft werden, von denen wir aber da noch nichts wussten und deswegen schon ganz automatisch die Finger gelassen haben. Außerdem gibts dort aber auch, wie üblich, die Unmengen an Früchten, Gewürzen und Zeug, unter anderem diese Bohnen in Nationalfarben. (well, von der Verkäuferin aus gesehen, meine lieben Droogs)

Jedes Böhnchen braucht sein Fönchen.

Und die besagten Früchte …

Welche verdammte Krise denn?

hatten, wie ich beim Bearbeiten gemerkt hab, noch einen zynischen Spruch auf ihrem Preisschild. „¿Cual crisis?“, also „welche Krise?“. Aus dem mercado erstmal wieder raus gings einmal ums Stadtzentrum herum, was ungefähr vielleicht in etwa 500m Fußweg sind, auf denen man eigentlich in jeder Richtung irgendwo tolle Berge am Ende der Straße sieht. Ich sags ja, Tal und so. Schon mein Opa wusste, um eine Insel „is ja überall Wasser drum“.

Straße runter in Tepoztlán

An einer Ecke fand sich auch mal wieder ein gepimpter Käfer(?).

gepimpte Ride

Einmal das Zentrum umrundet, was aus Zocalo, Mercado und Kloster besteht, blieb ja dann nur noch, auch mal in den Klosterpark und anschließend ins Kloster selber reinzugehen, wobei in ersterem einige Leute saßen und dort einfach relaxed oder rumgemacht haben.

Convento in Tepoztlán

Im Kloster drinnen dann gabs einen hübschen Gang um einen kleinen Orangengarten herum.

Gang im Convento

Und im zweiten Geschoss aus großen, unabgesperrten Fenstern heraus den Ausblick auf die Berge.

Aussicht aus dem zweiten Stock des Convento

Bzw. nach innen den Ausblick auf besagten Orangengarten.

Orangengarten im Convento

Nach nochm bißchen Merchandise-Gucken im Klostershop sind wir dann über den direkten Zugang nochmal auf den Mercado, allerdings an eine andere Ecke als zuvor, wo ich direkt mal so’n cooles Godzilla-Bootleg gefunden hab, wie ich als Kind beinah auch so eins hatte. Nur waren bei mir die Rückenstacheln mehr so Schneeflockenförmig und silbern.

Godzilladingsbums

Oh und wie ich grad sehe, hatten die dort auch coole Softairs und ich Depp hab mir keine geholt, verdammt! DAS wäre mal ne Investition für meine 400 Pesos gewesen!

Oder diese Schnitzereien aus dem Krokorindenbaum, wovon wir einen am Samstag gesehen haben. Schon ziemlich geschickt, was die so daraus machen.

Krokobaumschnitzereien

Bei ein paar winkenden Pinguinen und einem Kleidergeschäft, wo Myriam was erspäht hatte nochmal nen Blick zurück geworfen auf mercado und Berge …

Tepoztláns mercado und dahinter Berge

und denn mussten wir uns auch schon auf den Weg Richtung Norden, nach Ciudad de Mexico machen, um von dort wiederum in Puebla meine Mutter abzuholen, sodass wir am Abend einmal komplett die beiden nahen Vulkane umrundet hätten.

Autofahrn aus Ciudad de Mexico raus

Obwohl wir extra noch ne halbe Stunde auf die von Guhgl-Maps veranschlagte Zeit draufgehauen haben, sind wir dann doch erst ne halbe Stunde über dem maximalen Zeitlimit da gewesen, weil in Mexico City einfach mal die Hölle los ist abends und zich hundert Busse versuchen in die Vororte oder auf die Autobahn zu kommen, was auch etwas beklemmend sein kann, wenn man mit seinem kleinen, europäischen Auto zwischen 4 Bussen steckt, die alle irgendwie in andere Richtungen drängeln.

Außerdem kennt sich das Navi so schlecht in Puebla aus, dass wir dann nichtmal das Haus gefunden haben wo meine Mama sich befand, sondern irgendwann am nächsten uns bekannten landmark point, der großen Pyramide mit Kirche drauf, ihr erinnert euch vielleicht, Halt gemacht haben, wobei Myriam dann noch ein paar Mexikaner in unser Problem eingeweiht hat, die prompt anboten, uns einfach voraus dort hin zu fahren. Zu dem Zeitpunkt war allerdings schon abgemacht, dass einer von Mutters Kollegen sie bei uns absetzt und so geschah es und es ging dann endlich ab nach Hause, wo ich mir noch ein Tequila-Bier zum Abschluss genehmigte.

Tequila-Bier

Welches wohl in Tequila-Fässern gereift ist und blabla, aber eigentlich hat es nur nach Litschi geschmeckt. Trotzdem kommts ins Bierprotokoll.

Probiert: Indio, Sol, Victoria, Bohemia Hell, Dos Equis, Negra Modelo, Tecate, Leon Schwarz, Modelo, Montejo, Barrilito, Pacifica Clara, Bohemia Dunkel, Kloster, Beer Factory Dark Stout, Minerva I.T.A.
noch nicht probiert: Superior, Gallio (oder sowas)  und … das wars dann soweit fast