Archiv für den Monat: Dezember 2011

Iluminacion in Atlixco

abends in Atlixco

Nicht nur das Fraccio, auch die Stadt Atlixco legt sich was die Weihnachtsbeleuchtung angeht ins Zeug. Deswegen sind Matthias, Myriam und ich neulich nach Arbeit nochmal in die Stadt gefahren, um uns das Spektakel auch mal anzugucken.

Zócalo mit Beleuchtung

Am Zócalo sind erstmal das mittig gelegene Italian Coffee und die Laternen mit Lichterschläuchen behangen.

Blumen & Essen

Und die umliegenden Gebäude mit zu Blumen oder Speisen geformten Lichtschläuchen behängselt.

meine Fresse, die Stromrechnung

Das Rathaus wiederum trägt den speziellen Atlixco-Logotyp.

Rathaus

Das ist tatsächlich das offizielle Logo der Stadt. Und wie auch die Kathedrale neben an, wird es von haufenweise Sternchen geziert.

Palacio municipal + iglesia

Die Blume als i-Punkt deutet übrigens auch auf einen der Hauptgeschäftszweige Atlixcos hin, der wie ich schon in den Posts zu den Tagen der Toten schrieb der Blumenanbau ist.

die drei Könige

Vor dem Rathaus steht die Prozession der heiligen drei Könige als stoffbespannte Drahtfiguren.

Whynachtsbaum

Und ebenfalls ein stofferner Weihnachtsbaum.

LED-Dach

Zwischen Palacio municipal und Kathedrale hängt dieses Netz aus blauen LEDs, das sich recht nett zum drunter durch schländern macht.

Nüsschen!

Ein paar Ecken weiter wiederum ist eine Straße komplett mit pinken LEDs überspannt, in der Nüßchen zur Tonne verkauft wurden und in der sich auch der Eingang zu einem anderem mercado befindet. Vermutlich der für die artesanías.

äußerst überaus pink

Nur so eine Vermutung, aber ich glaube, das hat Myriam gefallen.

Morgendliche Wolken

Hochlandmorgensonne

Manchmal wiederum geben sich hier andere Naturphänomene recht ansehnlich, wie z.B. die hin und wieder morgens in den Hügeln hängenden Wolken. Wobei Hügel natürlich nur in Relation zum restlichen Hochland Sinn macht, tatsächlich handelt es sich natürlich um die Gipfel der Gebirgskette. Aber aus der lokalen Sicht sind es eben nur 100-200m hohe Hügel.

Wolken inne Hügel

Auf jeden Fall waren jene vor ca. 2 Wochen auf dem Weg morgens zur Arbeit mit netten Wölkchen zugedeckt.

Startbasis für Luís und die Paraglidingkollegen

Sodass die Funktürme Chalchihuapans aus den Wolken ragten wie die Antennen von Bespin. (Oder Vespin? Hier in MX ist das ja eh genau das Gleiche)

Chalchihuapan

Wenige Sekunden später sind auch wir dann am höchsten Punkt unseres Arbeitswegs von den luftigen Gebilden verschluckt worden.

Wolkenfront

Und tauchten kurz später wieder auf, um unseren Weg Richtung Puebla fortzusetzen. Für die Poblaner kamen wie also aus den Wolken gerattert.

Unter den Wolken

Allerlei morgendliches

😛

Morgens geben sich die Katzen ja immer besonders bekloppt. Rennen wie von der Tarantel gestochen durchs Haus. Oder treiben Unfug mit dem Wäscheständer und klauen die Wäscheklammern und Socken!

Unschuldslamm

Meistens müssen wir sie dann mit ihrem Schwachsinn und Matthias im Hause lassen, weils Zeit ist, auf Arbeit zu fahren.

Strom vom Stinkfluss

Dabei fährt man inzwischen auch hin und wieder durch schwerbewaffnete Militärkontrollen. Wie unser Nachbar Kay schreibt: „Seit dem Wochenende kommt man nur noch durch Militär Check points in die Stadt.
Das erinnert mich schwer an Bosnien.“ [sic]

Kriegsgebiet

Tatsächlich fühlt man sich für 100m in ein Kriegsgebiet versetzt.

La luz

Heimweg

Manchmal find ich ja einfach das Licht schön. Wie z.B. die matten Pastellfarben neulich auf dem Weg von Arbeit.

Weihnachten 1.1

Worte, die ich mir nie erträumt hätte: Weihnachtsmannkalender

Da waren mir doch beim letzten mal glatt ein paar Fotos der sonntagabendlichen Weihnachtsdekofototour durch die Lappen gegangen, weil die keiner HDR-Aufbereitung bedurften. Z.B. der Weihnachtskalender und Candy-Cane-gesäumte Vorgarten eines Hauses hier im Fraccio.

falta la nariz roja!

Speziell meinen favoriten hab ich ausgelassen: Das Haus, das auch schon zu Halloween ein Stroboskoplicht im Fenster, Spinnenweben vor der Tür und einen kleinen Friedhof im Garten hatte, komplett mit kleinen Grabsteinen und grün glühenden Zombiehänden, die aus dem Boden schossen. Auch für Weihnachten haben die wieder dick aufgetragen, mit Schlittenziehendem Ren, fake Geschenken und einem US-amerikanischen „Brotdose auf Stock“-Briefkasten, der sich elektrisch öffnet und schließt und aus dem ein Brief herausfährt mit der Aufschrift „to Santa“. Selber ist, wie alles andere auch, ordentlich mit LEDs oder Glühlämpchen garniert.

Briefkasten

Engelchen war schon da!

Weihnachten

Krippenspiel

Hier ist jetzt so richtig Weihnachten, mit allem was dazugehört. Aufblasbare Weihnachtsmänner, Pinguine und Krippenspiele, 25°C und Sonne … naja ihr wisst schon.

Baum, Schneemann und Käfer

Das halbe Fraccio legt sich so richtig ins Zeug, die dollste Deko im Stile der hassverliebten Nachbarn aufzustellen.

Aufblasschneekugel

Schmückung

Engelsche

der wohl bislang dollste Schuppen

Schon toll. Und bei euch?

Morgens

Felder

Oft böte sich hier die Möglichkeit, einen schönen Sonnenaufgang über den Feldern hinter der Fracciomauer zu erleben. In der morgendlichen Eile liegt der Fokus aber für gewöhnlich auf anderen Dingen. Nicht so neulich, als ich bei kuscheligen 7°C mit offenem Hemd, ohne Schuhe und nur halb zugemachter Hose auf den Balkon geflitzt und aufs Dach gestiegen bin, um das solare Schauspiel dingfest zu machen.

Nur das Beste für euch, nur das Beste.

Nebelschleier in den Hügeln

Außerdem haben morgens und abends eigentlich immer die Katzen ihre Spinner-Viertelstunde, zu der sie wie die Bekloppten, ohne Rücksicht auf Verluste, durch die Wohnung flitzen und sich balgen oder Sachen durch die Gegend werfen, wie z.B. kleine Filzherzchen – die sich ursprünglich mal auf unseren Nachttisch befanden – oder ergatterte Wäscheklammern.

Spot auf da Sofalehne

Dabei knallen sie auch oft mal gegen Möbel, Scheiben, Wände oder Türen, scheinen sich aber bis auf einen Augenblick der Verwirrung nicht viel darum zu scheren. Die Wohnzimmergarnitur wird aber für gewöhnlich behend hüpfend überwunden und als Aussichtsposten gegen den „Feind“ benutzt.

Taco liebt Platzdeckchen

Ansonsten bereiten ihnen die Platzdeckchen auf dem Wohnzimmertisch mit ihren roten Kordeln große Freude, sodass diese – zu Mutterns Ungemach – den größten Teil der Zeit nicht auf, sondern unterm Tisch liegen. Die Platzdeckchen auf dem Küchentisch wiederum dienen auch gerne als Schlafplatz, damit man nicht ganz soweit ab ist vom Geschehen.

Boesewichte Nr.4

Spot im Körbchen

So, ich werd jetzt nochmal soviele süße Katzenfotos posten, bis euch Süßigkeiten aus den Ohren schießen. Warum? Weil ich kann!

Taco

Spot & Zugucker

Taco, der Zugucker

Taco von näher dran

Spots neuer Schlafplatz

Für eine Weile schlief Spot auf den Heftern im Fernsehbereich.

Spots neuer Schlafplatz

Inzwischen schlafen beide öfters im Küchenschrank, zwischen den Töpfen. Verrückte Biester.

Kätzles uffe Treppe

Taxco

Morgenpopo

Mitte November stand nach diesmal lediglich etwa einem Monat Pause der nächste Praktiausflug an: Es ging nach Taxco, der Stadt des Silbers. Die liegt so ungefähr auf dem Weg nach Acapulco, was ja im August unser erster gemeinsamer Ausflug war. Aus der Wiki: Taxco de Alarcón ist eine Stadt in Mexiko. Sie hat rund 50.000 Einwohner und liegt im Norden des Bundesstaats Guerrero in der Sierra Madre del Sur. Hauptwirtschaftszweige sind Verarbeitung, Handel und Export von Silber und Tourismus. Der Ort ist ein Pueblo Mágico. […] Der Name Taxco stammt von dem indianischen Wort Tlachco ab, welches „Ort des Ballspiels“ bedeutet.“

Wisster also bescheid! Das ganze war diesmal nur als Tagesausflug geplant, weil abends noch die Despedida von Steffen anstand, der sich die darauffolgende Woche mit einer Träne im Knopfloch nach Deutschland verabschiedete.

sächsische Schweiz - Importversion

Irgendwie ist beim Organisieren per Mail aus der E-Mail mehr so eine Variante von Stille Post geworden, sodass Myriams Nachricht „wir treffen uns an der Caseta zur Cuautla-Cuota“ ankam als „wir treffen uns an der Caseta zur Atlixcayotl“. Dementsprechend standen Myriam und ich samstagmorgens 7:50 Uhr stramm hinter der Caseta und erwarteten die restliche Bande. Und warteten … und warteten. Bis irgendwann ein Anruf kam, der sich in etwa zu folgendem Dialog entwickelte.

„-Hey wo seitn ihr?
-Wer isn da?
-Manuela.
-Na wir sind hier hinter der Caseta, wie verabredet.
-Okay, wir sind auch an der Caseta, wo genau seit ihr denn?
-Etwa 100m weiter, an der ersten Parkbucht. Hier ist so ein Café Oco… Loxo … Dingsbums.
-Hm … hier ist kein Café.
-Doch, ist gleich die erste Ausfahrt nach der Caseta, etwa 100m.
-An der Cuota nach Atlixco ja?
-Hä? Cuautla! Wir kommen doch aus Atlixco!
-Achso, dann müssen wir also noch weiter fahren?
-Jap. Einfach weiter die Straße lang.
-Okay, bis gleich.“

Dann ungefähr nochmal das gleiche Spiel mit den nächsten „sind jetzt an der Caseta, wo?, Atlixcayotl, ist doch Unfug wir sind Richtung Cuautla, okay wir sind gleich da“ bis wir uns gegen kurz vor neun alle versammelt hatten und es losgehen konnte. Von da an lief alles glatt, wir bekamen noch Manuela und Sebastian mit ins Auto und sind los, durch die grünen Täler Tepoztláns Richtung Küste.

Durchaus grün dort auf einma!

Etwa 3-4h dauerte die Fahrt, dann war auch schon aus einer Kurve heraus Taxco an den Berghängen gebaut zu sehen. Es stellte sich als eine weitere Stadt raus, in der man für eine Automatikschaltung echt dankbar ist, weil sonst die Karre die schmalen, steilen Sträßchen hochzuquälen doch ziemlich herausfordernd sein könnte.

Aussicht über Taxco

Aufgrund der besagten Straßen ist Taxco hauptsächlich bevölkert mit … Bochos. Den alten Käfern.

Bocho blanco

Den mit denen kann man sich durch noch fast jede Gasse schlängeln und anscheinend packen sie auch die mörderischen Steigungen mit genügend staatlich subventioniertem Benzin ganz gut.

Plateria - Silbergeschäft

Aber wie ja schon oben stand, ist Taxco eigentlich als die Silberstadt bekannt, weil dort in vergangenen Zeiten jede Menge Silber geminet wurde. Das ist heutzutage zwar längst nicht mehr der Fall, aber die Silbergeschäfte und der Ruf, günstiges Silber anzubieten, ist geblieben. Dementsprechend war unser erstes Ziel in Taxco den Silbermarkt zu finden, auf dem wohl im Gegensatz zu den kleinen Geschäften alles besonders billig sein sollte.

Silbertünnef 1

Auch von den Silbermärkten gab es genug. An jeder Ecke wurden wir von irgendeinem Streetshark zum einen und einzigen, natürlich superbilligen, Silbermarkt gelockt.

Silberkitsch 2

Wos zwar jedes mal Unmengen an Silberkrams gab, aber sonderlich hübsch oder sonderlich billig war das ganze dann leider doch nicht.

Silberplunder 3

Egal, was juckts mich, ich trage eh selten Silber. Einige Laden- und Marktbesuche später waren dann auch alle gewissermaßen zufrieden mit dem Silber-Shopping und wir zerstreuten uns erstmal ein wenig, um uns die Stadt anzusehen.

Torbogen

Denn die macht im Gegensatz zu den Silberpreisen was her. Durch die Lage am Berghang sind, wie in Cuetzalan oder Tepoztlán die Straßen relativ steil und man kann von fast überall eine gute Aussicht auf die weiter unten liegenden Stadtteile erhaschen und überhaupt wirkt das Ganze wie irgendwie aus dem Berg gesprossen.

Calle en Taxco

Nach einer großen Runde grob um den Zócalo also haben Myriam und ich uns entschlossen, zu einer der aus der Ferne weiter oben sichtbaren Kirchen aufzusteigen, um eben von dort mal runterzugucken.

krumm und schief alles

Dazu waren einige steile Kopfsteinpflasterstraßen zu erklimmern, auf denen uns neben den weißen Bochos unter anderem auch eine die ganze Straßenbreite einnehmende Begräbnisprozession entgegenkam, sodass wir peinlich berührt die nächsten Minuten in einer Hausnische abwarteten.

Chipslaster

Und selbst in die engen Straßen Taxcos dringen anscheinend die ubiquitären Chipslaster vor.

Kapelle

Oben hat sich dann zufällig auch fast die ganze Meute wieder vereinigt, sodass wir zusammen Pläne schmieden konnten, wie fortzufahren sei.

Vista

Aber erstmal wurde natürlich ordentlich runtergeguckt.

Santa Prisca

Z.B. auf die Santa Prisca, an der der zócalo liegt.

Umgebung

Oder auch auf die weitere Umgebung mit merkwürdigen Gebäuden in der Ferne.

taxcoer Häuser

Anschließend, da wir keinen Bock mehr auf irgendwelche Silberläden hatten, sind wir einfach mal in eins von den vielen Restaurants auf den Dächern Taxcos und haben von dort mit nem Kaffee und ner Kleinigkeit zu Essen die Aussicht weiter genossen.

Klippen

Denn soviel Zeit bis zur Abfahrt war eh nicht mehr, da wir ja noch einigermaßen rechtzeitig zu Steffens Party wollten.

Santa Prisca im Sonnenuntergang

Also haben wir die Zeit bis knapp vorm Sonnenuntergang dort oben auf dem Dach verbracht und sind anschließend zum Parkplatz zurückgeschlendert. Unsere rechtzeitige Abreise wurde dann allerdings durch irgendeine die ganze Stadt betreffende Parade verhindert, sodass wir uns nochmal schön durch die oftgenannten Gassen gestaut haben, zusammen mit den Paradierenden und den 1000 Bochos.

Taxco nachts

Etwa 45min. später hatten wirs aber auch auf die Hauptstraße geschafft, die uns Richtung Cuernavaca und anschließend Puebla davontrug. Bei einer kleinen – ich weiß gar nicht was und warum – Pause hab ich noch schnell ein mauergestütztes HDR der Stadt geschossen.

In Puebla angekommen sind wir noch kurzem Umzieh- und Essensstop zur rammelvollen Bude von Steffen, in der schon gut die Feier im Gange war. Müde vom frühen Aufstehen und der Fahrt und nicht in der Lage, noch an den Pegel der bereits länger anwesenden Gäste anzuknüpfen, hab ich noch ein Bier getrunken und dann zog mich Myriam auch schon von dannen und ab gings nach Hause.

Weg von Arbeit

Vulkan (aber ohne Spock)

Manchmal wird man auf dem Nachhauseweg hier doch ein bißchen belohnt.

Sonnenstrahlen

Hauptsächlich dann, wenn es neben den Vulkanen einen interessanten Sonnenuntergang gibt, so wie neulich, als Popo und Izta halb in Schäfchenwolken gehüllt und von einzelnen Sonnenstrahlen beleuchtet waren.