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Tepoztlan Nr. 3 – 1

Essbereich, Mastersuite, Finca La Casona, Tepoztlán

Hmm, da könnte man natürlich frühstücken …

Tag 1 in Tepoztlán, also auch unseren ersten vollen, richtigen Tag dort, ohne Tagesausflug, haben wir – selbstverständlich – auch ganz despacito, con mucha calma angefangen. Ist ja schließlich Urlaub, was soll man sich da groß Stress machen. Und wir hatten ja eh nirgendwo zu sein. In Tepoztlán ist die Auswahl an Orten, an denen man sein kann, sowieso vergleichsweise eher gering. Zentrum mit Kloster oder Restaurants und der Tepozteco. Achja und der Naturschutzbereich, von dem ich in einem alten Blogbeitrag mal geschrieben hab, aber sowohl Beitrag, als auch Park hatte ich während unseres Aufenthalts komplett vergessen.

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Frühstück mit Doris

Die Lerchen

Lerchenzungen, gefüllte Jaguarohrläppchen, Wolfzitzenchips greifen Sie zu solange sie noch heiß sind!

Beim Gänsebratenschmaus bei Doris wurde beschlossen, dass wir uns ein paar Tage später auch nochmal beim Las Calandrias Hotel und Restaurant neben El Cristo zum Frühstück, beziehungsweise brunch treffen könnten.

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Dienstagsmarkt noch mitgenommen

ein paar jitomates

ein paar jitomates

Der 3.3. fing leider auch schonmal nicht besser an, als der Tag davor. Im Gegenteil sogar. Mich plagten weiterhin Bauchkrämpfe und ewige Sitzungen in der Porzellanwarenabteilung, Lily hatte unruhig geschlafen und war weiterhin schnodderig, wie schon die letzten Wochen in DE und bei Myriam bahnte sich eine schöne Erkältung an. Genau die richtigen Zutaten für einen entspannten Urlaub, voller toller Erlebnisse.

schon kaum noch einer da

schon kaum noch einer da

Zumindest ich war dann einigermaßen berechenbar in meinen Terminen, dank der Immodium Akkut, die uns Kerstin, ehemalige Nachbarin meiner Mutter aus Shanghai und nun Kurzzeitnachbarin hier in El Cristo, noch am Abend zuvor vermacht hatte. Myriams Reserven hingegen schwanden von Stunde zu Stunde.

sooooviele Orangen

sooooviele Orangen und denn auch noch 3kg x 10$

Von daher haben wir wieder erstmal ne ganze Weile zu Hause rumgegammelt und wohl hauptsächlich gelesen oder in Lilys Fall geschlafen bis wir uns auf den Nachmittag motivieren konnten, zumindest mal kurz auf den Dienstagsmarkt in Atlixco – einem Straßenmarkt – zu fahren wie wir es uns eigentlich „http://mexico.bastlerz.de/ vorgenommen hatten.

Auf den pickups steht meistens sowas wie "Geschenk Gottes" oder "gesegnet durch Sankt Pummeluff" drauf, aber meinen die sich damit selbst oder den Truck?

Auf den pickups steht meistens sowas wie „Geschenk Gottes“ oder „gesegnet durch Sankt Pummeluff“ drauf, aber meinen die sich damit selbst oder den Truck?

Ziel war es nämlich eigentlich auch zum Mittagessen eine schöne cemita zu essen, so eine Art Burger, aber mit ordentlich Avocado drauf, einem Schnitzel (oder chorizo mit Käse), den Ziehkäse, einer Schicht frijoles und ein paar Zwiebelringen.

Eric - du hättest vermutlich gerne genau soviele davon bis kein Platz mehr im Koffer ist?

Eric – du hättest vermutlich gerne genau soviele davon bis kein Platz mehr im Koffer ist?

Jedoch war mein Appetit noch lange nicht zurück, beim Frühstück habe ich schon den lecker Obstalat verschmäht und dafür lieber eine Schüssel Kellogg’s halb ausgelöffelt und bei Myriam war erstmal gar nicht mit solch einem „http://mexico.bastlerz.de/mahl angemessenem Hunger zu rechnen.

Man bemerke die Planen als Sonnenschutz

Man bemerke die Planen als Sonnenschutz, die aber wiederum auch gut Gerüche halten.

Das ganze hatte sich dann aber aus zwei Gründen eh erledigt. Einerseits haben wir den großen Essensbereich gar nicht gefunden (nicht, dass wir aktiv danach gesucht hätten), andererseits wäre uns Myriam irgendwann zusammengeklappt, hätten wir nicht nach ziemlich genau einer halben Stunde den Rückweg zum Auto angetreten.

Hmm, in die Avocados könnt ich mich rein legen!

Hmm, in die Avocados könnt ich mich rein legen! „Jacque-a-mole“

Auch nicht weiter schlimm, lieber eine kurze Tour und nochmal da gewesen, als gar keine Tour.

Da haben wir doch den Beweis, es sind die selben Mangos wie auf den Philippinen!

Da haben wir doch den Beweis, es sind die selben Mangos wie auf den Philippinen!

Überhaupt scheint das diese Woche das Motto zu sein „Dabei sein ist alles.“ (Wie Stromberg glaube ich auch über Fußball und Sex sagte)

Extra für Eric rausgesucht

Extra für Eric rausgesucht

Ich hatte mir – wie vor drei Jahren auch – vorgenommen, ein bißchen Eric neidisch zu machen, indem ich irgendwelche Riesenhaufen oder zumindest Minipreise für Limetten fotografiere. Das hier war dann der erste Streich, wo ich überhaupt endlich mal Limetten gefunden habe.

Optimus!? Moment ... hab ich den Witz nicht schon vor drei Jahren gebracht?

Optimus!? Moment … hab ich den Witz nicht schon vor drei Jahren gebracht?

Wir waren ja immerhin um 16 Uhr auch schon reichlich spät da. Der Markt geht ja schon irgendwann in den frühen Morgenstunden los.

Spiderkind

Spiderkind. Oder wird es einmal ein wunderbarer Schmetterling?

Auch hier zischelte mir, wie bei unseren Spaziergängen durch die Stadt generell, immer mal wieder Myriam irgendwas unverständliches zu und regte sich dann auf. Ich war wie immer etwas durcheinander was nun passiert sein konnte, bis ich eine halbe Minute später irgendwo in der Menschenmenge mal eine Frau mit Tragetuch oder sowas in der Art gesehen hab, die ich wohl hätte fotografieren sollen.

Umgerechnet in Caipis sind das ... jede Menge.

Umgerechnet in Caipis sind das … jede Menge.

Dass es einerseits recht laut ist mit sovielen Menschen und andererseits wohl kaum jemand Deutsch sprechen wird in Atlixco (und wenn doch, es wahrscheinlich keinen interessiert hätte) und verstünde, dass ich da wen fotografieren soll, hatte sich Myriam glaube ich noch nicht überlegt. Dieses mal hatte es aber immerhin geklappt, weil das kleine Fräulein noch ein Stückchen vor mir gelaufen ist und ich so genügend Gelegenheit hatte, die seltsame Trage-Einheit zu fotografieren.

Mal in nah und leserlich, für die Fehldioptinierten.

Mal in nah und leserlich, für die Fehldioptinierten.

Einen Tragetuch stand haben wir sogar auch gefunden neben den ganzen kitschigen Klamotten wie haufenweise schwarze Pullis mit böse guckenden Totenschädeln und Mythenfiguren und Ballerinaschuhen und Röhrenjeans für die Mädels.

Schon ganz leer, Feierabendstimmung

Schon ganz leer, Feierabendstimmung

Die wollten dort aber für ihre recht dünnen, viel zu kleinen Tücher auch ihre 30€ haben, was man jetzt nicht direkt ein Schnäppchen nennen kann, selbst wenn sie eigentlich ganz schön gewebt waren.

Westernkulisse im zweiten Stock

Westernkulisse im zweiten Stock

Lustig fand ich ja wieder (und das hatte ich ganz vergessen, ihr Ex-Expats vielleicht ja auch) das Gerufe zu hören à la „Qué va a llevar, ¿qué le damoooos?“ („Was werden Sie mitnehmen, was geben wir Ihnen?“)

Die abuelitas auf ihren Winzhöckerchen

Die abuelitas auf ihren Winzhöckerchen

Am Anfang fand ich das damals ja etwas penetrant, da immer so von der Seite vollgequatscht zu werden.

Riesenangebot, auch für Eric

Riesenangebot, auch für Eric und Tomaten auf der Stoßstange

Inzwischen muss ich sagen, es gehört ja schon zur Marktatmosphäre dazu und man darf sich halt nicht zuviel draus machen, wie bei den Straßenverkäufern. (Die in Puerto Vallarta echt unerträglich waren.)

So'n Säckle? Die kleinen oder die großen?

So’n Säckle? Die kleinen oder die großen?

Da fällt mir ein, ich hab ja bei der ganzen Leserei gelernt, (schon 2,5 Bücher durch in diesem Urlaub und das nächste ist angefangen, inzwischen kann ich verstehen warum Myriams Vater hier völlig damit zufrieden war unter der Woche im Garten zu lesen und das Wetter zu genießen) dass die Märkte nach irgendeiner indígena-Sprache „tianguis“ heißen. Nun steht eigentlich noch aus nachzugucken was dann der Name des Ortes „Tianguismanalco“ bedeutet. Macht sich nur ohne Internet so blöd und wenn ich den Post hier hochlade, hab ichs bestimmt vergessen.

"Hier spart man!"

„Hier spart man!“

An der Ecke zu der Straße wo das Auto geparkt war (diesmal bezahlt, aber ohne lavado) hab ich dann doch noch recht frech voll frontal ein paar Fotos vom Frisch-Chili-Stand mit seinem großzügigen Auswahl geknipst, danach aber meine Würde etwas gerettet, indem ich das junge Mädchen doch noch angesprochen hab und gefragt habe welche davon am meisten knallt und wie lange die sich so maximal halten. Selbstverständlich waren es die kleinen, paprikaförmigen, die schon so feurig bis ins orange-gelb gingen, die den meisten Wumms haben. Leider halten die sich aber auch im Kühlschrank in dem Zustand nur eine Woche und da ich keine Lust hatte, meinen Bauch nun auch noch mit sonen Ausgeburten der Hölle zu belasten, hab ich mich für die Info bedankt und wir sind wieder gegangen.

der typische Parkplatz

der typische Parkplatz im Hinterhof

Wieder in unserem leicht verfallenen, da 10 Jahre lang nicht bewohnten, Mietshaus angekommen erwartete mich ein ziemlicher Schock. Als ich den Laptop hochfahre begrüßt mich statt des Login-Screens mit meinem schönen, hochauflösenden Shanghaifoto von dem Fußgängerkringel auf Pudong aus nur ein schwarzer Bildschirm mit Mauscursor drauf.

Auch die Touchmarker werden angezeigt, wenn man mit den Fingern auf den Bildschirm … tatscht, aber sonst ist nix zu machen. Kein UI, keine charms, kein Task Manager, kein gar nichts. Nichtmal der physikalische Ausknopf tut was er soll und fährt auch nach 10s gedrückt halten den Rechner nicht runter, sondern sendet ihn – mit meinem letzten Atemzug verfluche ich Windows 8! – in den Schlafmodus. Somit kommt man natürlich weder ins BIOS, noch in den Wiederherstellungsmodus von Bingblows.

Da man in dem Fall wenig Möglichkeiten hat (bei diesen Ultrabooks ist der Akku „http://mexico.bastlerz.de/ verbaut und man kommt bestenfalls mit verfallener Garantie aus der Sache raus) und vorallem im Urlaub so eine Rechnerwiederherstellung etwas schwierig ist (hätte ich mal doch meinen USB-Stick eingepackt, wie ich kurz vorher noch überlegt hab und am besten mit nem bootable Windows-Setup drauf), war ich zu diesem Zeitpunkt etwas am Verzweifen.

Natürlich hatte ich auch schon jede Menge mit der 200MB-SIM gegooglet, was ne echt frustrierende Angelegenheit ist, wenn man mal sieht wieviele große Seiten (u.a. Microsoft, Dell, Tomshardware) völlig auf mobile Optimierung scheißen, sodass man die ganze Zeit am Zoomen ist auf dem kleinen Handy. Zumal die Logins aus Mexiko dann gleich doppelt stressig sind, weil man immer erst fünf Bestätigungsmails öffnen muss, daraus irgendwelche Codes kopieren, dann in das schlecht verjavascriptete (I just verbed a noun yo) Formular rein pasten, dann nochmal bestätigen, dass man auch wirklich der ist, der sich da eingeloggt hat … wie gesagt: frustrierend.

Zu dem Zeitpunkt hab ich das Projekt Fotografieren im Urlaub schon eher aufgegeben. Zusammen mit unseren ganzen Erkrankungen hatte ich eigentlich gar keine Lust mehr auf den Urlaub.

Dann kam aber auch schon der Besuch für den Abend – Mutterns frühere Arbeitskollegen, bzw. der Rest davon, der noch nicht nach Deutschland ausgewandert war oder ans neue AUDI-Werk „geliehen“ wurde – mit, ich glaube mal, 2 von diesen „kilo de carne“ Schalen aus der Taquería La Oriental, zwei Bechern voll salsa, Limetten und das Bier hatten meine Eltern schon geholt.

So wurde erstmal ordentlich geschnatzt, Lily bekam ein neues Raschelbuch mit Spiegel und Plastetierchen darin und ich war auch ein wenig abgelenkt. Da ja Facebook und Twitter inklusive sind bei dem Tarif hier und ich nach der ganzen Login-Schnipseljagd zufällig darauf gestoßen bin, dass Dell einen Support auf Twitter anbietet, hatte ich denen nebenher unauffällig von meiner Misere gezwitschert. Die schlugen auch nur vor, den Laptop mal aus und wieder an zu machen. Tjaha, wenn das denn ginge!

immerhin eine Veränderung

immerhin eine Veränderung

Als ich wieder ins Haus rein bin, hat es Myriam auf magische Weise durch Rumdrücken auf irgendwelchen Tasten geschafft gehabt, dass der Laptop tatsächlich richtig aus war und sich nicht durch Drücken von irgendwelchen Keyboard-Tasten aufwecken ließ. Das war mal ein Fortschritt! Dann ist er allerdings quasi noch im selben Moment, in dem ich zu Myriam meinte, sie soll ihn noch nicht wieder anmachen, damit ich gucken kann wie bei Dell die F-Tasten belegt sind, von selber wieder angegangen. Also beim Dell-Logo schnell auf F8 gehämmert, um in den Abgesicherten Modus zu kommen, mal wieder bißchen was mehr zu sehen, als den schwarzen Bildschirm mit Cursor.

Das hat nur dazu geführt, dass sich der Läppi an dieser Stelle aufgehängt hat. Also neugestartet (Oh Wunder, es ging!) und auf F2 gehämmert. Tatsächlich kam ich ins BIOS und habe einfach mal probehalber die Einstellungen resettet. Danach ging erstmal gar nichts mehr, aber immerhin war mal eine Veränderung zu sehen (oben).

Wie man sich doch über nen blue screen freuen kann!

Wie man sich doch über nen blue screen freuen kann!

Nach Umstellung von MBR zurück auf UEFI und SecureBoot kam ich dann sage und schreibe sogar in die Wangblows-Wiederherstellung! Das war sehr, sehr erfreulich, hatte ich doch den Urlaub in Scherben geglaubt. Andererseits hatte ich keine Ahnung was diese Spastis eigentlich von mir wollten, weil ich noch nie irgendwo einen Bitlocker-Key eingeben musste oder überhaupt irgendwas davon gesehen hab.

Also weitergegooglet, weiter auf der bekackten, mobile-hassenden Microsoft-Seite versucht mich anzumelden und auf alle möglichen Arten zu verifizieren, dass ich tatsächlich in Mexiko bin und kein fieser 1337-h4xX0r, der sich meines Accounts ermächtigen will und als ich es dann endlich geschafft hatte, nach dem 3. mal Einfügen meines Passworts und des 3. oder 4. Codes aus irgendwelchen E-Mails mich bei OneCloud einzuloggen, war zum Glück das Erste was mir angezeigt wurde der überaus leicht zu merkende 512-stellige Bitlocker-Code, den ich dann vom Handy abgetippt habe.

BAM jungö!

BAM jungö!

TAMTAAAM! Ich konnt mich wieder einloggen und Dinge sehen! Gleich das erste, was ich nach Eingabe meines Passworts gemacht habe, war den On/Off-Button auch tatsächlich mit Ausschalten zu belegen, statt mit diesem blöden hibernate, was genauso kommt, wenn man den Deckel zu macht.

Auf jeden Fall war der Urlaub gerettet. Pünktlich zur Abfahrt der Mexikaner. Ich hatte mich schon am nächsten Abend wieder zu Rafael fahren sehen, mit dem ich parallel zu Dell geschrieben hatte während der Stunden des Bangens, um ihn mit meinem kaputten Laptop zu belästigen, dass er mir doch schnell einen bootbaren Stick machen möge von irgendwoher.

Eigentlich beschämend für Microsoft, dass dieser Bug wohl seit 2013 besteht und bislang immernoch nicht behoben wurde. Kein Wunder, dass die Googles 90-Tage-Politik nicht leiden können, wenn sie in so einem gemächlichen Tempo arbeiten. Das war mir dann aber auch egal. Hauptsache es passiert (im Urlaub) nicht wieder. Zu Hause ist man ja gewappnet.

Krank waren wir leider trotzdem alle noch. Aber immerhin.

Prenuptial und Mercado

der frühe Vogel kann mich mal

der frühe Vogel kann mich mal

Bluttest, zweiter Versuch. Nach einer weiteren Nacht mit kleiner Wachphase irgendwann gegen drei oder so machte Myriam zum Aufstehen ordentlich Dampf, dass ich aus den Federn kommen solle, damit wir gleich morgens zu unseren prenuptiales gehen können.

Denn Myriam ist so eine, die kann nicht ohne Frühstück. Mir im Gegensatz ist Frühstück eigentlich eher lästig, wenn es schon vor um 10:00 oder so sein muss. Aber wir durften ja vor dem Test nichts essen, also hieß es auf und los.

*pieks* *gluckgluckgluck*

*pieks* *gluckgluckgluck*

Das Blutabnehmen ansich ging wie erwartet, bei Myriam wurde erst am einen Arm gesucht, dann am anderen, dann wieder zurück und letztlich wurde nicht aus der Ellenbeuge, sondern schön aus der empfindlichen Hand genommen, wo kaum Polster ist. Das hat dann auch ein kleines Weilchen gedauert, was uns beiden etwas zugesetzt hat, wo wir so gar keine Fans vom Blutabnehmen oder generell Spritzen sind. Ich bin derweil in dem kleinen Raum rumgehüpft wie ein Flummi (oder ein Bekloppter; wahlweise beides), weil sich das zusammen mit Lily – die bei den Großeltern en casa geblieben war – bislang immer als sehr gute Kreislaufübung erwiesen hat. Tatsächlich scheint es zumindest so, als hätte das geholfen. Bei mir musste die klitzekleine Mexikanerin gar nicht lange suchen und nach dem Piekser hat es auch gefühlt nur grade mal eine halbe Minute gedauert, bis sie genug vom Lebenssaft hatte. Puh. Glimpflich verlaufen!

eine der besseren Straßen in dem Carré

eine der besseren Straßen in dem Carré

Danach sind wir flink zurück nach Hause und haben unser feines Obstsalatfrühstück – von dem ich wohl auch nochmal ein Foto machen könnte – bereitet und ordentlich reingehauen. Als Stärkung nach dem Stress am frühen Morgen.

Weltraumschoten

Weltraumschoten

Danach sind wir wieder zum Clubhaus, um wie zuvor nach Rechnungen für die Hochzeit zu gucken und diesmal auch nen Saft zu trinken. Ich habe so ziemlich die ganze Zeit dort unterm Sonnenschirm damit verbracht zu versuchen, eine FTP-Verbindung zu unserem Server zu bekommen, um die Fotos für den ersten Blogeintrag hochzuladen. Das glückte auch nach einer Stunde noch nicht. Keine Ahnung was da los war, auf jeden Fall wollte es nicht. Ich hab das bloggen in „live“ (schreibe sowieso offline im Haus, als Tagebuch für uns) schon aufgegeben gehabt, da bin ich auf den Trichter gekommen, den Text einfach zu kopieren und die Bilder dann händisch per WordPress einzufügen. Glücklicherweise hat das so gut funktioniert, dass ich die Bilder einfach als Schwall in die Medienbibliothek laden konnte und dann problemlos mit einmal Text-Ersetzung die URLs umgebogen hab. Und schon war ein Blogpost live. Manchmal sind deine Doofheiten gar nicht so doof, WordPress.

Aber genug der technischen Einzelheiten. Reicht wohl zu sagen, bloggen geht schon irgendwie, solange man immer mal bißchen WLAN zur Verfügung hat.

Eingang zum Clubhaus

Eingang zum Clubhaus

Ich frage mich ja immernoch, was diese seltsamen Schoten / Kolben an den Bäumen da sind.

Baum in lila, Myriam aber nicht

Baum in lila, Myriam aber nicht

Als Lily, die eigentlich schlafen sollte, etwas ungemütlich wurde, sind wir wieder abgezogen und haben noch Doris einen kurzen Besuch abgestattet. Auf dem Weg ein lila Baum am Straßenrand.

Arschlochvogel

Arschlochvogel

Wieder zurück zu Hause hat Lily noch ein ganzes Weilchen Mittagsschlaf gehalten, was mir Gelegenheit zum Fotos bearbeiten und machen gab. Direkt am Garten treibt sich nämlich hier immer einer von diesen Arschlochvögeln rum, die mir das erste mal immer entwischt waren, wenn ich sie fotografieren wollte. Diesmal konnte ich mit gemütlich von der Veranda knipsen, mit dem geliehenen Tele-Objektiv.

wuäh

wuäh

In der großen Palme vorm Haus war mir bei der Motivsuche noch so eine ganz feine Wabe aufgefallen. Ich glaube, ich möchte gar nicht wissen was für Viechter daraus schlüpfen. Das sind doch bestimmt irgendwelche höchst aggressiven Miniwespen oder sowas. Dafür hat uns Doris gestern informiert, dass es in beinah ganz México keine Zecken gibt. Nur im Süden, in Chiapas, wo es wohl Rinderherden gibt, an denen die sich sattsaugen können. (Auf Arbeit würde hier ein „Deine muddah“-Witz folgen.)

Kann man bei Häusern eigentlich auch von seminuevos sprechen?

Kann man bei Häusern eigentlich auch von seminuevos sprechen?

Nachmittags sind wir wieder nach Atlixco reingefahren, um, wie auch lang ersehnt, auf den mercado zu gehen und Nachschub an Avocados zu holen.

Calle zum zócalo wieder

Calle zum zócalo wieder

Irgendwie machen wir uns derzeit eher so kleine Ziele, aber ist auch schön.

Elektriker ist hier wohl eher ein Titel, der mitvererbt wird.

Elektriker ist hier wohl eher ein Titel, der mitvererbt wird.

Die ganze Fahrerei war ja damals schon anstrengend, wenn auch die Ziele immer gelohnt haben, aber nun mit Lily können wir uns das eigentlich sowieso abschminken. Da können wir froh sein, wenn es ne halbe Stunde im Auto klappt.

Wasser mit Geschmack ist nicht unbedingt ein Fitnesstrend

Wasser mit Geschmack ist nicht unbedingt ein Fitnesstrend

Auch seltsam, dass die Babyschalenhersteller es nicht schaffen, sich mal Gedanken zum Temperaturausgleich von so kleinen Menschen – also ich meine nicht Tyrion Lannister – zu machen.

für dieses Foto hab ich einige schiefe Blicke geerntet

für dieses Foto hab ich einige schiefe Blicke geerntet

In Deutschland geht es ja im Herbst und Winter noch, wenn wir Lily nicht allzu viel anziehen, aber hier bei dem wunderbaren Klima ist es eindeutig viel zu warm in dem verdammten Ding.

AutoCAD und Kolonialstilgebäude

AutoCAD und Kolonialstilgebäude

Das aber natürlich abseits davon, dass man in der Schale weniger Bewegungsfreiheit besitzt, als in der Holzklasse vom Flugzeug. Da würde ich auch ne Macke kriegen.

Einer nach dem anderen, kids!

Einer nach dem anderen, kids!

Aber wie gesagt, damit kann man ja rechnen und so viel wie wir schon gesehen haben, können wir auch glaube gut mit unseren kleineren Touren hier in der Umgebung zufrieden sein. Vorallem, da Atlixco auch so schön ist und man z.B. im mercado ja immer wieder irgendeinen neuen Stand entdeckt.

die Parkeinweiser; ein Glück gibt es sie in Deutschland nicht

die Parkeinweiser; ein Glück gibt es sie in Deutschland nicht

Bezüglich mercado also: Tatsächlich wirkt der noch wie gewohnt.

Ob die irgendwann Sammlerwert haben?

Ob die irgendwann Sammlerwert haben?

Es gibt neonfarbenen Plastikquatsch für jede façon …

Pozole?

Pozole?

… die viel weniger penetrant riechende Essensecke im Süden …

Ob der wenigstens echte Spreewaldgurken hat?

Ob der wenigstens echte Spreewaldgurken hat?

… wo man überall angequatscht wird, ob man nicht essen/probieren möchte …

alles Käse

alles Käse

… den lustigen Ziehkäse …

der freundliche Fleischer aus der Nachbarschaft

der freundliche Fleischer aus der Nachbarschaft

… abhängende Tierteile aller Art …

Wors

Wors

… Wörschte und chicharron (frittierten Schweinebauch, nom nom) …

Schlaraffenland

Schlaraffenland

… und natürlich die Berge von frischem Obst und Gemüse, für überhaupt kein Geld. Hier zum Beispiel die Frau mit den aguacates, der man sagt für wann man die Dinger haben will und dann sucht sie einem die passende Reife/Festigkeit mit geschickten Fingern heraus.

20$ bei nem Wechselkurs 16:1 zum Euro, nujoar

20$ bei nem Wechselkurs 16:1 zum Euro, nujoar

Dann sollten die aber auch möglichst zu dem Zeitpunkt gegessen werden. Oder man macht noch flott guacamole. So wie wir am Tag drauf zum Frühstück, mit den „aguacates para hoy“, was dann aber schon der Tag vorher war.

der Tintenfisch muss auch schon ein Stückchen gereist sein

der Tintenfisch muss auch schon ein Stückchen gereist sein

Was mir erst diesmal aufgefallen ist, ist wie geschickt das eigentlich ist mit den floureszierenden Lampen, die überall hängen.

Ich mag zwar kein Meeresgefleuch essen, aber den Stand kann ich respektieren.

Ich mag zwar kein Meeresgefleuch essen, aber den Stand kann ich respektieren.

Zur allgemeinen Helligkeit tragen die zumindest tagsüber nicht fürchterlich viel bei.

Wasn das eigentlich?

Wasn das eigentlich?

Aber auch bei hellichtem Tag geben die den darunter liegenden Tomaten, Chilischoten und Orangen zum Beispiel so einen schönen Lichtreflex, dass alles gleich viel frischer und polierter wirkt. Der Effekt ist subtil, aber merklich. Vorallem die grünen Jalapeños wirkten so richtig einladend.

über allem wacht natürlich el cristo rey

über allem wacht natürlich el cristo rey

Für die Ex-Expats: Der Schrein wird auch wie eh und je gepflegt.

besagte, glänzende Ware

besagte, glänzende Ware

Mit meiner Kamera, in der Gruppe von wirklich ziemlich weißen Menschen, die wir 4,5 gebildet haben und meiner zumindest in Atlixco eher ungewöhnlichen Höhe, hab ich mich wieder einmal gefühlt wie ein bunter Hund.

den gabs doch vor 3 Jahren auch schon

den gabs doch vor 3 Jahren auch schon

Der wahre Star ist aber natürlich Lily gewesen, mit ihren knallblauen Augen und bei ihrer Mama im Tragetuch. Wo man ja eigentlich denkt, den indigenen Lateinamerikanern macht man in Sachen Tragetüchern nichts vor.

klitzekleine Mangos

klitzekleine Mangos

So konnte ich etwas unbeobachteter wild um mich knipsen, so wie hier den Stand wo wir uns mit neuen Früchten für den morgendlichen Obstsalat eingedeckt haben und wo auch mal die ein oder andere Mango probiert wurde.

man braucht schon fast selber ne Stiege, um überhaupt bezahlen zu können

man braucht schon fast selber ne Stiege, um überhaupt bezahlen zu können

Danach fehlte uns nur noch Koriander, der – groß wie ein Blumenstrauß – im Hintergrund von meiner Mutter gehalten wird.

Zockerei vom feinsten. Sollte man denen mal GTA aufm Handy zeigen?

Zockerei vom feinsten. Sollte man denen mal GTA aufm Handy zeigen?

Hinter uns war auf einmal irgendwie Geschrei zu vernehmen. Da war anscheinend jemand grad kräftig am Ablosen bei was auch immer die da zocken.

die besagten Jalapeños und daneben chiles poblanos

die besagten Jalapeños und daneben chiles poblanos

Wie lange halten sich eigentlich chiles poblanos? Kann man die einfach so im Koffer transportieren?

von gemäßigter Gewürzmischung bis "du wirst deine Dummheit mit deinem letzten Atemzug verfluchen" alles dabei

von gemäßigter Gewürzmischung bis „du wirst deine Dummheit mit deinem letzten Atemzug verfluchen“ alles dabei

Ich muss ja überhaupt noch für die Masochisten zu Hause was kräftig Scharfes besorgen. Weiß aber noch nicht, ob in flüssiger oder getrockneter Form.

yummy, getrockneter Fisch

yummy, getrockneter Fisch

Als wir die drei oder vier Sachen, die wir eigentlich holen wollten, dann eingesackt hatten für irgendwelches Geld aus der Kaffeekasse, sind wir Richtung Westen so halb aus dem mercado raus, wo sich einige Stände mit getrocknetem Fisch, welche mit alten, bunten Zeitschriften und wieder irgendwelcher bunter Plastekrimskrams tummeln.

Du kommst hier nit rein!

Du kommst hier nit rein!

Zurück auf der Straße zum zócalo sind wir mitten in eine Hochzeitsprozession geraten, die alle unterwegs zu der gelben Iglesia an der Ecke waren und sich dort mit ihren Pickups auf den Hof drängelten.

Sommer, Sonne, Kaktus

Sommer, Sonne, Kaktus

Von weiten hätte man eher an redneck wedding gedacht vielleicht. Auf dem Foto sind die ganzen Laster aber leider noch nicht zu sehen, das hatte ich schon vorher gemacht.

oink oink

oink oink

Als wir es da durch geschafft hatten, sind wir wieder am zócalo was essen gegangen. Diesmal zwei Türen weiter bei La Perla, auf Empfehlung meiner Mutter hin. Nachdem wir wie üblich die meisten penetranten Straßenverkäufer haben ablitzen lassen, haben wir uns von einem dann doch voller Absicht belatschern lassen, der mit vielen Körben und Strohhüten um den Hals auch am Vortag schon vorbeigekommen war. Der verkaufte nämlich auch so geflochtene Schweinchen zum Umhängen.

die wohl bunteste Straße in Atlixco

die wohl bunteste Straße in Atlixco

Und da er auf Nachfrage tatsächlich ein kleines und auch noch in Lila hervorzaubern konnte, hatte er sich damit die 120$ verdient, die wir gar nicht mal mehr runtergehandelt hatten. Dafür hat Lily nun ein süßes Umhängeschweinchen, in das man Sachen durch das abnehmbare Hinterteil reintun kann, welches sie aber noch nicht haben darf, weil es abfärbt und sie ein kleiner Grobian ist, der bestimmt die Ohren abreißen würde, bevor sie richtig Spaß dran hat.

allahu ackbar

allahu ackbar

Als wir grade zurück zum Auto wollten, ist Myriam die fumarola aufgefallen, die wie am Vorabend im Sonnenuntergang zerstob.

mit bißchen mehr Atlixco davor

mit bißchen mehr Atlixco davor

Da war ich dann auch mal nicht der Einzige, der knipsend den schmalen Gehweg versperrte, sondern reihte mich einfach als der mit der dicksten (geborgten) Linse in die ganzen Handyknipser ein.

Wie kommt man eigentlich auf den Gedanken "Ich wohn jetzt mal neben nem Vulkan."?

Wie kommt man eigentlich auf den Gedanken „Ich wohn jetzt mal neben nem Vulkan.“?

Auf dem Nachhauseweg waren wir noch unsere Bluttestresultate abholen.

Atlixco Taxi

Atlixco Taxi

Oh Wunder, oh Wunder, alles claro. Bestätigt und zertifiziert von Dr. Jorge Manuel, der dafür evtl. vielleicht wahrscheinlich nichtmal ein Auge auf unsere Proben werfen musste. Nur bei der Eintragung unserer Daten sind die Schwestern etwas kreativ geworden.

Feierabend - fiesta noche

Feierabend – fiesta noche

Anscheinend ist das auf dem deutschen Perso nicht so gut zu entnehmen, deswegen wurde aus Berlin „BERLINDE“ und aus unserer Hausnummer unsere Postleitzahl. Das müsste dann ja schon eine ordentlich große Avenida sein, auf der wir wohnen. Aber egal. Korrigieren lassen habe ich nur Myriams Geburtstag (und das hat schon 15min. gedauert), der durch deren eigene, schludrige Notation von „Tag|Monat|Jahr“ vom 2. auf den 21. gerutscht war. Dann habe ich die Damen wieder mit ihren im Empfangsraum laufenden, mexikanischen Film-noir-Romanzen alleingelassen und wir sind mit der schläfrig schlecht gelaunten Lily zurück nach Hause.

Oaxaca Mittwoch

bunte Häuser

Am Mittwoch, dem Tag unserer Rückkunft, sind wir zum Frühstück nochmal ins Zentrum von Oaxaca geschlendert und haben dort tatsächlich ein ziemlich nettes Restaurant in der Gegend gefunden, die auch so schön ansehnlich ist.

Kleiderstand

Am bereits bekannten Minimarkt wurde nochmal nach Tops und so Zeugs gestöbert, wobei mir wieder die typischen Abuelita-Stühle von den mercados ins Auge stachen und ich nun endlich mal bei Tageslicht ein Größenvergleichsfoto machen konnte.

Kleinstuhl

Nach der Rumtreiberei haben wir Oaxaca verlassen und sind nochmal ein Stück Richtung Süden nach Santa María del Tule gefahren.

Santa María del Tule

Dort steht el árbol del tule oder auch „El Tule“, mit einem Stammdurchmesser von mehr oder weniger 11,5m (so einen vergnietzelten Baum zu messen ist keine exakte Wissenschaft) der dickste Baum der Welt.

El árbol del tule

Mit einem Alter von angeblichen 3500 und wahrscheinlicheren 2000+ Jahren, ist er zugleich auch einer der ältesten Bäume der Welt. Angeblich wurde er vom zapotekischen Gott des Windes oder einem Priester in seinem Auftrag gepflanzt, deswegen vermutlich auch „Tule“, was „Baum der Erleuchtung“ bedeutet.

Bananenaltar!

Vor dem direkt nebenan liegenden Palacio municipal gab es noch eine Ofrenda, diesmal nicht nur mit Früchten und Tequila, sondern sogar ein paar schön drapierten Bierchen.

Tule

Da das Ding tatsächlich wahnsinnig groß ist, hat mein 24mm-Weitwinkel leider nicht ansatzweise ausgereicht, um den Baum formatfüllend abzubilden.

rechts unten: Stammgäste

Aber mit viel Geknipse und ein klein wenig Photoshopmagie…

Warpgeschwindigkeit-Panorama

sieht das ganze auch total verkackt aus. Wie immer, wenn ich irgendwelche Panoramas mache. Na egal. Am Tule stehen auch haufenweise Kinder rum, die sich als Figurenguides vertun und einem für ein paar Peseten die Figuren zeigen, die aus dem Baum wachsen.

Gazellpferdchen

Brauchten wir aber nich, denn z.B. diese Mischung aus Gazelle und Seepferdchen haben wir auch von ganz allein gesehen.

Gottesanbeterin

Oder Myriam z.B. ist diese etwa 7cm lange Mantis aufgefallen, die auch aus dem Baum gewachsen sein könnte.

Santa María + El Tule

Insgesamt ist Santa María del Tule auch,  zumindest um den Baum herum, ein schöner, kleiner Ort.

Palacio Municipal

Wenn man also sowieso in Oaxaca ist, lohnen sich die 15min. Fahrt dementsprechend schon.

Canyons

Auf der Rückfahrt nach Heeme sind wir wieder durch wunderzauberhafte Landschaften geprescht, wie z.B. die tiefen Schluchten zwischen Oaxaca und Tehuacan.

Leitplankenschlucht

Dabei hat sich das Auto mal wieder als hinderlich erwiesen, weil man aus sonem Jetta eigentlich die meiste Zeit nur Gestrüpp am Straßenrand und irgendwelche Leitplanken sieht.

wie ne Modelleisenbahnlandschaft

Aber gut, irgendwann wird das schon was mit T5 oder Pickup!

Old Furchenface

Und denn wird da voll total nochmal hingefährt!

Berche un Wolgn

Cuetzalan Tag 2

Jitomates, jede Menge davon

Am Sonntagmorgen haben wir uns nochmal auf Cuetzalans Zócalo und den umliegenden Straßen umgesehen, wo wöchentlich der mercado stattfindet und überall Stände zum Verkauf der lokal hergestellten Produkte aufgebaut werden.

Kaffee

Da wir keine 1000 Tomaten aus Cuetzalan nach Hause bringen müssen, die wir genausogut bei uns auf dem mercado kaufen können, hat mich eigentlich nur der Kaffee aus der Gegend dort interessiert, der für uns ja auch der ursprüngliche Grund für den Ausflug war. Gekauft habe ich dann eine von den Tüten aus dem obigen Geschäft und Myriam hatte auch schon eine andere Sorte besorgt, zusammen mit einer Kaffeebohnenkerze.

Rubia und Oma

Natürlich gabs dort auch wieder die auf den mercados allgegenwärtigen, hutzeligen Omas, von denen ich zufälligerweise mal eine direkt im Größenvergleich mit Julia fotografieren konnte. Julia ist nicht, wie das Foto suggeriert, riesengroß oder viel näher an der Kamera. Die beiden laufen nebeneinander, die Mexikanerinnen scheinen nur ab einem gewissen Alter noch kleiner zu werden, als sie im Schnitt eh schon erscheinen, wenn sie die 10cm-Pfennigabsätze weglassen, die sie so gern tragen.

mercado Cuetzalan

An einem der Stände auf dem Markt hat Myriam sich noch Kaffeeschmuck gekauft – ein Armband und zwei Ohrringe – der aus mit Kaffeebohnen verzierten Lederbändchen besteht. Lustige Sache, nur leider nicht sonderlich haltbar, weil die gerösteten Bohnen sehr spröde sind. Aber kostet ja nur ein paar Cent, kann man mal wieder neue Sachen kaufen, wenn man zufällig dort ist.

Steffhund

Auf dem Rückweg vom Hotel hat Steffen noch aus Versehen mein guerilla-style Schnappschussfoto einer Straße gephotobombed, zusammen mit einem Hund. Dann haben wir unseren Krams ins Auto geworfen und die ausgecheckt, wobei es noch Stress gab, da die Zimmer der anderen auf einmal viel teurer sein sollten, als einem Kollegen und mir unabhängig am Telefon bei der Reservierung bestätigt. Naja, vermutlich Touristeuer. In México abgezockt zu werden, damit muss man wohl einfach rechnen.

Geh doch mal an die frische Luft, ein bißchen spielen!

Auf dem Rückweg nach Puebla-Stadt/Atlixco wollten wir noch in eine der Grutas – Cuetzalan besitzt das größte Höhlensystem Lateinamerikas – wobei wir uns eine eher kleine, unbeleuchtete mit Namen „Los Corales“ ausgesucht haben.

Pflänzle

Leider gab es nur drei Helme für unsere Gruppe von 8 Leuten, deswegen haben nur wir drei Größten – in absteigender Reihenfolge Gerrit, Matze und ich – einen bekommen und haben uns somit in höchst begehrenswerte sexuelle Objekte verwandelt.

Jake der Baumeister

Eine kurzer Anweisung durch unsere Höhlenführerin später und es ging auch schon hinab.

Abstieg

Kurz nachdem Abschiednehmen vom Tageslicht wurde es auch schon nass und lehmig, sodass denn auch schon die schöne Sonntagskleidung und auch meine Kamera zu leiden hatte.

Schmuddelmatze

Und ein paar Minuten danach kamen auch die ersten Formationen, die der Höhle ihren Namen geben, weil sie nach Korallen aussehen.

los corales

Das war natürlich noch lange nicht das Ende vom Lied, wir waren ja grade mal ein paar Dutzend Meter in die Höhle gestiegen. Es wechselten sich einige große Kammern mit Kiesboden, in denen es die ganze Zeit „regnete“ mit engen Passagen ab, durch die man sich hindurchducken musste und in denen ich froh war, den Helm zu haben.

Myriam und die Höhlenführerin - Ton in Ton

Es gab allerdings auch Passagen, die sich dadurch schwierig gaben, dass sie relativ glatt schräg abfielen und die ganze Zeit Wasser über den Stein floss, sodass das Ganze ziemlich glitschig wurde. An diesen Stellen hatte man zum Glück ein Seil gespannt.

Ma richtig einen abseilen.

Weiter in die Grotte hinein gabs auch ein paar von diesen typischen Stropfsteinformen, die man auch im Harz oder so hat.

verzapft

Wobei durch die vielen Lampen teilweise interessante Lichtspiele auf den feuchten Steinen entstanden, wenn ich das mal so esoterisch formulieren darf.

Tropfsteine

In der relativ geräumigen Kammer, die auf die Tropfsteine folgte, kam uns noch eine andere Gruppe entgegen, die ihre Führung wohl gerade beendet hatte und zu der sich auch ein paar verängstigte Kinder zählten.

muy eng

Es erwies sich als gute Idee, dass wir noch in der großen Kammer gewartet haben, denn der nächste Part war glaube ich der engste in der ganzen Höhlenwanderung und stellte Gerrit mit seinen 2m und nicht grade schmalen Schultern vor eine ziemliche Herausforderung, denn selbst wir Kleineren mussten dort hockend und mit eingezogenem Kopf die schmierigen Treppen hinabwatscheln.

Leuchtenstein

Wie gehabt wurde es in Folge aber wieder geräumiger. Nach einigen weiteren Auf- und Abstiegen über lehmverschmierte Felsen innerhalb einer sehr großen Kammer bedeutete uns die Führerin, unsere Lampen auszuschalten und hielt indessen ihre gegen einen Tropfstein, der aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung nicht komplett opak war und dementsprechend das Licht gebrochen hat, was ganz nett anzuschauen war in der ansonsten herrschenden Dunkelheit.

Grotteneingang

Ein Stückchen weiter ging es dann noch bis zum eher unspektakulären Ende der Höhle, das sich in einem weiteren großen Raum gestaltete, der von lehmüberzogenen Felsen gefüllt war, über die es zu klettern galt. Das einzig Interessante daran war eigentlich der unterirdische Fluss auf den man in etwa 10m Tiefe von einer Felsklippe gucken konnte und der vermutlich Teil des unterirdischen Flußsystems ist, das die Höhlen erst aus dem Stein geformt hat. An diesem Punkt am Rand war man etwa 150m unter der Erde, wenn ich recht erinnere, also eher in flachem Winkel in die Erde hineingewandert, als runtergeklettert. Das Verlassen der Höhle hat sich einfacher gestaltet als zuerst angenommen und nach kurzer Zeit standen wir auch schon wieder vor dem romantisch zugewachsenen Eingang.

Ich muss zugeben, ich hatte mir ein bißchen mehr erwartet, nach dem was ich beim Rumgooglen so im Voraus an möglichen Höhlentouren gesehen hab, aber vielleicht kann ich ja nochmal jemand überreden, mit mir da hinzufahren und in eine interessantere zu touren.

Auf jeden Fall haben wir uns nach kurzer Raucherpause schön lehmverschmiert und vom Klettern verschwitzt wieder ins Auto gesetzt und auf den Heimweg gemacht, der durch das Wetter und die entsprechend schön beleuchtete Landschaft abermals ganz annehmbar war.

Nord-Puebla

Abends beim VW-Werk angekommen trennten sich dann wieder die Wege der Praktis und ein weiterer schöner Ausflug ging zu Ende.

Mittwoch, Tepoztlan

Lucky Charms

Todesmutig hab ich mich Mittwoch erstmal auf die kürzlich erstandenen Lucky Charms gestürzt, weil, kommt schon, das Zeug sieht einfach zu funky aus, um es nicht zu probieren. Deswegen landeten die dann dementsprechend in meiner Frühstücksschüssel.

fiese, kleine, bunte Baiser-charms

Und eigentlich sehen die halt ganz witzig aus, aber es ist so, dass diese kleinen bunten Charms aus dem bestehen, was sich bei uns Baiser nennt und was man in Frankreich lieber nicht laut sagen sollte. Was die ganze Sache ziemlich widerlich süß macht, sodass ich mich, sogar durch die kleine Schüssel, richtig durchkämpfen musste und das ganze am liebsten mit einem danach völlig unsüßen Dr.Pepper runtergespült hätte.

Ach Moment, hab ich glaub ich sogar gemacht. Es war beinah wie Zitronensaft zu trinken. Nach dem erbitterten Kampf durch die Kornflakes-Schüssel gings dann los Richtung Chalcatzingo – Tepoztlán – Cuernavaca. Nochmals auf Empfehlung unseres Nachbarn hin. War auch echt ne schöne Strecke, genau wie er gesagt hat. Die meiste Zeit waren die beiden Vulkane zu im Seitenfenster zu sehen. Wobei leider sowohl die Scheibe, als auch die diesige Atmosphäre beide nen schönen Farbschleier auf alles gezaubert haben, sodass die folgenden Fotos alle etwas komisch getüncht sind.

Iztacíhuatl ausm Auto

Paar Tage vorher hatte es auch grade bißchen geregnet hier in El Cristo, sodass auf den beiden Popos oben drauf Schnee lag, der zum Zeitpunkt unserer Fahrt schon wieder ein wenig weggeschmolzen war.

Schneepopo

Also im Prinzip sind wir nur südlich von den Vulkanen nen Bogen gefahren, um auf die Westseite zu kommen. Wobei sich während der Fahrt die Landschaft auch ziemlich veränderte und Richtung Tepoztlán-Tal immer hügeliger wurde, wie man vielleicht auch vermutet, weil Täler ja meist zwischen Bergen oder Hügeln liegen.

Hügel in Morelos

Kurz bevor die ersten Hügel auftauchten haben wir auch die Staatsgrenze zum Nachbarstaat Morelos überquert, der nach José María Morelos y Pavón benannt ist, was ein bedeutender Kämpfer für die mexikanistanische Unabhängigkeit von Spanistan war und von dem man sich, wie von so vielen lästigen Freiheitskämpfern in Mexiko, mal eben durch eine Hinrichtung entledigt hat.

Nachdem wir, dank des bekloppten Tomtoms, bzw. dessen von einem Drittklässler gezeichneten Karten, die Ausfahrt nach Chalcatzingo verpasst und auch keinen Bock auf umdrehen hatten, haben wir einfach beschlossen weiter Richtung Tepoztlán zu fahren, dessen erste Hänge wir auch schon nach einigen Kilometern von weiten sehen konnten.

Unter anderen diesen, von einer Pyramide gekrönten, den ich erstmal höllisch zershoopen musste, damit man außer blauem Schleier überhaupt was sieht.

nicht El Tepozteco

Kurze Zeit später schlängelte sich dann auch schon die Straße durch diese übergroße Version der sächsischen Schweiz und die lila Bäume tauchten auch immer öfter am Straßenrand auf.

Anfahrt auf Tepoztlán. Wir sitzen in dem Auto, was hinter dem weißen Ford fährt.

Und nach ein paar Kurven konnte man dann auch schon ins Tal runtergucken und das Kloster von Tepoztlán (links unten das Teil mit Türmen) sehen.

Tepoztlán-Tal

Nach Verlassen der Cuota, also der Autobahn sozusagen, sind wir allerdings erstmal wieder aus dem kleinen Zipfelchen Tepoztlán rausgefahren, in dem wir angekommen sind, weil wie gesagt hier ist nicht immer alles so richtig ausgeschildet. Dafür standen wir dann am Eingangsschild von Tepoztláns Nationalpark, der irgendwo auf den Berghängen links oben auf dem obigen Bild beginnen muss und wohl ziemlich sehenswert ist, nachdem was man so in Wikipedia liest. Glaube da sollten wir spätestens beim nächsten Besuch nochmal hin und uns bei der Gelegenheit vielleicht auch die berühmte „El Tepozteco„-Pyramide (die btw. dem Gott des Agavenbiers gewidmet ist) angucken, falls der Aufstieg nicht allzu gefährlich ist.

Kurzherhand umgedreht haben wir auf dem Rückweg gut nach Tepoztlán gefunden, obwohl wir schon halb damit abgeschlossen hatten auch die zweite Station auf unserer Liste sausen zu lassen und einfach direkt nach Cuernavaca, Morelos‘ Landeshauptstadt und unser letztes Ziel, zu fahren. Zum Glück haben wir das nicht getan, sondern sind in einem netten Restaurant mit ein paar Althippies und viel Kunst-Gefudel an den Wänden gelandet.

Restaurant in Tepoztlán

Kunst-Krams wie z.B. ein paar Bildern, seltsamen Figuren und haufenweise Masken.

Warum so'n langes Gesicht? Oh, genetisch, verstehe ... Verzeihung bitte.

Außerdem gabs über dem Eingang nen netten Schriftzug, der sich natürlich direkt mal für Fotos anbietet.

Escht jetz ey!

Wenn ich das mit meinen begrenzten Spanisch-Fähigkeiten richtig zusammenkriege, würde ich mal zustimmen, dass das heißt: „Durch diesen Bogen gehen die schönsten Frauen der Welt.“

Nachdem wir fertiggefratzt hatten, wobei uns danach noch ein, vermutlich schon etwas angetüdelter Althippie, guten Appetit wünschte, sind wir erstmal für ne kleine Stadt-Erkundung aufgebrochen und die beginnt man in Mexikanistan am besten meist am Stadtpark, dem Zocalo.

Zocalo von Tepoztlán, am Waschtag

Der wurde bei unserer Ankunft erstmal geschrubbt, aber wir wollten da ja eh nicht lange klebenbleiben und außerdem sind die Zocalos in Atlixco und Izucar de Matamoros eh schöner.

Sind wir also weiter zum hiesigen mercado, auf dem wohl auch irgendwelche abgefreakten Heilfrüchte verkauft werden, von denen wir aber da noch nichts wussten und deswegen schon ganz automatisch die Finger gelassen haben. Außerdem gibts dort aber auch, wie üblich, die Unmengen an Früchten, Gewürzen und Zeug, unter anderem diese Bohnen in Nationalfarben. (well, von der Verkäuferin aus gesehen, meine lieben Droogs)

Jedes Böhnchen braucht sein Fönchen.

Und die besagten Früchte …

Welche verdammte Krise denn?

hatten, wie ich beim Bearbeiten gemerkt hab, noch einen zynischen Spruch auf ihrem Preisschild. „¿Cual crisis?“, also „welche Krise?“. Aus dem mercado erstmal wieder raus gings einmal ums Stadtzentrum herum, was ungefähr vielleicht in etwa 500m Fußweg sind, auf denen man eigentlich in jeder Richtung irgendwo tolle Berge am Ende der Straße sieht. Ich sags ja, Tal und so. Schon mein Opa wusste, um eine Insel „is ja überall Wasser drum“.

Straße runter in Tepoztlán

An einer Ecke fand sich auch mal wieder ein gepimpter Käfer(?).

gepimpte Ride

Einmal das Zentrum umrundet, was aus Zocalo, Mercado und Kloster besteht, blieb ja dann nur noch, auch mal in den Klosterpark und anschließend ins Kloster selber reinzugehen, wobei in ersterem einige Leute saßen und dort einfach relaxed oder rumgemacht haben.

Convento in Tepoztlán

Im Kloster drinnen dann gabs einen hübschen Gang um einen kleinen Orangengarten herum.

Gang im Convento

Und im zweiten Geschoss aus großen, unabgesperrten Fenstern heraus den Ausblick auf die Berge.

Aussicht aus dem zweiten Stock des Convento

Bzw. nach innen den Ausblick auf besagten Orangengarten.

Orangengarten im Convento

Nach nochm bißchen Merchandise-Gucken im Klostershop sind wir dann über den direkten Zugang nochmal auf den Mercado, allerdings an eine andere Ecke als zuvor, wo ich direkt mal so’n cooles Godzilla-Bootleg gefunden hab, wie ich als Kind beinah auch so eins hatte. Nur waren bei mir die Rückenstacheln mehr so Schneeflockenförmig und silbern.

Godzilladingsbums

Oh und wie ich grad sehe, hatten die dort auch coole Softairs und ich Depp hab mir keine geholt, verdammt! DAS wäre mal ne Investition für meine 400 Pesos gewesen!

Oder diese Schnitzereien aus dem Krokorindenbaum, wovon wir einen am Samstag gesehen haben. Schon ziemlich geschickt, was die so daraus machen.

Krokobaumschnitzereien

Bei ein paar winkenden Pinguinen und einem Kleidergeschäft, wo Myriam was erspäht hatte nochmal nen Blick zurück geworfen auf mercado und Berge …

Tepoztláns mercado und dahinter Berge

und denn mussten wir uns auch schon auf den Weg Richtung Norden, nach Ciudad de Mexico machen, um von dort wiederum in Puebla meine Mutter abzuholen, sodass wir am Abend einmal komplett die beiden nahen Vulkane umrundet hätten.

Autofahrn aus Ciudad de Mexico raus

Obwohl wir extra noch ne halbe Stunde auf die von Guhgl-Maps veranschlagte Zeit draufgehauen haben, sind wir dann doch erst ne halbe Stunde über dem maximalen Zeitlimit da gewesen, weil in Mexico City einfach mal die Hölle los ist abends und zich hundert Busse versuchen in die Vororte oder auf die Autobahn zu kommen, was auch etwas beklemmend sein kann, wenn man mit seinem kleinen, europäischen Auto zwischen 4 Bussen steckt, die alle irgendwie in andere Richtungen drängeln.

Außerdem kennt sich das Navi so schlecht in Puebla aus, dass wir dann nichtmal das Haus gefunden haben wo meine Mama sich befand, sondern irgendwann am nächsten uns bekannten landmark point, der großen Pyramide mit Kirche drauf, ihr erinnert euch vielleicht, Halt gemacht haben, wobei Myriam dann noch ein paar Mexikaner in unser Problem eingeweiht hat, die prompt anboten, uns einfach voraus dort hin zu fahren. Zu dem Zeitpunkt war allerdings schon abgemacht, dass einer von Mutters Kollegen sie bei uns absetzt und so geschah es und es ging dann endlich ab nach Hause, wo ich mir noch ein Tequila-Bier zum Abschluss genehmigte.

Tequila-Bier

Welches wohl in Tequila-Fässern gereift ist und blabla, aber eigentlich hat es nur nach Litschi geschmeckt. Trotzdem kommts ins Bierprotokoll.

Probiert: Indio, Sol, Victoria, Bohemia Hell, Dos Equis, Negra Modelo, Tecate, Leon Schwarz, Modelo, Montejo, Barrilito, Pacifica Clara, Bohemia Dunkel, Kloster, Beer Factory Dark Stout, Minerva I.T.A.
noch nicht probiert: Superior, Gallio (oder sowas)  und … das wars dann soweit fast

Samstag, dicker Ausflug

Kriechpalmen

Samstach war mal ne schöne Runde Sache. Wir haben den Nachbarn kennengelernt, welcher der Mann seiner Frau ist, welche wiederum sozusagen die Mama für all die deutschen green horns hier macht und ihnen zeigt wie Dinge in Mexikanistan funktionieren. Also zum Beispiel wen man schmieren muss, um einen Internetz-Anschluss zum Brausen zu bekommen oder wieviele Handwerker man wieviele Tage zu früh bestellen muss, um fließend Wasser zu haben.

Und wir haben ihn auch noch unter dem günstigen Umstand kennengelernt, dass er sich bereiterklärt hat, uns ein bißchen von mehr dem Mexiko zu zeigen, das man als Touri wohl nicht so sehr mitbekommt und das wir bislang eher mehr so gestreift hatten. Zu dem Zweck ist er am Samstag Punkt 10 mit seinem geländetauglichen Gefährt bei uns aufgetaucht (Autofans, ihr seid hier wirklich am Falschen, ich hab keine Ahnung was für ne Marke oder sonstwas das war). Denn es ging offroad. Off-Pfad eigentlich sogar, denn das kann man grade noch so mit viel gutem Willen als Buckelpiste bezeichnen, was wir da am Samstag befahren haben und der Firmen-VW taugt nunmal gar nicht für sowas, der setzt schon bei manch bösem Speedbump auf. Oopsy daisy!

Offroad ging es, nachdem wir eine Weile der Straße hier vorm Fraccionamente nach Süden gefolgt sind und somit vom Hochland herunter. Das merkt man aber nicht, also die Erfahrung von 1700m ü.NN. auf 400m ist jetzt nicht so, als würde einem ne neue Lunge wachsen. Die Landschaft allerdings ändert sich schon merklich. Nachdem wir einige Mais- und vorallem Zuckerrohrfelder passiert hatten und dann die Straße verließen, schien es mehr, als wären wir in einer afrikanischen Safari gelandet (die Stoßdämpfer des Wagens lassen einen schon ordentlich hüpfen), die es hier wohl auch wirklich gibt, sogar mit all den Tierchens und so. Denn auf einmal standen überall auf den Berghängen diese Bäume, deren Geäst sich auf etwa Schulterhöhe nur noch horizontal verzweigt. Wobei, überall ist übertrieben, diesen Superlativ kann sich eher die oben gezeigte Kriechpalme leisten, die so ziemlich unverwüstlich ist und so nach und nach überall hin… kriecht.

besagte afrikanische Bäume

Nachdem wir über einige Hügel gebrettert, ziemlich viel in unseren Sitzen gehüpft sind und schon einiges an Landschaft hinter uns gelassen hatten, haben wir auf einem Hügel Pause gemacht, auf dem sich ziemlich viel Überbleibsel der ehemals dort ansässigen Indio-Gemeinde befanden. So zum Beispiel Pfeilspitzen (mal mehr, mal weniger fertig) und Scherben von Töpferei-Waren.

Kackten. Kakteen mein ich.

Und mit den Scherben hat es auf sich, dass dort früher alle 52 Jahre alles Geschirr zerdeppert wurde, um der hiesigen Zeitrechnung Genüge zu tun, die dann nämlich resettet werden musste. Sozusagen der Y2K-Bug der Indios. Dadurch findet man dort teilweise jahrunderte alte Bruchstücke von Töpfen und Krams, die zwar völlig unscheinbar sind, aber wenn man sich vorstellt, dass die Menschen, die den Krempel da hingeschmissen haben, ungefähr zur Zeit unserer Großgroßgroßgroßgroßgroßgroß … großgroßgroßeltern gelebt haben, ergreift einen schon ein gewisses Gefühl von Erfurcht und Universum und so.

irgendwo im Nirgendwo

Was allerdings wirklich den Adrenalinpegel steigen lässt, ist die Vorstellung, hinter dem nächsten 35° steilen Abhang könnte der Weg ja auch mal vorbei sein oder die Reifen halten der Hitze und der Schlidderei über steinige Wege eben doch nicht auf unbestimmte Zeit stand und dann ist man da, bei 35°C auf irgendnem Hügel mitten in Mexiko, das nächste kleine Dorf 20-30km entfernt und man hat nur ne kleine Flasche Wasser dabei. Aber das macht ja auch den Reiz von sonem Ausflug aus.

Egal, weiter gings zum nächsten Hügel, auf dem die Zuckerrohrfarmer bereits Nero gespielt hatten, weswegen dort alles ziemlich schwarz aussah.

Ich sehe schwarz für Sie, meine Herrn Neger.

Dass die ihre eigenen Felder abkokeln, ist kein bescheuertes, religiöses Ritual oder so, sondern hat wohl den Zweck, dass der Zuckerrohr dadurch mehr Zucker produziert, dass die Bauern nach dem Ernten weniger von dem scheiss Gestrüpp obenrum auf ihren Pickup-Ladeflächen haben, sprich der Ertrag größer ist und dass die Asche natürlich auch als Dünger für die nächste Saison dient.

Zwischen dem ganzen abgebrannten Zuckerrohr fand sich auch ein einsamer Baum.

Krokobaum

Dessen Rinde ähnelt irgendwie der Haut eines Krokodils, wenn man sich das mal so ganz überspitzt denkt.

Krokorinde

Natürlich haben wir davon dann gleich mal ein Stück mitgehen lassen und nach kurzer Besichtigungspause ging die verrückte Fahrt weiter über steile Abhänge und Wege, die man nichtmal dem trittsichersten Pferd zumuten würde. Und trotz dem ganzen Gewackel und Gehüpfe hab ichs geschafft ganz in Ruhe meinen Dr.Pepper zu trinken. *nochmal Horatio-Cane-Sonnenbrille*

Irgendwann sind wir dann, nachdem wir irgendeines Farmers Zauntor kurz geöffnet hatten, dessen Kühe dort auf dem trockenen Hügel völlig unbeeindruckt ästen, tatsächlich wieder auf befahrbaren Feldweg gekommen, was man allein daraus schließen konnte, dass dort ein ganz normales Taxi unseren Weg kreuzte.

Diese staubige „Straße“ (stellt euch hier bitte vor, wie ich mit Zeige- und Mittelfinger kleine Anführunszeichen links und rechts von meinem Kopf in die Luft male) brachte uns zu den Ahuehuetes, großen, wahrscheinlich auch uralten, Bäumen, die um heiße Quellen herum wachsen. Die sich daraus ergebenden Bademöglichkeiten sehen, bis auf die drumrum gezogene Gasbetonmauer, ziemlich paradiesisch aus und aus dem Grund müssen wir da auch unbedingt nochmal hin, baden fahren.

das Grünliche oben ist der durchs klare Wasser sichtbare Grund

Echt ma, das sieht doch aus wie aus Herr der Ringe nachgebaut! Eh perdón ich meine El señor de los anillos!

die Elfen bei LotR waren ... graziler und ... hellhäutiger

Okay, wie gesagt, die Mauer und vielleicht auch das Klohäuschen passen nicht so ganz hin, aber das kriegt man doch mit CGI weg und schon kann Orlando Bloom über diesen Teich paddeln.

das schönste Arbeitslager der Welt und auch ohne Arbeit

Eigentlich sehen diese Wurzeln ziemlich nach Pappmaché aus, am Ende ist das wirklich bloß ein Set!?

wahrscheinlich ist das auch kein Wasser, sondern 1200°C heiße Säure

Naja egal, da waren wir nur zwei Minuten und wie cools da wirklich ist, werdet ihr nächste Woche erfahren. Weiter gings durch das ehemalige Reich der Mixteken zu einem Möchtegernbergsee, der zwischen Hügeln versteckt ist.

Boote auf der Laguna de Xochiltepec

Da die ganze offroad-Mitfahrerei tatsächlich ganz schön schlaucht, haben wir uns in der lokalen Palmenhütte erstmal ne große Karaffe Limettenlimo gegönnt, die wirklich sowas von absolut herrlich war in dem Moment, da hat selbst ein kühles Erdinger im Friedrichshain bei 35°C Schwierigkeiten mitzuhalten.

die ersten europäischen Missionare entdecken ... dass sie zu spät dran sind

Teilweise waren die dort für den See mietbaren Boote auch selbstgebaut.

Das ist el niño. El niño angelt nach Booten. Und er ist gut.

Nebenan versuchten übrigens ein paar junge Tschentlmänns ein Dach von markisenhaftem Charakter zu errichten, wobei das ganze eher kartenhausähnlich wirkte und sich letztendlich zur Belustigung aller auch ähnlich verhalten hat. Also ihr müsst euch vorstellen, hinter der Hausecke stand nochmal so einer, auch an den Stock gelehnt, den er eigentlich aufstellen wollte und hält diese grüne Bambusstange fest. Hätte auch die Probe für ein Zirkuskunststück sein können, was die da machen.

Mexikanistan-Baukunst

Nachdem wir uns mit der leckeren Limo (die hier Dank der Verfügbarkeit von Limetten echt nicht schwer zu machen ist) gestärkt hatten, führte uns unser Weg weiter zu einer alten Hacienda, die von dem Typen mit dem Rum Emiliano Zapata Anfang des 20. Jahrhunderts während der mexikanischen Revolution geschliffen wurde.

Kirche in der Hacienda

Ich sag euch, das Ding war ne location nach meinem Geschmack! Gäbe es die Möglichkeit, würd ich da sofort mit Ben Bär, paar Blitzgeräten und Herrn Z. hin, um kräftig geile Fotos zu schießen. Vorallem mit dieser religiösen Note einer verfallenen Kirche im Hintergrund, eieiei, meine Fantasie dreht am Rädchen.

von Volkmar abgeguckt: Fotos von Wegen

Überhaupt, dieses Feeling von Niemandsland, als würde gleich Kevin Costner hinterm nächsten Torbogen stehen.

würde sich vermutlich auch geil für Paintball eignen

Sieht so’n bissel nach Knast aus, der Eingang.

Knast? Oder Pferdeknast?

Beim Wegfahren sind uns dann noch diese lustigen Puschelbällchen an den Überlandleitungen aufgefallen. Sind vermutlich Pflanzen, die auf Vogelscheisse wachsen, sagte – so oder so ähnlich – unser ortskundiger Führer.

wie Tribbles, nur aus Vogelkacka

Von der Hacienda aus gings dann weiter grob Richtung zu Hause, nicht jedoch, ohne vorher nochmal Halt in Izúcar de Matamoros zu machen, einem Ort in dem sich wohl nicht allzu oft hellhäutige Menschen rumtreiben, weshalb die Damen schonmal gebrieft wurden, sich nicht zu wundern, wenn sie noch mehr bewundernde Blicke ernten als sonst.

Keine bunte Kirche. Farbfilm fergessen.

Nach ner kurzen Runde um den, wiederum sehr hübsch gehaltenen, Zocalo (der stiltechnisch wohl auch ein Import ist, weil der Designer in der Hinsicht ziemlich den Franzosen seiner Zeit verfallen war) und dann gings auch dort zum hiesigen Markt, bzw. mercado.

immer busy, die Mexikanistaner

Dort gabs neben allerlei Ramsch, Fleisch und Gemüse auch Knabberzeug, dessen Verkostung ich allerdings unüberlegterweise abgelehnt hab, was ich kurze Zeit später natürlich bereute. Allerdings, so gebrannte Grashüpfer sehen im ersten Moment auch nicht sonderlich appetitanregend aus, würde ich jetzt mal zu meiner Verteidigung vorbringen.

knusprige Heuschrecken

Achja, krasse Spielautomaten gabs dort auch, wobei ich diesmal echt nicht durchgesehen hab, wie man an denen spielt und zu welchem Zweck. Ich versteh nichtmal wieso die so groß sein müssen.

Die neueste Generation der Spiele! (in Mexikanistan jedenfalls)

Undercover hab ich krass aus der Hüfte noch ein paar Fotos von Ständen geschossen, während wir ein wenig im Kreis herumgeirrt sind und den Ziehkäse gesucht haben.

getrockneter Fisch und Gewürze, mercado von Izúcar de Matamoros

Nur leider klappt aus der Hüfte mir der 5D Mark II nicht so super. Hätt ich bloß die Kiev mit eingepackt, da kann man den Prismensucher einfach abruppen und von oben reingucken und – bis auf das Verschlussgeräusch Marke Bärenfalle – recht unauffällig Fotos schießen. Auch in der Hinsicht vermisse ich Olympus, mit ihren schönen Klappdisplays. Man konnte Leuten direkt mit nem dicken Tele „in your face!!“ fotografieren, ohne dass sie’s gepeilt haben.

Gewürze, mercado von Izúcar de Matamoros

Er hingegen hat mein Kamera-Ansetzen wohl bemerkt, trotzdems an der Hüfte war. Aber nischt jesagt.

Würschte, mercado von Izúcar de Matamoros

À propos Würschte, man konnte auf dem Markt so ziemlich jeden Teil eines Schweins kaufen, den man je für irgendwelche schamanistischen Rituale gebrauchen könnte. Bauch (sowieso), Kopf, Füße, alles. Aber weil ich den Anblick von halben Schweineköpfen den Zartbesaiteten nicht antun will, dürft ihr euch gefälligst selber den Gore in euren Köpfen generieren und kriegt hier nur ein Bild von Cilantro auf einem Hocker. (welches ich wirklich grandios unterbelichtet und dann in Photoshop wieder hochgezogen hab, cuz that’s how i rollll)

Cilantro ... auf ... einem Hocker!

Den Ziehkäse haben wir dann direkt hinter mir sozusagen erstanden und sind dann nach einer kleinen Runde wieder dem bunten Treiben des mercados entflohen und haben Asyl in der nahegelegenen Kirche gesucht, die allerlei grafische Bildnisse der Hinrichtung ihrer Märtyrer zu bieten hatte.

Warum sehen die eigentlich alle so völlig entspannt aus bei ihrer Hinrichtung? Muss die mexikanistanische Attitüde sein.

Außerdem haben wir dort direkt mal einfach so was zu Essen und leckere Säfte bekommen. Was ganz gelegen kam, nach der ganzen offroad tour und so. Das Essen war auch ganz lecker (nur leider ohne Fleisch, weil Fastenzeit), sah aber nicht so ansprechend aus, dass ich euch ein Foto davon zeigen und falsche Schlüsse ziehen lassen würde. Aber ich mein, stellt euch das mal vor, ihr geht in ne Kirche und werdet spontan zum Tortillas-essen eingeladen! Geht in Deutschland gar nicht. Es sei denn man ist unter 15.

Als dann alle fertig gefuttert hatten, wurde schön bedankt und betschüsst, wir haben nochmal ne Runde bei den grausigen Gemälden vorbeigedreht und dann gings auch über die richtige Straße in Windeseile wieder nach Hause. Unterwegs haben wir noch an einer Pulqueria Halt gemacht, die hatte allerdings zu, deswegen kann ich euch nicht sagen wie Agavenbier schmeckt.

Zu Hause ergabs sich dann noch, dass ich vom Balkon aus paar Vögel abschießen konnte. Also schießen. Also mit der Russentonne. Na ihr wisst bescheid. Unter anderem diesen mit rostbraunem Poncho bekleideten Kollegen.

OMG der Vogel verrostet!!

Aber auch diesen völlig zerzaust und verdreckt aussehenden Kolibri. Irgendwie scheinen die in der Gegend hier eher braun zu sein, wobei wir am Dienstag in Cacaxtla auch nen hübschen grünen gesehen haben.

Kämm dich jefälligst mal, du Aasch!

Hab von dem Zauselvogel btw. auch ein kleines Video geschossen, in dem man sieht wie schnell tatsächlich dessen Kreislauf ist.

Da wir dann abends noch nischt weiter vorhatten, hab ich nochmal vorgeschlagen zu dem Feld zu fahren, von welchem aus man nett den Sonnuntergang neben dem Popo sehen kann, hab allerdings durch die ganze Vogelknipserei die Zeit verplant und so sind wir gerade richtig losgefahren, um die Sonne noch knapp überm Horizont verschwinden zu sehen. War trotzdem ganz nettes Licht. Aber irgendwann muss ich das nochmal in Ordentlich hinbekommen.

rauchender Popo nach Sonnenuntergang

Und damit das neue 24er hier auch mal glänzen kann hier ne Weitwinkelaufnahme von dem Feld.

hinter der Tankstelle kann ooch ma ganz schön sein

Also eigentlich war der Sonnenuntergangstrip mehr sone Zwischenstation zum Einkaufen. Und ich hab mich zwar volle Kanne geärgert, dass wir von dort aus die Sonne gar nicht mehr sehen konnten, aber gelohnt hat sichs ja eigentlich trotzdem.

Da ich keinen Bock auf das Gehassle mit der Fototasche hatte, bin ich dann aber nich mit zum Einkaufen rein, sondern nochmal nach Atlixco reingewandert und hab dort endlich diese Tür fotografieren können.

Sind die Ikea-Farben eigentlicht markenrechtlich geschützt?

Außerdem hab ich mir hier verwirrte Blicke geerntet. Aber mal echt, was macht sone Karre in sonem Stadtteil! Also nicht, dass es hier ne gangster hood gäbe.

Gegenseitige Verwunderung

Alsbald wurd ich dann wieder eingesammelt und es ging endgültig nach Hause. Noch a bissle was gespeist, nochmal in der (nicht sonderlich kühlen) abendlichen Kühle aufn Balkon geguckt, hellen Halbmond gesehen…

Halbmond überm Haus

… gemerkt, dass ich noch kein Foto vom klaren Sternenhimmel gemacht hab …

Sternenhimmel vom Balkon

und denn wars Zeit fürs Bettschen.

Dienstag, wiedermal gestrandet

Marihuana gedeit in Mexiko zu Rekordhöhen

Gestern waren wir mal wieder ein wenig hier im Fraccionamente gestrandet, weil Mutti det Auto brauchte, um auf Arbeit zu fahren. Haben wir also die Chance genutzt und haben uns hier nochmal bissel umgeguckt. Ich muss euch ja auch ma bissel zeigen wie das hier aussieht und was hier teils so für Paläste stehen. Wobei die Paläste gestern schon/noch im Schatten lagen und ich deswegen noch keine Fotos gemacht hab davon. Aber von dem orange blühenden Baum hier, 30m von der Haustür entfernt. Ein Stückle weiter hatte jemand sonen Baum mit ungefähr honigmelonengroßen Früchten drin, die teilweise so dick geworden sind, dass sie schon um die Äste wuchsen, die sie trugen.

ein beliebtes Hobby: Klöße in Bäume werfen

Auf manchen Grundstücken hier werden ja auch neue Burgen gebaut, was entweder derart funktioniert, dass 30 Leute Backstein- und Gasbeton-Mauern hochziehen (was ja eigentlich cool ist, wenn mehr Leute dran arbeiten, so von wegen Geselligkeit) oder so, dass einfach ein riesen Klotz aus Beton gegossen wird und sich dann ein paar Leute mit Hämmern hinsetzen und den „Feinschliff“ machen. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen was das für ne Knochenarbeit ist, mit soner Art Maurerhammer irgendwelche Sachen in Beton zu hauen. Aber immerhin haben sie hier eine lustige Erfindung, die sie vor der Hitze und der Sonne den ganzen Tag schützt. Sie bauen sich kleine Hütten aus Gerüst und Pappschachteln.

das typische Haus in Atlixco

Wobei natürlich reiche Leute eine spezielle Kammer für ihre Handwerker haben, die sich mit 1m² leicht zufrieden geben, lediglich ab und zu gegossen werden müssen und mindestens 2h Sonne pro Tag brauchen.

das typische Handwerker Terrarium, in dem sich dieser wohlfühlt

Achtung, lila Baum!

mal wiedern lila Baum

Recht effizient markiert ist auch die eine Baustelle hier auf der Straße, wobei einfach die Steine, die sonst in der Erde stecken, mit weißer Farbe übergossen und als Warnpylonen hingestellt wurden.

Effizienz @ it's best

Auch Bäume haben einem gewissen Erscheinungsbild zu entsprechen. Dem eines Igels vermutlich.

abrasierter Baum

Die Straße runter mal wieder ein Popo zu sehen.

shoop da whoop!

Und ne alte VW-Karre, sicherlich von einem der Gärtner oder Handwerker, zu geil. Vorallem wenn drumrum dicke Chevies oder BMWs stehen.

der war wohl im ... Golfkrieg *badumm zischhh*

Weiter Richtung Eingang das „englische Haus“.

wegen Budgetkürzungen muss Harry Potter 7,5 leider in Mexiko gedreht werden

Einfach farblich ganz nett mit der Bananenkarre fand ich das hier.

rechts in Folie eingepackt: das Golfcart

Nach dem hatten wir langsam keinen Bock mehr, in der Sonne rumzuspatzieren und haben uns Richtung Golfplatz geschlagen, der ja die Mitte des Ortes bildet, um uns dann darüber wieder nach Hause zu schlagen. Komischerweise hing dort Werbung für Stihl. Komisch, weil sich das hier doch eh kein Schwein leisten kann. Denn Schweine verdienen hier nicht viel.

Baum mit Stihl

Etwas weiter, das Duell der Giganten. Caddy gegen Trekker Trecker.

wer sich keinen Caddy leisten kann, fährt halt so zum Golfen

Die eh schon schmalen Gehwege werden hier vielerorts von den oktopodenartigen Wurzeln der Bäume zurückgefordert.

die Ents schlängeln sich langsam - sehr langsam - voran

Zum ersten mal konnten wir beobachten, wie neuer Golfrasen als Kacheln verlegt wird.

gemeinschaftlich Golfrasen verlegen ... muss Spaß machen, NOT

Auf der letzten Etappe unserer Runde durchs Fracc nochmal lila Baum mit der willkommenen Abkühlung durch verwehten Rasensprenger-Nebel.

hinter der nächsten Ecke: Lothlorien (aber auch nur wenn man Peyotl gegessen hat)

Das Lager für die Rasenkacheln ist auch eher schmucklos, abers funktioniert ja! Ziemlich lustig anzusehen waren die drei Mexikaner auf extrabreiten Rasentraktoren, die in der Gegend da ihre Pirouetten drehten, alle irgendwie so halbwegs synchron, wie ein Ballett aus Rasentraktoren.

damn, schonwieder'n Ohrwurm von der Tetrismelodie

Zurück daheem waren noch die Haushälterin und ihre Tochter am Machen, die ein paar Putzlappen zum trockenen aufgehängt hatten. Sieht man bei uns jetzt auch nicht jeden Tag.

das Transformers-Putzlappen-Fan-set

Durch das Wischen der Terrasse kam allerleih Krabbelviech zutage.

hat keine Freunde: Assel

Abends wollt ich dann eigentlich nochmal Richtung Clubhaus, um von deren höher gelegener Terrasse evtl. den Sonnenuntergang oder so zu fotografieren, allerdings versperrte uns ein extrastarker Rasensprenger den Weg und so sind wir dann lieber nochma mit in die Stadt gefahren, zum Dienstagsmarkt.

es ist echt immer ganz schön was los in Atlixco

Neben zich Ständen voller Gemüse stand an einem der  Eingänge so’n Drahtherz.

kann man ja immer mal gebrachen, so'n zweites Herz

Sieht jetzt etwas wüst aus, aber eigentlich war der Markt ja auch schon eher vorbei. Geht vermutlich nur bis Sonnenuntergang.

aufm Gemüsemarkt is bei denen echt Action

Irgendwer hatte nen großen Truck da stehen, kluge Sache.

Johnny wollt ooch ma aufn Gemüsemarkt

Ah und man sollte sich hier keine Cola bestellen, wenn der Kellner nicht grade touri-getestet ist, denn Cola heißt „Schwanz“. Also najagut, es sei denn, es ist einem danach. Ansonsten siempre ein „Coca“ davorpacken.

diese Sprache wird auf der ganzen Welt gesprochen

Hin und wieder fanden sich neben den ganzen Ständen auch kleine Friseurlädchen in den Häusern, die allesamt ganz gut besucht waren.

wieder in: die Tonsur

Wie gesagt, war der Markt vermutlich ab Sonnenuntergang so ziemlich vorbei und die meisten holten auch schon ihre Planen ein und bauten ihre Stände ab. Wie heiß das tagsüber unter dieser Planenstadt sein muss, kann ich mir nur grob ausmalen.

weiße Tüten unten im Bild? Koks!

In einem Teil dieses ganzen Straßenzugs, der Dienstag zum Markt wird, gabs so ziemlich ausschließlich Klamotten. Neben diversen Schuhständen und zich Kleidern und Tops fanden sich auch ab und zu Fußballshirts. Anscheinend hat da VW irgendwie die Finger mit im Spiel 😀

Fußballshirts

Waren wir wohl zu spät dran, beim Tacostand.

Tacos de Carnitas, yeah man!

Hin und wiedern Stand einfach nur mit buntem Plastik-Kitsch darf natürlich auch nich fehlen.

" Candy " !!

Die Mannequins sind hier ähnlich eigenartig wie in Miami. Nur in eine andere Richtung. Eben der lokalen Physiologie angepasst.

Popo, ausnahmsweise bekleidet

Was es jetzt mit dieser Symbolik auf sich hat, haben wir noch nicht herausgefunden. Auf jeden Fall gibts dort mindestens zwei dieser Läden.

Apotheker des Vertrauens

Zum Ausgang des Marktes hin fand sich etwas gehaltvollere Kost.

Hochzeitstorte, Modell: Empire State Building

Und à propos Kost, wohl ein gefundenes Fressen für Urheberrechtsanwälte:

auch Peter Banning genannt

Da’s auf dem Markt an manchen Ständen sone rot bedingsten Burritos gab, hab ich mir dann aus Bodega auch mal so’n Brötchen mitgenommen. Spoiler: Hat allerdings einfach nur bissel zuckrig geschmeckt.

Chilibrötchen mit Zucker, schmackhaft

Ja und außerdem wird dort in den Supermärkten wirklich krass dieses Klischee des gegelten Machotypen bedient. Ich dachte schon, ich hätte den größten Bottich Haarschmiere in der Hand, der mit satten 1700g zu Buche schlug, aber weit gefehlt.

Wird man gleich erschossen, wenn man das im Handgepäck mitnimmt?

Nungut und das wars eigentlich für gestern. Abermals wurden nur ein wenig die lokalen Biervorräte dezimiert, in der Statistik bleibt alles beim Alten. Das aber auch, weils in der Bodega nur zwei Biersorten gibt, die wir noch nicht hatten und die sehen beide nach widerlichem Billigshice aus.

Sonntag, (eigentlich) nur Grillen

Limetten hinterm Haus, gut für Bier und Quackermole

Jo, also gestern hatte ich ja eeeiiigentlich nur nen automatischen Post gescheduled hier, der um 22:30 unserer Zeit berichten sollte, dass wir gegrillt haben und der mit folgenden Gassenhauern bereichert sein sollte.

Denn unser Tagesplan sah, nachdem wir uns drauf geeinigt hatten lediglich zuhause abzugammeln, tatsächlich so aus (bei FB hab ich da wohl übertrieben):

-Grillen

Dass wir dafür noch bißchen Fleisch und Gemüse kaufen mussten, machte die ganze Sache ja jetzt nicht unbedingt spannender, so bot sich aber doch die Möglichkeit, nochmal ein bißchen in der Stadt zu fotografieren, was ich zunächst nicht bedacht hatte.

mexican freestyle Bauen

Völlig erschöpft von der Rumchillerei, haben wir uns in Atlixco erstmal so’n starbucksmäßiges Eiskaffeezeugs gegönnt und hatten von der Terrasse des Ladens aus dann auch erstmal ne nette Perspektive auf den sonntäglich stattfindenden Blumen- und Pflanzenmarkt rundrum und natürlich auch auf die Straße zum mercado runter, wo’s lecker Obst und Gemüse aus der Region zu Spottpreisen gibt. Die Straße runter wo der ganze Rauch die Sicht versperrt ist er übrigens und daher kommt auch besagter Rauch. Von den diversen Grills und Friteusenläden in dieser Ecke.

Blick Richtung mercado in Atlixco

Die zuvorgenannten Kalorienbomben stifteten übrigens noch einige Verwirrung, auf Seiten der Cafébetreiber und auch bei uns, betreffend die Cafébetreiber. Weil Myriam und ich eigentlich nicht so sehr auf die Kacke hauen wollten mit dem süßen Zeug, denn das Frühstück war nicht ja nicht so lange her und überhaupt, die Strandfigur und so, wollten wir uns eins von den Dingern teilen. Blieb noch ein weiteres für Matthias zu bestellen und nen Kaffö für meine Mutter. Blitzgescheit summierte die Kassiererin das also zu drei Getränken auf, deren Anzahl ihr von uns bestätigt wurde. Bekommen haben wir ein paar Minuten später aber 4, drei davon Sahne-Schokosirup-Monstrositäten und ein Kaffee ebend. Auch nicht so wild, dachten wir uns, haben uns auf die Terrasse gepflanzt und die Wochenration an Zucker verputzt. Später hat uns dann aber doch das Gewissen geplagt und meine Mama hat versucht, den Irrtum aufzuklären und das überschüssige Getränk doch noch monetär auszugleichen. Schien auch erst funktioniert zu haben, bis eine der dort bediensteten Damen mit einem weiterem Eiskaffeemokaiatofrappéuccino ankam. Naja, 4/5 bezahlt, zumindest hatte sich die Quote verbessert.

Denn gings erstmal wieder Blumenshoppen, wobei ich mich diesmal dezent abgesetzt hab, um ein paar Fotos rund um den Markt zu schießen.

Palacio municipal

Z.B. das Rathaus hier, das, wie auch Supermärkte und sogar manchmal kleine Einzelhändler, von Wachen mit Kevlarwesten inklusive Keramikplatten und automatischen Waffen oder Pumpguns bewacht wird. Für Bullshit sind die hier echt nicht zu haben.

Nebenan befindet sich, unkreativerweise, die elevenzichste Kirche von Atlixco.

Shiftpanorama Nr.2, immernoch schief

Ebenfalls auf diesem Platz stand ein weiterer VW Käfer und das auch noch vor so einem höchst ansprechendem Hintergrund, der mich seltsamerweise an Vanille-Erdbeereis erinnert. Also der Hintergrund. Nicht der Käfer.

roter Käfer

Nach dem kleinen Exkurs meinerseits, hab ich mich dann auch wieder bei den Blumenkäufern eingereiht und auf dem Markt selber rumgeknipst, ich glaube eher zum Unmut der restlichen Besucher oder vielleicht eher der Standbesitzer, aber beschwert hat sich keiner. Ehrlich gesagt hab ich aber auch keinen Plan wie das hier mit Fotorechten aussieht, bin aber auch nicht badass genug irgendwelche Leute zu fragen, ob ich die fotografieren darf. Eigentlich weiß ich aber auch gar nicht was das heißt, denn mit Myriams peruanischem Stiefbruder gabs da so leichte Verständigungsprobleme, denn er spricht nicht so ganz perfekt Deutsch und ich sprech ja sogut Spanisch wie’n Kaktus Tennis spielt.

Egal, auf jeden Fall werden auf sonem Markt ja nicht nur Blumen feilgeboten, es lohnt sich ja auch, den Leuten mit Kitsch, Knabberkrams und Getränken ein paar Pesos ausm Kreuz zu leiern. Wobei zu zweiterem frittierte Schweinehäute zählen, die ich allerdings weniger appetitanregend finde. Gibts btw. in klein auch in Deutschland, aber guckt euch diesen Hoschi hier mal an!

Schweinehaut und Flips, der Fußballabend kann losgehen

Ja und wie gesagt, Kitsch …

Plastekitsch, hey Moment! Ist das Optimus!?

Oh fuck, ist das ein bootleg von Optimus Prime? Argh, ich muss zurück zu diesem Markt! Rechts neben der Verkäuferin das sind übrigens mit Konfetti gefüllte Eierschalen, die man vermutlich einfach auf dem Boden zerschmeißt oder so.

links: modische Fliegen für den Mann von Welt

Naja und Blumen gibts dort eben auch.

(mescalinfreie) Blumen

Wovon glaube ich auch wieder welche im Garten gelandet sind. Zumindest sind wir um einige Tüten schwerer zum Auto zurück.

Achja, ein Foto von dem Ding wo die ganze Eiskaffeeverwirrung stattfand, hab ich auch noch gemacht. Kann man ganz gut drauf sitzen, inmitten dieses kleinen, geschäftigen Parks.

Italian Coffee Company

Muss ich meinen grauen Vans vielleicht auch nochma antun, den Schuheputzer:

während man beim Schuheputzer wartet, hat man eine Auswahl an köstlichen Getränken

Und da jedes halbwegs normale Kind sich keine 10min. für irgendwelche Blumen begeistern kann, müssen die Kleinen natürlich auch irgendwie bespaßt werden, sodass an jeder Ecke irgendwer steht, der Heliumballons verkauft. Manchmal geht das dann so’n bißchen überbord.

wie lange davon wohl die Mickeymausstimme hält?

Srsly, wer soll denn die alle kaufen?? Geschweigedenn infolge Einatmen und lustig sprechen? Ne Clownsvorführung scheints btw. auch immer zu geben, von den Burschen hab ich aber noch keine Fotos und ich bin mir auch nicht sicher, ob ichs versuchen werde. Bei Clowns weiß man nie. Jetz echt.

Fjedn Fall gings nachm Blumenabladen noch in den mercado, um noch das ein oder die andere Grünzeug zu holen und die futuristischen Spieleautomaten zu bewundern, die sich sinnigerweise zwischen vier Gemüseständen tummeln, wenn man von dem ganzen Kram mal ne Pause braucht.

dieser junge Mann kennt sich aus auf ... dem "Gitter" *dramatisch*

Und Gemüse gibts dort jede Menge, falls ich das noch nicht so klargemacht habe.

mir brauchn nochn Elektrozaun, weschn'n T-Rex

Interessant fand ich ja auch diese Verkäuferin, die inmitten ihrer Waren stand, nur leider behandelte sie ihre Kunden so *Horatio Cane Sonnenbrille* von oben herab.

wieder mal was für Kerstens S-AMOLED-Display

Für Freunde des scharfen Essens ist dieser Markt übrigens auch genial.

die mexikanische Alternative zu Kornflakes

Und auf der Straße von einem Markt (mercado) zum anderen (Blumenmark) kann man sich neben irgendwelchen Hündchen auch gleich ne Tüte Goldfisch kaufen.

Der Verkäufer liebt seine Goldfische. Am meisten in Butter und mit nem Spritzer Zitrone.

Weils denn auch langsam Zeit wurde, mal die Grillerei vorzubereiten, sind wir wieder in unseren Delorean gestiegen und mit 88 Meilen pro Stunde Richtung nach Hause gefahren, wobei ich einfach ma noch bißchen ausm Fenster geknipst hab.

Berlin Marzahn

Die hier vorherrschende Vorstellung von einem Balkon find ich auch immer wieder amüsant. Dieser besteht meistens aus einem Vorsprung aus Beton, auf dem Dicht an Dicht Blumentöpfe gereiht sind.

die Daltons, wieder einmal gestellt, trotz Tarnung

Noch mehr farbige Mexikorandomness:

alle mala Aquamala, spielgutt

Haben bei der grünen Boudega (Namen vergessen) noch schnell bissel Bier und Fleisch geholt (hey, davon kann man halt nie genug haben!) und paar monsterscharfe Soßen.

gelb: negative Steigung des roten Graphen darunter

Die ich hier mal schick für euch aufgereiht hab.

da bluten einem schon vom Angucken die Augen

Schnell Fleisch eingelegt, Burgerpatties gepresst und Grill angeföhnt…

scheiss auf Spiritus, den richtigen Fön muss man haben

Mal zum Vergleich, meine Hand ist jetzt zwar nicht sonderlich groß, aber diese Winzdinger bei Mäccen oder BK passen eigentlich immer auf einen Handteller.

Frodo Beutlin bei Burger King

Naja und nach zwei von den Kollegen war ich dann auch sowas von vollgefressen, dass ich lediglich noch flüssiges Brot zu mir nehmen konnte.

DAS nenn ichn Burger

Joar, soviel also zum ereignislosen Sonntag. Dank des prallgefüllten Kühlschranks, konnt ich gestern glatt 4 neue Sorten mexikanischen Cervezas probieren, folgt also die Bierstatistik.

Probiert: Indio, Sol, Victoria, Bohemia, Dos Equis, Negra Modelo, Tecate, Leon Schwarz, Modelo, Montejo, Barrilio, Pacifica Clara
noch nicht probiert: Kloster,und noch ein paar, die ich gesehen, aber wieder vergessen hab
selbst wenn ichs vorher durch Schokolade ersetzen würde nich: Miller Lite, Budweiser (US Version)