Mit dem dritten Morgen in Tepoztlán rückte auch unsere Abreise von dort unangenehm näher. Leider war die Unterkunft nur für drei Nächte verfügbar gewesen, auch wenn wir noch Zeit gehabt hätten bis zu unserem Flug zurück in die Karibik. Noch vor dem Frühstück hat deswegen Lily angefangen ihren Koffer mit Büchern, Spielzeug und Kuscheltieren zu packen, als Fleißigste von uns allen.
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Frühstück mit Doris
Beim Gänsebratenschmaus bei Doris wurde beschlossen, dass wir uns ein paar Tage später auch nochmal beim Las Calandrias Hotel und Restaurant neben El Cristo zum Frühstück, beziehungsweise brunch treffen könnten.
Da brat mir doch einer ne Gans
Zum ersten Weihnachtsfeiertag waren wir bei Doris nach El Cristo eingeladen. Doris hatte schon lange im Voraus angekündigt, dass es an dem Tag bei ihr einen Gänsebraten mit Klößen geben würde, was natürlich gut zu Weihnachten passt, auch wenn es warm und sonnig ist und wir haben uns schon gefreut wieder mal ins fraccio zu fahren, wo wir uns ja auch schon mal eingelebt hatten und irgendwie zuhause fühlten.
Las Calandrias und ein letztes mal Atlixco
Einen Tag vor unserem Hüpfer auf das löchrige Kalksteintablett, das da heißt „Yucatán“, haben wir, der alten Zeiten willen und als Abschied, mit Doris im Las Calandrias gefrühstückt.
Die haben so ein recht umfangreiches Frühstücksbuffet mit vielen mexikanischen Sachen natürlich. Zum Beispiel die leckeren, süßen Tamales, wie hier oben zu sehen. Die waren bei Myriam und mir der totale Renner! Das letzte mal gab es die, als Korni, Mandy und ich damals auf den Blumenmarkt sind, nachdem wir den cerrito mit der gelben Kirche drauf bezwungen haben. Komischerweise wollte damals außer mir keiner was davon. Weder von tamales, noch von der Schoko-Atole. Auf jeden Fall hab ich mich riesig gefreut, dass am letzten Tag in Atlixco doch noch was draus werden sollte, mit den tamales. Wie seltsam, wenn man sich 3 Jahre auf eine Sache freut.
Auf jeden Fall wollten wir – oder ich zumindest – gleich den ganzen Tamales-Topf plündern und mit etwas Geschick ließen sich tatsächlich noch zwei Tamales auf dem kleinen Teller unterbringen. Jedoch mussten sowohl ich bei meinem zweiten, als auch Myriam beim ersten, feststellen, dass manchmal nur die Farbe draußen am Maisblatt abgeschmiert hat, man aber eine andere Füllung erwischt hat, als erwünscht. So hab ich mir dann schnell einen Tamal mit einfach Koriander hinter die Kiemen geschoben, aber Myriam hatte einen mit schön rajas drin – so scharfen, grünen Chilistücken. Daran hatte sie dann kein so großes Interesse.
Gründlich vollgestopft mit noch einem Schinken-Käse-Omelett hinterher und pancakes plus french toast (Allerdings mit Agavensirup, statt Ahorn), bin ich dann mit Lily rumspaziert, die sich an den Pfauen mit ihren lustigen Geräuschen und einem im Baum hängenden Windspiel erfreut hat.
Dass mir dabei vor in die Verdauungsorgane gepumptem Blut schön schummrig wurde, hab ich gekonnt überspielt.
Anscheinend wurden seit letztem mal auch die Figuren durch echte schwarze Schwäne ergänzt, was erstmal etwas überraschend war, wenn man nichtsahnend an deren Tümpel rantritt. Dafür gab es keinen bunten Ara mehr. Aber der war sowieso in einem Käfig für Kanarienvögel eingesperrt damals, insofern ist das ganz gut, wenn der jetzt ein Gewester ist und mit seinen Ahnen snackt.
Wieder im Haus haben wir uns erstmal alle von dem Fest erholt und ich hab für meine Mutter noch obige Blume fotografiert, die bei uns wohl nur gen Weihnachten gedeiht. Nachmittags sind meine Eltern dann mit Doris zusammen nach Puebla, den Mietwagen wieder abgeben.
Wir drei jüngeren indessen hatten wieder das Auto von Kerstin da, was sie uns das WE vorher schonmal großzügigerweise geliehen hatte und waren somit trotzdem mobil für unseren letzten, kleinen Ausflug in die Stadt. Den haben wir relativ späten nachmittags erst angetreten, sodass ich schon dachte wir schaffen es gar nicht mehr im Tageslicht wie geplant auf das convento, auf halbem Wege den cerrito hoch. Das Auto haben wir (eventuell etwas gefährlich) knapp an einer Straßenecke geparkt (Stoßstange hätte man als im Parkverbot sehen können) wo immer Pickups und Kleinbusse vorbei wollten. Von da war es aber zum Glück gar nicht weit wieder zu dem bunten Gässchen und der verschnörkelten Kirche vom Vortag. In der Umgebung wollten wir uns noch ne Cemite gönnen, auf die wir uns ja schon so lange gefreut hatten und ich hatte auch schon zwei, drei Geschäfte dafür ausgespäht.
Auf dem weg zum Cemitaladen wurde ich dann noch angesprochen, dass ich mal ein Foto machen soll. Die Familie guckte peinlich berührt, aber der Junge wollte sich nicht abbringen lassen und warf sich in Pose.
Im Geschäft dauerte das wie gewohnt ein bißchen länger und wir mussten drei mal sagen, dass wir weder chipotles, noch rajas mit Rührei auf den Dingern brauchen, weil wir Deutschen nicht ganz so scharf essen. Die Verkäuferin musste zwischendurch auch nochmal über die Straße rennen und Käse kaufen, da hatte sie wohl keinen mehr. Hühnerschnitzel waren auch aus, aber Schwein gab es immerhin noch. Nagut.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hatten wir die beiden Dinger dann in der Tüte und ich hab zu dem Zeitpunkt schon überlegt, ob das so eine gute Idee war, sich im Laden an der Ecke was zu Essen zu holen, wenn man ein paar Tage später heiratet. Und überhaupt, mit der Hitze in der Karibik … aber 3 Tage Erholung sollten für Verdauungsbeschwerden wieder reichen, war dann der Schluss, den ich zog.
Mussten wir nur noch – Myriam mit Lily beladen – das Hügelchen rauf und zum Kloster kommen.
Der Weg erwies sich aber hinter der nächsten Kurve als beinah geschafft und somit als wesentlich kürzer als wie als ob wo wir gedacht hatten.
Sonne war auch noch da und Myriam wollte erstmal ihre Cemita essen. Dabei stieß ihr sofort was auf: „Was isn das für grünes Zeug? Ich mach das runter!“ Ich bin derweil mit Lily bißchen möglichst im Schatten herumspaziert bis zum entfernten Ende der Mauer rechts, wo eine kleine Hobbit-Tür eingebaut war.
Auf dem Rückweg hab ich mich ziemlich erschreckt, weil auf einmal aus einem unerwarteten Winkel ein einzelnes, lautes Glockenläuten zu vernehmen war. Nämlich von zwischen den zwei Bäumen oben. Genausogut hätte es direkt hinter mir bimmeln können, statt vorm Kirchturm oben, mein Herz hat erstmal nen kleinen Moment Pause gemacht, so gefühlt.
Klar, wir sind am Sonntag hoch und Sonnenuntergang ist um die Jahreszeit kurz nach sechs. Hatten wir also genau das Läuten zum Abendgebet erwischt. Außerdem hatte ich Doris irgendwie mißverstanden, die meiner Meinung nach was gesagt hatte von wegen, dass man vom Kloster aus bei guter Luft alle vier Vulkane sehen kann. Aber sie muss ja eigentlich von der gelben Kirche gesprochen haben, deren Erklimmung wir uns diesmal aufgrund von körperlicher und charakterlicher Schwäche geschenkt haben.
Tatsächlich gibt es von dort eher nur Häuserdächer zu sehen (oh Wunder) und ein paar lila Bäume, was aber auch nicht weiter schlimm ist, denn für uns war die Perspektive ja trotzdem neu.
Dementsprechend brauchten wir uns dort aber auch nicht sonderlich lange aufzuhalten, was Myriam gelegen kam und mir aufgrund von Lilys zunehmender Müdigkeit und damit verbunden schlechter Laune eigentlich auch.
Also hat Myriam schonmal angefangen mit einbinden ins Tragetuch, während ich noch bißchen geknipst hab. Wie wirs gewohnt sind, lagen hier und da Hunde auf den Dächern.
Wie ein Stück glühende Kohle schwelte uns auch das potentiell gefährlich geparkte Auto in der Tasche, auch wenn wir in Atlixco ja mit dem Autofahren eher gute Erfahrungen gemacht haben, im Gegensatz zu zum Beispiel Oaxaca.
Also haben wir uns wieder aus dem Staub gemacht, während grade verhutzelte Omis zum Gottesdienst eintrafen und interessanterweise Schulkinder in Uniform und mit Rucksack den Hügel hoch trotteten.
Weniger schön war, was wir auf der Straße nach unten noch gesehen haben. Ein schwankend gehender Mann, der von einem kleinen Mädchen (mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit seine Tochter) gestützt über die Straße geführt wurde und vor sich hin fluchte „ay pedo, pedo, pedo“.
Später erklärten das dann Doris und meine Mutter: Samstag und Sonntag sind die Tage, wo man sich maßlos gehen lassen kann, wo man die Arbeit der letzten Woche untern Tisch säuft, bis sie nach ihrer Mutti ruft. Klingt erstmal wie überspitzt bei uns, aber mit maßlos ist wirklich ohne Maß und Ende gemeint. Alles was man kriegen kann wird leer gemacht, auch wenn man schon gar nicht mehr geradeaus gucken kann und Schluss ist erst, wenn einen die Kinder abholen kommen und nach Hause holen. (Denn die werden – im Gegensatz zur Ehefrau – nicht mit einer Tracht Prügel dafür belohnt, dass sie dem Spaß ein Ende setzen wollen.)
Ziemlich traurig, aber kann man natürlich auch wenig gegen machen. Da herrscht eben eine ganz andere Einstellung, sag ich jetzt mal ganz platt. Passend eigentlich, dass ich in dem Moment noch unwissend das Schild der anonymen Alkoholiker – am Fuß des Hügels, vielleicht 100m weiter – fotografiert habe.
Das nicht aufwiegend, aber dafür erfreulicher: Wir fanden das Auto ohne Knöllchen und – viel wichtiger – auch ohne Schrammen vor, obwohl sich weiterhin fette Pickups und die kleinen, weißen Busse, die hier die Leute durch die Gegend fahren, nur knapp daran vorbei um die Ecke drängelten. Der Vordermann war inzwischen auch einfach nen Meter weiter vorgefahren, sodass es so aussah, als stünden wir vor lauter Faulheit mit der Stoßstange knapp neben dem gelben (nicht parken) Bordstein.
Zurück zu Hause war noch Zeit für einen kleinen Zeitraffer vom Popo, dessen Spitze immerhin grade noch von der Sonne beschienen wurde. Somit konnte ich zwar nicht mehr wie geplant zum Loch 14 latschen, von wo man wohl auch eine Knallerperspektive auf den Vulkan hat, aber von vor der Gartenhecke war es dann mit ordentlichem Tele auch ganz schön.
Auf den Abend kam nochmal Doris vorbei (die auch unsere Eheringe sicher bei sich aufbewahrt hatte), um sich zu verabschieden und wir saßen mit unseren verbliebenen Bieren um den Verandatisch und haben an Lilys Kaspereien unseren Spaß gehabt.
Wie auch letztes mal war es ein etwas bittersüßes Abschiednehmen, aber eben kein „adios“, sondern eher ein „bis bald“.
Endlich mal wieder ein Ausflug!
An unserm zweiten Samstag in Atlixco war Myriam langsam wieder so halbwegs fit genug, dass wir mal wieder in die Stadt fahren konnten. Wenn auch nicht für lange.
Ihr Husten klang immernoch wie der Anlasser von sonem 30 Jahre alten Honda, aber nach eigener Aussage wurde es mal Zeit sich vom Sofa zu erheben.
Also musste Lily seit langem mal wieder in ihre Schale, um sich die 15min. Fahrt ins Zentrum zu geben.
Aber anscheinend war die letzte Fahrt lange genug her und sie hat sich diesmal glaube ich kaum beschwert.
Weil ihre Mama dann doch noch zu wackelig auf den Beinen war und ich ja endlich mal wieder bißchen fotografieren wollte und paar Aufnahmen für das Urlaubsvideo machen, wurde Lily dem Opa umgeschnallt, in der links unten zu sehenden Fly Tai.
Aber diesmal waren wir ja nicht nur aus Spaß an der Freude in der Stadt, sondern hatten auch auf der Agenda, ein paar Briefmarken und Postkarten zu besorgen.
Wir mussten ein bißchen suchen und einmal nachfragen, aber dann haben wir die Post da angetroffen, wo wir sie vor 3 Jahren gelassen haben – vom zócalo den Hügel herauf.
Es ging auch immernoch alles so gemächlich von statten wie gewohnt. Außerdem konnten wir uns nicht mehr so richtig erinnern was Briefmarke heißt. Aber das hält einen ja nicht ab!
Wir habens trotzdem geschafft eine Seite voll von den Teilen zu bestellen, korrekt für Postkarten nach Alemania. Nach 10min. Warten auf das Wechselgeld fiel ihnen dann auf, dass sie keins haben und meiner Mutter, dass sie auch passend zahlen kann.
Fehlten nur noch die Postkarten. Für die sind wir in so eine bunte Gasse herein, in der auch artesanía-Geschäfte sind, wo man so poblanisch, nach alten indígena-Methoden gefertigte Dinge kaufen kann.
Während meine Eltern bei einer korpulenten, kleinen Frau, die mit ihrer wallenden, bunten Kleidung perfelt in so ein artesanía-Geschäft gepasst hat, nach Postkarten fragten, bin ich ein bißchen rumspaziert und in einem Hauseingang auf Vulkanbier gestoßen.
Da wurde ich auch gleich reingewunken, ich könnte ja die Treppe hoch zum Fotografieren und gleich ins Restaurant kommen …
Dort wurde mir die Palme gezeigt. Wohl ein ganz besonderes Exemplar, weil in Puebla nicht heimisch. Heißt Hand oder Blatt Gottes oder so. Wie denn auch anders, bei der ganzen, fleißgen Missionierung?
Als der Kellner anfing die Weinkarte runterzurattern wurde es mir doch zu bunt und ich musste mir mal Gehör verschaffen, dass ich eigentlich nur Interesse an in Flaschen abgefülltem Vulkangetränk habe und mich nicht für einen Restaurantbesuch belatschern lassen wollte. Hab ich mich also seinen gierigen Kellnerklauen entrissen und angekündigt, ich würde später für ein paar Flaschen gar köstlicher Gerstenkaltschale zurückkehren.
Schon kurz nach Durchschreiten der Tür ist mir dann wieder eingefallen, dass es Myriam ja nicht so gut geht und wir mit unserem Ausflug auf geborgter Zeit wohl später keine Zeit mehr haben würden, da noch Besorgungen zu machen.
Aber da es ihr vorerst vermutlich gut ging, auf dem Italian Coffee am zócalo, sind wir wenigstens nochmal bißchen das Gässchen weiter hoch, weil zumindest ich da noch nie lang gelaufen bin, aber mit Rafael beim Grillen die Woche vorher drüber gesprochen habe. Denn der war zufälligerweise gar nicht lange vorher mit seiner Familie in Atlixco gewesen und hatte sich genau dort rumgetrieben.
Weil man davon nie genug haben kann, war hinter dem gelben Tor zwei Fotos weiter oben diese Kirche mit aufwändig gestalteter Fassade zu finden. Naja, was man eben so macht, wenn man bißchen freie Zeit hat.
Mir fällt beim Schreiben grade mal auf, dass die Bilder ein bißchen wolkiger und düsterer aussehen, als sonst. Beinah regnerisch-kühl. Das ist natürlich nicht so. Es war trotzdem frühlingshaft T-Shirt-warm, war nur grade mal bißchen bewölkt wieder. Weiterhin seltsame Sache so in Atlixco.
Weil wir Myriam schon ein Weilchen hatten warten lassen, wollten wir uns auch mal Richtung zuckrige Sahne-Kaffee-Eis-Matscherei begeben und haben dabei noch diesen wunderschönen Aushang bei einem Fotostudio(?) gesehen.
Da haben wir mit Lily mal schön nen großen Bogen drum gemacht.
Auf dem Weg zurück durch die Gasse musste ich so in mich hineinschmunzeln, als ich das ausgekippte Wischwasser gesehen habe. Wieder sowas Typisches, was man schon vergessen hat.
Postkarten brauchten wir zu dem Zeitpunkt aber immernoch. Gefunden haben wir die bei so einer kleinen Eisdiele, durch den Markt südlich vom zócalo, die komplett Beatles-gestyled ist. Also überall Poster, Replicas von den Gold- und Platinalben, musikalische Untermalung und was es nicht alles gibt. Hat man alles dort gefunden, wenn man ein Eis oder ein paar Postkarten holen wollte.
Leider waren die größtenteils minderhübsche Handyfotos, die in Postkartengröße ausgedruckt waren. Ein paar ziemlich schöne sind auch dabei gewesen, die hab ich mir dann schnell geschnappt. Ansichten vom Popo mit dem Atlixco-Hügel drauf und solcherlei Sachen.
So ausgerüstet haben wir dann Myriam beim Italian Coffee getroffen, uns die besagten Kaffeekreationen besorgt und dort noch ein bißchen auf der erhöhten Terasse gesessen, die ich natürlich wie geplant dafür genutzt habe Leute mit dem Tele auszuspionieren, bzw. von dort runterzufilmen.
Ein öffentlich verfügbares WLAN gab es auf Nachfrage auch, sodass ich mal wieder Fotos und Blogposts hochladen konnte (zu Hause fehlte ja das Interwebs) während Matthias mit Lily durch die Gegend gelaufen ist, die dann mal ein kleines Nickerchen eingelegt hat.
Nachdem wir etwas erfolglos versucht haben den Fragebogen für die Hochzeitsfotografen auszufüllen (uns fehlte noch der gesamte Ablaufplan für den Tag), sind wir dann auch wieder los und noch kurz bei der Bodega rein. Ich wollte ja zumindest ein mal mit in diesem Urlaub, um auch mit eigenen Augen nach Chilorio zu gucken. Gab es aber wirklich nicht. Ansonsten hatte sich eigentlich gar nichts verändert, die letzten Jahre. Alles stand noch am gewohnten Platz und meine Kamera musste auch etikettiert werden. Könnte ja sein, ich hätte die da mitgenommen!
Abends waren wir noch bei den schon vorher erwähnten Nachbarn Kerstin und Ernst „Ernesto“ eingeladen zum Grillen. Die haben ein echt schönes Haus in El Cristo bezogen, mit Blick auf einen kleinen See, einer wunderbaren Terasse und einem großen Garten mit Pool davor.
Da gab es neben leckeren Salaten haufenweise Arrachera, sodass ich am Ende des Abends trotz meinen dem Übergewicht angepassten Klamotten nochmals aus allen Nähten geplatzt bin und nur ein paar Tequilas gegen das Völlegefühl helfen konnten.
Dienstagsmarkt noch mitgenommen
Der 3.3. fing leider auch schonmal nicht besser an, als der Tag davor. Im Gegenteil sogar. Mich plagten weiterhin Bauchkrämpfe und ewige Sitzungen in der Porzellanwarenabteilung, Lily hatte unruhig geschlafen und war weiterhin schnodderig, wie schon die letzten Wochen in DE und bei Myriam bahnte sich eine schöne Erkältung an. Genau die richtigen Zutaten für einen entspannten Urlaub, voller toller Erlebnisse.
Zumindest ich war dann einigermaßen berechenbar in meinen Terminen, dank der Immodium Akkut, die uns Kerstin, ehemalige Nachbarin meiner Mutter aus Shanghai und nun Kurzzeitnachbarin hier in El Cristo, noch am Abend zuvor vermacht hatte. Myriams Reserven hingegen schwanden von Stunde zu Stunde.
Von daher haben wir wieder erstmal ne ganze Weile zu Hause rumgegammelt und wohl hauptsächlich gelesen oder in Lilys Fall geschlafen bis wir uns auf den Nachmittag motivieren konnten, zumindest mal kurz auf den Dienstagsmarkt in Atlixco – einem Straßenmarkt – zu fahren wie wir es uns eigentlich „http://mexico.bastlerz.de/ vorgenommen hatten.
Ziel war es nämlich eigentlich auch zum Mittagessen eine schöne cemita zu essen, so eine Art Burger, aber mit ordentlich Avocado drauf, einem Schnitzel (oder chorizo mit Käse), den Ziehkäse, einer Schicht frijoles und ein paar Zwiebelringen.
Jedoch war mein Appetit noch lange nicht zurück, beim Frühstück habe ich schon den lecker Obstalat verschmäht und dafür lieber eine Schüssel Kellogg’s halb ausgelöffelt und bei Myriam war erstmal gar nicht mit solch einem „http://mexico.bastlerz.de/mahl angemessenem Hunger zu rechnen.
Das ganze hatte sich dann aber aus zwei Gründen eh erledigt. Einerseits haben wir den großen Essensbereich gar nicht gefunden (nicht, dass wir aktiv danach gesucht hätten), andererseits wäre uns Myriam irgendwann zusammengeklappt, hätten wir nicht nach ziemlich genau einer halben Stunde den Rückweg zum Auto angetreten.
Auch nicht weiter schlimm, lieber eine kurze Tour und nochmal da gewesen, als gar keine Tour.
Überhaupt scheint das diese Woche das Motto zu sein „Dabei sein ist alles.“ (Wie Stromberg glaube ich auch über Fußball und Sex sagte)
Ich hatte mir – wie vor drei Jahren auch – vorgenommen, ein bißchen Eric neidisch zu machen, indem ich irgendwelche Riesenhaufen oder zumindest Minipreise für Limetten fotografiere. Das hier war dann der erste Streich, wo ich überhaupt endlich mal Limetten gefunden habe.
Wir waren ja immerhin um 16 Uhr auch schon reichlich spät da. Der Markt geht ja schon irgendwann in den frühen Morgenstunden los.
Auch hier zischelte mir, wie bei unseren Spaziergängen durch die Stadt generell, immer mal wieder Myriam irgendwas unverständliches zu und regte sich dann auf. Ich war wie immer etwas durcheinander was nun passiert sein konnte, bis ich eine halbe Minute später irgendwo in der Menschenmenge mal eine Frau mit Tragetuch oder sowas in der Art gesehen hab, die ich wohl hätte fotografieren sollen.
Dass es einerseits recht laut ist mit sovielen Menschen und andererseits wohl kaum jemand Deutsch sprechen wird in Atlixco (und wenn doch, es wahrscheinlich keinen interessiert hätte) und verstünde, dass ich da wen fotografieren soll, hatte sich Myriam glaube ich noch nicht überlegt. Dieses mal hatte es aber immerhin geklappt, weil das kleine Fräulein noch ein Stückchen vor mir gelaufen ist und ich so genügend Gelegenheit hatte, die seltsame Trage-Einheit zu fotografieren.
Einen Tragetuch stand haben wir sogar auch gefunden neben den ganzen kitschigen Klamotten wie haufenweise schwarze Pullis mit böse guckenden Totenschädeln und Mythenfiguren und Ballerinaschuhen und Röhrenjeans für die Mädels.
Die wollten dort aber für ihre recht dünnen, viel zu kleinen Tücher auch ihre 30€ haben, was man jetzt nicht direkt ein Schnäppchen nennen kann, selbst wenn sie eigentlich ganz schön gewebt waren.
Lustig fand ich ja wieder (und das hatte ich ganz vergessen, ihr Ex-Expats vielleicht ja auch) das Gerufe zu hören à la „Qué va a llevar, ¿qué le damoooos?“ („Was werden Sie mitnehmen, was geben wir Ihnen?“)
Am Anfang fand ich das damals ja etwas penetrant, da immer so von der Seite vollgequatscht zu werden.
Inzwischen muss ich sagen, es gehört ja schon zur Marktatmosphäre dazu und man darf sich halt nicht zuviel draus machen, wie bei den Straßenverkäufern. (Die in Puerto Vallarta echt unerträglich waren.)
Da fällt mir ein, ich hab ja bei der ganzen Leserei gelernt, (schon 2,5 Bücher durch in diesem Urlaub und das nächste ist angefangen, inzwischen kann ich verstehen warum Myriams Vater hier völlig damit zufrieden war unter der Woche im Garten zu lesen und das Wetter zu genießen) dass die Märkte nach irgendeiner indígena-Sprache „tianguis“ heißen. Nun steht eigentlich noch aus nachzugucken was dann der Name des Ortes „Tianguismanalco“ bedeutet. Macht sich nur ohne Internet so blöd und wenn ich den Post hier hochlade, hab ichs bestimmt vergessen.
An der Ecke zu der Straße wo das Auto geparkt war (diesmal bezahlt, aber ohne lavado) hab ich dann doch noch recht frech voll frontal ein paar Fotos vom Frisch-Chili-Stand mit seinem großzügigen Auswahl geknipst, danach aber meine Würde etwas gerettet, indem ich das junge Mädchen doch noch angesprochen hab und gefragt habe welche davon am meisten knallt und wie lange die sich so maximal halten. Selbstverständlich waren es die kleinen, paprikaförmigen, die schon so feurig bis ins orange-gelb gingen, die den meisten Wumms haben. Leider halten die sich aber auch im Kühlschrank in dem Zustand nur eine Woche und da ich keine Lust hatte, meinen Bauch nun auch noch mit sonen Ausgeburten der Hölle zu belasten, hab ich mich für die Info bedankt und wir sind wieder gegangen.
Wieder in unserem leicht verfallenen, da 10 Jahre lang nicht bewohnten, Mietshaus angekommen erwartete mich ein ziemlicher Schock. Als ich den Laptop hochfahre begrüßt mich statt des Login-Screens mit meinem schönen, hochauflösenden Shanghaifoto von dem Fußgängerkringel auf Pudong aus nur ein schwarzer Bildschirm mit Mauscursor drauf.
Auch die Touchmarker werden angezeigt, wenn man mit den Fingern auf den Bildschirm … tatscht, aber sonst ist nix zu machen. Kein UI, keine charms, kein Task Manager, kein gar nichts. Nichtmal der physikalische Ausknopf tut was er soll und fährt auch nach 10s gedrückt halten den Rechner nicht runter, sondern sendet ihn – mit meinem letzten Atemzug verfluche ich Windows 8! – in den Schlafmodus. Somit kommt man natürlich weder ins BIOS, noch in den Wiederherstellungsmodus von Bingblows.
Da man in dem Fall wenig Möglichkeiten hat (bei diesen Ultrabooks ist der Akku „http://mexico.bastlerz.de/ verbaut und man kommt bestenfalls mit verfallener Garantie aus der Sache raus) und vorallem im Urlaub so eine Rechnerwiederherstellung etwas schwierig ist (hätte ich mal doch meinen USB-Stick eingepackt, wie ich kurz vorher noch überlegt hab und am besten mit nem bootable Windows-Setup drauf), war ich zu diesem Zeitpunkt etwas am Verzweifen.
Natürlich hatte ich auch schon jede Menge mit der 200MB-SIM gegooglet, was ne echt frustrierende Angelegenheit ist, wenn man mal sieht wieviele große Seiten (u.a. Microsoft, Dell, Tomshardware) völlig auf mobile Optimierung scheißen, sodass man die ganze Zeit am Zoomen ist auf dem kleinen Handy. Zumal die Logins aus Mexiko dann gleich doppelt stressig sind, weil man immer erst fünf Bestätigungsmails öffnen muss, daraus irgendwelche Codes kopieren, dann in das schlecht verjavascriptete (I just verbed a noun yo) Formular rein pasten, dann nochmal bestätigen, dass man auch wirklich der ist, der sich da eingeloggt hat … wie gesagt: frustrierend.
Zu dem Zeitpunkt hab ich das Projekt Fotografieren im Urlaub schon eher aufgegeben. Zusammen mit unseren ganzen Erkrankungen hatte ich eigentlich gar keine Lust mehr auf den Urlaub.
Dann kam aber auch schon der Besuch für den Abend – Mutterns frühere Arbeitskollegen, bzw. der Rest davon, der noch nicht nach Deutschland ausgewandert war oder ans neue AUDI-Werk „geliehen“ wurde – mit, ich glaube mal, 2 von diesen „kilo de carne“ Schalen aus der Taquería La Oriental, zwei Bechern voll salsa, Limetten und das Bier hatten meine Eltern schon geholt.
So wurde erstmal ordentlich geschnatzt, Lily bekam ein neues Raschelbuch mit Spiegel und Plastetierchen darin und ich war auch ein wenig abgelenkt. Da ja Facebook und Twitter inklusive sind bei dem Tarif hier und ich nach der ganzen Login-Schnipseljagd zufällig darauf gestoßen bin, dass Dell einen Support auf Twitter anbietet, hatte ich denen nebenher unauffällig von meiner Misere gezwitschert. Die schlugen auch nur vor, den Laptop mal aus und wieder an zu machen. Tjaha, wenn das denn ginge!
Als ich wieder ins Haus rein bin, hat es Myriam auf magische Weise durch Rumdrücken auf irgendwelchen Tasten geschafft gehabt, dass der Laptop tatsächlich richtig aus war und sich nicht durch Drücken von irgendwelchen Keyboard-Tasten aufwecken ließ. Das war mal ein Fortschritt! Dann ist er allerdings quasi noch im selben Moment, in dem ich zu Myriam meinte, sie soll ihn noch nicht wieder anmachen, damit ich gucken kann wie bei Dell die F-Tasten belegt sind, von selber wieder angegangen. Also beim Dell-Logo schnell auf F8 gehämmert, um in den Abgesicherten Modus zu kommen, mal wieder bißchen was mehr zu sehen, als den schwarzen Bildschirm mit Cursor.
Das hat nur dazu geführt, dass sich der Läppi an dieser Stelle aufgehängt hat. Also neugestartet (Oh Wunder, es ging!) und auf F2 gehämmert. Tatsächlich kam ich ins BIOS und habe einfach mal probehalber die Einstellungen resettet. Danach ging erstmal gar nichts mehr, aber immerhin war mal eine Veränderung zu sehen (oben).
Nach Umstellung von MBR zurück auf UEFI und SecureBoot kam ich dann sage und schreibe sogar in die Wangblows-Wiederherstellung! Das war sehr, sehr erfreulich, hatte ich doch den Urlaub in Scherben geglaubt. Andererseits hatte ich keine Ahnung was diese Spastis eigentlich von mir wollten, weil ich noch nie irgendwo einen Bitlocker-Key eingeben musste oder überhaupt irgendwas davon gesehen hab.
Also weitergegooglet, weiter auf der bekackten, mobile-hassenden Microsoft-Seite versucht mich anzumelden und auf alle möglichen Arten zu verifizieren, dass ich tatsächlich in Mexiko bin und kein fieser 1337-h4xX0r, der sich meines Accounts ermächtigen will und als ich es dann endlich geschafft hatte, nach dem 3. mal Einfügen meines Passworts und des 3. oder 4. Codes aus irgendwelchen E-Mails mich bei OneCloud einzuloggen, war zum Glück das Erste was mir angezeigt wurde der überaus leicht zu merkende 512-stellige Bitlocker-Code, den ich dann vom Handy abgetippt habe.
TAMTAAAM! Ich konnt mich wieder einloggen und Dinge sehen! Gleich das erste, was ich nach Eingabe meines Passworts gemacht habe, war den On/Off-Button auch tatsächlich mit Ausschalten zu belegen, statt mit diesem blöden hibernate, was genauso kommt, wenn man den Deckel zu macht.
Auf jeden Fall war der Urlaub gerettet. Pünktlich zur Abfahrt der Mexikaner. Ich hatte mich schon am nächsten Abend wieder zu Rafael fahren sehen, mit dem ich parallel zu Dell geschrieben hatte während der Stunden des Bangens, um ihn mit meinem kaputten Laptop zu belästigen, dass er mir doch schnell einen bootbaren Stick machen möge von irgendwoher.
Eigentlich beschämend für Microsoft, dass dieser Bug wohl seit 2013 besteht und bislang immernoch nicht behoben wurde. Kein Wunder, dass die Googles 90-Tage-Politik nicht leiden können, wenn sie in so einem gemächlichen Tempo arbeiten. Das war mir dann aber auch egal. Hauptsache es passiert (im Urlaub) nicht wieder. Zu Hause ist man ja gewappnet.
Krank waren wir leider trotzdem alle noch. Aber immerhin.
Prenuptial und Mercado
Bluttest, zweiter Versuch. Nach einer weiteren Nacht mit kleiner Wachphase irgendwann gegen drei oder so machte Myriam zum Aufstehen ordentlich Dampf, dass ich aus den Federn kommen solle, damit wir gleich morgens zu unseren prenuptiales gehen können.
Denn Myriam ist so eine, die kann nicht ohne Frühstück. Mir im Gegensatz ist Frühstück eigentlich eher lästig, wenn es schon vor um 10:00 oder so sein muss. Aber wir durften ja vor dem Test nichts essen, also hieß es auf und los.
Das Blutabnehmen ansich ging wie erwartet, bei Myriam wurde erst am einen Arm gesucht, dann am anderen, dann wieder zurück und letztlich wurde nicht aus der Ellenbeuge, sondern schön aus der empfindlichen Hand genommen, wo kaum Polster ist. Das hat dann auch ein kleines Weilchen gedauert, was uns beiden etwas zugesetzt hat, wo wir so gar keine Fans vom Blutabnehmen oder generell Spritzen sind. Ich bin derweil in dem kleinen Raum rumgehüpft wie ein Flummi (oder ein Bekloppter; wahlweise beides), weil sich das zusammen mit Lily – die bei den Großeltern en casa geblieben war – bislang immer als sehr gute Kreislaufübung erwiesen hat. Tatsächlich scheint es zumindest so, als hätte das geholfen. Bei mir musste die klitzekleine Mexikanerin gar nicht lange suchen und nach dem Piekser hat es auch gefühlt nur grade mal eine halbe Minute gedauert, bis sie genug vom Lebenssaft hatte. Puh. Glimpflich verlaufen!
Danach sind wir flink zurück nach Hause und haben unser feines Obstsalatfrühstück – von dem ich wohl auch nochmal ein Foto machen könnte – bereitet und ordentlich reingehauen. Als Stärkung nach dem Stress am frühen Morgen.
Danach sind wir wieder zum Clubhaus, um wie zuvor nach Rechnungen für die Hochzeit zu gucken und diesmal auch nen Saft zu trinken. Ich habe so ziemlich die ganze Zeit dort unterm Sonnenschirm damit verbracht zu versuchen, eine FTP-Verbindung zu unserem Server zu bekommen, um die Fotos für den ersten Blogeintrag hochzuladen. Das glückte auch nach einer Stunde noch nicht. Keine Ahnung was da los war, auf jeden Fall wollte es nicht. Ich hab das bloggen in „live“ (schreibe sowieso offline im Haus, als Tagebuch für uns) schon aufgegeben gehabt, da bin ich auf den Trichter gekommen, den Text einfach zu kopieren und die Bilder dann händisch per WordPress einzufügen. Glücklicherweise hat das so gut funktioniert, dass ich die Bilder einfach als Schwall in die Medienbibliothek laden konnte und dann problemlos mit einmal Text-Ersetzung die URLs umgebogen hab. Und schon war ein Blogpost live. Manchmal sind deine Doofheiten gar nicht so doof, WordPress.
Aber genug der technischen Einzelheiten. Reicht wohl zu sagen, bloggen geht schon irgendwie, solange man immer mal bißchen WLAN zur Verfügung hat.
Ich frage mich ja immernoch, was diese seltsamen Schoten / Kolben an den Bäumen da sind.
Als Lily, die eigentlich schlafen sollte, etwas ungemütlich wurde, sind wir wieder abgezogen und haben noch Doris einen kurzen Besuch abgestattet. Auf dem Weg ein lila Baum am Straßenrand.
Wieder zurück zu Hause hat Lily noch ein ganzes Weilchen Mittagsschlaf gehalten, was mir Gelegenheit zum Fotos bearbeiten und machen gab. Direkt am Garten treibt sich nämlich hier immer einer von diesen Arschlochvögeln rum, die mir das erste mal immer entwischt waren, wenn ich sie fotografieren wollte. Diesmal konnte ich mit gemütlich von der Veranda knipsen, mit dem geliehenen Tele-Objektiv.
In der großen Palme vorm Haus war mir bei der Motivsuche noch so eine ganz feine Wabe aufgefallen. Ich glaube, ich möchte gar nicht wissen was für Viechter daraus schlüpfen. Das sind doch bestimmt irgendwelche höchst aggressiven Miniwespen oder sowas. Dafür hat uns Doris gestern informiert, dass es in beinah ganz México keine Zecken gibt. Nur im Süden, in Chiapas, wo es wohl Rinderherden gibt, an denen die sich sattsaugen können. (Auf Arbeit würde hier ein „Deine muddah“-Witz folgen.)
Nachmittags sind wir wieder nach Atlixco reingefahren, um, wie auch lang ersehnt, auf den mercado zu gehen und Nachschub an Avocados zu holen.
Irgendwie machen wir uns derzeit eher so kleine Ziele, aber ist auch schön.
Die ganze Fahrerei war ja damals schon anstrengend, wenn auch die Ziele immer gelohnt haben, aber nun mit Lily können wir uns das eigentlich sowieso abschminken. Da können wir froh sein, wenn es ne halbe Stunde im Auto klappt.
Auch seltsam, dass die Babyschalenhersteller es nicht schaffen, sich mal Gedanken zum Temperaturausgleich von so kleinen Menschen – also ich meine nicht Tyrion Lannister – zu machen.
In Deutschland geht es ja im Herbst und Winter noch, wenn wir Lily nicht allzu viel anziehen, aber hier bei dem wunderbaren Klima ist es eindeutig viel zu warm in dem verdammten Ding.
Das aber natürlich abseits davon, dass man in der Schale weniger Bewegungsfreiheit besitzt, als in der Holzklasse vom Flugzeug. Da würde ich auch ne Macke kriegen.
Aber wie gesagt, damit kann man ja rechnen und so viel wie wir schon gesehen haben, können wir auch glaube gut mit unseren kleineren Touren hier in der Umgebung zufrieden sein. Vorallem, da Atlixco auch so schön ist und man z.B. im mercado ja immer wieder irgendeinen neuen Stand entdeckt.
Bezüglich mercado also: Tatsächlich wirkt der noch wie gewohnt.
Es gibt neonfarbenen Plastikquatsch für jede façon …
… die viel weniger penetrant riechende Essensecke im Süden …
… wo man überall angequatscht wird, ob man nicht essen/probieren möchte …
… den lustigen Ziehkäse …
… abhängende Tierteile aller Art …
… Wörschte und chicharron (frittierten Schweinebauch, nom nom) …
… und natürlich die Berge von frischem Obst und Gemüse, für überhaupt kein Geld. Hier zum Beispiel die Frau mit den aguacates, der man sagt für wann man die Dinger haben will und dann sucht sie einem die passende Reife/Festigkeit mit geschickten Fingern heraus.
Dann sollten die aber auch möglichst zu dem Zeitpunkt gegessen werden. Oder man macht noch flott guacamole. So wie wir am Tag drauf zum Frühstück, mit den „aguacates para hoy“, was dann aber schon der Tag vorher war.
Was mir erst diesmal aufgefallen ist, ist wie geschickt das eigentlich ist mit den floureszierenden Lampen, die überall hängen.
Zur allgemeinen Helligkeit tragen die zumindest tagsüber nicht fürchterlich viel bei.
Aber auch bei hellichtem Tag geben die den darunter liegenden Tomaten, Chilischoten und Orangen zum Beispiel so einen schönen Lichtreflex, dass alles gleich viel frischer und polierter wirkt. Der Effekt ist subtil, aber merklich. Vorallem die grünen Jalapeños wirkten so richtig einladend.
Für die Ex-Expats: Der Schrein wird auch wie eh und je gepflegt.
Mit meiner Kamera, in der Gruppe von wirklich ziemlich weißen Menschen, die wir 4,5 gebildet haben und meiner zumindest in Atlixco eher ungewöhnlichen Höhe, hab ich mich wieder einmal gefühlt wie ein bunter Hund.
Der wahre Star ist aber natürlich Lily gewesen, mit ihren knallblauen Augen und bei ihrer Mama im Tragetuch. Wo man ja eigentlich denkt, den indigenen Lateinamerikanern macht man in Sachen Tragetüchern nichts vor.
So konnte ich etwas unbeobachteter wild um mich knipsen, so wie hier den Stand wo wir uns mit neuen Früchten für den morgendlichen Obstsalat eingedeckt haben und wo auch mal die ein oder andere Mango probiert wurde.
Danach fehlte uns nur noch Koriander, der – groß wie ein Blumenstrauß – im Hintergrund von meiner Mutter gehalten wird.
Hinter uns war auf einmal irgendwie Geschrei zu vernehmen. Da war anscheinend jemand grad kräftig am Ablosen bei was auch immer die da zocken.
Wie lange halten sich eigentlich chiles poblanos? Kann man die einfach so im Koffer transportieren?
Ich muss ja überhaupt noch für die Masochisten zu Hause was kräftig Scharfes besorgen. Weiß aber noch nicht, ob in flüssiger oder getrockneter Form.
Als wir die drei oder vier Sachen, die wir eigentlich holen wollten, dann eingesackt hatten für irgendwelches Geld aus der Kaffeekasse, sind wir Richtung Westen so halb aus dem mercado raus, wo sich einige Stände mit getrocknetem Fisch, welche mit alten, bunten Zeitschriften und wieder irgendwelcher bunter Plastekrimskrams tummeln.
Zurück auf der Straße zum zócalo sind wir mitten in eine Hochzeitsprozession geraten, die alle unterwegs zu der gelben Iglesia an der Ecke waren und sich dort mit ihren Pickups auf den Hof drängelten.
Von weiten hätte man eher an redneck wedding gedacht vielleicht. Auf dem Foto sind die ganzen Laster aber leider noch nicht zu sehen, das hatte ich schon vorher gemacht.
Als wir es da durch geschafft hatten, sind wir wieder am zócalo was essen gegangen. Diesmal zwei Türen weiter bei La Perla, auf Empfehlung meiner Mutter hin. Nachdem wir wie üblich die meisten penetranten Straßenverkäufer haben ablitzen lassen, haben wir uns von einem dann doch voller Absicht belatschern lassen, der mit vielen Körben und Strohhüten um den Hals auch am Vortag schon vorbeigekommen war. Der verkaufte nämlich auch so geflochtene Schweinchen zum Umhängen.
Und da er auf Nachfrage tatsächlich ein kleines und auch noch in Lila hervorzaubern konnte, hatte er sich damit die 120$ verdient, die wir gar nicht mal mehr runtergehandelt hatten. Dafür hat Lily nun ein süßes Umhängeschweinchen, in das man Sachen durch das abnehmbare Hinterteil reintun kann, welches sie aber noch nicht haben darf, weil es abfärbt und sie ein kleiner Grobian ist, der bestimmt die Ohren abreißen würde, bevor sie richtig Spaß dran hat.
Als wir grade zurück zum Auto wollten, ist Myriam die fumarola aufgefallen, die wie am Vorabend im Sonnenuntergang zerstob.
Da war ich dann auch mal nicht der Einzige, der knipsend den schmalen Gehweg versperrte, sondern reihte mich einfach als der mit der dicksten (geborgten) Linse in die ganzen Handyknipser ein.
Auf dem Nachhauseweg waren wir noch unsere Bluttestresultate abholen.
Oh Wunder, oh Wunder, alles claro. Bestätigt und zertifiziert von Dr. Jorge Manuel, der dafür evtl. vielleicht wahrscheinlich nichtmal ein Auge auf unsere Proben werfen musste. Nur bei der Eintragung unserer Daten sind die Schwestern etwas kreativ geworden.
Anscheinend ist das auf dem deutschen Perso nicht so gut zu entnehmen, deswegen wurde aus Berlin „BERLINDE“ und aus unserer Hausnummer unsere Postleitzahl. Das müsste dann ja schon eine ordentlich große Avenida sein, auf der wir wohnen. Aber egal. Korrigieren lassen habe ich nur Myriams Geburtstag (und das hat schon 15min. gedauert), der durch deren eigene, schludrige Notation von „Tag|Monat|Jahr“ vom 2. auf den 21. gerutscht war. Dann habe ich die Damen wieder mit ihren im Empfangsraum laufenden, mexikanischen Film-noir-Romanzen alleingelassen und wir sind mit der schläfrig schlecht gelaunten Lily zurück nach Hause.
Besorgungen
Die zweite Nacht mit gejetlaggtem Kind machte sich schon wesentlich besser. Obwohl wir sie am späten Nachmittag und abends (also spät in der Nacht eigentlicht für uns) wachgehalten hatten, war wieder gegen drei Uhr früh Weckruf und wir wieder zu müde, um wirklich viel zu machen, außer das im Bett Rumgewurschtel über uns ergehen zu lassen und aufzupassen, dass sich Lily nicht runterstürzt.
Das langweilig und müde sein ist dann auch auf Lily übergegangen, die zum Glück nochmal eingeschlafen ist, sodass wir auch bis zum Sonnenaufgang ungefähr schlafen konnten. Dann sind wir nach dem Obstsalat-Guacamolebrot-Frühstück zu den Biomédicos nach Atlixco rein gefahren für unsere prenuptiales. Das ist ein Bluttest, den man braucht, wenn man in Mexiko heiraten will und bei dem auf sexuell übertragbare Krankheiten untersucht wird. Dass wir da mit Kind angetanzt sind hat so rein gar nicht gestört.
Jedoch hat man uns nach kurzer Befragung direkt wieder hinaus gewiesen: Einerseits muss man komplett nüchtern da antanzen, weil sonst der Test verfälscht würde und andererseits brauchten wir „fotos infantiles“. Haben wir uns erstmal alle am Kopf gekratzt. Kinderfotos? Davon hatte keiner was gesagt! Nach einigem hin und her sind wir dann drauf gekommen, dass quasi „Fotokinder“ gemeint sind, also ganz kleine Fotos von uns.
Haben wir also unsere Verluste (in Mexiko meistens zeitlich) weggesteckt, beschlossen später nochmal Doris zu fragen, ob es den Fotografen beim Zócalo noch gibt und haben uns auf den Weg nach Puebla gemacht, um in Angelópolis shoppen zu gehen, denn wir Herren waren beide noch anzuglos. Außerdem wollte ich so ungern in schwarzen Skaterschuhen heiraten. In der größeren Stadt ist natürlich auch die Chance auf Micro-SIM-Karten höher, das stand also auch auf der Agenda.
Tatsächlich haben wir recht schnell Leinenanzüge und Bootsschuhe (muss bei Hochzeit in der Karibik einfach sein, auch wenn ich die danach potentiell nie wieder anziehe) gefunden, nur mit den Schnitten und Größen war das so ein bißchen schwierig. Entweder zwickte das Jacket unter der Brust oder es saß alles super, bis auf die Nähte unter den Achseln, die eher so Richtung Bauchnabel angesiedelt waren, sodass ich kaum die Schultern darin heben konnte, ohne wie ein Kampfjet mit Deltawings auszusehen. Wie es die erste Verkäuferin dann recht treffend formulierte „Wenn die Mexikaner groß sind, dann in allen Dimensionen“. Sprich so eine mittelkorpulente Talla für mich wird dort normalerweise nicht verlangt. Entweder man ist klein und schlaksig oder gleich ein richtiger Bulle mit Kanonkugeln als Schultern und einer kräftigen Pansa.
Ein paar Läden weiter haben wir dann aber doch recht flott was für mich gefunden und hatten dann nur das Dilemma, dass Myriam einerseits mit den Farben von Hemd und Krawatte nicht so zufrieden war, andererseits mir nichts vorschreiben wollte worin ich mich nicht wohlfühle. Bwlwwllwrrrll … Frauen halt. Nach nochmaligem Hickhack mit einer sehr geduldigen Verkäuferin habe ich dann einfach entschieden das zu nehmen, was mir schon ganz zu Anfang gefallen hatte. Genauso haben wir dann einfach die etwas zu langen Schuhe aus dem ersten Geschäft geholt (Schuheshoppen mit hohem Spann … wuhey!), um dem mal ein Ende zu bereiten.
Zwischendurch hatten Matthias und ich noch die schon beschriebenen Telcel-SIMs mit grandiosen 200MB Internet à 12€ geholt und waren somit mobil erreichbar und so. Nur leider hatten wir unsere Nummern nur der netten Dame vom Service angesagt, die es zumindest bei mir geschafft hat, Matthias‘ Nummer als Gratisnummer bei mir einzurichten, sie aber nicht gegenseitig gespeichert, was das Wiederfinden im riesigen Angelópolis dann doch etwas erschwert hat.
Auf jeden Fall ist nun so gut wie alles Nötige für die Hochzeit besorgt, was auch nochmal ein großer Stein vom Herzen ist.
Mit erschöpfter Lily ging es zurück nach Atlixco, wo wir nach kurzer Verschnaufpause nochmal mit Doris zusammen in die Stadt gefahren sind, um das mit den Fotos zu regeln und direkt noch ein spätes Mittag- oder frühes Abendessen einzulegen.
Ein paar Straßen vom zócalo entfernt geparkt (um Parkgebühren zu sparen und den nervigen Parkplatzwächtern mit ihren Pfeifen zu entgehen), sind wir hoch zum Fotografen gelaufen.
Was für ein geniales Gefühl nach Jahren des Fernwehs wieder die Straße zwischen mercado und zócalo langzulaufen!
Das Fotofachgeschäft war wie auch die anderen Läden, Taquerías und sonstwas drumrum ein kleines Kabuff, das leicht zu übersehen wäre, im Erdgeschoss der Kolonialstilgebäude.
Drinnen gab es feinste Fototechnik aus den Jahren 1970-1989, was mir das direkt ein bißchen sympathisch gemacht hat, so schwer wie man in Deutschland teilweise an die passenden Batterien für seine Belichtungsmesser, Motorwinders und alten SLRs kommt. Durch eine extrem schmale Tür wurden wir in das von dem rechts zu sehenden Holzverschlag abgetrennte Hinterzimmer geführt, das nur von den modeling lights der zwei großen Softboxen beleuchtet wurde und ansonsten zappenduster war. Zweimal schnell geblitzdingst, wodurch das Zimmer dann wirklich in Schwarz getaucht wurde und man nur noch das Nachglühen des IR-Auslösers sah und ein paar Minuten später hatten wir unsere „Kinderfotos“.
Dann konnten wir weiter uns was zu essen suchen und endlich mal wieder am zócalo langflanieren.
Wie schon vorher so oft, kam uns das Meiste bekannt vor, nur die Restaurantfront wurde in den letzten Jahren neu modelliert, was eigentlich ganz schön war.
Niedergelassen haben wir uns selbstverständlicherweise beim Mexikaner.
Da wurde dann nach kurzer Überlegung eine Grillplatte für 6 Personen bestellt, mit ordentlich Arrachera (yesss!), Hühnchen, gebrutzelter Chorizo und lecker Guacamole und grünem Reis mit jeder Menge Koriander drin. Einfach geil.
Da wir ja aber nur 4 Personen und ein bebé waren und ich mir zudem vorher noch eine Maiscrémesuppe bestellt hatte in vollem Überschwang, waren wir dann alle ganz gut vollgestopft, als wir uns Richtung mercado zurück zu den Autos begeben haben.
Da wir ja mit unserem Abendessen recht früh dran waren, ging in der Stadt natürlich grade erst so richtig das Leben los. Und das ist ja irgendwie auch das Schöne an Mexiko. Dass es so lebt und lebhaft ist. Das gibts in Deutschland irgendwie nur zur Fußball-WM.
Wie auf Bestellung gabs auch direkt nen richtig feinen Sonnenuntergang an dem Abend.
Als wir grade die mal nach ner Lücke im Verkehr schielen wollten, um in die Autos einzusteigen, ist uns aufgefallen, dass nun auch eine schön kräftige fumarola über dem Popo stand.
Also sprich ein Auswurf von heißem Dampf, Asche und ich glaube von Schwefelwasserstoff (faule Eier) ist immer mal die Rede, aber ohne Internet lässt sich das so schwer nachprüfen.
Aber so ein Schauspiel nehmen wir natürlich auch mit mexikanischer Gelassenheit hin. Das Problem ist ja nicht wenn er raucht, sondern wenn er nicht raucht und sich drinnen alles staut, im Popo. Oops, I did it again.
Uffn Huejel ruff
Schon so ziemlich am Anfang – es müsste sogar im August gewesen sein – hab ich mir beim allmorgendlichen Weg auf Arbeit ausgemalt, wie es wär, die Vulkane mal nicht aus dem 140km/h fahrenden Auto durch das grüngetünchte, hintere Seitenfenster zu fotografieren, sondern ganz ungestört von Atlixcos cerro (Hügel) mit der Kirche oben drauf. Durch Kornis Arschtret-Power und meiner Foto-Affinität hat das dann auf den letzten Drücker sogar mal noch geklappt, einen Tag nach unserem Einkauf auf dem Markt haben wir uns zu unkoscherer Stunde aus der Koje gequält und in die Karre gesetzt, durch die kleinen Einbahnstraßen der Stadt zum Hügel zu finden.
Das hat tatsächlich auch besser geklappt, als ichs mir vorgestellt hätte, weswegen wir genau zum Sonnenaufgang auf dem Parkplatz angekommen sind und dort schonmal ein paar Fotos geschossen hab, um nicht gleich beim Aufstieg die ersten Sonnenstrahlen auf der Spitze des Popo zu verpassen. Auf dem steilen Weg hoch kamen uns noch so ein paar Besoffene von letzter Nacht entgegen, die uns erstmal auf einen Schluck aus ihren noch gut befüllten Bechern einladen wollten. Dass mir Kaffee lieber gewesen wäre und ich dann doch eher flott auf die Spitze vom Hügel wollte wegen Fotos machen, haben sie nicht ganz geschnackelt.
Deswegen hab ich sie zwei Fotos später einfach ihr Ding machen lassen und bin hustend und prustend – vorallem hustend – hinter Korni und Mandy hinterher, den steilen Betonweg hoch. Lässt sich als morgendliches Training nur empfehlen, sone Runde oder zwei auf den Hügel rauf und wieder runter. Das haben tatsächlich auch viele Leute gemacht, inklusive ihrer Köter. Und selbst die waren ordentlich am Hecheln, als sie oben ankamen. Sogar unser ganzer Stolz als Land und beliebtestes Exportprodukt: (nein, nicht Rammstein!) der deutsche Schäferhund konnte sich nur grade so noch japsend auf den Läufen halten.
In den paar Minuten zwischen Parkplatz und Gipfel war die Sonne schon über den ganzen Vulkan bis ins „Tal“ gewandert. Man bedenke, das ist alles Hochplateau, also selbst das Tal hat so seine 1700m ü.N.N.
Sogar mit der Luft hatten wir einigermaßen Glück. Es war zwar keiner von diesen glasklaren Morgenden, aber trotzdem mehr als ordentlich. Hätte nur noch bißchen mehr Schnee auf dem Krater gefehlt.
Auf dem Nachhauseweg sind wir noch auf den Blumenmarkt gestoßen, der gerade auf der Straße in die Stadt aufgebaut wurde. Da das Korni und Mandy natürlich nicht verpassen durften, haben wir in einer Seitenstraße die Karre abgestellt und sind ne Runde zwischen den ganzen Händlern rumgeschländert.
Das zahlte sich gleich auf mehrfachte Art und Weise aus. Nämlich erstens insofern, als dass wir gleich noch was typisch mexikanisches zum Frühstück holen konnten: zwei Becher Atole und ein paar Tamales, die Korni rechts im Bild in einer kleinen Plastetüte trägt. (Leider hatten sie keine süßen, mit Fruchtgeschmack)
Zweitens, dass die beiden die Spottpreise und riesige Auswahl mal live erleben konnten.
Drittens, das wir nochmal bißchen günstige Deko fürs Haus holen konnten. Für Mandy einen kleinen Straus Sonnenblumen für 10$ und für Myriam ein Sträußchen rosa Rosen. Von den etwa 1m hohen und mit 100-150$ ziemlich teuren Lilien haben wir dann aber die Finger gelassen. 😛