Schlagwort-Archive: Bier

El día fatícido

Die ersten Strandliegen werden besetzt

Fast freie Auswahl

Wettertechnisch schien der Tag genau da anzufangen wo der letzte aufgehört hatte. Bei grauem Himmel und jeder Menge kühlem Wind sind wir zum Frühstück und nach einem Abstecher ins Zimmer danach an den Strand getrottet. Wie zuletzt beschrieben kann man auf Isla Mujeres ja nicht so fürchterlich viel mehr machen, als sich dort aufzuhalten.

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Frühstück mit Doris

Die Lerchen

Lerchenzungen, gefüllte Jaguarohrläppchen, Wolfzitzenchips greifen Sie zu solange sie noch heiß sind!

Beim Gänsebratenschmaus bei Doris wurde beschlossen, dass wir uns ein paar Tage später auch nochmal beim Las Calandrias Hotel und Restaurant neben El Cristo zum Frühstück, beziehungsweise brunch treffen könnten.

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Einjähriges

México shried Fickenchings

Am Donnerstag nach der Atlixcotour feierte meine Mutter Einjähriges hier in MX(kanistan) und zu jenem Anlass gesellten sich nach der Arbeit ihre Kollegen zu uns in den Garten, bestückt mit einigen 1,2l-Flaschen Bier, einer Tüte Limetten und haufenweise Essenskram. Aus den Limetten wurde, schweiß- und testosterontriefend, der Saft gepresst, mit Chilisoße vermischt und zum Schluss kamen die mitgebrachten Chickenwings in besagtes Gemisch. So mariniert wurden sie von Hans-Philipp (Namen eingedeutscht, Anm.d.Red.) gegrillt und obwohl mir sonst immer viel zu wenig Fleisch auf viel zu viel Knochen ist, bei diesen kleinen Dingern, muss ich sagen, die waren echt lecker! Ohne großartig nachzudenken kann ich behaupten, dass es die leckersten Chickenwings waren, die ich je gegessen hatte. Dazu noch ein paar Quesadillas frisch vom Grill und ich war prall gefüllt wie ne Weihnachtsgans. Echt primstens, was die Jungs da gezaubert haben.

Achja, die selbigen haben sich schön auf nüchternen Magen die Kante gegeben mit 4 Teilen Capitán Morgan Rum, 2 Teilen Bacardi und einem Teil Mineralwasser. Ich glaube, ich würde da ja auch mit Vorbereitung ziemlich abbrechen, aber auch noch ohne was zu Essen, also hallo, Respekt!

Offensichtlich heil zu Hause angekommen sind sie aber dennoch.

Abends

auch mal wieder...

Am Freitag vor unserer Abreise haben wir uns nochmal mit Daniel konsultieren wollen was unsere Route betrifft. Unter anderem zu dem Zweck waren Daniel, Caro und Levi an dem Abend nochmal bei uns und es gab dann irgendwie mal wieder Banderas, Cucarachas und Mopeds. Hier zeichnen sich ungesunde Tendenzen ab.

Nach einigen Cocktails und Zeugs habe ich dann noch mein im Feinkostladen gekauftes Honigbier weggeschlürft. War nicht so unbedingt fein, aber ganz okay.

Okay, hatte man auch vom Label her erahnen können.

Nächstes mal greife ich dann lieber zum lokal gebrauten Weißbier „Weißbier“.

Neuet Bier unso

Ich nenne es: El Peppo!

Mexikanistan Agosto 2011. Streik liegt in der Luft. Leider ist nichts drauß geworden, die Arbeiter haben sich mit 6% zufrieden gegeben statt 13,5%, weil sonst das Werk gedroht hätte umzuziehen und somit der ganzen Stadt den Finger zu zeigen. Als Trost und weil die Marmelade alle war, sind wir nach Arbeit heute aber mal einkaufen und ich hab nu wieder meinen geliebten Dr.Pepper, wenn auch in der gürtelfreundlichen Version.

Die Arbeit frisst immernoch den Großteil des Tages, auch wenn ich noch in keinem Projekt untergekommen bin und somit eigentlich den ganzen Tag nur Spanisch lerne oder essen gehe. Es könnte sehr viel schlimmer sein. Außerdem wäre es vielleicht ein klein wenig arrogant sich über fehlende Aufgaben zu beschweren, wenn man noch nichtmal die Sprache beherrscht.

Ejal, das richtig Frustrierende ist eigentlich, dass wir jeden morgen an zwei glasklar sichtbaren Vulkanen mit schneebedeckten Gipfeln, einer wunderschönen grünen Landschaft mit rosa(!!) Gräsern und einer wunderbar nebelbedeckten Stadt, gesehen von hoch oben aus, vorbeifahren und ich all das nicht festhalten kann, weil selbst in den weniger sicheren Bereichen des Werks Kameras untersagt sind. Fml.

ooch ganz okay

Abseits davon hab ich heute noch ein neues Bier probiert, was mir vielleicht letztes mal nicht aufgefallen ist oder so. Schmeckt wie ein schlapperes Guinness. Ganz okay. Schonmal fürs Rating vorzumerken:

  1. (Beer Factory Stout)
  2. Modelo Especial
  3. Léon
  4. Barrilito

Mittwoch, Tepoztlan

Lucky Charms

Todesmutig hab ich mich Mittwoch erstmal auf die kürzlich erstandenen Lucky Charms gestürzt, weil, kommt schon, das Zeug sieht einfach zu funky aus, um es nicht zu probieren. Deswegen landeten die dann dementsprechend in meiner Frühstücksschüssel.

fiese, kleine, bunte Baiser-charms

Und eigentlich sehen die halt ganz witzig aus, aber es ist so, dass diese kleinen bunten Charms aus dem bestehen, was sich bei uns Baiser nennt und was man in Frankreich lieber nicht laut sagen sollte. Was die ganze Sache ziemlich widerlich süß macht, sodass ich mich, sogar durch die kleine Schüssel, richtig durchkämpfen musste und das ganze am liebsten mit einem danach völlig unsüßen Dr.Pepper runtergespült hätte.

Ach Moment, hab ich glaub ich sogar gemacht. Es war beinah wie Zitronensaft zu trinken. Nach dem erbitterten Kampf durch die Kornflakes-Schüssel gings dann los Richtung Chalcatzingo – Tepoztlán – Cuernavaca. Nochmals auf Empfehlung unseres Nachbarn hin. War auch echt ne schöne Strecke, genau wie er gesagt hat. Die meiste Zeit waren die beiden Vulkane zu im Seitenfenster zu sehen. Wobei leider sowohl die Scheibe, als auch die diesige Atmosphäre beide nen schönen Farbschleier auf alles gezaubert haben, sodass die folgenden Fotos alle etwas komisch getüncht sind.

Iztacíhuatl ausm Auto

Paar Tage vorher hatte es auch grade bißchen geregnet hier in El Cristo, sodass auf den beiden Popos oben drauf Schnee lag, der zum Zeitpunkt unserer Fahrt schon wieder ein wenig weggeschmolzen war.

Schneepopo

Also im Prinzip sind wir nur südlich von den Vulkanen nen Bogen gefahren, um auf die Westseite zu kommen. Wobei sich während der Fahrt die Landschaft auch ziemlich veränderte und Richtung Tepoztlán-Tal immer hügeliger wurde, wie man vielleicht auch vermutet, weil Täler ja meist zwischen Bergen oder Hügeln liegen.

Hügel in Morelos

Kurz bevor die ersten Hügel auftauchten haben wir auch die Staatsgrenze zum Nachbarstaat Morelos überquert, der nach José María Morelos y Pavón benannt ist, was ein bedeutender Kämpfer für die mexikanistanische Unabhängigkeit von Spanistan war und von dem man sich, wie von so vielen lästigen Freiheitskämpfern in Mexiko, mal eben durch eine Hinrichtung entledigt hat.

Nachdem wir, dank des bekloppten Tomtoms, bzw. dessen von einem Drittklässler gezeichneten Karten, die Ausfahrt nach Chalcatzingo verpasst und auch keinen Bock auf umdrehen hatten, haben wir einfach beschlossen weiter Richtung Tepoztlán zu fahren, dessen erste Hänge wir auch schon nach einigen Kilometern von weiten sehen konnten.

Unter anderen diesen, von einer Pyramide gekrönten, den ich erstmal höllisch zershoopen musste, damit man außer blauem Schleier überhaupt was sieht.

nicht El Tepozteco

Kurze Zeit später schlängelte sich dann auch schon die Straße durch diese übergroße Version der sächsischen Schweiz und die lila Bäume tauchten auch immer öfter am Straßenrand auf.

Anfahrt auf Tepoztlán. Wir sitzen in dem Auto, was hinter dem weißen Ford fährt.

Und nach ein paar Kurven konnte man dann auch schon ins Tal runtergucken und das Kloster von Tepoztlán (links unten das Teil mit Türmen) sehen.

Tepoztlán-Tal

Nach Verlassen der Cuota, also der Autobahn sozusagen, sind wir allerdings erstmal wieder aus dem kleinen Zipfelchen Tepoztlán rausgefahren, in dem wir angekommen sind, weil wie gesagt hier ist nicht immer alles so richtig ausgeschildet. Dafür standen wir dann am Eingangsschild von Tepoztláns Nationalpark, der irgendwo auf den Berghängen links oben auf dem obigen Bild beginnen muss und wohl ziemlich sehenswert ist, nachdem was man so in Wikipedia liest. Glaube da sollten wir spätestens beim nächsten Besuch nochmal hin und uns bei der Gelegenheit vielleicht auch die berühmte „El Tepozteco„-Pyramide (die btw. dem Gott des Agavenbiers gewidmet ist) angucken, falls der Aufstieg nicht allzu gefährlich ist.

Kurzherhand umgedreht haben wir auf dem Rückweg gut nach Tepoztlán gefunden, obwohl wir schon halb damit abgeschlossen hatten auch die zweite Station auf unserer Liste sausen zu lassen und einfach direkt nach Cuernavaca, Morelos‘ Landeshauptstadt und unser letztes Ziel, zu fahren. Zum Glück haben wir das nicht getan, sondern sind in einem netten Restaurant mit ein paar Althippies und viel Kunst-Gefudel an den Wänden gelandet.

Restaurant in Tepoztlán

Kunst-Krams wie z.B. ein paar Bildern, seltsamen Figuren und haufenweise Masken.

Warum so'n langes Gesicht? Oh, genetisch, verstehe ... Verzeihung bitte.

Außerdem gabs über dem Eingang nen netten Schriftzug, der sich natürlich direkt mal für Fotos anbietet.

Escht jetz ey!

Wenn ich das mit meinen begrenzten Spanisch-Fähigkeiten richtig zusammenkriege, würde ich mal zustimmen, dass das heißt: „Durch diesen Bogen gehen die schönsten Frauen der Welt.“

Nachdem wir fertiggefratzt hatten, wobei uns danach noch ein, vermutlich schon etwas angetüdelter Althippie, guten Appetit wünschte, sind wir erstmal für ne kleine Stadt-Erkundung aufgebrochen und die beginnt man in Mexikanistan am besten meist am Stadtpark, dem Zocalo.

Zocalo von Tepoztlán, am Waschtag

Der wurde bei unserer Ankunft erstmal geschrubbt, aber wir wollten da ja eh nicht lange klebenbleiben und außerdem sind die Zocalos in Atlixco und Izucar de Matamoros eh schöner.

Sind wir also weiter zum hiesigen mercado, auf dem wohl auch irgendwelche abgefreakten Heilfrüchte verkauft werden, von denen wir aber da noch nichts wussten und deswegen schon ganz automatisch die Finger gelassen haben. Außerdem gibts dort aber auch, wie üblich, die Unmengen an Früchten, Gewürzen und Zeug, unter anderem diese Bohnen in Nationalfarben. (well, von der Verkäuferin aus gesehen, meine lieben Droogs)

Jedes Böhnchen braucht sein Fönchen.

Und die besagten Früchte …

Welche verdammte Krise denn?

hatten, wie ich beim Bearbeiten gemerkt hab, noch einen zynischen Spruch auf ihrem Preisschild. „¿Cual crisis?“, also „welche Krise?“. Aus dem mercado erstmal wieder raus gings einmal ums Stadtzentrum herum, was ungefähr vielleicht in etwa 500m Fußweg sind, auf denen man eigentlich in jeder Richtung irgendwo tolle Berge am Ende der Straße sieht. Ich sags ja, Tal und so. Schon mein Opa wusste, um eine Insel „is ja überall Wasser drum“.

Straße runter in Tepoztlán

An einer Ecke fand sich auch mal wieder ein gepimpter Käfer(?).

gepimpte Ride

Einmal das Zentrum umrundet, was aus Zocalo, Mercado und Kloster besteht, blieb ja dann nur noch, auch mal in den Klosterpark und anschließend ins Kloster selber reinzugehen, wobei in ersterem einige Leute saßen und dort einfach relaxed oder rumgemacht haben.

Convento in Tepoztlán

Im Kloster drinnen dann gabs einen hübschen Gang um einen kleinen Orangengarten herum.

Gang im Convento

Und im zweiten Geschoss aus großen, unabgesperrten Fenstern heraus den Ausblick auf die Berge.

Aussicht aus dem zweiten Stock des Convento

Bzw. nach innen den Ausblick auf besagten Orangengarten.

Orangengarten im Convento

Nach nochm bißchen Merchandise-Gucken im Klostershop sind wir dann über den direkten Zugang nochmal auf den Mercado, allerdings an eine andere Ecke als zuvor, wo ich direkt mal so’n cooles Godzilla-Bootleg gefunden hab, wie ich als Kind beinah auch so eins hatte. Nur waren bei mir die Rückenstacheln mehr so Schneeflockenförmig und silbern.

Godzilladingsbums

Oh und wie ich grad sehe, hatten die dort auch coole Softairs und ich Depp hab mir keine geholt, verdammt! DAS wäre mal ne Investition für meine 400 Pesos gewesen!

Oder diese Schnitzereien aus dem Krokorindenbaum, wovon wir einen am Samstag gesehen haben. Schon ziemlich geschickt, was die so daraus machen.

Krokobaumschnitzereien

Bei ein paar winkenden Pinguinen und einem Kleidergeschäft, wo Myriam was erspäht hatte nochmal nen Blick zurück geworfen auf mercado und Berge …

Tepoztláns mercado und dahinter Berge

und denn mussten wir uns auch schon auf den Weg Richtung Norden, nach Ciudad de Mexico machen, um von dort wiederum in Puebla meine Mutter abzuholen, sodass wir am Abend einmal komplett die beiden nahen Vulkane umrundet hätten.

Autofahrn aus Ciudad de Mexico raus

Obwohl wir extra noch ne halbe Stunde auf die von Guhgl-Maps veranschlagte Zeit draufgehauen haben, sind wir dann doch erst ne halbe Stunde über dem maximalen Zeitlimit da gewesen, weil in Mexico City einfach mal die Hölle los ist abends und zich hundert Busse versuchen in die Vororte oder auf die Autobahn zu kommen, was auch etwas beklemmend sein kann, wenn man mit seinem kleinen, europäischen Auto zwischen 4 Bussen steckt, die alle irgendwie in andere Richtungen drängeln.

Außerdem kennt sich das Navi so schlecht in Puebla aus, dass wir dann nichtmal das Haus gefunden haben wo meine Mama sich befand, sondern irgendwann am nächsten uns bekannten landmark point, der großen Pyramide mit Kirche drauf, ihr erinnert euch vielleicht, Halt gemacht haben, wobei Myriam dann noch ein paar Mexikaner in unser Problem eingeweiht hat, die prompt anboten, uns einfach voraus dort hin zu fahren. Zu dem Zeitpunkt war allerdings schon abgemacht, dass einer von Mutters Kollegen sie bei uns absetzt und so geschah es und es ging dann endlich ab nach Hause, wo ich mir noch ein Tequila-Bier zum Abschluss genehmigte.

Tequila-Bier

Welches wohl in Tequila-Fässern gereift ist und blabla, aber eigentlich hat es nur nach Litschi geschmeckt. Trotzdem kommts ins Bierprotokoll.

Probiert: Indio, Sol, Victoria, Bohemia Hell, Dos Equis, Negra Modelo, Tecate, Leon Schwarz, Modelo, Montejo, Barrilito, Pacifica Clara, Bohemia Dunkel, Kloster, Beer Factory Dark Stout, Minerva I.T.A.
noch nicht probiert: Superior, Gallio (oder sowas)  und … das wars dann soweit fast

Dienstag, Cacaxtla

Pyramide in Cacaxtla

Dienstag war abermals Pyramidengucken angesagt, wobei wir wiederum einer Empfehlung unseres Nachbarn gefolgt sind, nach Cacaxtla, im Bundesstaat Tlaxcala zu fahren, wo es eine Ausgrabungsstätte geben sollte. Pyramiden gab es ein paar und eine Ausgrabungsstätte gab es ebenso, allerdings war die doch etwas größer, als erwartet.

Ausgrabungsstätte in Cacaxtla von weitem, watt ein Riesenteil!

Und auch noch komplett überdacht! Kluge Leute! Und das war das also, was bei Guhglmaps so komisch aussah. Erstmal 5 Holztreppen hochgelatscht befand man sich fast ganz oben auf der Ausgrabungsstätte/auch Pyramide und unter diesem gewaltigen Dach.

auf/in der Ausgrabungsstätte

Bzw. erstmal auf einem Plateau, um das herum sich die Gebäude von Cacaxtla befanden. Oben zu sehen sind unter den Säulen ein Teil der Wandgemälde, die unter anderem wegen ihres guten Zustandes zu den besten in Mittelamerika zählen. Erkennt man jetzt da nicht so prima, aber ein paar Bildchen weiter sieht man, dass die Zeichnungen wirklich noch gut erkennbar sind.

Über Holzwege und Treppchen kann man sich dann über die Ruinen bewegen und die Grundrisse der Räume noch erahnen, bzw. teilweise haben sie auch schon tiefer gebuddelt.

Wir waren auf dem Holzweg.

An manchen Stellen sind die Ruinen dann auch von außen wieder mit irgendwas bewachsen, was auch ganz nett aussieht. Wobei das auf der Ebene fast so aussieht, als wär da absichtlich was gepflanzt worden.

letztes Jahr hattmer überall Kartoffeln, Kartoffeln, Kartoffeln

Ein paar Meter weiter, auf der Innenseite, kann man in den ehemaligen Templo Rojo, mit seinem dazugehörigen Wandfresko reingucken, zumindest soweit er ausgegraben ist.

Sone Lehmhütte muss man auch erstmal hinkriegen!

Und man sieht auch ganz gut die typischen Farben der damaligen Zeit, wovon das Rostrot dem Tempel seinen Namen gab. Wieder zurück auf der großen Fläche kann man die zuvorgenannten Kriegsgemälde „Mural de la Batalla“ links und rechts von der Treppe sehen, die den Kampf zwischen Jaguar- und Adlerkriegern darstellen. Da sind zwar dämlicherweise Plexiglasplatten davor, aber mit ein bissle Photoshop geht das schon.

In der Mitte sieht man, wie einer von den Adlern gerade unter viel Blutvergießen von einem Jaguar abgemurkst und auch so ein bißchen gewürgt wird.

Adler- und Jaguarkrieger, etwas fancier als Frank Millers "300"

Über die Treppe selber kann man zwar nicht in den eigentlich Raum gehen, der sich über den Gemälden befand, aber man kann, an weiteren verrückten Wandgemälden vorbei, daneben aufsteigen, wobei man eigentlich von der ganzen Ausgrabungsstätte aus mehrere kleine Pyramiden in der Nähe (wie die im ersten Bild) und eine große auf einem nahegelegenen Hügel sehen kann.

Ausblick über das Mural de Batalla zur nächsten großen Pyramide

Jedoch in die andere Richtung geblickt gibts unter anderem noch diese Zeichnung zu sehen, die einen Adlerkrieger in voller Pracht zeigt. Rechts von ihm ein Ara und unter ihm eine bärtige Schlange. Was der eckige Rahmen aus Armen links oben bedeutet weiß wohl keiner so richtig.

Adlerkrieger

Was man den Olmeca-Xicallanca, neben ihrer Fähigkeit crazy ass Wandgemälde zu fertigen, lassen muss, ist dass der Ort für ihre Hauptstadt ziemlich gut gewählt war, da man in alle Richtungen vom Gipfel dieses Plateaus, bzw. des ganzen Hügels, ziemlich weit gucken konnte und somit sicherlich eintreffende Feinde frühzeitig gesehen hat.

Aussicht von Cacaxtla aus

Kurz bevor man die Stätte verlasst, hat man von einem etwas höher gelegenen Punkt nochmal einen ganz guten Überblick über die ganze Siedlung.

Die Grube oben rechts, das ist der Templo Rojo, links in der Mitte das Plateau und darunter, zum Betrachter hin, die Säulen mit rotem Fuß, unter denen sich das große „Mural de Batalle“ befindet.

Hier hat früher der Bär gesteppt.

Auf dem Rückweg zur Karre musst ich dann noch mal mitnehmen, dass sogar die Mülltonnen dort entsprechended gebrandet sind.

Macht euch nix vor, Werbefutzies! Corporate design kannten auch die Olmeca-Xicallanca schon.

Es folgte noch ein Besuch in einem kleinen Ein-Frau-Restaurant, das irgendwie etwas schräg war, was so die Einrichtung betraf und wo ich zum ersten mal gebratenen Kaktus gegessen hab. Dann Spanisch-Unterricht für Matthias und mich, Mutter von Arbeit abholen und einkaufen fahren. Da unsere Nachbarin Patty auch ganz gern mal’n Bierchen trinkt, von deutschen Köstlichkeiten bislang aber nur gehört hat, hatte ich mir vorgenommen beim nächsten Besuch in diesem einen Supermarkt in Puebla mal ein Erdinger mitzunehmen, weil die dort so drei oder vier Sorten von deutscher Gerstenkaltschale anbieten, wovon zwei aber leider Bock (bah!) sind.

Überraschenderweise hatten die genau am Dienstag so’n gemischten Tisch dort aufgebaut, auf dem sie alle möglichen ausländischen Biersorten ausgestellt haben, die sie im Angebot hatten. Darunter ein paar britische und US-amerikanische und eben auch ein paar Deutsche, wie zum Beispiel eben das Erdinger, das Bockbier, Paulaner (sogar auch die Oktoberfest-Version) und WTF Öttinger!? Die können doch hier höchst kunstfertig ihre eigene Plörre brauen, wozu brauchen die denn Öttinger?

Echt jetz Mexikanistan?? Öttinger?

Vorallem „precio bajo“, ich glaub es hackt, 25 Peseten! Das sind über 1,40€! Und bei uns kostet der Scheiss 0,28€. Also wenn die das tatsächlich alles verkauft bekommen, touché.

Aber egal, ich hab Patricia dann das Erdinger und noch paar ausgeflippte mexikanische Biersorten für mich mitgenommen, sie hat sich gefreut und wir sind dann noch ne Badehose für mich kaufen gefahren für diese heißen Quellen und die Ahuehuetes (die großen Bäume) von Samstag. Dafür sind wir in die Monstermall in Angelopolis, wo mir schon beim ersten mal eine eatery namens Beer Factory aufgefallen war. Also weil ich die Einrichtung so ansprechend fand und so. Das Ambiente. Und als Trost für den Einkaufstrip (ich hasse ja sowas) und weil wir sowieso alle Hunger hatten, sind wir denn einfach mal da hin und ich muss sagen, es war eine sehr gute Entscheidung, kann man echt empfehlen.

Erstens haben die dort voll leckeres, selbstgebrautes Bier (das man dadurch aber leider nirgendswo anders bekommt T_T ), wie zum Beispiel ein sehr dunkles Stout.

Wenn man Guinness mag, kann man sich in das Dark Stout nur verlieben!

Das beinah wie Guiness schmeckt, nur irgendwie … rauchiger, dunkler. Völlig genial.

Und unter anderem auch ein Pale Ale, das eher leichter und ein wenig blumig schmeckte.

Pale Ale, auch fein, mit leicht blumiger Note, jetz echt.

Aber neben den leckeren Biersorten wie eben Ale, Stout, Pilsner und eine ganz eigene Fruchtbierkomposition, die mir allerdings etwas zu abgefahren klang, haben sie auch eine leckere Mischung aus US-food und mexikanischem Essen, wie z.B. mein derzeitiger Favorit Arrachera, was, wie ich schonmal berichtet hab, einfach ein großes Stück Fleisch mit irgendwelchen Beilagen ist, die sich je nach Lokal unterscheiden. In diesem Fall wars Bohnenpuré mit Käse oben drauf, ein seeehr leckerer Enchilada und Chilis und Lauch in Rahmsoße.

Arrachera, bestest Fleisch-Erfindung ever

Zum kröhnenden Abschluss haben wir beim Rausgehen noch Bierlutscher bekommen – die allerdings leider nach Passionfruit schmeckten – deren „Schaum“ sogar so ein prickeliges Blubberzeug war, wie es früher auch manchmal in den Lutscherpackungen gab.

Myriam hatte sich fest in den Kopf gesetzt, dass so ein Lutscherbild besser aussieht, wenn jemand darin zu sehen ist.

Und das war so der Dienstag. Ist für dies mal also mal wieder ein kleines Update des Bierzählers fällig.

Probiert: Indio, Sol, Victoria, Bohemia Hell, Dos Equis, Negra Modelo, Tecate, Leon Schwarz, Modelo, Montejo, Barrilito, Pacifica Clara, Bohemia Dunkel, Kloster, Beer Factory Dark Stout
noch nicht probiert: Superior, Gallio (oder sowas)  und … das wars dann soweit fast

Sonntag, Metepec oder so

Ziehkäse

Sonntag stand erstmal der Ziehkäse aufm Tisch. Lustiges Zeug, die Konsistenz ist wie zu gummi gekochtes Hühnchen, also man kann den so fasermäßig auseinanderziehen, aber es ist eben Käse und schmeckt auch wie Frischkäse. Dementsprechend isst er sich ziemlich gut mit Marmelade.

Fertiggefrühstückt sind wir einer der vielen Empfehlungen unseres Nachbarns nachgegangen, zu den „freshwater springs“ und dem dabei stehenden, riesigen, alten Baum zu fahren, die sich in Metepec, gleich hier um die Ecke sozusagen, befinden sollten.

Nunja, iiirgendwie hätten wir da nochmal genauer nach dem Weg fragen sollen. Los gings erstmal damit, dass wir vorm Fraccionamente statt nach links nach rechts gefahren sind, was das Navi zutiefst verwirrt hat. Zur Strafe hat es uns erstmal in das Einbahnstraßenlabyrinth in Atlixco geschickt, wo wir erstmal ne Weile rumirren durften, bis wir auf irgendeiner steinigen Buckelpiste gelandet sind, die evtl. mal wieder den Unterboden des Autos hat aufsetzen lassen können. *ahem* Oder so. Nachdem wir schon beinah die Hoffnung aufgegeben hatten, landeten wir auf einmal an einer Autopista, auf der wir dann noch 30m fahren konnten bis zur Ausfahrt „Metepec“.

In Metepec sind wir dann ein wenig rumgeirrt, weil hier in Mexiko ist ja nicht unbedingt alles großartig ausgeschildert und so, dass man einfach mal ohne sich die Route anzugucken drauflosfahren kann. Was wir aber ein wenig blauäugig gemacht haben, weil Metepec kein großer Ort ist. Dementsprechend sind wir nicht bei den Quellen gelandet, sondern in einem Hotel-Resort mit Freibad. Irgendwie sind mir ja Hotel-Resorts nichts und von daher war mir dort von der ersten Sekunde an etwas unwohl. Allerdings hatten sie nen Berghang von wo aus man ganz gut auf Atlixco gucken konnte.

Hügel von diesem merkwürdigen Hotel-Resort aus

Bzw. auf die krassen Armutshütten direkt vor diesem Resort.

Armutshütten von Metepec aus

Was mal wieder gut die im Vergleich zu Deutschland größere Arm-und-Reich-Schere hier zeigt. Da die Pesos für den Resort-Eintritt aber auch nicht verschwendet sein sollten, sind wir noch in das erstbeste Restaurant in dem Teil eingekehrt, um ne Kleinigkeit zu trinken. Auch dort, bzw. dort meiner Meinung nach noch viel mehr, herrschte diese unangenehme Stimmung. Aber das lag vielleicht auch daran, dass der Raum aussah wie der Frühstücksraum eines Hotels, dass dieser allerdings bis auf 3 Leute komplett leer war.

leeres Restaurant im Metepec-Resort

Außerdem schien das Personal so träge und lustlos, irgendwie war das unangenehm sich in deren Griffel zu begeben. Also schnell die Limo ausgeschlürft und endlich wieder raus da und nach ein wenig Rumgefrage in die richtige Richtung begeben. Was verrückte Serpentinen ohne Leitplanken und doppeltem Boden auf einem Hügel beinhaltete, die uns auch wieder an tollen … „Wohnungen“ vorbeibrachte.

eine Wohnung, das sind 4 Wände und ... eine Tür

Irgendwann waren wir ganz aus Metepec raus über drei Hügel gefahren, durch zich Felder und hatten schon gar keine Ahnung mehr wo wir waren, als wir einem kleinen Ort, den wir für San Pedro gehalten haben, angekommen sind, wo irgendwie ein Flüßchen war. Das gab uns Hoffung, denn ein Fluß hat eine Quelle. Und in dem Fluß badeten Mexikaner. Die haben wir direkt mal auf Verdacht ertränkt, könnten ja Drogenbosse sein. Die haben wir, sogut es die vereinigten Spanischkräfte unservierereins vermochten, nach dem Weg zu den Quellen gefragt. Uns wurde dann empfohlen einfach zum ersten Restaurant zu fahren was wir sehen und von dort aus mit Pferden unseren Weg fortzusetzen. Haben wir glatt mal gemacht und so saß ich, widererwartens zum ersten Mal in meinem Leben auf einem echten Pferd.

OMG kleines Mädchen, HINTER DIR!!!

Anfänglich war mir das ja nicht so genehm, auf diesem wackligen Ding zu sitzen, irgendwo oben mit haufenweise Kameraequipment. Hätt mich ja auch im nächsten Moment abwerfen können. Außerdem erschien es uns, dass ich, als Größter und Schwerster von uns vieren, das kleinste Pferd bekommen hatte, was unserer jungfräulich-frischen Beziehung auch nicht unbedingt zuträglich war. Im Ernst, ich dachte nur „Mich auf ein Pferd setzen, das ist doch Tierquälerei von gleich zwei Tieren!“

Aber nach kurzer Eingewöhnung gings dann und ich habe unter anderem als Vorteil dieser Fortbewegungsmethode erkannt, dass man den Leuten hoch vom Rosse aus prima in die Gärten spionieren kann.

vom Pferd kann man gut Omas Unterbuchsen auf der Leine ausspionieren

Okay, ist in Mexiko zumeist nicht so spektakulär, man wird zumeist nen Truck, ne Wäscheleine und ein oder zwei Hunde sehen. Hier und da vielleicht mal’n Eselchen. Abseits davon gabs locationbedingt in manchen Straßen auch nen ganz schönen Ausblick auf die Landschaft.

wir auf Pferdchen

Oder die nähere Umgebung, sofern nicht von irgendwelchen alten Plastikflaschen verschmutzt.

aufm Weg zu den Cascadas Encantadas

Achja, „Quellen“ hatten wir den Pferdetour-Anbietern irgendwie nicht vermitteln können, lediglich „cascada“ konnten wir aus unserer Restvokabularkammer noch zusammenkratzen und so wurden wir dann von den Pferdeführerinnen da hingebracht. (Wie sich später, am Donnerstag, rausstellte, wollte mich das kleine Mädchen, das mein Pferd führte, tatsächlich erst zur Quelle des Flusses bringen, die wir uns ja eigentlich angucken wollten.)

Unterwegs stand auch mal einfach so ein Pferdle auf der Wiese, das nach unserem Anblick noch kurz mampfte, dann dämlich den Kopf in die Luft hob und geistlos wieherte.

dummes Pferd, so ganz allein

À propos Vorteile von aufm Pferd unterwegs sein nochmal, aus der Perspektive konnt ich endlich nochmal ein Bild von diesen winzigen Hockern machen, auf dem die (ebenfalls sehr kleinen) Omas auf den Märkten immer sitzen. Und es scheint ihnen dabei gut zu gehen.

die minikleinen Hocker, auf denen die Verkäuferinnen aufm mercado immer sitzen

Unweit von den Karren tauchte dann auch die lokale Hippiekommune auf, zu der uns unsere Pferdeführerinnen bringen wollten.

tatsächlich hab ich auch irgendwo dope gerochen

Und das sah eigentlich ziemlich gemütlich aus, was die da so machten. Allerdings die „Cascada encantada“ selber war alles andere als spektakulär, weshalb es etwas verwunderlich ist, dass sich da soviele Menschen drum versammelt haben.

Cascada encantada, nicht grade so spektakulös wie die Niagarafälle

Sogar ein paar Stände mit Essen und Trinken hatten sich dort angesiedelt, also muss das ja geplantermaßen dort öfters stattfinden, die Versammlung.

Stände, Cascada encantada

An einem der Stände konnte man auch ne piña colada in ner echten piña bekommen, was dann meine Eltern direkt mal geordert haben. Allerdings alkoholfrei, die pussies.

Ich bin dann während der Zubereitung selbiger mal bißchen Richtung Wasserfall rumgeklettert und an sonem Berghang rumspaziert, um nen Überblick über die ganze Situation zu bekommen und zu ergründen, ob’s irgendwo vielleicht noch ein aufregenderes Fleckchen gibt. Gabs allerdings nicht. Nachdem ich so’n bißchen Fotos von oben auf das bunte Treiben geschossen hatte, war ich grad dabei wieder herunterzuklettern, als meine Kamera die Aufmerksamkeit einer Gruppe Mexikanistaner erregte, die schon etwas lustig zu sein schienen und deswegen gerufen haben, dass ich ein Foto von denen machen soll.

Da ich ja immer nicht so in your face mit Leute fotografieren bin (also im Urlaub, bei Fremden), dachte ich „nungut, warum nicht, haste mal’n Foto von paar Mexikanistanern“.

Mexikanistaner an der Cascada encantada

Hab dann kurz signalisiert, dass es gut geworden ist und war im Begriff weiter hinabzusteigen, als die sich gespielt überaus enttäuscht gaben und noch ein Foto verlangten. Dacht ich, klar, kein Ding, kannste in Ruhe fokussieren und so. Hab noch ein paar Fotos von denen gemacht und wurde dann direkt mal auf ein Bier eingeladen. Der señor ganz links sprach auch ein wenig Englisch und hat den Dolmetsch zwischen seiner Gruppe und mir gemacht, wobei ich natürlich auch das ein oder andere Stückchen Spanisch verstanden hab.

Wie üblich, wurde ausgetauscht, woher man kommt und was einen dort hin verschlagen hat und dann gings los, dass wir uns gegenseitig unsere Sprachen beibringen wollten. Allerdings war keine Zeit mehr, weil die Pferdeführerinnen uns zurückbringen mussten, um die nächste Gruppe dort hin zu reiten. Also haben wir uns noch schnell ne E-Mail-Addresse von denen geben lassen, damit ich denen die Bilder schicken konnte und wurden prompt noch für den Tag der Toten die heilige Woche, „semana santa“, zu denen nach Metepec eingeladen. Da sind wir allerdings, bis auf Mutti, wieder in Deutschland.

nach ausgiebigem Alkohol- und Drogenkonsum muss erstmal der Rausch ausgeschlafen werden

Nach der kleinen Cerveza auf nüchternen Magen haben mein Pferd – welches auf dem Hinweg irgendwie nicht stehenbleiben und mich absteigen lassen wollte – und ich uns auch gleich viel besser verstanden. Dementsprechend war mir dann auch nicht mehr so mulmig dabei, einfach mal beide Hände vom Sattel zu lassen und die zum Fotografieren zu nutzen. So’n Pferd wackelt ja ganz schön und so kricht man kaum ein ordentliches Foto nur mit einer Hand gehalten hin. Also mit zweien ist es schon schwer. Aber die Perspektive ist eben ganz praktisch.

Entschuldigen Sie, Sie haben da verdammt nochmal einen Hund aufm Dach!

Ein paar Minuten später wars vorbei mit der Reiterei und wir waren wieder am Ausgangspunkt, dem Restaurant angekommen, wo zwischen den ganzen großen Pferden auch ein paar Folen und Ponies standen. Wobei das hier auf dem Foto sowas von merkwürdig aussieht, mit der kurzbeinigen Dame daneben. Verkehrte Welt. Alice im Wunderland. Herr der Ringe!!

Kommt der Cowboy ausm Friseur - Pony weg.

Außerdem hat es blaue Augen, wtf, es will meine Seele essen! Das Fohlen scheint da schon eher in die Szenerie zu passen.

Fohlen

Geschickterweise startet und endet das ganze Gereite ja an nem Restaurant und weil wir eh Hunger hatten, haben wir uns dann auch glatt in den dortigen Biergarten gesetzt und was gefuttert.

ganz nett gemacht, der Biergarten

Und während wir da so saßen, hatten sich unsere Sitznachbarn irgendein rotes Biermixzeug bestellt, was ich dann auch ma haben wollte, denn erstens steht sichs auf einem Bein schlecht und zweitens will ich euch ja in vollem Umfang berichten können, was es hier so für Bier gibt und wovon man die Finger lassen sollte. Also haben wir der Kellnerin gesagt „Jacob will das, was die da drüben haben“ und sie brachte mir dementsprechend ein Glas zum Drittel voll mit rotem Saft und einem Salzrand oben und ein Bier.

Bierperversionen gibts, this goes on no cow skin.

Wie ich da bereits vermutet und später auch bestätigt hab, ist das Rote Tomatensaft, Tabasco (oder irgendein Chilizeug) und Limettensaft. Da kippt man dann das Bier dazu und trinkt es über den Salzrand. Nennt sich in seiner Gesamtheit Michelada und das kann man auch mit Nachos bestellen, die man dann sogar da drin dippen kann.

Klingt komisch, schmeckt auch so. Speziell wenn man wegen eines Bierchens auf nüchternen Magen eh schon einen im Tee hat. So hab ich mir dann die erste Mischung reingekippt, das ganze mit dem Rest Bier weggespült und bin um eine Erfahrung reicher gewesen, die ich nicht unbedingt wiederholen muss.

Danach noch nachhause gefahren, alltäglichen Kram gemacht und ab ins Bett.

Freitag, bloggen, Bewerbung schreiben

Frühstück Star Trek 11 style, lensflares deluxe

Diese Woche hab ich die Bloggerei ja bißchen schleifen lassen. Das liegt daran, dass einfach nich soviel los war, wie ich ja schon erwähnte. Dementsprechend, falls sich jemand fragt, warum ich gestern Abend (deutscher Zeit) nix über Freitag gebloggt hab: Ihr habt nicht viel verpasst. Freitag sah in etwa so aus:

  • Frühstück auf der Terrasse
  • Blawgposts für Mittwoch und Donnerstag schreiben
  • Mexiko-Bewerbung umschreiben
  • ???
  • Abendessen fahren

Außerdem war gestern Tag des großen Ausflugs, da war ich danach eh ein bißchen zu kaputt, um mir hier noch nen Oscar Wilde aus den Fingern zu saugen. Aber das erzähl ich ja dann im nächsten Post. Wenn ich die 4GB Fotos durchgesehen und editiert hab.

Jeden Pfalz hamwa Freitag Abend mal fein beim Italiener hier in Atlixco schnabuliert, ich hab mir mal wieder ein Negra Modelo gegönnt (für Experimente war ich in dem Restaurant nich zu haben), was wie glaube schonmal erwähnt nach Köstritzer schmeckt und somit meiner bescheidenen Meinung nach ganz lecker ist.

deren Vorstellung von Köstritzer, weniger bitter

Damit ich nicht gar so vom Fleisch falle, denn ich war in den zwei Wochen hier immerhin schon einmal im Fitnessstudio, gabs für mich dann noch ne etwa tischgroße Pizza dazu (das war die kleinere Variante). Mit ein paar Chilis da druff, das gab direkt mal bösen Schluckauf, als ich wagemutig sonen ganzen Schoten-Querschnitt auf einmal verdrücken wollte. Etwa die Hälfte von dem Wagenrad hab ich mir dann als Takeaway verpacken lassen, aber da für Nachtisch immer Platz is, hab ich mir noch paar schöne Crêpes mit Karamelsoße, Nußstücken und Vanilleeis servieren lassen. War relativ dunkel da, deswegen ist das Foto nicht so pralle geworden.

Crêpes ... mjamjam

Man könnte auch denken es wäre Kassler mit nem Kloß oben drauf. Myriam hingegen hatte noch so ein diätfreundliches Stück Schoko-Kuchen bestellt.

genug Kalorien für eine ganze Inuitfamilie

Und weil soviel leckere Sachen essen anstrengend ist, sind wir danach ab nach Hause und ins Bettchen gefallen.

edit: Diese braunen Dinger von neulich sind übrigens doch Zuckerhüte, auch wenn da nix von Zucker aufm Preisschild stand. Ist direkt das Zeug aus dem Zuckerrohr.