Archiv für den Monat: Oktober 2011

Zapotitlan Salinas

Berge und Kakten

Den zweiten Samstag im Oktober haben wir genutzt, um nach Zapotitlan Salinas zu fahren, ein Ort nahe Teohuacan, wo erstens jede Menge Kakteen wachsen, die auch tatsächlich von der Familie cactus sind, zweitens der nie von den Spaniern erobert wurde, weil es geographische Vorteile für die Indianers hatte und drittens wo es einen Kakteengarten gibt, in dem alle möglichen Arten von Heilkakteen kultiviert werden. Letzteren wollten wir uns mal reinziehen, nachdem wir vom Nachbarn Jaime davon gehört hatten.

Zapotitlan Salinas

Kurz nochmal durch den Ort geirrt, um was zum Schnabulieren zu finden, sind wir dann in einer kleinen, aber feinen Tacería gelandet, in der ich mir nach der Fahrt durch die schöne, sonnige Berglandschaft glatt mal ein Nachmittagsbier gegönnt hab. In der Tat war auch Z. Salinas abseits der Landstraße ein ganz netter Ort, leider haben wir aber nicht viel davon gesehen, weil die Zeit nicht reichte.

Lustige Bäume

Frisch gerstengestärkt sind wir dann in den genannten jardín botánico und haben uns dort vom Guide die verschiedenen Arten von Kakteen und ihre medizinischen Nutzen erklären lassen, wobei zumindest ich aufgrund der spezifischen Terminologie des öfteren nur Bahnhof verstanden hab.

blutender Baum

Von den Sachen, die ich verstanden habe, habe ich aber natürlich auch den Großteil wieder vergessen. Den blutenden Baum oben fand ich aber ohnehin einfach nur cool.

Kugelkaktus

Diese gerade nach oben wachsenden, großen Kakteen wachsen übrigens derart langsam, dass die meisten von denen sicherlich hundert Jahre und mehr alt sind.

Überall Kakteen

Und eindrucksvollerweise ist die ganze Gegend voll von 3-5m hohen Exemplaren.

Araña

Auf dem Weg noch einige Höhenmeter hinter uns zu bringen, begegneten wir ungefähr auf Kopfhöhe einigen gut adaptierten und nicht grade kleinen Spinnen (Beinspannweite ca. 10cm), die ihre Netze fast unsichtbar über mehrere Meter breite zwischen jeweils zwei Kakteen gesponnen hatten. Die fiesen Biester. Wobei ich finde, dass die oben dargestellte ne ziemlich interessante Zeichnung aufweist. Obs gegen deren Gift dort auch eine Kaktee gibt?

Pommesgabelspinne

Ihre Nachbarin wiederum hatte sich vor einer Kaktee plaziert, die imho verdächtig nach Pommesgabel aussieht.

Dingsbummskaktus

Dieser Kaktus könnte gegen Inkontinenz sein. Oder Impotenz. Oder Husten, wer weiß, vielleicht knallt der auch nur ordentlich.

Ausblick

Auf dem weiteren Weg erspähte unser Pflanzenkundler noch eine kurios aussehende Raupe, die er sich prompt spitzfingrig aus dem Busch pflückte, nur um uns zu erklären, dass das kleine Ding entgegen seines Aussehens nicht übertödlich ist, sondern von den locals als Delikatesse angesehen und gerne im Rührei verputzt wird.

Raupe

Einige Meter weiter gab es einen kleinen Kaktus mit Früchten, die uns ebenfalls direkt angeboten wurden.

Kaktus mit Früchten

Haben wie Himbeeren geschmeckt, die kleinen Dinger.

Kacka

Neben dem ganzen Heilskrams haben einige Kakteenarten aber auch lustige Namen. Nämlich speziell diese kleinen Puffels, die nur knapp über dem Boden wachsen. Je nach Größe heißen die nämlich „Cáca de gato“ (Katzenkacka) oder „Cáca de burro“ (Eselkacka, oben zu sehen) je nach Größe der zu sehenden Pflanzenteile.

Landschaft um Z. Salinas

Auf dem Gipfel des Hügels angelangt, gabs einen Hochstand, von dem aus man ganz gut die Landschaft überblicken konnte, was sonst durch die Büsche und Kakteen nicht gegeben ist. Schon schön dort!

Kakteengipfel

Aber selbst auf dem Teil befand man sich grade mal auf Höhe der Kakteen, was einen nochmal über die Wachstumsrate dieser Dinger nachdenken lässt.

Landschaft

Landschaft 2

Dort oben war dann übrigens auch mein Jesus-Foto entstanden, schön mit weiß-sandfarbenem Baumwollhemd in der Abendsonne.

Riesenkaktus

Zum kröhnenden Abschluss sozusagen gabs nochmal einen von diesen flaschenförmigen Bäumen, wie sie auch am Anfang in etwa 1,20m Größe zu sehen waren.

Flaschenbaumdings

Diesmal allerdings mehrere Meter hoch, wie man an dem Hundi rechts unten sieht. Soweit ich mich erinnere haben das bei uns zu Hause einige Leute in einem kleinen Topf im Wohnzimmer stehen.

Mal de mujeres

Nebenan gabs dann wirklich zum Schluss die „Mal de mujeres“, eine Pflanze, die wohl gegen „Schmerzen in den Knochen und Kälte“ hilft. 😛

Da inzwischen die Sonne untergegangen war und wir uns recht weit östlich befanden, bot sich uns auf dem Heimweg noch der Anblick der blauen Berge, über dene die feuchte Meeresluft kondensierte.

von den blauen Bergen, von den blauen Bergen ...

Das vorentschädigte dann schon so ein bißchen dafür, dass die cuota erst ziemlich voll mit langsamen Brummies war und ca. 30km vor Puebla eine derart behinderte Baustelle eröffnet worden war, dass wir uns streckenweise nur mit 10km/h fortbewegten, bzw. manchmal auch mehrere Minuten am Stück auch einfach nur auf der Autobahn stillstanden, weil hier keiner Reißverschlussprinzip kennt und sowieso bei jedem, der einigermaßen nach Authorität riecht gebremst oder angehalten wird.

Pastell

Dazu kamen dann noch die Baches – Schlaglöcher – die eben auch immergegenwärtig sind. Spaß garantiert! In der Tat war glaube ich die kostenfreie Landstraße im besseren Zustand, als die Mautstrecke.

abendliche Strecke

Abgesehen vom temporären Zustand führt die cuota aber auch mitten nach Puebla rein und nicht wie die Landstraße schön am VW-Werk vorbei und flott auf den Stadtring „Periférico“, sodass wir da auch noch ne kleine Kurverei zu durchstehen hatten. Ein bißchen genervt und müde davon, haben wir entschieden, nicht zuhause noch kochen zu wollen, sondern eben noch bei der Beer Factory einzukehren.

Erdbeerbier

Schön noch in unseren Klamotten des Tages, Shorts bzw. kurze Jeans, ich im Jesushemd, wars gut, dass dort die Klimaanlage nicht auf allzu hohen Touren lief. Myriam hatte sich dann von den hiesig gebrauten Bieren einen Erdbeermix bestellt und ich mir eine neue Variante des Hauses.

Heavy Metal

Und zwar hatten die schlauen Braumeister in unserer Abwesenheit aus dem eh schon leckeren guinness-ähnlichen Luna llena die alkoholhaltigere Sorte Heavy Metal kredenzt, die trotz der 10% Alkohol auch wirklich, wirklich lecker schmeckte.

Hamburguesita

Dazu noch ein „kleines“ Burgerchen (der Kameradeckel links misst 72mm ø zum Vergleich) das einfach mal saugeil geschmeckt hat und alles war im Lot.

Fiesta de octubre

Da’s grade so die Zeit war, wurde auch in der Beer Factory ordentlich die Werbetrommel für die lokale Variante des Oktoberfests gerührt. Was irgendwie lustig anzuschauen ist, hier in México.

Einjähriges

México shried Fickenchings

Am Donnerstag nach der Atlixcotour feierte meine Mutter Einjähriges hier in MX(kanistan) und zu jenem Anlass gesellten sich nach der Arbeit ihre Kollegen zu uns in den Garten, bestückt mit einigen 1,2l-Flaschen Bier, einer Tüte Limetten und haufenweise Essenskram. Aus den Limetten wurde, schweiß- und testosterontriefend, der Saft gepresst, mit Chilisoße vermischt und zum Schluss kamen die mitgebrachten Chickenwings in besagtes Gemisch. So mariniert wurden sie von Hans-Philipp (Namen eingedeutscht, Anm.d.Red.) gegrillt und obwohl mir sonst immer viel zu wenig Fleisch auf viel zu viel Knochen ist, bei diesen kleinen Dingern, muss ich sagen, die waren echt lecker! Ohne großartig nachzudenken kann ich behaupten, dass es die leckersten Chickenwings waren, die ich je gegessen hatte. Dazu noch ein paar Quesadillas frisch vom Grill und ich war prall gefüllt wie ne Weihnachtsgans. Echt primstens, was die Jungs da gezaubert haben.

Achja, die selbigen haben sich schön auf nüchternen Magen die Kante gegeben mit 4 Teilen Capitán Morgan Rum, 2 Teilen Bacardi und einem Teil Mineralwasser. Ich glaube, ich würde da ja auch mit Vorbereitung ziemlich abbrechen, aber auch noch ohne was zu Essen, also hallo, Respekt!

Offensichtlich heil zu Hause angekommen sind sie aber dennoch.

Atlixco mitte Praktis

Seitenstraße

Am Sonntag nach Farfáns Partüh haben wir uns mit den Praktis und Alfonso, aus der Abteilung meiner Mutter, ein bissle in Atlixco rumgetriebenen, unseren Deutschen Kumpels und Kumpelinen ein bißchen die Stadt gezeigt und so.

Beerdigungsinstitut

Angefangen am Zocalo (ganz typisch eben), haben wir uns dort erstmal paar Tortillas mit Fleisch geholt, so als zweites Frühstück, sind dann durch den Mercado, wo unsere rubia Julia eine Tüte kleiner, gemeiner Chilis gekauft hat und Gerrit wiedermal einfach durch seine Statur die Leute in Staunen versetzte. Abgesehen davon hat Myriam sich noch einen pinken Cowgirlhut gekauft, den wir mithilfe Alfonsos Mexikanität glatte 10$ (Peso) runterhandeln konnten. Das Schnäppchen des Monats quasi.

Straße

Danach sind wir auf den, zu dieser Zeit merkwürdigerweise ziemlich vollen, Cerro gefahren, bzw. wie immer die letzten Meter aufgrund unsere nicht angepassten Lungenvolumens, bzw. Erythrozytenzahl, keuchend hinaufgestiegen.

Blick vom Cerro

Auf der Zwischenetappe auf Höhe des Parkplatzes wurden haufenweise Drachen geflogen und es stand immerbereit der Pfahl für die Voladores, die darauf nicht gepfählt werden, sondern sich nach drei Rosenkränzen dort rückwärts runterstürzen, mit den Leinen ihrer Vorväter um die pansa gebändselt, flötespielend und trommelnd. Video dazu gabs schonmal aus Cholula. Kommt aber demnächst nochmal eins mit nem sehr viel höherem Pfahl.

Bei den ganzen Drachenschnüren wurde Matze direkt von ein paar Nylonfäden eingesponnen, der entsprechende Drache sauste aber glücklicherweise nicht 50m weiter oben durch die Lüfte, sondern steckte schon im nächsten Baum, sodass uns eine Resident-Evil-/The-Cube-style Szene erspart blieb und Matze im Ganzen wieder vom Hügel herabstieg.

Blick vom Cerro

Leider war nicht so schönes Wetter wie im März, dementsprechend kein fetzicher Sonnenuntergang hinter den Vulkanen. Aber trotzdem macht die Perspektive immer wieder was her.

die Kirche aufm Cerro

Zufälligerweise war an jenem Sonntag auch Glocken-frei-Tag auf dem Cerro, was jetzt leider nicht das spektakuläre Ereignis ist, das sich beim Lesen meiner genialen Umschreibung vor dem geistigen Auge entfaltet, sondern lediglich bedeuten soll, dass jeder mal die Glocken der Kirche leuten durfte. Da man in México meistens alles anderes als leise ist, wurde das dann von einigen auch fröhlich genutzt, um denen von uns mit empfindlicheren Ohren oder den noch leicht verkaterten ordentlich auf den Sack zu gehen.

Atlixco von oben, mit fliegenden Drachen

Zum Abschluss des Tages gings dann nach Dem Runtergang nochmal mit der Familie (Cousine, Mann, Kinder und Cousin) in die Plaza de Piedra, wo sich meiner einer ein saftiges Steak mit schön Guacamole gönnte, das ursprünglich zu teilen mit Myriam ich plante, woraus dann irgendwie im Eifer des Gespeises nichts wurde. Ups. Ebenfalls waren die Kinder sowas von knülle, dass sie komplett slapstick mit dem Gesicht in der Bolognese gelandet wären, wäre es nicht vom Papa verhindert worden. Es war sehr lustig anzusehen, wie sie sich resolut gegen den Schlaf wehrten. (und verloren, tsihihi)

Geburtstag Farfan (mit Akzent uberm zweiten „a“ und Punkten uber den uber-„u“s)

Schlumpfkuchen

Vor mir hatte auch Farfán Geburtstag, der allerdings wegen meines Partydates großzügig seine Party ans Ende des Monats legte, also ein Wochenende später. Abseits davon ist seine Lieblingsfarbe blau, wesrum auch auf seinem Geburtstag so ziemlich alles und sowieso jeder blau sein sollte.

Blaugummies

Inklusive auch der Kleidung und um mit dem Thema im Einklang zu bleiben, hat er von uns Praktis nen blauen iPad-Deckel bekommen, für sein bis dahin noch nicht vorhandenes iPad.

Familienshot

Typisch für uns seit Acapulco gabs natürlich wieder die mexikanischen Banderashots, diesmal auch in der Familienversion für groß und klein, die letztendlich von Matze, Farfán und zwei seiner mexikanischen Freunde ausgeschlürpt wurde, deren Gesichter danach jetzt allerdings nicht unbedingt Wohlgefallen verrieten.

Geburtstag

Geburtsbier, links meine Babybadewanne, seit 24 Jahren gut gefüllt

Neulich hatt ich da ja mal Geburtstag. Das wurde zweimals gebührend gefeiert. Am Abend meines Geburtstags nach der Arbeit schön mit Nachbarn, Kuchen, Grillen und einigen leckeren mitgebrachten Sachen und am folgenden Samstag mit den anderen Praktis und jüngeren Freunden.

Da guckta, ihr alten Gringos!

Wobei ich dann direkt mal zwei meiner Geschenke und die Piñata mit mir selbst dekoriert habe. Das Ding haben wir dann gebührend am Abend noch zerkloppt. Nach einigen Bierchen. Und vor jedem mal hauen ein oder zwei Tequila-Shots. Und dann rumdrehen mit Augenbinde auf. Lustig wars, sehr lustig und es gibt auch dementsprechende Videos, deren Veröffentlichung mich aber zum Leben im Exil zwingen würde. … Eh … Moment!

 

Am nächsten Tag hatte ich dann auch mal für einen Tag die Höhenkrankheit. Aber das lohnte sich für diese Feier auch!

OMG!

Und was macht man, wenn man schonmal sonen abgetrennten Pferdekopf rumliegen hat? Na klar!

Guanajuato

getunnelt

Zum kröhnenden Abschluss unserer Rundreise in Richtung Norden Mexikos waren wir in Guanajuato. Eine kleine, sehr feine Stadt, die zugleich die Hauptstadt des gleichnamigen Staates ist. Ursprünglich war Guanajuato eine der Silberstädte, aus deren Vorkommen die „Schulden“, bzw. Abgaben an Spanistan gezahlt wurden. Sie liegt in einer Hügelkette des Hochgebirges und aufgrund des ehemaligen Bergbaustatus und großen Überschwemmungen jedes Jahr ist das historische Zentrum seit Beginn des 20. Jahrhundert komplett untertunnelt. Da es nun aber nicht jeden Tag überschwemmt, werden die Tunnel hauptsächlich als Verkehrsstraßen genutzt. Was auch zu einer interessanten Googlemaps-Straßenkarte führt.


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grüne Taxis

Die Stadt wirkt auf den ersten Eindruck irgendwie bunt und hutzelig. Ein bißchen, als wäre man in der Toscana.

blaue Türen

Die französischen Balkons lassen außerdem auch koloniales Feeling aufkommen. Wo man hingeht ist auch erstmal Wurscht, man schlängelt sich halt durch die verwinkelten Gassen und kommt dann schon irgendwo raus wo’s interessant ist.

Wie gesagt, Gassen!

Uns hats von unserem Ausgangspunkt am Garten der Revolution z.B. an einer romantisch verfallenen Iglesia (weiter unten) vorbei zu einem Platz mit einigen Cafés und Restaurants verschlagen.

Nicht nur das Bild, auch die Häuser sind schief. Eigentlich sollte also alles grade wirken!?

Nach nem mit mexikanischer Gelassenheit zubereiteten Cafécito haben wir uns ein bißchen zerstreut und mir fiel auf, dass die ganze Stadt noch die Zeichen der vorangegangenen Festivität trug.

Baum mit Mexikoschmuck

Insgesamt ist Guanajuato aber auch von sich aus sehr bunt. Find ich gut!

Bunte Häuschen

In der kleinen Tienda neben dem Café hat Myriam noch Ansichtskarten geholt, während mir das Haus an sich interessanter schien.

Tienda mit Karten

Beim Herumstreuen kam mir das ganz gelegen, dass vom Vortag noch Schmuck und Tribünen standen, weil ich so eine gute Perspektive auf die oben erwähnte Iglesia hatte.

Kirche

Wieder an dem Restaurantplatz angekommen hab ich dort noch einen für mexikanische Verhältnisse überaus gepflegten Balkon gesehen. Normalerweise sind das hier nur vorstehende Beton-Bodenplatten mit ein paar wahrlos hingestellten und bepflanzten Blumenkübeln oder eben der Platz, der an der Dachkante noch frei ist mit selbiger Ausstattung.

Balkon

Großmeisterlich durch Gärtnerkunst hervorgetan hatte sich dann aber doch eher ein Restaurant am selben Platz, das einfach mal aus einem Strauch eine große Ente gemacht hat.

Ihr wisst was das bedeutet.

Naja und das wars dann auch eigentlich schon mit unserem Besuch in Guanajuato, denn wir hatten nur 2-3h übern Mittag Zeit, uns dort umzusehen, weil wir wieder zurück nach Atlixco mussten und das ne ganz schöne Fahrt ist, wenn man nicht Daniel ist, der uns den Trip empfahl und wohl in 3,5-4h pro Strecke schafft.

Puerto Vallarta Tag 3

Los Arcos

An unserem Abreisetag wars nochmal so richtig schön drückend und noch schwüler, als die Tage davor. Wenn wir in Deutschland an Regenwetter denken, kommt einem ja meist eher maximal 15°C in den Sinn. Dort waren es eher das Doppelte, wenn das mal reicht und eben weiterhin 100% Luftfeuchtigkeit. Da kann man schon verstehen, warum die Gegend um Puerto Vallarta als Regenwald-Kulisse für Predator damals gedient hat.

Bucht, Regen, Hotel

Wir sind kurz vor Abflug nochmal an der Bucht entlang, durch die kleinen Fischrestaurants und haben uns neben der Stelle wo wir beim Jetskien schnorcheln waren das kleine Denkmal für Die Nacht des Leguan angeguckt. Und sind dabei fast zerflossen. Man! Was war ich froh, als endlich die Klimaanlage vom Auto richtig angelaufen ist. Wobei, da war der Schaden schon angerichtet, unsere Klamotten waren von Regen, Luftfeuchtigkeit, Hitze und unseren gegen all dies ankämpfenden Körpern gut durchgenässt und somit war der kalte Luftzug nicht wirklich angenehm.

Buggies

Ursprünglich hat mich ja auch ne Tour mit diesen Buggies angemacht, mit denen man ein bißchen in die Landschaft fährt, aber bei dem Klima stell ich mir das bei weitem weniger spaßig vor, als mitm Jetski über die Wellen zu brettern und durch die Luft zu fliegen.

Den trinken die US-Amies, wir kriegen den Sierra Schrott.

Auf dem Weg nach Guanajuato kamen wir wieder durch die Tequila-Zone mit ihren ganzen Agavenfeldern und es ergab sich, dass man bei voller Fahrt noch ein paar Fotos durch die grün-getünchten Fenster schoss. So unter anderem von diesem Feld der Marke José Cuervo, der in den Estados Unidos anscheinend recht beliebt ist, wie bei uns dieses komische Sierra-Zeug.

Hangin low

Naja und drumherum schickten sich die Wolken an, wiedermal tief in den Hügeln zu hängen, was für mich immernoch ein surrealer Anblick ist. Alles in allem wiedermal ein Tag der Fahrerei in diesem riesigen Land.

Puerto Vallarta Tag 2

Das schlimmste beim Jetskien: Abgeschleppt wegen Falschparken.

Am 15., den Donnerstag der Ferienwoche und somit ersten Tag des langen Wochenendes sind yours truly und seine Schnuckerzecke mal Jetski gefahren. Aber nicht vom Strand aus so 30min. oder sowas, sondern ne richtig lange Tour, gestartet in der Marina, im Norden Puerto Vallartas, bis zurück zu unserem Hotel, einige Kilometer südlich der Stadt. Ziemlich crazy, genauso wie unser Guide. Immer so etwa einen bis anderthalb Kilometer vor der Küste mit ordentlich carajo über die Wellen zu hüpfen. Vorallem wenn man vorher noch nicht Jetski gefahren ist, ist das am Anfang eher beängstigend, wenn auch geilo. Bei unserem Hotel gabs dann ne schöne Schnorcheltour, wobei wir an den dort im Wasser liegenden Felsen einige bunte Fischis, Seesterne und Seeigel gesehen und den letzteren auch angefasst haben. War echt ziemlich grandios, kann ich nur empfehlen. Die Rückfahrt war dann natürlich ein Klacks und hätte ruhig noch bissel länger dauern können, weil man dann natürlich völlig in seinem Element ist und gelernt hat, dem Gerät zu vertrauen. So wie beim Reiten oder so.

Leider haben wir keine wasserdichte Kamera, sodass wir nur vom Ufer im Hafen aus Fotos machen lassen konnten, wo man allerdings nur anbändelt mitgezogen wird, aus Versicherungsgründen.

Nachm Jetski-Fahren gings zurück ins Hotel, fratzen und so. Sonnenuntergang antrinken und biergucken.

Sonnenuntergang

 

Sonnenuntergang 2

 

Sonnenuntergang 3

Alles schön vom Hotelbalkon aus.

Hotel

Joar und abends hat sich ja ganz Mexiko volllaufen lassen, dass selbst Mexico neidisch würde. Denn es wurde der Beginn des Unabhängigkeitskrieges gefeiert, zu dem am 16. Hidalgo, gefolgt von einer Schar Bauern, gegen die Spanier anritt und „¡Viva México!“ rief. Zu besagter Feier haben wir noch zwei nette Leute aus Colorado kennengelernt, mit denen wir dann zusammen Tequila getrunken haben. Eine Weile später haben wir uns mit nochm Bierchen abgesetzt und sind ins Bett. Haben die Mexikaner ihr Ding machen lassen, denen es dann am nächsten Morgen entsprechend nicht so prall ging.