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Wochenende

wenigstens eine geht ...

Das Wochenende hatte ja erstmal genial angefangen, da irgendein Fatzke in Deutschland Mist gebaut hat und ich aufgrund einer Kette von Ereignissen, deren Kausalrelation durchaus mit hoher Wahrscheinlichkeit bei diesem faux-pas beginnt, dadurch auf den Freitagabend ne halbe Stunde im prasselnden Regen stand. Und wenns hier regnet, REGNETs! Nich so pipi wie bei uns. Immerhin gabs dann noch ne nettbeleuchtete Wolke, die quasi davon übergeblieben ist zu sehen.

Popowolke im Sonnenaufgang

Außerdem hatte der Regen, wie schon die ganze Woche, am nächsten Morgen den Vorteil, dass die Berge ziemlich klar im Sonnenaufgang zu sehen waren. Wegen jetlag oder so waren wir dann auch gegen sieben wach, sodass ich das noch festhalten konnte. Eigentlich war ja der Plan, die Damen zum Sport abzuladen und dann noch fotografieren zu fahren, aber als sich die Uhr dem Glockenschlag näherte, stand die Sonne schon zu hoch und es lohnte nicht mehr. Da eh noch meine Sportsachen im Kofferraum war, bin ich dann tatsächlich mit und war zum ersten mal in meinem Leben Punkt 8:00 Uhr im Fitnessstudio. Gesund kann das nicht sein.

allet Marijuana da unten

Danach denn wieder so’ne folterartige Einkaufstour in der Angelopolis-Mall, nach der mir so komisch im Magen war, dass ich nicht mal mehr Bock auf die Beer Factory und ihr leckeres Bier+Aracherra hatte. 🙁

Dann beim verlassen des Costcos, wo Matthias sich/uns ne Kaffeemaschine (komischerweiße ist es so nah an 3 Kaffeeanbaugebieten echt schwer an guten Kaffee zu kommen!) und ich mir/uns nen 24er Bier mitgenommen haben, wieder so’n ekeliger, tropischer Regenguß, der auf ein neues die Luft klar und die Landschaft wunderbar grün gemacht hat.

Calabaza, Orange, Limette

Sprich, Samstag war nich viel los. Allerdings wollte ich noch kurz zeigen wie sich das Orangenbäumchen im Garten hier weiterentwickelt hat. Waren die Früchte (Mitte) letztes mal noch genauso klein wie die Limetten am nächsten Bäumchen (rechts), sind sie nun zirka eine Hand voll groß und eigentlich auch essbar. Zumindest habe ich noch keine Insektenbeine oder weitere Behaarung jener ausgebildet.

Das links ist irgendsoein kleiner Kürbis, der vom Nachbarn Jaime rübergeflattert kam. Der dient aber glaube eher zu Dekorativen Zwecken.

Ich sag ja, wenns hier regnet, dann REGNET ES!

Achja, zu unserer Rückkunft mussten wir feststellen, dass der Regen sprichwörtlich das Zelt in die Knie gezwungen hat, unter dem wir am ersten WE noch so schön gebruncht haben.

Charles en Tanagra, wie bei The Next Generation

Am Sonntagmorgen war dafür wieder f*tzengeiles Wetter, sodass wir direkt mal wieder planmäßig mit Nachbarns gebruncht haben. Diesmal allerdings im direkt am Fracc gelegenen Hotel Calandrias, wo es neben nem umfangreichen (und leckeren!) mexikanisch-us-amerikanischen Buffet auch die lokale Spezialität „Chiles en nogada“ gab, was mit Hack gefüllte (Glaub ich zumindest.) Chilischoten mit soner Teigummantelung, Nußsoße und Granatapfelkernen oben drauf sind. Mir war das ja irgendwie zu süß, ich hätt lieber sone schön salzige, fettige, gefüllte Paprika mit Bratensoße gehabt, aber es gibt wohl auch Leute, die sich darin zu Bett legen würden.

Frau Pfau

Das Hotel ansich war auch sehr, sehr schick und es gab dort desweiteren auch Pfauen. Die haben wir allerdings nicht gegessen. Sind immer abgehauen, die Viechter.

Der pinke, (aber durchaus dunkle) dunkle Ritter

Eine Bastelecke, in der Kinder Gipsfiguren bemalen und damit Eltern und Verwandten etwas … Gutes tun konnten gab es ebenso. In der Befand sich dann auch die Möglichkeit, dem dunklen Ritter einen neuen Anstrich zu verpassen, dessen Farbpalette ja jetzt eigentlich nicht grade von Sonne und Vergnügen spricht, die ich aber gern von einem kleinen chico so interpretiert gesehen hätte.

we got fun'n games, if you got the money, honey

Vollgefressen wie wir waren, gings dann noch zu Doris und Tassilo, um eine Ersatzkatze für unsere verschwundene in Augenschein zu nehmen.

Immer die Last mit den Tribbles

In meinem gut befüllten Zustand empfand ich in der Nachmittagshitze durchaus Empathie für die kleinen Fellknäuel, da so im Halbschatten einiger Kakteen chillend.

Mittwoch, erste Stunde Spanisch

Spanisch, ¡ándale!

Mittwoch war abermals nicht so fürchterlich viel los, bis auf dass Matthias und ich nachmittags zum Spanischunterricht sind, ich also meine ersten 1,5h Spanisch hatte, von VW bezahlzort. War nett, die Lehrerin, Adriana, war lustig und die anderthalb Stunden haben sich angefühlt wie 5min. Aufm Rückweg sind wir noch kurz bei Office Depot rangefahren und haben endlich so ein Drucker-Scanner-Fax-Kaffeemaschine-todo-en-uno-Dingsbulings gekauft, nach dem meine Eltern ja jetzt zwei Wochen auf der Suche waren. Dort nebenan wurde grade renoviert.

ich mag dunkelrot

Kurz vor der Auffahrt auf die Atlixco Cuota, also die Maut-Autobahn nach Hause, hatte ich dann noch die Gelegenheit, endlich dieses merkwürdige Haus zu fotografieren. Weiß nicht, ob ich mich in einer von diesen vorstehenden Etagen am Fenster stehend wohlfühlen würde.

JV? Jugend Vorscht? Das kennen die hier??

Dann mal noch zwei Exempel in Sachen mexikanischer Sicherung von Transportgütern.

Habe doch blaues Band drum! No comprendo!

Und, najagut, was soll man groß sichern, das Teil hält sich ja von allein, solange der Fahrer keine Spirenzchen macht.

Wenn der mal mit 140 in die Kurve bretzelt!!

Aber das hier, ist hier auch typisch. Scheint aber zu funktionieren, genauso wie mit 5 Kindern auf einem Motorrad zu fahren.

wer von denen wohl nach dem nächsten Speedbump nach Hause laufen darf?

Und joar, das Wetter war dann auf der Heimfahrt auch nochmal freundlich.

Irgendwie hatte ich so einen Ritter-der-Kokosnuß-artigen Moment erwartet.

Ach und wo wir grad bei der Atlixco Cuota sind: Diese … was weiß ich, 10m hohe Werbesilhouette hat mich auch schonmal kräftig verwirrt, als wir abends nach Hause sind und es etwas dunkler war.

Davon könnten 5 afrikanische Kinder sterben oder wie hat das die Großmutter immer gesagt?

Hinter der nächsten Kurve nochma schniek Sonnenschauspiel.

Artus! Arrrtus!!

Als nächstes, keine Ahnung, Felder mit Zeuchs, bei 130km/h schnell durchs Beifahrerfenster fotografiert. Sieht halt nett aus.

Dieses exquisite Werk ist ein Muss in der Sammlung jedes Begrenzungspfahlliebhabers!

Und so sieht die Einflugschneise aus, wenn wir nach Hause fahren.

die letzten Ausläufer von Atlixco

Wo Myriam diesmal bereits kräftig dabei war, die kiloweise gekauften Früchte vom Dienstagsmarkt zu zerhäckseln, um später einen Fruchtsmoothie draus zu machen.

irgendwie alles gelb ... komisch

Die halb geschälte halbe Ananas sah auch zum Piepen aus.

Das langweiligste Pokémon ever.

Und aus dem Klumpen, diversen Guaven, Banänsche und Mangos wurde dann:

2l Spongebob durchs Sieb gepresst

Ein Fruchtschmusi, den wir mit zu den netten Nachbarn genommen haben, die am Sonntag zum Grillen da waren und die uns wiederum allemann Mittwochabend zum Essen eingeladen haben.

Ein Sonnenuntergang wie ihn nur Velvia ähhh ich mein Photoshop liefern kann!

Und ein herrliches Essen war das vielleicht ey! Kannste glaube, hohohoooar! Jede Menge leckere Tortillas mit allerlei lecker Zeug zum Einrollen gabs, diverse Salsas, kiloweise Hühnchen und Rind, gewürzter Reis – vermutlich zum Teil alles nach Rezept von Rosario, der Muchacha – Guacamole, fiese, kleine Chilischoten, Cilantro und das ganze dann mit ein paar Bierchen bespühlt und zwei große Fruchtteller voll Mango und Papaya und dem besagten Fruchtsmoothie abgeschlossen. Mann, ich hab mich pudelwohl gefühlt, obwohl ich kurz vorm Platzen war! Achja und Samson, der langhaarige Hauskater, war auch amüsant in seiner kleinputzen Art, die so gar nicht zu seiner Körpergröße passte.

Nach dem ganzen Schmaus sind wir dann nur noch betrunken nach Hause gebrettert und ab ins Bett. Keine neuen Biersorten am Mittwoch. 🙂

Dienstag, wiedermal gestrandet

Marihuana gedeit in Mexiko zu Rekordhöhen

Gestern waren wir mal wieder ein wenig hier im Fraccionamente gestrandet, weil Mutti det Auto brauchte, um auf Arbeit zu fahren. Haben wir also die Chance genutzt und haben uns hier nochmal bissel umgeguckt. Ich muss euch ja auch ma bissel zeigen wie das hier aussieht und was hier teils so für Paläste stehen. Wobei die Paläste gestern schon/noch im Schatten lagen und ich deswegen noch keine Fotos gemacht hab davon. Aber von dem orange blühenden Baum hier, 30m von der Haustür entfernt. Ein Stückle weiter hatte jemand sonen Baum mit ungefähr honigmelonengroßen Früchten drin, die teilweise so dick geworden sind, dass sie schon um die Äste wuchsen, die sie trugen.

ein beliebtes Hobby: Klöße in Bäume werfen

Auf manchen Grundstücken hier werden ja auch neue Burgen gebaut, was entweder derart funktioniert, dass 30 Leute Backstein- und Gasbeton-Mauern hochziehen (was ja eigentlich cool ist, wenn mehr Leute dran arbeiten, so von wegen Geselligkeit) oder so, dass einfach ein riesen Klotz aus Beton gegossen wird und sich dann ein paar Leute mit Hämmern hinsetzen und den „Feinschliff“ machen. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen was das für ne Knochenarbeit ist, mit soner Art Maurerhammer irgendwelche Sachen in Beton zu hauen. Aber immerhin haben sie hier eine lustige Erfindung, die sie vor der Hitze und der Sonne den ganzen Tag schützt. Sie bauen sich kleine Hütten aus Gerüst und Pappschachteln.

das typische Haus in Atlixco

Wobei natürlich reiche Leute eine spezielle Kammer für ihre Handwerker haben, die sich mit 1m² leicht zufrieden geben, lediglich ab und zu gegossen werden müssen und mindestens 2h Sonne pro Tag brauchen.

das typische Handwerker Terrarium, in dem sich dieser wohlfühlt

Achtung, lila Baum!

mal wiedern lila Baum

Recht effizient markiert ist auch die eine Baustelle hier auf der Straße, wobei einfach die Steine, die sonst in der Erde stecken, mit weißer Farbe übergossen und als Warnpylonen hingestellt wurden.

Effizienz @ it's best

Auch Bäume haben einem gewissen Erscheinungsbild zu entsprechen. Dem eines Igels vermutlich.

abrasierter Baum

Die Straße runter mal wieder ein Popo zu sehen.

shoop da whoop!

Und ne alte VW-Karre, sicherlich von einem der Gärtner oder Handwerker, zu geil. Vorallem wenn drumrum dicke Chevies oder BMWs stehen.

der war wohl im ... Golfkrieg *badumm zischhh*

Weiter Richtung Eingang das „englische Haus“.

wegen Budgetkürzungen muss Harry Potter 7,5 leider in Mexiko gedreht werden

Einfach farblich ganz nett mit der Bananenkarre fand ich das hier.

rechts in Folie eingepackt: das Golfcart

Nach dem hatten wir langsam keinen Bock mehr, in der Sonne rumzuspatzieren und haben uns Richtung Golfplatz geschlagen, der ja die Mitte des Ortes bildet, um uns dann darüber wieder nach Hause zu schlagen. Komischerweise hing dort Werbung für Stihl. Komisch, weil sich das hier doch eh kein Schwein leisten kann. Denn Schweine verdienen hier nicht viel.

Baum mit Stihl

Etwas weiter, das Duell der Giganten. Caddy gegen Trekker Trecker.

wer sich keinen Caddy leisten kann, fährt halt so zum Golfen

Die eh schon schmalen Gehwege werden hier vielerorts von den oktopodenartigen Wurzeln der Bäume zurückgefordert.

die Ents schlängeln sich langsam - sehr langsam - voran

Zum ersten mal konnten wir beobachten, wie neuer Golfrasen als Kacheln verlegt wird.

gemeinschaftlich Golfrasen verlegen ... muss Spaß machen, NOT

Auf der letzten Etappe unserer Runde durchs Fracc nochmal lila Baum mit der willkommenen Abkühlung durch verwehten Rasensprenger-Nebel.

hinter der nächsten Ecke: Lothlorien (aber auch nur wenn man Peyotl gegessen hat)

Das Lager für die Rasenkacheln ist auch eher schmucklos, abers funktioniert ja! Ziemlich lustig anzusehen waren die drei Mexikaner auf extrabreiten Rasentraktoren, die in der Gegend da ihre Pirouetten drehten, alle irgendwie so halbwegs synchron, wie ein Ballett aus Rasentraktoren.

damn, schonwieder'n Ohrwurm von der Tetrismelodie

Zurück daheem waren noch die Haushälterin und ihre Tochter am Machen, die ein paar Putzlappen zum trockenen aufgehängt hatten. Sieht man bei uns jetzt auch nicht jeden Tag.

das Transformers-Putzlappen-Fan-set

Durch das Wischen der Terrasse kam allerleih Krabbelviech zutage.

hat keine Freunde: Assel

Abends wollt ich dann eigentlich nochmal Richtung Clubhaus, um von deren höher gelegener Terrasse evtl. den Sonnenuntergang oder so zu fotografieren, allerdings versperrte uns ein extrastarker Rasensprenger den Weg und so sind wir dann lieber nochma mit in die Stadt gefahren, zum Dienstagsmarkt.

es ist echt immer ganz schön was los in Atlixco

Neben zich Ständen voller Gemüse stand an einem der  Eingänge so’n Drahtherz.

kann man ja immer mal gebrachen, so'n zweites Herz

Sieht jetzt etwas wüst aus, aber eigentlich war der Markt ja auch schon eher vorbei. Geht vermutlich nur bis Sonnenuntergang.

aufm Gemüsemarkt is bei denen echt Action

Irgendwer hatte nen großen Truck da stehen, kluge Sache.

Johnny wollt ooch ma aufn Gemüsemarkt

Ah und man sollte sich hier keine Cola bestellen, wenn der Kellner nicht grade touri-getestet ist, denn Cola heißt „Schwanz“. Also najagut, es sei denn, es ist einem danach. Ansonsten siempre ein „Coca“ davorpacken.

diese Sprache wird auf der ganzen Welt gesprochen

Hin und wieder fanden sich neben den ganzen Ständen auch kleine Friseurlädchen in den Häusern, die allesamt ganz gut besucht waren.

wieder in: die Tonsur

Wie gesagt, war der Markt vermutlich ab Sonnenuntergang so ziemlich vorbei und die meisten holten auch schon ihre Planen ein und bauten ihre Stände ab. Wie heiß das tagsüber unter dieser Planenstadt sein muss, kann ich mir nur grob ausmalen.

weiße Tüten unten im Bild? Koks!

In einem Teil dieses ganzen Straßenzugs, der Dienstag zum Markt wird, gabs so ziemlich ausschließlich Klamotten. Neben diversen Schuhständen und zich Kleidern und Tops fanden sich auch ab und zu Fußballshirts. Anscheinend hat da VW irgendwie die Finger mit im Spiel 😀

Fußballshirts

Waren wir wohl zu spät dran, beim Tacostand.

Tacos de Carnitas, yeah man!

Hin und wiedern Stand einfach nur mit buntem Plastik-Kitsch darf natürlich auch nich fehlen.

" Candy " !!

Die Mannequins sind hier ähnlich eigenartig wie in Miami. Nur in eine andere Richtung. Eben der lokalen Physiologie angepasst.

Popo, ausnahmsweise bekleidet

Was es jetzt mit dieser Symbolik auf sich hat, haben wir noch nicht herausgefunden. Auf jeden Fall gibts dort mindestens zwei dieser Läden.

Apotheker des Vertrauens

Zum Ausgang des Marktes hin fand sich etwas gehaltvollere Kost.

Hochzeitstorte, Modell: Empire State Building

Und à propos Kost, wohl ein gefundenes Fressen für Urheberrechtsanwälte:

auch Peter Banning genannt

Da’s auf dem Markt an manchen Ständen sone rot bedingsten Burritos gab, hab ich mir dann aus Bodega auch mal so’n Brötchen mitgenommen. Spoiler: Hat allerdings einfach nur bissel zuckrig geschmeckt.

Chilibrötchen mit Zucker, schmackhaft

Ja und außerdem wird dort in den Supermärkten wirklich krass dieses Klischee des gegelten Machotypen bedient. Ich dachte schon, ich hätte den größten Bottich Haarschmiere in der Hand, der mit satten 1700g zu Buche schlug, aber weit gefehlt.

Wird man gleich erschossen, wenn man das im Handgepäck mitnimmt?

Nungut und das wars eigentlich für gestern. Abermals wurden nur ein wenig die lokalen Biervorräte dezimiert, in der Statistik bleibt alles beim Alten. Das aber auch, weils in der Bodega nur zwei Biersorten gibt, die wir noch nicht hatten und die sehen beide nach widerlichem Billigshice aus.

Freitag, Blumen koofen

Werbung in Atlixco, mit Schaplohne aufgemalt

Gestern wollten wir eigentlich nur paar Besorgungen in der Stadt machen, wie nen Rollgabelschlüssel oder, in cooler, nen monkey wrench und ne Harke. Dabei haben wir genau an der Ecke gehalten, die mir jetzt schon länger aufgefallen ist, weil ich diese aufgemalte Werbung einfach zu jeil finde. Ist irgendwie stylischer, als diese lieblos aufgeklebten Poster bei uns zu hause. Denn sind wir nochmal ins Zentrum, zu diesem Markt wo wir schon öfters waren und ich finde, obwohl ich noch nicht ins Wörterbuch geguckt hab, wirkt der Name dieses Piercingstudios immernoch nich so ganz korrekt auf mich.

Piercings und Tattoos, der Name allerdings ... !?

Nachdem wir wie immer von einem von diesen Auto-Aufpassern mit nem roten Tuch in ne Parklücke gewunken wurden, sind wir nochmal zum Früchte und Gemüse kaufen in den mercado, weil das dort halt alles vom Feld kommt und nicht aus Holland und deswegen leckerer ist. Und vorallem: das Zeug ist dort spottbillig. Hatte ich schon erwähnt, dass ganze Hähnchen dort weniger als 2€ kosten? Egal, musste nochmal gesagt werden. Ich mein, guckt euch die Preise mal an, ist doch killer!

Gemüse und Früchte in Atlixcos mercado

Außerdem wurden wir bei unserer darauffolgenden Erkundungstour sowas von zusammengeschrien von den diversen Fräuleins an den Snackbuden dort im mercado, allerdings irgendwie auf ne freundliche Art und Weise. Neben diversen alten Nintendo-64-Zeitschriften und billigem Plastikspielzeug gabs an einem der Ausgänge aus diesem etwas dumpfen und auf ne liebenswerte Art ramschigen Markt gabs dann noch diese Halloweenmaske.

Halloweenmaske, mercado von Atlixco

Aufm Hinweg, rein in die Stadt war uns schon ein Blumenmarkt aufgefallen, dessen Existenz hier anscheinend niemand bewusst war. Was irgendwie seltsam ist, denn die ganze verdammte Straße nach Atlixco rein war voll mit riesigen Blumenbergen unter bunten Sonnenschirmen, also nichts was jetzt unbedingt subtil in ner kleinen Gasse versteckt gewesen wäre.

Blumenmarkt auf der Straße in die Stadt rein

Wirklich, ich hab keine Ahnung, wie man sowas übersehen kann, das sieht dochn Blinder mit Krückstock.

jede Menge Blumen für poco dineras

Und da ich ja generell eher für Gleichberechtigung und weibliche Emanzipation bin, kricht Myriam auch keine Blumen zum Valentinstag und konnte sich die schön selber holen. Ich krieg ja zum 14.3. auch kein Schnitzel und … na ihr wisst schon.

eine emanzipierte Frau

Naja eigentlich Quatsch, bezahlt hat die ja doch Matthi. Arg, Ausweichmanöver Delta: Egal, guckt mal wie schick die zu Myriams Top passen! Nochma Leute, es gab da wirklich jede Menge Blumen für wenig money.

muy Blumen for poco money

Dieser ganze Stand könnte euch gehören für … wahrscheinlich das Kleingeld was vom gestrigen Abend noch im Portemonee ist. Aufm Weg zum Auto noch einen von den ubiquitären Käfern gesehen, diesmal in einer abermals geschmackvollen Farbe.

die pimpen hier ihre ride

Beim Supermarkt wiedermal deren Übersetzung von Ketchup lustig gefunden:

Katzeoben

Zu Hause hat Matthias dann Blumenmassaker veranstaltet, wobei am Ende irgendwie 5 große Blumensträuße bei rauskamen, die alle zusammen weniger als nen Euro gekostet haben.

das Mexiko Gartenscheren Massaker, rated M

Diesmal sind wir der allabendlichen Grill-, Drucker- und Beamerbesorgungstour entgangen, die diesmal tatsächlich nen Grill hervorbrachte und haben dafür noch nen Kolibri im Garten zu Besuch gehabt. Außerdem mal wieder ne neue Biersorte probiert, die auch ganz okay ist, weil sie nach überhaupt irgendetwas schmeckt. Damit sticht man hier schon heraus, als Bierhersteller. Somit ist die Statistik am Freitagabend:

Probiert: Indio, Sol, Victoria, Bohemia, Dos Equis, Negra Modelo, Tecate
noch nicht probiert: Kloster, Leon Schwarz und noch ein paar, die ich gesehen, aber wieder vergessen hab
nichtmal wenns sonst nur noch Gurkenwasser gäbe: Miller Lite, Budweiser (US Version)

Mittwoch allein zu haus

Heute hab ich ja den ganzen Tag wie wild gebloggt. Klar, was bietet sich auch in einem Land voller Sonne und interessanter Menschen mehr an, als im schattigen Wohnzimmer zu sitzen ins wordpress zu tippen? Auf jeden Fall hab ich damit einige Zeit verbracht und bin nur zwischendurch manchmal in den Garten oder auf den Balkon, um schnell nochmal mein Glück mit dem den Vögeln zu versuchen. Dabei ist mir dann aufgefallen, dass an der japanischen Mispel hinterm Haus ein paar Früchte hängen, die man wohl auch essen kann. Achja, à propos Früchte, wir haben heute nochmal nach diesem grünen Ding von neulich gegooglet, das wir gekauft haben und es heißt Chayote. Haben wir dann auch gleich ins Abendbrot reingehäckselt. Hat wie Kohlrabi geschmeckt.

Früchte an der japanischen Mispel hinterm Haus

Vom Balkon oder vom Dach aus hat man aufm angrenzenden Feld ein paar Pferdchen gesehen, die hier irgendwie alle recht abgemagert erscheinen. Auf jeden Fall hat sich mit dem 1000er diese interessante Perspektive ergeben.

Pferdchen

Außerdem hab ichs heute endlich mal geschafft, ein Foto von diesen elsterartigen Knarzvögeln zu machen, die wirklich ne ganze Palette an merkwürdigen Fieps-, Piep- und Quieklauten draufhaben. Mal klingen die wie’n altes Türscharnier, mal wie ne rollige Katze, mal wie ne Nachtigall. Und türkis spiegelndes Gefieder haben sie. Naja und dieses Exemplar hier bebalzte mit einem abgebrochenem Cracker ein Weibchen in der Nähe. Dieses zeigte sich beeindruckt.

Türvogel / Metallelster

Als ich dann mit dem verfassen des letzten Posts und mit verspeisen der Chayote-Speise fertig war, sind Myriam und ich nochmal zum Golfplatz, um die letzten Sonnenstrahlen zu nutzen und evtl. ein paar Vögel zu fotografieren. Das hat komischerweise heute ganz gut mit ein paar Arschlochvögeln funktioniert, die bereitwillig auf niedrigen Ästen und Pfählen posierten und meine Meinung über diese Gattung Luftratten hatte sich schon fast geändert. Beinah fertig mit fotografieren, haben wir uns noch kurz ein paar Kolibris angeguckt, die in der Baumkrohne von einem der blau-violetten Bäume rumschwirrten, als an einem kleinen Bach ein Arschlochvogel auf einem Stein landete. Zufälligerweise hatte ich das Stativ beim Abstellen genau so gedreht, dass die Kamera mit angesetzter Russentonne in seine Richtung zeigte. Hab ich mich also schnell hingekniet, LiveView angeschmissen, Komposition passte, nur noch ein klein wenig den Fokus richten und genau in diesem köstlichen Moment fliegt der kleine Scheisser weg. Arschlochvogel. Echt jetz. Hier das tolle, National Geographic würdige Bild ohne den Penner.

ohne Vogel

Wieder zu Hause angekommen und ein Gespräch mit dem netten Nachbarn später wars dann höchste Eisenbahn fürn Bier und ich beschloss, dem Sol nochmal ne Chance zu geben, mit der von Myriam im Garten gepflückten Limette, auch wenn Sol wohl eigentlich schon Limette enthält. War gut, kann man ma machen.

product placement, hey dafür sollte ich Geld verlangen!

Und Myriam hats dann auch noch hüppsch mit sonem Stückchen dekoriert, das später dann selbst in der Plörre gelandet ist.

das sieht doch höchst schmackhaft aus

Over and out.

Arschlochvogel


Arschlochvogel

Okay, holen wir erstmal nach, was ich bislang so auf Facebook gepackt hab. Myriam und ich verbringen den März im Jahre 2011 des Herrn komplett in México, weil meine Mama dort arbeitsbedingt für drei Jahre ein Häuschen Haus hat, was bei dem kleinen Örtchen Atlixco, beim Popocatépetl liegt. Um genauer zu sein, in einer abgeschlossenen Wohngemeinde für Wohlhabendere, also was bei uns in Deutschland in etwa so gehobene Mittelklasse ist.

Das ist natürlich für uns ne ziemlich geile Sache, weil, ist ja doch netter als so’n Hotel, man muss sich keine Gedanken über schlechte Nachbarschaft machen (wie z.B. an der Grenze zu den USA, mit diesen ganzen Drogenbanden und was man nich alles hört) und, naja es liegt in der Nähe zum Popo,wie er hier genannt wird, also auch die Landschaft ist nett anzuschauen und man hat nicht die crowdedness und den Smog von Mexico-City.

Auf jeden Fall sind wir am letzten Februar-Wochenende hier eingetroffen, nach irgendwelchen 13-14h Flug und einer mehrstündigen Autofahrt, die hauptsächlich daraus bestand aus seinem Delirium hochzuschrecken und festzustellen, dass man von einem wildfremden Mexikaner mit 120km/h über unbeleuchtete Landstraßen chauffiert wird.
Bei meiner Mama angekommen, sind wir so gut wie nur noch ins Bett gefallen, um am nächsten Morgen zu einer wilden Kakophonie aus Vogelgekrächze und Gezwitscher aufzuwachen. Wie sich rausstellte, stammte die Hälfte davon von einem Radiowecker. Den anderen Teil lieferten einerseits elsternähnliche Vögel mit schwarz-türkis glänzendem Gefieder und andererseits etwa meisengroße Viechter mit roter Brust, die manchmal auf Nachbars Zaun sitzen.


die Rückseite von Mudderns Haus, links oben unterm Sonnenschirm mein Stativ, für die ornithologischen Studien, rechts davon unser Schlafzimmer, rechts davon das Schlafzimmer der Vorfahren, darunter das Wohnzimmer und links davon die Küche.

Da unser an unser Schlafzimmer angrenzende Balkon in etwa auf der Höhe des Zauns liegt, dachte ich, man, perfekt, kann ich die kleinen Piepmätze ja mit der Russentonne von hier fotografieren, aber die Mistratten sind dauernd abgehauen, wenn ich von 10-20m Entfernung mein Rohr auf die gerichtet hab. Von daher hab ich sie Arschlochvögel getauft und fordere die wissenschaftliche Gemeinde auf, das baldmöglich in allen ornithologischen Werken nachzutragen.

Nachm Frühstück am selben Tag, also Sonntag, gings dann zu mehreren Blumenverkäufern, die hier direkt am Straßenrand ihre Waren feilbieten, um neues Grünzeug für den Garten zu holen, der bereits mit Guave, Limonen- und Orangen-Bäumchen bestückt ist. Achja, hatte ich erwähnt, dass hier immer gutes Wetter ist? Schon geil, wenn man in Winterjacke losfliegt und am Ziel angekommen grade noch so kurze Hosen und T-Shirt erträglich findet. Auf jeden Fall hab ich bei einem dieser Blumenverkaufer dessen Wachhund fotografiert, von dem ich erwartet hab, mich zumindest anzuknurren oder vielleicht sogar aufzuspringen und zu mir gelaufen zu kommen, der aber stattdessen nach dem Klicken des Verschlusses nur ängstlich guckte und dann ratzdifatz zwischen ein paar Pflanzen verschwand.


Waldi García, ein ängstlicher Hund, der nicht unbedingt den besten Wachhund abgibt

Nachdem der Kofferraum mit Blumen voll war, sind wir noch richtig in die Stadt gefahren, haben noch was für die Rückbank geholt, was gefratzt und sind dann in einen dieser typischen, wellblechüberdachten, vollgequetschten mercados gegangen, wo sich auf der einen Seite Gemüse und Gewürze türmen und es andererseits ganze Hühnchen für weniger als 2€ gibt. Dort haben wir dann diese merkwürdige Frucht gesehen. Also das Grüne links oben, nicht der Blumenkohl.


merkwürdige, grüne Früchte aufm mercado

Nach dem ganzen Spaß gings wieder nach Hause und nachdem ich mir ne Dosis Internet gegeben hab, bin ich dann mal übern Balkon die Leiter hoch und von dort noch den kleinen Vorsprung bis zum Dach rauf, wobei sich durchtrainierte, bärenstarke Trizepsmuskeln als durchaus hilfreich erwiesen. Egal, wo war ich? Achja, da hochzuklettern war aber auch aus dem Grund sinnvoll, als dass man da noch ganz gut die Spitze vom Popo sehen kann und weil der grad von der untergehenden Sonne nett beleuchtet war, bot es sich an, den zu fotografieren.


Popocatépetl vom Dach aus

Und das wars dann auch soweit für Sonntag, hab nochn Bier getrunken und dann hieß es ab ins Bett, dank Jetlag.