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Tepoztlan Nr. 3 – 2

morgendlicher Dunst um einen Berg

Ganz schön diesig mal wieder

Unseren zweiten Tag in Tepoztlán haben wir wie ganz alte Hasen wieder bequemlichst damit begonnen die Filterkaffeemaschine in unserem Supizimmer zu befüllen und dann das lustige, kleine Brotkörbchen zu leeren, das mit seinem Klappdach selbst wie ein runder Laib Brot geformt war und auf der Terrasse schon pan dulce oder croissants oder sowas vor den Vögeln und Insekten schützte.

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Tepoztlan Nr. 3 – 1

Essbereich, Mastersuite, Finca La Casona, Tepoztlán

Hmm, da könnte man natürlich frühstücken …

Tag 1 in Tepoztlán, also auch unseren ersten vollen, richtigen Tag dort, ohne Tagesausflug, haben wir – selbstverständlich – auch ganz despacito, con mucha calma angefangen. Ist ja schließlich Urlaub, was soll man sich da groß Stress machen. Und wir hatten ja eh nirgendwo zu sein. In Tepoztlán ist die Auswahl an Orten, an denen man sein kann, sowieso vergleichsweise eher gering. Zentrum mit Kloster oder Restaurants und der Tepozteco. Achja und der Naturschutzbereich, von dem ich in einem alten Blogbeitrag mal geschrieben hab, aber sowohl Beitrag, als auch Park hatte ich während unseres Aufenthalts komplett vergessen.

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Kaum da, schon wieder weg

Schlafzimmer bei José, El Pilar, Cuautlancingo, Puebla

Einmannkoje für vier

Noch am Abend in José Haus haben wir überlegt was wir nun eigentlich die nächsten Tage anstellen wollen und wie wir es uns und den Kindern einerseits bequem, andererseits interessant halten. Nun geht das bei nem Städtetrip mit Kindern eigentlich nur indirekt, wenn man nicht gerade den ganzen Tag aufm Spielplatz oder so rumhängen will.

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Morgendliche Wolken

Hochlandmorgensonne

Manchmal wiederum geben sich hier andere Naturphänomene recht ansehnlich, wie z.B. die hin und wieder morgens in den Hügeln hängenden Wolken. Wobei Hügel natürlich nur in Relation zum restlichen Hochland Sinn macht, tatsächlich handelt es sich natürlich um die Gipfel der Gebirgskette. Aber aus der lokalen Sicht sind es eben nur 100-200m hohe Hügel.

Wolken inne Hügel

Auf jeden Fall waren jene vor ca. 2 Wochen auf dem Weg morgens zur Arbeit mit netten Wölkchen zugedeckt.

Startbasis für Luís und die Paraglidingkollegen

Sodass die Funktürme Chalchihuapans aus den Wolken ragten wie die Antennen von Bespin. (Oder Vespin? Hier in MX ist das ja eh genau das Gleiche)

Chalchihuapan

Wenige Sekunden später sind auch wir dann am höchsten Punkt unseres Arbeitswegs von den luftigen Gebilden verschluckt worden.

Wolkenfront

Und tauchten kurz später wieder auf, um unseren Weg Richtung Puebla fortzusetzen. Für die Poblaner kamen wie also aus den Wolken gerattert.

Unter den Wolken

Oaxaca Mittwoch

bunte Häuser

Am Mittwoch, dem Tag unserer Rückkunft, sind wir zum Frühstück nochmal ins Zentrum von Oaxaca geschlendert und haben dort tatsächlich ein ziemlich nettes Restaurant in der Gegend gefunden, die auch so schön ansehnlich ist.

Kleiderstand

Am bereits bekannten Minimarkt wurde nochmal nach Tops und so Zeugs gestöbert, wobei mir wieder die typischen Abuelita-Stühle von den mercados ins Auge stachen und ich nun endlich mal bei Tageslicht ein Größenvergleichsfoto machen konnte.

Kleinstuhl

Nach der Rumtreiberei haben wir Oaxaca verlassen und sind nochmal ein Stück Richtung Süden nach Santa María del Tule gefahren.

Santa María del Tule

Dort steht el árbol del tule oder auch „El Tule“, mit einem Stammdurchmesser von mehr oder weniger 11,5m (so einen vergnietzelten Baum zu messen ist keine exakte Wissenschaft) der dickste Baum der Welt.

El árbol del tule

Mit einem Alter von angeblichen 3500 und wahrscheinlicheren 2000+ Jahren, ist er zugleich auch einer der ältesten Bäume der Welt. Angeblich wurde er vom zapotekischen Gott des Windes oder einem Priester in seinem Auftrag gepflanzt, deswegen vermutlich auch „Tule“, was „Baum der Erleuchtung“ bedeutet.

Bananenaltar!

Vor dem direkt nebenan liegenden Palacio municipal gab es noch eine Ofrenda, diesmal nicht nur mit Früchten und Tequila, sondern sogar ein paar schön drapierten Bierchen.

Tule

Da das Ding tatsächlich wahnsinnig groß ist, hat mein 24mm-Weitwinkel leider nicht ansatzweise ausgereicht, um den Baum formatfüllend abzubilden.

rechts unten: Stammgäste

Aber mit viel Geknipse und ein klein wenig Photoshopmagie…

Warpgeschwindigkeit-Panorama

sieht das ganze auch total verkackt aus. Wie immer, wenn ich irgendwelche Panoramas mache. Na egal. Am Tule stehen auch haufenweise Kinder rum, die sich als Figurenguides vertun und einem für ein paar Peseten die Figuren zeigen, die aus dem Baum wachsen.

Gazellpferdchen

Brauchten wir aber nich, denn z.B. diese Mischung aus Gazelle und Seepferdchen haben wir auch von ganz allein gesehen.

Gottesanbeterin

Oder Myriam z.B. ist diese etwa 7cm lange Mantis aufgefallen, die auch aus dem Baum gewachsen sein könnte.

Santa María + El Tule

Insgesamt ist Santa María del Tule auch,  zumindest um den Baum herum, ein schöner, kleiner Ort.

Palacio Municipal

Wenn man also sowieso in Oaxaca ist, lohnen sich die 15min. Fahrt dementsprechend schon.

Canyons

Auf der Rückfahrt nach Heeme sind wir wieder durch wunderzauberhafte Landschaften geprescht, wie z.B. die tiefen Schluchten zwischen Oaxaca und Tehuacan.

Leitplankenschlucht

Dabei hat sich das Auto mal wieder als hinderlich erwiesen, weil man aus sonem Jetta eigentlich die meiste Zeit nur Gestrüpp am Straßenrand und irgendwelche Leitplanken sieht.

wie ne Modelleisenbahnlandschaft

Aber gut, irgendwann wird das schon was mit T5 oder Pickup!

Old Furchenface

Und denn wird da voll total nochmal hingefährt!

Berche un Wolgn

Guadalajara

Nordnebel

Letzte Woche wurde der Beginn des Unabhängigkeitskrieges der Mexikanistaner von den Spanistiarten gefeiert. Daher war Donnerstag und Freitag frei. Da aber in der ganzen Woche generell schon feierliche Stimmung herrscht, kommen viele Leute auch Montag, Dienstag und Mittwoch nicht zur Arbeit. Was im handwerklichen Ingeneursbereich vielleicht auch der Gesundheit zuträglicher ist. Dementsprechend haben auch viele Praktis frei, weil ihre jefes ja nicht auftauchen. War bei mir nicht der Fall, aber da meine Chefin nett ist und der Kollege, der mich mit Aufgaben versorgt ebenfalls, habe ich die Tage auch frei bekommen, sodass einem richtig langen Trip unsererseits nichts im Wege stand. Eigentlich hatten wir geplant, die Woche nach Veracruz zu fahren, einem Badeort an der Atlantikküste, eine für hiesige Verhältnisse kurze Autofahrt (etwa 3-4h für uns) entfernt. Ebenso war geplant, über Weihnachten nach Puerto Vallarta zu fahren, um dort unter Palmen die Cristi Navidad zu feiern und irgendwelche Wale zu gucken, wenns gibt.

Allerdings haben wir noch rechtzeitig erfahren, dass es mit Walegucken schlecht ist in der Gegend und man das eher von Niederkalifornien aus macht und dass Veracruz, gleich Acapulco oder Miami nicht für eine ganze Woche Badeurlaub lohnt. Also haben wir umgeplant und uns Puerto Vallarta direkt für die letzte Woche vorgenommen. Da man auf dem Weg noch ein paar andere Orte gleich mit abhaken kann, haben wir die Route entsprechend über diese gelegt.

Nein, das ist nicht mein weißer Bart, der vorm Objektiv hängt.

Erstes Ziel war dabei Guadalajara, von dem uns Nachbar Jaime schon im März viel vorgeschwärmt hat. Auf den Weg gemacht haben wir uns vorletzte Woche Sonntag, auf gen Norden, wo tiefhängende Wolken auf uns warteten. Aber auch für Mexikanistan sonderbare Ansichten wie ein riesiger See im Hochland, auf dem sich auch noch so etwas wie Straßen abzeichnete.

Selbst im See sind Schlaglöcher.

Nach einigen Stunden oder auch einigen Stunden mehr an Fahrt (es könnten so gut an die 7 gewesen sein) kamen wir dann abends im etwas abseits gelegenen Stadtteil Zapopan an, das von der Lage her ein bißchen das Charlottenburg von Guadalajara ist.

Zapopantor

Dort hatten wir zunächst Schwierigkeiten, unser Hotel zu finden, da Navis in Mexico größtenteils fürn Sack sind und Adressen auch eher schwierig, da es immer eine Nord- und eine Südversion der Straße gibt und manchmal Hausnummern auch einfach völlig zufällig verteilt zu sein scheinen. Somit sind wir dann erst nach Einbruch der Dunkelheit nochmal losgezogen und haben versucht was zu Essen zu finden, wobei es sich als gute Idee rausgestellt hat, nicht den nächstgelegenen Italiener aufzusuchen, sondern ein paar Hundert Meter bergauf zu schlurfen und somit quasi eine der Hauptlebensadern von Zapopan zu entdecken. Eine Fußgängerzone voller Restaurants, Bars, Clubs mit lauter Mucke und Jahrmarktsständen.

Jahrmarktsstand!

Dort lag auch der Palacio Municipal (das Rathaus) und das Instituto Zapopan, auf deren Vorplatz das mexikanistanische Wappen als Bronzestatue installiert ist.

Snakes on a statue, holey sh-!!

Ein paar Meter weiter befand sich die Basilica de Zapopan, die interessanterweise auf jedem ihrer beiden Türme ein Kreuz aus blauen Neonröhren trägt.

Basilica de Zapopan

Naja und nachdem wir dann uns dann dort ordentlich den Wanst mit ‚kanischem Essen vollgeschlagen haben, konnten wir grade noch so den Berg runtertapsen, im mexikanischen Restaurant gegenüber vom Hotel noch ein paar zwei-zum-Preis-von-einem-Biere trinken und dann im Prinzip ins Bett fallen.

Am nächsten Tag wollten wir eine Bustour nach Tequila machen, dem Ort wo dieser komische Schnapps herkommt, von dem vielleicht der ein oder die andere schonmal gehört hat. Als wir im Zentrum ankamen und nach Touren fragten, waren wir wohl aber schon zu spät dran, denn die Bustouren gehen halb neun los und enden irgendwann abends. Das war uns sowieso zuviel, weil wir uns ja Guadalajara auch angucken wollten. Haben wir also das gemacht und uns dort im Zentrum rumgetrieben.

Plaza de Armas

Angefangen an der Catedral Basilica Asunción de María, an deren vier Seiten jeweils ein offener Platz liegt, sind wir nach Osten zum Plaza de Liberación, wo eine wütende Hidalgo-Statue die Ketten der Kolonialherrschaft sprengt.

Hi-Hulko oder so

Passenderweise hatten sich auch die Schüler aus der Gegend überlegt, genau an diesem Montag die Ketten des kaputten Bildungssystems zu sprengen und prompt zu Beginn der Unabhängigkeitswoche einen Strildungsbike gemacht. Der wie immer von freundlichen Männern mit automatischen Waffen, aber auch von Feuerwehr auf niedlichen, roten Quads bewacht wurde.

Irgendwie putzig

Die Streikprozession bewegte sich dann zum Palacio Municipal wo dann auch am lautesten Parolen geschrien wurden.

StrülerScheik!

Lautsprecherwagen wie bei uns da gabs nicht, aber dafür Basteleien.

Hat jemand daran gedacht, ihr den Kopf abzuhacken oder wird sie als Zombie auferstehen?

Einen Blick haben wir noch zurückgeworfen, aber wir wollten ja eigentlich die Stadt sehen und das ganze löste sich sowieso langsam auf.

Da fühlt man sich gleich als Demonstrant gleich viel geschützter, wenn so ein Maschinengewehr auf einen zeigt.

Also sind wir weiter Richtung Shoppingmeile, wo Wahrzeichen der Stadt wie dieses hier standen.

╞φ-Zeichen

Dahinter in einem der Parks gabs diese Töle, wobei ich das anketten nicht ganz verstehe.

Töle

Entweder ist das Vieh so friedlich und verpennt in der Hitze, dass man ihn nicht anketten muss oder das Vieh ist aggro, wacht auf und ruppt den Baum einfach um. No entiendo. Ein paar Meter weiter ist der famulöse Stadtbrunnen.

Schlangenbrunnen

Im Zuge dessen Erichtung man wohl nicht bedacht hat, dass der Hals doch recht dürre ist oben und einen Kopf aus Metall tragen soll. Das hat dann dementsprechend nicht so richtig geklappt und man hat den Kopf wieder abgemacht. Funktioniert ja auch so, wie man sieht.

Und immer und immer weiter auf der Shoppingstraße kamen wir zu so völlig merkwürdigen Sitzen, wo sich yours truly einfach mal fotografieren lassen musste. Ist so richtig was fürs Wohnzimmer, so’n Teil.

Bow before your new chairy overlords!

Also wenn man Freddy Krüger heißt, isses was fürs Wohnzimmer.

Ohrensessel

Nach der Pause dort sind wir in den hiesigen mercado reingeschlendert, wo wir nach Schuhen für Myriam geguckt haben. Die waren aber alle etwas … speziell.

Straußennoppenschuhe

Die Anprobiersocken sind hier übrigens auch geil, wie ihr oben schon seht. Und werden selbstverständlich recyclet … beim nächsten Kunden.

Socken

Und obwohl das mit den Schuhen nicht geklappt hat, haben wir dann beim Poncho-kaufen noch Sookie kennengelernt.

Sookie

Danach gings ins Untergeschoss, wo es unter anderem auch ausgefeilte Methoden zum Abmessen von Lebensmitteln gab.

Messflasche

Dann hatten wir so langsam keine Lust mehr auf mercado und sind in Richtung unseres Hotels noch in einen riesigen Park gefahren, der – als große Entspannungs- und Naturattraktion angekündigt – eher langweilig war, bis auf ein paar sehr freche Eichhörnchen und einen japanischen Garten. Vielleicht lags auch daran, dass uns die ganze Latscherei langsam über wurde.

Neugierhörnchen

Unscharfhörnchen

Jardín japonés

Auf der Suche nach mexikanischem Kakteengarten und Bonsaibäumchen haben wir wieder einen von diesen riesigen, golden glänzenden Käfern gesehen und sind ihm ein bißchen auf die Pelle gerückt.

Goldene Käfer, auf die Idee sind ja auch schon einige 'kaner hier gekommen.

Und da wir wie gesagt keinen Bock mehr hatten und schön angelaufen waren von der ganzen Latscherei, sind wir dann zurück in unser eigentümliches Hotel mit überdachtem Hof und Pool darin.

Hotel

Hier auch mal der Blick aus unserm Zimmer.

Albierca vorm Fenster

Und denn sind wa ins Bett gefallen.