Tag 1 in Tepoztlán, also auch unseren ersten vollen, richtigen Tag dort, ohne Tagesausflug, haben wir – selbstverständlich – auch ganz despacito, con mucha calma angefangen. Ist ja schließlich Urlaub, was soll man sich da groß Stress machen. Und wir hatten ja eh nirgendwo zu sein. In Tepoztlán ist die Auswahl an Orten, an denen man sein kann, sowieso vergleichsweise eher gering. Zentrum mit Kloster oder Restaurants und der Tepozteco. Achja und der Naturschutzbereich, von dem ich in einem alten Blogbeitrag mal geschrieben hab, aber sowohl Beitrag, als auch Park hatte ich während unseres Aufenthalts komplett vergessen.
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Frühstück mit Doris
Beim Gänsebratenschmaus bei Doris wurde beschlossen, dass wir uns ein paar Tage später auch nochmal beim Las Calandrias Hotel und Restaurant neben El Cristo zum Frühstück, beziehungsweise brunch treffen könnten.
Cholula zum Sonnenuntergang
Den Großteil des 27.12. haben wir im und ums Haus, etwa im Garten oder auf dem Balkon, herumgedödelt und versucht die Kinder halbwegs bei Laune zu halten.
Guaahk-Voegel
Anfang Januar sind immer mal wieder Riesenschwärme dieser wie Enten quakenden, weißen Vögel hier übers Feld und dann in großem Bogen übers Haus geflogen, was dann immer eine plötzliche Sonnenfinsternis nach sich zog. Hin und wieder saß auch ein kleiner Spähtrupp von den beknackten, aber unterhaltsamen Viechern bei Nachbars im Baum.
Von trügerischer Sicherheit umgeben, ließen die sich dann prima mit der Russentonne abschießen.
Und während ich mit dem dicken Rohr da so rumballerte, was haben die Katzen da gemacht? Na gepennt. Und weil mich speziell Taco aufgrund meiner Störerei so herrlich angeguckt hat, hab ich da nochmal was vorbereitet.
Wochenende
Das Wochenende hatte ja erstmal genial angefangen, da irgendein Fatzke in Deutschland Mist gebaut hat und ich aufgrund einer Kette von Ereignissen, deren Kausalrelation durchaus mit hoher Wahrscheinlichkeit bei diesem faux-pas beginnt, dadurch auf den Freitagabend ne halbe Stunde im prasselnden Regen stand. Und wenns hier regnet, REGNETs! Nich so pipi wie bei uns. Immerhin gabs dann noch ne nettbeleuchtete Wolke, die quasi davon übergeblieben ist zu sehen.
Außerdem hatte der Regen, wie schon die ganze Woche, am nächsten Morgen den Vorteil, dass die Berge ziemlich klar im Sonnenaufgang zu sehen waren. Wegen jetlag oder so waren wir dann auch gegen sieben wach, sodass ich das noch festhalten konnte. Eigentlich war ja der Plan, die Damen zum Sport abzuladen und dann noch fotografieren zu fahren, aber als sich die Uhr dem Glockenschlag näherte, stand die Sonne schon zu hoch und es lohnte nicht mehr. Da eh noch meine Sportsachen im Kofferraum war, bin ich dann tatsächlich mit und war zum ersten mal in meinem Leben Punkt 8:00 Uhr im Fitnessstudio. Gesund kann das nicht sein.
Danach denn wieder so’ne folterartige Einkaufstour in der Angelopolis-Mall, nach der mir so komisch im Magen war, dass ich nicht mal mehr Bock auf die Beer Factory und ihr leckeres Bier+Aracherra hatte. 🙁
Dann beim verlassen des Costcos, wo Matthias sich/uns ne Kaffeemaschine (komischerweiße ist es so nah an 3 Kaffeeanbaugebieten echt schwer an guten Kaffee zu kommen!) und ich mir/uns nen 24er Bier mitgenommen haben, wieder so’n ekeliger, tropischer Regenguß, der auf ein neues die Luft klar und die Landschaft wunderbar grün gemacht hat.
Sprich, Samstag war nich viel los. Allerdings wollte ich noch kurz zeigen wie sich das Orangenbäumchen im Garten hier weiterentwickelt hat. Waren die Früchte (Mitte) letztes mal noch genauso klein wie die Limetten am nächsten Bäumchen (rechts), sind sie nun zirka eine Hand voll groß und eigentlich auch essbar. Zumindest habe ich noch keine Insektenbeine oder weitere Behaarung jener ausgebildet.
Das links ist irgendsoein kleiner Kürbis, der vom Nachbarn Jaime rübergeflattert kam. Der dient aber glaube eher zu Dekorativen Zwecken.
Achja, zu unserer Rückkunft mussten wir feststellen, dass der Regen sprichwörtlich das Zelt in die Knie gezwungen hat, unter dem wir am ersten WE noch so schön gebruncht haben.
Am Sonntagmorgen war dafür wieder f*tzengeiles Wetter, sodass wir direkt mal wieder planmäßig mit Nachbarns gebruncht haben. Diesmal allerdings im direkt am Fracc gelegenen Hotel Calandrias, wo es neben nem umfangreichen (und leckeren!) mexikanisch-us-amerikanischen Buffet auch die lokale Spezialität „Chiles en nogada“ gab, was mit Hack gefüllte (Glaub ich zumindest.) Chilischoten mit soner Teigummantelung, Nußsoße und Granatapfelkernen oben drauf sind. Mir war das ja irgendwie zu süß, ich hätt lieber sone schön salzige, fettige, gefüllte Paprika mit Bratensoße gehabt, aber es gibt wohl auch Leute, die sich darin zu Bett legen würden.
Das Hotel ansich war auch sehr, sehr schick und es gab dort desweiteren auch Pfauen. Die haben wir allerdings nicht gegessen. Sind immer abgehauen, die Viechter.
Eine Bastelecke, in der Kinder Gipsfiguren bemalen und damit Eltern und Verwandten etwas … Gutes tun konnten gab es ebenso. In der Befand sich dann auch die Möglichkeit, dem dunklen Ritter einen neuen Anstrich zu verpassen, dessen Farbpalette ja jetzt eigentlich nicht grade von Sonne und Vergnügen spricht, die ich aber gern von einem kleinen chico so interpretiert gesehen hätte.
Vollgefressen wie wir waren, gings dann noch zu Doris und Tassilo, um eine Ersatzkatze für unsere verschwundene in Augenschein zu nehmen.
In meinem gut befüllten Zustand empfand ich in der Nachmittagshitze durchaus Empathie für die kleinen Fellknäuel, da so im Halbschatten einiger Kakteen chillend.
Samstag, dicker Ausflug
Samstach war mal ne schöne Runde Sache. Wir haben den Nachbarn kennengelernt, welcher der Mann seiner Frau ist, welche wiederum sozusagen die Mama für all die deutschen green horns hier macht und ihnen zeigt wie Dinge in Mexikanistan funktionieren. Also zum Beispiel wen man schmieren muss, um einen Internetz-Anschluss zum Brausen zu bekommen oder wieviele Handwerker man wieviele Tage zu früh bestellen muss, um fließend Wasser zu haben.
Und wir haben ihn auch noch unter dem günstigen Umstand kennengelernt, dass er sich bereiterklärt hat, uns ein bißchen von mehr dem Mexiko zu zeigen, das man als Touri wohl nicht so sehr mitbekommt und das wir bislang eher mehr so gestreift hatten. Zu dem Zweck ist er am Samstag Punkt 10 mit seinem geländetauglichen Gefährt bei uns aufgetaucht (Autofans, ihr seid hier wirklich am Falschen, ich hab keine Ahnung was für ne Marke oder sonstwas das war). Denn es ging offroad. Off-Pfad eigentlich sogar, denn das kann man grade noch so mit viel gutem Willen als Buckelpiste bezeichnen, was wir da am Samstag befahren haben und der Firmen-VW taugt nunmal gar nicht für sowas, der setzt schon bei manch bösem Speedbump auf. Oopsy daisy!
Offroad ging es, nachdem wir eine Weile der Straße hier vorm Fraccionamente nach Süden gefolgt sind und somit vom Hochland herunter. Das merkt man aber nicht, also die Erfahrung von 1700m ü.NN. auf 400m ist jetzt nicht so, als würde einem ne neue Lunge wachsen. Die Landschaft allerdings ändert sich schon merklich. Nachdem wir einige Mais- und vorallem Zuckerrohrfelder passiert hatten und dann die Straße verließen, schien es mehr, als wären wir in einer afrikanischen Safari gelandet (die Stoßdämpfer des Wagens lassen einen schon ordentlich hüpfen), die es hier wohl auch wirklich gibt, sogar mit all den Tierchens und so. Denn auf einmal standen überall auf den Berghängen diese Bäume, deren Geäst sich auf etwa Schulterhöhe nur noch horizontal verzweigt. Wobei, überall ist übertrieben, diesen Superlativ kann sich eher die oben gezeigte Kriechpalme leisten, die so ziemlich unverwüstlich ist und so nach und nach überall hin… kriecht.
Nachdem wir über einige Hügel gebrettert, ziemlich viel in unseren Sitzen gehüpft sind und schon einiges an Landschaft hinter uns gelassen hatten, haben wir auf einem Hügel Pause gemacht, auf dem sich ziemlich viel Überbleibsel der ehemals dort ansässigen Indio-Gemeinde befanden. So zum Beispiel Pfeilspitzen (mal mehr, mal weniger fertig) und Scherben von Töpferei-Waren.
Und mit den Scherben hat es auf sich, dass dort früher alle 52 Jahre alles Geschirr zerdeppert wurde, um der hiesigen Zeitrechnung Genüge zu tun, die dann nämlich resettet werden musste. Sozusagen der Y2K-Bug der Indios. Dadurch findet man dort teilweise jahrunderte alte Bruchstücke von Töpfen und Krams, die zwar völlig unscheinbar sind, aber wenn man sich vorstellt, dass die Menschen, die den Krempel da hingeschmissen haben, ungefähr zur Zeit unserer Großgroßgroßgroßgroßgroßgroß … großgroßgroßeltern gelebt haben, ergreift einen schon ein gewisses Gefühl von Erfurcht und Universum und so.
Was allerdings wirklich den Adrenalinpegel steigen lässt, ist die Vorstellung, hinter dem nächsten 35° steilen Abhang könnte der Weg ja auch mal vorbei sein oder die Reifen halten der Hitze und der Schlidderei über steinige Wege eben doch nicht auf unbestimmte Zeit stand und dann ist man da, bei 35°C auf irgendnem Hügel mitten in Mexiko, das nächste kleine Dorf 20-30km entfernt und man hat nur ne kleine Flasche Wasser dabei. Aber das macht ja auch den Reiz von sonem Ausflug aus.
Egal, weiter gings zum nächsten Hügel, auf dem die Zuckerrohrfarmer bereits Nero gespielt hatten, weswegen dort alles ziemlich schwarz aussah.
Dass die ihre eigenen Felder abkokeln, ist kein bescheuertes, religiöses Ritual oder so, sondern hat wohl den Zweck, dass der Zuckerrohr dadurch mehr Zucker produziert, dass die Bauern nach dem Ernten weniger von dem scheiss Gestrüpp obenrum auf ihren Pickup-Ladeflächen haben, sprich der Ertrag größer ist und dass die Asche natürlich auch als Dünger für die nächste Saison dient.
Zwischen dem ganzen abgebrannten Zuckerrohr fand sich auch ein einsamer Baum.
Dessen Rinde ähnelt irgendwie der Haut eines Krokodils, wenn man sich das mal so ganz überspitzt denkt.
Natürlich haben wir davon dann gleich mal ein Stück mitgehen lassen und nach kurzer Besichtigungspause ging die verrückte Fahrt weiter über steile Abhänge und Wege, die man nichtmal dem trittsichersten Pferd zumuten würde. Und trotz dem ganzen Gewackel und Gehüpfe hab ichs geschafft ganz in Ruhe meinen Dr.Pepper zu trinken. *nochmal Horatio-Cane-Sonnenbrille*
Irgendwann sind wir dann, nachdem wir irgendeines Farmers Zauntor kurz geöffnet hatten, dessen Kühe dort auf dem trockenen Hügel völlig unbeeindruckt ästen, tatsächlich wieder auf befahrbaren Feldweg gekommen, was man allein daraus schließen konnte, dass dort ein ganz normales Taxi unseren Weg kreuzte.
Diese staubige „Straße“ (stellt euch hier bitte vor, wie ich mit Zeige- und Mittelfinger kleine Anführunszeichen links und rechts von meinem Kopf in die Luft male) brachte uns zu den Ahuehuetes, großen, wahrscheinlich auch uralten, Bäumen, die um heiße Quellen herum wachsen. Die sich daraus ergebenden Bademöglichkeiten sehen, bis auf die drumrum gezogene Gasbetonmauer, ziemlich paradiesisch aus und aus dem Grund müssen wir da auch unbedingt nochmal hin, baden fahren.
Echt ma, das sieht doch aus wie aus Herr der Ringe nachgebaut! Eh perdón ich meine El señor de los anillos!
Okay, wie gesagt, die Mauer und vielleicht auch das Klohäuschen passen nicht so ganz hin, aber das kriegt man doch mit CGI weg und schon kann Orlando Bloom über diesen Teich paddeln.
Eigentlich sehen diese Wurzeln ziemlich nach Pappmaché aus, am Ende ist das wirklich bloß ein Set!?
Naja egal, da waren wir nur zwei Minuten und wie cools da wirklich ist, werdet ihr nächste Woche erfahren. Weiter gings durch das ehemalige Reich der Mixteken zu einem Möchtegernbergsee, der zwischen Hügeln versteckt ist.
Da die ganze offroad-Mitfahrerei tatsächlich ganz schön schlaucht, haben wir uns in der lokalen Palmenhütte erstmal ne große Karaffe Limettenlimo gegönnt, die wirklich sowas von absolut herrlich war in dem Moment, da hat selbst ein kühles Erdinger im Friedrichshain bei 35°C Schwierigkeiten mitzuhalten.
Teilweise waren die dort für den See mietbaren Boote auch selbstgebaut.
Nebenan versuchten übrigens ein paar junge Tschentlmänns ein Dach von markisenhaftem Charakter zu errichten, wobei das ganze eher kartenhausähnlich wirkte und sich letztendlich zur Belustigung aller auch ähnlich verhalten hat. Also ihr müsst euch vorstellen, hinter der Hausecke stand nochmal so einer, auch an den Stock gelehnt, den er eigentlich aufstellen wollte und hält diese grüne Bambusstange fest. Hätte auch die Probe für ein Zirkuskunststück sein können, was die da machen.
Nachdem wir uns mit der leckeren Limo (die hier Dank der Verfügbarkeit von Limetten echt nicht schwer zu machen ist) gestärkt hatten, führte uns unser Weg weiter zu einer alten Hacienda, die von dem Typen mit dem Rum Emiliano Zapata Anfang des 20. Jahrhunderts während der mexikanischen Revolution geschliffen wurde.
Ich sag euch, das Ding war ne location nach meinem Geschmack! Gäbe es die Möglichkeit, würd ich da sofort mit Ben Bär, paar Blitzgeräten und Herrn Z. hin, um kräftig geile Fotos zu schießen. Vorallem mit dieser religiösen Note einer verfallenen Kirche im Hintergrund, eieiei, meine Fantasie dreht am Rädchen.
Überhaupt, dieses Feeling von Niemandsland, als würde gleich Kevin Costner hinterm nächsten Torbogen stehen.
Sieht so’n bissel nach Knast aus, der Eingang.
Beim Wegfahren sind uns dann noch diese lustigen Puschelbällchen an den Überlandleitungen aufgefallen. Sind vermutlich Pflanzen, die auf Vogelscheisse wachsen, sagte – so oder so ähnlich – unser ortskundiger Führer.
Von der Hacienda aus gings dann weiter grob Richtung zu Hause, nicht jedoch, ohne vorher nochmal Halt in Izúcar de Matamoros zu machen, einem Ort in dem sich wohl nicht allzu oft hellhäutige Menschen rumtreiben, weshalb die Damen schonmal gebrieft wurden, sich nicht zu wundern, wenn sie noch mehr bewundernde Blicke ernten als sonst.
Nach ner kurzen Runde um den, wiederum sehr hübsch gehaltenen, Zocalo (der stiltechnisch wohl auch ein Import ist, weil der Designer in der Hinsicht ziemlich den Franzosen seiner Zeit verfallen war) und dann gings auch dort zum hiesigen Markt, bzw. mercado.
Dort gabs neben allerlei Ramsch, Fleisch und Gemüse auch Knabberzeug, dessen Verkostung ich allerdings unüberlegterweise abgelehnt hab, was ich kurze Zeit später natürlich bereute. Allerdings, so gebrannte Grashüpfer sehen im ersten Moment auch nicht sonderlich appetitanregend aus, würde ich jetzt mal zu meiner Verteidigung vorbringen.
Achja, krasse Spielautomaten gabs dort auch, wobei ich diesmal echt nicht durchgesehen hab, wie man an denen spielt und zu welchem Zweck. Ich versteh nichtmal wieso die so groß sein müssen.
Undercover hab ich krass aus der Hüfte noch ein paar Fotos von Ständen geschossen, während wir ein wenig im Kreis herumgeirrt sind und den Ziehkäse gesucht haben.
Nur leider klappt aus der Hüfte mir der 5D Mark II nicht so super. Hätt ich bloß die Kiev mit eingepackt, da kann man den Prismensucher einfach abruppen und von oben reingucken und – bis auf das Verschlussgeräusch Marke Bärenfalle – recht unauffällig Fotos schießen. Auch in der Hinsicht vermisse ich Olympus, mit ihren schönen Klappdisplays. Man konnte Leuten direkt mit nem dicken Tele „in your face!!“ fotografieren, ohne dass sie’s gepeilt haben.
Er hingegen hat mein Kamera-Ansetzen wohl bemerkt, trotzdems an der Hüfte war. Aber nischt jesagt.
À propos Würschte, man konnte auf dem Markt so ziemlich jeden Teil eines Schweins kaufen, den man je für irgendwelche schamanistischen Rituale gebrauchen könnte. Bauch (sowieso), Kopf, Füße, alles. Aber weil ich den Anblick von halben Schweineköpfen den Zartbesaiteten nicht antun will, dürft ihr euch gefälligst selber den Gore in euren Köpfen generieren und kriegt hier nur ein Bild von Cilantro auf einem Hocker. (welches ich wirklich grandios unterbelichtet und dann in Photoshop wieder hochgezogen hab, cuz that’s how i rollll)
Den Ziehkäse haben wir dann direkt hinter mir sozusagen erstanden und sind dann nach einer kleinen Runde wieder dem bunten Treiben des mercados entflohen und haben Asyl in der nahegelegenen Kirche gesucht, die allerlei grafische Bildnisse der Hinrichtung ihrer Märtyrer zu bieten hatte.
Außerdem haben wir dort direkt mal einfach so was zu Essen und leckere Säfte bekommen. Was ganz gelegen kam, nach der ganzen offroad tour und so. Das Essen war auch ganz lecker (nur leider ohne Fleisch, weil Fastenzeit), sah aber nicht so ansprechend aus, dass ich euch ein Foto davon zeigen und falsche Schlüsse ziehen lassen würde. Aber ich mein, stellt euch das mal vor, ihr geht in ne Kirche und werdet spontan zum Tortillas-essen eingeladen! Geht in Deutschland gar nicht. Es sei denn man ist unter 15.
Als dann alle fertig gefuttert hatten, wurde schön bedankt und betschüsst, wir haben nochmal ne Runde bei den grausigen Gemälden vorbeigedreht und dann gings auch über die richtige Straße in Windeseile wieder nach Hause. Unterwegs haben wir noch an einer Pulqueria Halt gemacht, die hatte allerdings zu, deswegen kann ich euch nicht sagen wie Agavenbier schmeckt.
Zu Hause ergabs sich dann noch, dass ich vom Balkon aus paar Vögel abschießen konnte. Also schießen. Also mit der Russentonne. Na ihr wisst bescheid. Unter anderem diesen mit rostbraunem Poncho bekleideten Kollegen.
Aber auch diesen völlig zerzaust und verdreckt aussehenden Kolibri. Irgendwie scheinen die in der Gegend hier eher braun zu sein, wobei wir am Dienstag in Cacaxtla auch nen hübschen grünen gesehen haben.
Hab von dem Zauselvogel btw. auch ein kleines Video geschossen, in dem man sieht wie schnell tatsächlich dessen Kreislauf ist.
Da wir dann abends noch nischt weiter vorhatten, hab ich nochmal vorgeschlagen zu dem Feld zu fahren, von welchem aus man nett den Sonnuntergang neben dem Popo sehen kann, hab allerdings durch die ganze Vogelknipserei die Zeit verplant und so sind wir gerade richtig losgefahren, um die Sonne noch knapp überm Horizont verschwinden zu sehen. War trotzdem ganz nettes Licht. Aber irgendwann muss ich das nochmal in Ordentlich hinbekommen.
Und damit das neue 24er hier auch mal glänzen kann hier ne Weitwinkelaufnahme von dem Feld.
Also eigentlich war der Sonnenuntergangstrip mehr sone Zwischenstation zum Einkaufen. Und ich hab mich zwar volle Kanne geärgert, dass wir von dort aus die Sonne gar nicht mehr sehen konnten, aber gelohnt hat sichs ja eigentlich trotzdem.
Da ich keinen Bock auf das Gehassle mit der Fototasche hatte, bin ich dann aber nich mit zum Einkaufen rein, sondern nochmal nach Atlixco reingewandert und hab dort endlich diese Tür fotografieren können.
Außerdem hab ich mir hier verwirrte Blicke geerntet. Aber mal echt, was macht sone Karre in sonem Stadtteil! Also nicht, dass es hier ne gangster hood gäbe.
Alsbald wurd ich dann wieder eingesammelt und es ging endgültig nach Hause. Noch a bissle was gespeist, nochmal in der (nicht sonderlich kühlen) abendlichen Kühle aufn Balkon geguckt, hellen Halbmond gesehen…
… gemerkt, dass ich noch kein Foto vom klaren Sternenhimmel gemacht hab …
und denn wars Zeit fürs Bettschen.
Donnerstag
Donnerstag ging erstmal mit bissel bird watching vorm Sonnenaufgang los, zu welcher Zeit es auch mal zur Abwechslung ein wenig kühler war, sodass lange Hosen und Pullover draußen ganz angenehm zu tragen waren. Einigermaßen Glück hatte ich auf meinem Spähposten auf dem Balkon bei diesen Knarzelstern, die ich beim letzten Post schonmal gezeigt hab. Einerseits konnte ich kurz nachdem die Sonne aufgegangen ist, ein paar Fotos von obigem Exemplar schießen, andererseits auch mal ein Video drehen, sodass ihr mal ein paar von den abgefahrenen Geräuschen hören könnt, die das Vieh macht.
Denn sind Myriam und Matthias erstmal zu ner Runde Morgensport aufgebrochen und ich hab mich bereit erklärt, mit Mutterns Fahrrad zum internen Supermarkt zu fahren, weil die Milch alle war. Dabei hab ich leider nicht bedacht, dass meine Mutter ein Stück kleiner ist als ich und deswegen der Sattel komplett auf dem Rahmen des Fahrrads aufliegt, wodurch das Fahren etwas anstrengend war. Entschädigt wurde ich aber erstens durch die schönen Gärten, an denen ich vorbeigeradelt bin und durch die Aussicht auf Popocatépetl und Iztaccíhuatl, die ich leider nur schnappschusshaft beim Fahrrad-Beladen neben dem Supermarkt festhalten konnte, denn ich musst ja schnell zurück sein, bevor die ihre Runde fertig gejoggt hatten.
Nachm Frühstück haben wir erstmal ne ganze Weile aufm Balkon, unterm Sonnenschirm rumgechillt, wobei ich auf FB ja schon dieses etwas merkwürdige „Panorama“ gepostet hab. Aber glaubt mir, das was aus Photoshop rauskam, als ich tatsächlich ein Panorama von der Szene machen wollte, sah merkwürdiger aus!
Irgendwann ist uns aber durch einen Windstoß der Sonnenschirm abgerauscht und genau in den anliegenden Geräteschuppen gefallen, dessen Tür nach innen aufgeht. Zum Glück sind solche Schirme ja aber flexibel, sodass der trotzdem schnell gerettet werden konnte.
Und das war dann auch vorerst das spannendste Ereignis des Tages. Ist allerdings auch nett, einfach mal nen halben Tag aufm Balkon auszuspannen und Mucke zu hören.
Später dann sind wir nochmal in die Stadt gefahren, um nochmal ganz hoch auf diesen Ricardo Treviño zu steigen und uns die schon aus einigen Kilometern Entfernung sichtbare Iglesia anzugucken und halt bissel vom Berg runter zu gucken.
Zunächst haben wir mal noch in der Stadt paar Quesadillas gefuttert, bei einem Laden, der Teil einer lokalen Fastfoodkette zu sein scheint. Endlich mal mexikanisches Essen! Auch wenn sone Käseburritodinger jetzt nicht unbedingt der Figur zuträglich sind, eher dem Gewicht. Dann haben wir uns noch paar Straßenzüge angeguckt, wie z.B. diesen typischen hier.
Muss schon sagen, mich fasziniert dieses Städtchen. Die abblätternden, bunten Fassaden, die vollen Straßen, die halbfertigen Gasbeton- und Ziegelsteinhütten, die alten VWs und Pickups, die Märkte, einfach diese ganze Lebensweise. Achja, Bonuspunkte für diejenigen, die in dem Bild die Zahnarztpraxis ausfindig machen. Davon gibts hier mehr als Frisöre, hab ich das Gefühl.
Nach dem kleinen Spaziergang, für den Myriam noch ein Eis bekommen hat, sind wir dann soweit es ging den Berg hochgefahren (ging anscheinend noch ein Stück weiter, als wie als wo wir letztens angehalten haben und dann die Treppe hoch sind). Am Ende des befahrbaren Weges fanden sich dann wieder einige von diesen charmanten Rostlauben, die man hier überall sieht, wie z.B. einen roten Polo von gefühlt 1992 und diesen Truck ohne Heckscheibe.
Von dort ging dann der teils 45° (!!!) steile Aufstieg zur Iglesia (keine Ahnung wie sie heißt) los, der uns bei den Temperaturen doch Einiges abverlangte, sodass wir zwischendurch nochmaln Päuschen auf ner Aussichtsplattform eingelegt haben, wo ich dann auch paar Fotos schießen konnte.
Dann nochmal ein paar Dutzend Meter hoch auf diesem fuck steilen Hang und wir konnten den schwindelerregenden Blick runter genießen. Diese verrückten Azteken, sag ich euch! Oder Spanier oder wer auch immer.
Achja, die Iglesia ansich hat auch ein interessantes Feature (abseits davon, dass sie an manchen Stellen mit Graffitti bedeckt ist), nämlich das im Charme eines Burlesque-Theaters mit Glühbirnen bestückte Kreuz. Und vielleicht auch, dass sie knall orange angemalt ist, aber mit geschmackvoller Farbgebung von Häusern haben die’s hier ja sowieso.
Da oben wurde dann auch mal bei einer der seltenen Gelegenheiten ein Foto von Myriam und mir zusammen gemacht. Im Hintergrund wieder Atlixco und der steile Abstieg dahin.
Abends dann beglückten wir uns mit einer weiteren, qualvollen Tour durch das riesige Einkaufszentrum Angelopolis in Puebla, die jedoch dadurch wieder wettgemacht wurde, dass wir zum Schluss in ein Restaurant im food-court gegangen sind (klingt jetzt kacke, aber wait for it!), wo Myriam und ich uns Acherro bestellt haben, was einfach mal ein tellergroßes, überaus zartes Steak ist, zu dem man noch Tortillas, Guacamole, Pepperonis und jeweils zwei Beilagen bekommen hat und ja, ich ärger mich grade auch, dass ich davon kein Foto gemacht habe, aber so wollt ihr mich vielleicht nicht umbringen, ob dieser von mir genossenen Köstlichkeit. Da das Myriam in Gänze dann doch zuviel war, hab ich glatt anderthalb von diesen Monstersteaks in Barbecue-Soße ertränkt und verputzt, plus Pommes, selbstgedrehte Mini-Burritos und Salat. Dazu noch ein Negra Modelo (das ungefähr so schmeckt wie Köstritzer) und wir kehrten wohlfein nach Hause zurück.
Und somit ist der Zählerstand folgender:
Probiert: Indio, Sol, Victoria, Bohemia, Dos Equis, Negra Modelo
noch nicht probiert: Tecate, Kloster, Victoria Schwarz, Leon Schwarz und noch ein paar, die ich heute gesehen, aber wieder vergessen hab
erst wenn ichn Einbeinigen Fahrradfahren sehe: Miller Lite, Budweiser (US Version)
Dienstag, Golfclub
Dienstag ging erstmal, wie auch die anderen verjetlaggten Tage, vor dem Morgengrauen los – nämlich mit einer Mondsichel, die knapp unter der Venus und damit etwas über den am Horizont liegenden Bergen schwebte. Nach nem weiterem Frühstück in der Sonne, nachdem sich meine Mutter zur Arbeit verabschieden musste, waren wir leider ohne Auto hier im Fraccionamente gestrandet (wie jetzt, Fahrrad, wasn dis!?), was aber auch nicht so schlimm ist, denn das Ding ist relativ groß und es gibt Einiges zu sehen. Sowohl an schicken Häuschen, als auch an schöner Landschaftsarbeit oder bunten Vögeln. So z.B. vor einem schicken, blauen Haus dieser Blumenstrauch.
Das lag aufm Weg zum Golfplatz, um den dieser Ort, bzw. dieses Fraccionamente aufgebaut ist und den wir uns dann gestern mal reinziehen wollten, weil wir eh zur Clubverwaltung mussten, um mal zu klären, wie wir hier Sport treiben können und so. Der Golfplatz selbst ist dementsprechend groß und schon mal nen Blick wert. Man stellt sich das jetzt vielleicht so als langweilige, genau getrimmte Wiese mit paar Löchern vor, aber in der Tat ist er schöner, als dieses erste Bild. Allein schon weil es dort solche Bäume gibt, die zur Zeit sogut wie gar keine Blätter tragen, dafür aber blau-violett blühen. Was natürlich für Myriam höchst relevant ist.
Nicht, dass ich die nich auch schick finden würde, aber ich glaub, mein Ziel ist derzeit eher, ein ordentliches Foto von diesem kleinen Arschlochvogel und von den schwarz-türkisen Metallelstern zu bekommen. Wobei ich im Golfclub/Park komischerweise ein besseres vom Arschlochvogel schießen konnte, als ich grade das Makro drauf hatte, das nun wirklich nicht für Aufnahmen auf weite Entfernung gemacht ist, sagt ja schon der Name, Mensch.
Was die Golfer auch noch gut weggekriegt haben, außer den hübschen Bäumen und den Vögleins, ist die Aussicht an manchen Stellen. Gut, gestern wars bißchen diesig, daher musste ich da noch bißchen in Photoshop rumfrickeln, aber prinzipiell ist das doch ziemlich genial, wenn man behaupten kann, man würde Sport treiben, dabei eigentlich nur rumchillt oder mitm Caddy durch die Gegend fährt und dabei noch sonen Ausblick hat.
Jo öhhh nochmal paar blau-violette Bäume.
Und denn, nach getaner Arbeit und Akquise einiger Kaltgetränke (die Temperaturen gingen irgendwann so um die 30°C), haben wir bei ner kleinen Verschnaufpause (wie gesagt, der Golfplatz ist groß, meine Fototasche ist schwer und die Höhenluft und sowieso) noch nen Kolibri gesehen, dem ich leider wiederum nur mit meinem Makro auf die Pelle rücken konnte, was jetzt halt nicht so die Mega-Bildqualität verspricht, denn man soll damit ja keine Vögel fotografieren, sondern Krabbelviechter. Aber trotzdem, es ist halt ein fucking Kolibri und ich hab ihn live gesehen!
Als wir dann wieder zurück zu Hause waren, hatt ich erstmal nen kleinen Besucher in meiner Fototasche, der uns allerdings schon bekannt war, weil er uns immer beim Frühstück Gesellschaft leistet und am Fliegennetz hängend seinen Kreislauf in Schwung bringt. Ist ja auch nicht so leicht, wenn man wechselwarm ist.
Zum Abschluss des Tages hatten wir uns noch vorgenommen, irgendwo ne coole Fotolocation zu finden, bevor die Sonne untergeht und dann nochmal in der Stadt oder aufm Weg nach Hause was essen zu gehen. Das mit der Sonne haben wir nicht ganz hinbekommen und ich hätt heulen können, weil die Sonne so verdammt cool aussah und eben direkt neben dem Popocatépetl untergegangen ist, während wir noch im Auto unterwegs waren, aber das werden wir hoffentlich wann anders wieder gut machen können. Dafür haben wir uns, nachdem es mit Auto nicht mehr vernünftig weiter ging, noch ein paar Treppen hochgequält, auf einen Hügel, auf dem ganz oben eine Kirche steht. Nunja, ganz hoch sind wir nicht mehr, weil es erstens tierisch anstrengend war und zweitens schon dunkel wurde, aber man hatte auch auf halber Höhe oder so nen guten Ausblick.
Da Myriam ziemlich besorgt war, ob man sich da nicht in einer etwas gefährlichen Gegend befände, hatte ich noch Zeit für zwei-drei Fotos auf die Stadt, bevor wir wieder runter sind und uns auf die Suche nach Essen begeben haben. Nun muss ich zwar zugeben, dass mir auch etwas mulmig zumute war, mit dem ganzen Equipment im Dunkeln, in einer mir unbekannten Gegend, aber andererseits wirken die Leute hier echt nicht wie Raubmörder, in der Tat kam aus manchen Hütten auf dem Hügel lustige, mexikanische Volksmusik, sodass ich nur zugern mal einen Blick da reingeworfen hätte. Aber da meine Beine auch in kürzester Zeit von den ansässigen Mücken zugerichtet wurden, wars wohl auch okay, dass wir da abgehauen sind.
Joar, das war soweit unser Dienstag. Plus noch eine weitere probierte Biersorte. Womit die Statistik folgendermaßen aussieht.
Probiert: Indio, Sol, Victoria, Bohemia, Dos Equis
noch nicht probiert: Tecate, Kloster, Victoria Schwarz
werd ich selbst mitm langen Stock nicht anrühren: Miller Lite, Budweiser (US Version)
Arschlochvogel
Okay, holen wir erstmal nach, was ich bislang so auf Facebook gepackt hab. Myriam und ich verbringen den März im Jahre 2011 des Herrn komplett in México, weil meine Mama dort arbeitsbedingt für drei Jahre ein Häuschen Haus hat, was bei dem kleinen Örtchen Atlixco, beim Popocatépetl liegt. Um genauer zu sein, in einer abgeschlossenen Wohngemeinde für Wohlhabendere, also was bei uns in Deutschland in etwa so gehobene Mittelklasse ist.
Das ist natürlich für uns ne ziemlich geile Sache, weil, ist ja doch netter als so’n Hotel, man muss sich keine Gedanken über schlechte Nachbarschaft machen (wie z.B. an der Grenze zu den USA, mit diesen ganzen Drogenbanden und was man nich alles hört) und, naja es liegt in der Nähe zum Popo,wie er hier genannt wird, also auch die Landschaft ist nett anzuschauen und man hat nicht die crowdedness und den Smog von Mexico-City.
Auf jeden Fall sind wir am letzten Februar-Wochenende hier eingetroffen, nach irgendwelchen 13-14h Flug und einer mehrstündigen Autofahrt, die hauptsächlich daraus bestand aus seinem Delirium hochzuschrecken und festzustellen, dass man von einem wildfremden Mexikaner mit 120km/h über unbeleuchtete Landstraßen chauffiert wird.
Bei meiner Mama angekommen, sind wir so gut wie nur noch ins Bett gefallen, um am nächsten Morgen zu einer wilden Kakophonie aus Vogelgekrächze und Gezwitscher aufzuwachen. Wie sich rausstellte, stammte die Hälfte davon von einem Radiowecker. Den anderen Teil lieferten einerseits elsternähnliche Vögel mit schwarz-türkis glänzendem Gefieder und andererseits etwa meisengroße Viechter mit roter Brust, die manchmal auf Nachbars Zaun sitzen.
Da unser an unser Schlafzimmer angrenzende Balkon in etwa auf der Höhe des Zauns liegt, dachte ich, man, perfekt, kann ich die kleinen Piepmätze ja mit der Russentonne von hier fotografieren, aber die Mistratten sind dauernd abgehauen, wenn ich von 10-20m Entfernung mein Rohr auf die gerichtet hab. Von daher hab ich sie Arschlochvögel getauft und fordere die wissenschaftliche Gemeinde auf, das baldmöglich in allen ornithologischen Werken nachzutragen.
Nachm Frühstück am selben Tag, also Sonntag, gings dann zu mehreren Blumenverkäufern, die hier direkt am Straßenrand ihre Waren feilbieten, um neues Grünzeug für den Garten zu holen, der bereits mit Guave, Limonen- und Orangen-Bäumchen bestückt ist. Achja, hatte ich erwähnt, dass hier immer gutes Wetter ist? Schon geil, wenn man in Winterjacke losfliegt und am Ziel angekommen grade noch so kurze Hosen und T-Shirt erträglich findet. Auf jeden Fall hab ich bei einem dieser Blumenverkaufer dessen Wachhund fotografiert, von dem ich erwartet hab, mich zumindest anzuknurren oder vielleicht sogar aufzuspringen und zu mir gelaufen zu kommen, der aber stattdessen nach dem Klicken des Verschlusses nur ängstlich guckte und dann ratzdifatz zwischen ein paar Pflanzen verschwand.
Nachdem der Kofferraum mit Blumen voll war, sind wir noch richtig in die Stadt gefahren, haben noch was für die Rückbank geholt, was gefratzt und sind dann in einen dieser typischen, wellblechüberdachten, vollgequetschten mercados gegangen, wo sich auf der einen Seite Gemüse und Gewürze türmen und es andererseits ganze Hühnchen für weniger als 2€ gibt. Dort haben wir dann diese merkwürdige Frucht gesehen. Also das Grüne links oben, nicht der Blumenkohl.
Nach dem ganzen Spaß gings wieder nach Hause und nachdem ich mir ne Dosis Internet gegeben hab, bin ich dann mal übern Balkon die Leiter hoch und von dort noch den kleinen Vorsprung bis zum Dach rauf, wobei sich durchtrainierte, bärenstarke Trizepsmuskeln als durchaus hilfreich erwiesen. Egal, wo war ich? Achja, da hochzuklettern war aber auch aus dem Grund sinnvoll, als dass man da noch ganz gut die Spitze vom Popo sehen kann und weil der grad von der untergehenden Sonne nett beleuchtet war, bot es sich an, den zu fotografieren.
Und das wars dann auch soweit für Sonntag, hab nochn Bier getrunken und dann hieß es ab ins Bett, dank Jetlag.