Den Großteil des 27.12. haben wir im und ums Haus, etwa im Garten oder auf dem Balkon, herumgedödelt und versucht die Kinder halbwegs bei Laune zu halten.
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Bahia Puerto Balandra
Am 27.12. haben wir beschlossen nach dem Abenteuer der letzten Nacht und aufgrund von windigen Bedingungen, die eine Bootsfahrt nicht sehr empfehlenswert machten, ganz Chillness zu machen. Dementsprechend haben wir bis beinah halb neun gepennt und wie auch am Vortag, gings für mich dann erstmal auf Kolibri-Jagd, bevor ich mir ein Frühstück erlauben konnte.
San Carlos
Für den 26. stand ein Ausflag zum an der Pazifikküste gelegenen San Carlos an, um dort in der Bucht nach Walen zu gucken, die Myriam ja so gerne sehen mochte und die mich als juvenilen Walexperten inklusive Walbücher mit ausklappbaren Schnitten natürlich auch nicht ganz kalt gelassen haben.
Überhaupt sind Wale nach den Dinosauriern die zweitcoolste Tierfamilie (stamm? wie auch immer) der Welt und auch meistens ziemlich groß, was sie neben ganz kleinen und toughen Tieren eben auch so cool macht. Und so.
Fjedstn Fall gings nicht allzu spät nach deftigem, mexikanischem Frühstück – in der Gesellschaft zweier Kolibris – auf zu jenem Trip durchs tiefkalifornische Ödland, wobei etwa 100m vom B&B entfernt dieser einfach zu herrlich verrostete Truck auf der palmengesäumten Sandpiste von Seitenstraße stand, der mich urstübelst an Half Life² erinnert hat.
Die Strecke von La Paz aus war dann nicht so sonderlich kompliziert, dem Straßensystem in BC geschuldet. Besser noch als die Anzeige des Navis waren aber die Straßenschilder mit der Aufschrift „Tijuana – 1469 km“.
Aber ich muss sagen, ich kann dieser Landschaft wirklich was abgewinnen. Irgendwie. Obwohl sie eigentlich karg und öd ist.
Zum Glück waren keine nackten Terminator Modell ü60 anwesend, die aus glitzernden, silber Miniplaybackshow-Kugeln gestiegen sind. Obwohl, es hätte die Fahrt spannender gemacht.
Dafür musste dann die einzige, große Kurve auf der Strecke dienen. Spektakulär!
Eine Stunde später kamen wir auch mal durch ein kleines Dörfchen und haben dort eigentlich zum ersten mal das Hollywood-Mexiko gesehen, mit seinen öden Steppen, staubigen, armen, kleinen Siedlungen und generell nicht viel, woran das Herz hängen könnte. Es erweckt irgendwie den Eindruck, als würden sich generell Filmemacher nicht so richtig ins Land hineintrauen. Wenn wir nun schon 1500km fliegen müssen, um mal das zu sehen, was uns in eben erwähnten Terminator-Filmen z.B. versprochen wurde und nicht immer nur grüne Täler, freundliche, farbenfrohe Städtchen im schicken Kolonialstil und generell diesen für die Filmindustrie ein unangenehm angenehmes Bild vom Nachbarland zeichnenden Scheiss.
Kurz nachdem wir dann auch tatsächlich in Constitución abbiegen mussten gabs wieder dufte Schilder, die einem das Leben erleichtern. Wie z.B. diesen Hinweis „Wenn Sie trinken, fahren Sie nicht“ und der dahinter angebrachte Hinweis auf die nächste Mülltonne. Endlich! Ich musste schon die ganze Zeit zusammenkneifen, bei den ganzen Verpackungen und Plastetütenstückchen in meiner Hosentasche!
Die große Enttäuschung folgte auf den Fuß: Es kam keine Mülltonne. 🙁 Dafür etwa 20min. später die ersten Anzeichen, dass man tatsächlich irgendwo in der Nähe eines großeren Gewässers ist. Wir sinds dann doch etwas geduldiger angegangen und mit einem anderen Boot in die Bucht raus.
San Carlos stellte sich als noch weniger raus, als das was uns Gloria angekündigt hatte. Nämlich als drei Eimer Sand und ein paar Betonhütten. Nach einer Rundtour durch dieses hässliche Nest haben wir auch tatsächlich ein kleines Anküngigungsposter für Waltouren an einem geschlossenen Restaurant gesehen und wurden dort von so einem Hausmeister oder sowas an den Käp’n weitervermittelt.
Der lud prompt sein Boot auf den halb durchgerosteten Anhänger und fuhr mit uns zum Pier, wo sich Albatrosse und Möwen wie üblich am Angebot des Gewässers gütlich taten. Nur dass das dort etwas anders aussieht, als bei uns an Nord- und Ostsee.
Alsdann brauste uns auch schon die Gischt und das Dröhnen des Außenborders um die Ohren und wir waren auf dem Weg quer durch die Bucht, zu deren „Mund“ zum Atlantik.
Unterwegs haben wir noch – ganz ecotouristisch – den ein oder anderem Schwarm von schwarzen Vögeln und Pelikanen aufgescheucht und auf ner Boje so ein Seeviech gesehen, dass uns mit lautem Auuckauuck aus seiner Hood vertreiben wollte, dann aber einsehen musste, dass ein Haufen Plastik und Metall mit fünf marinen Trockennasenaffen vielleicht doch überlegen ist.
Ebenso reingepounct sind wir in die Fischparty von einem anderen Vogelschwarm, der ganz gechillt einfach auf ein paar Fischernetzen die Augen nach Fastfood offen hielt.
Ich glaube das allerdings nicht nur, um die Viecher zu trollen, sondern weil dem Käptn gesagt wurde, dass sich dort irgendwo die vereinzelte ballenita, also das „Wälchen“ aufhielte. Gesehen haben wirs dort allerdings nicht.
Deswegen sind wir auch noch bei paar Anglern reingeplatzt und haben ganz ungeniert den Aufenthaltsort des Wälchens erfragen wollen. Die konnten uns aber auch nicht helfen. Haben sich aber bestimmt gefreut, dass vier europäisch/us-amerikanisch aussehende Spackos volle Kanne in ihren Spot gedonnert kamen, um mal hallo zu sagen.
An der Öffnung der Bucht hatten wir auch kein Glück mit irgendwelchen Walfontänen oder Flossen oder springenden Wälchens. Lediglich ein Walfängerdorf für japanische Walfangbote gabs am Ufer und nebenein das Skelett eines im letzten Jahr gestrandeten Blauwals, von dem ich mal nonchalant ein Panorama geschossen hab.
Ein paar hundert Meter weiter an der Küste der Halbinsel entlang gab es dann auch noch ein ausgestorben wirkendes Fischerdorf an dessen Strand die Kieferknochen eines Blauwals ästhetisch mit den Schädeln zweier Grauwale angerichtet waren.
Auf dem Weg nach City 17 Etwas weiter vom Boot entfernt fand sich diese Hütte.
Headcrabs gab es zum Glück keine. Ich hätte auch mein Brecheisen nicht dabeigehabt. Btw. jemand sollte dort mal einen Film drehen.
Zwischen den Walknochen schlenderte allerdings ein hübscher Kater herum. Was auch immer der dort so treibt.
Und irgendwer hatte in die Augenhöhle des Grauwalschädels, der auf die Kieferknochen des Blauwals gebettet war, noch einen kleineren Schädel gelegt. Vielleicht von einem Delfin oder so. Wahrscheinlich wars dieser DiCaprio. Dem würde ich alles zutrauen!
Da’s langsam dunkler wurde und haben wir unseren kleinen Landgang nach der kleinen Runde auch beendet und uns etwas enttäuscht Richtung Steg aufgemacht.
Aber wir wurden doch noch von ein paar ballenitas überrascht. Die zählen für Myriam allerdings nicht zu den Walen. Weil sie zu klein sind.
Ich fands super. Unser Steuermann hat nämlich eingelenkt und die Viechter gebufft. Das haben die sich nicht gefallen lassen und sind einfach mal mit unserem Boot um die Wette geracet.
Um das gut festhalten zu können, lag ich letztlich bäuchlings auf der Spitze des Bootes, mit der Kamera (die alles andere als wasserfest ist, weil fürs Studio gedacht) vielleicht 1m-1,50m vom Wasser entfernt und hab versucht bei meiner freshen Planking-Aktion, die mir einige blaue Flecke und Muskelkater einbrachte, nicht mal eben ein paar Tausend € zu vernichten. Irgendwie erinnert mich das ganze im Nachhinein an diese fürchterlichen Fernsehwerbungen aus den 90ern, mit diesen total beschissen animierten Silber-Definen, die auch noch richtig behindert in irgendwelche LSD-Environments reingerendert waren.
Als die verspielten Dinger dann aber nach ein paar Runden auch keinen Bock mehr hatten, sind wir letztlich doch zurückgebrettert, im merkwürdig durch die Wolken gefilterten Sonnenuntergangslicht und haben nochmal die rumchillenden Vögel durch die Gegend gescheucht.
Die sollen ma lieber arbeiten gehen!
Aufgrunddessen, dass inzwischen die Ebbe eingesetzt hatte, mussten wir uns dann alle nach vorne setzen, damit das Boot nicht so weit aus dem Wasser steigt und der Motor nicht irgendwo im Kies und Sand rumwühlt.
… haben noch ein paar zurückkehrende Fischer gesehen …
… haben noch ein …
… oder zwei Blicke auf die hinter uns gelassene Bucht geworfen und uns dann ein bißchen enttäuscht keine Wale gesehen zu haben direkt auf den mehrstündigen Weg zurück nach La Paz gemacht.
So waren wir dann vielleicht 20min. unterwegs, bis unter der Motorhaube des kackengeilen Miet-Renaults auf einmal Dampf hervorstieg, die Karre komisch brummte und dann den Geist aufgab.
Es stellte sich heraus de manera misteriosa war das Kühlwasser verschwunden und ganz unerklärlich zu Dampf geworden. Okay, hat man schon öfters mal am Autobahnrand gesehen, dass sich eine überhitzte Karre abkühlen und neu aufgefüllt werden musste. Haben wir also unsere mittags glücklicherweise noch erworbenen restlichen paar Liter Wasser in den beim Öffnen wie ein Teekessel fiependen Tank gegossen und uns erhofft, somit weiterfahren zu können.
Pustekuchen! Der Motor wollte partout nicht mehr anspringen. Standen wir also da, irgendwo im unbekannten nirgendwo, 1km hinter dem Hinweisschild für die dort heimische Klapperschlangenart, die Sonne gerade untergegangen und haben versucht, dem mexikanischen Mietwagensupport klarzumachen, dass wir keine Lust haben, dort zu übernachten.
Das ist aber gar keine so leichte Aufgabe, wenn sich das Frollein am anderen Ende so blöde anstellt, wie die Tante, die unglücklicherweise unseren Anruf entgegennahm. Ganz mexikotypisch kamen so Fragen wie „Rufen Sie vom Festnetz an?“ und ähnliche Gehirnfürze, bei denen man einfach durch den Hörer greifen und dem Gegenüber ordentlich die Locken waschen will.
Tatsächlich hat sie nach einigen Minuten begriffen, dass wir nicht cocktailschlürfend in der Hotellobby in La Paz sitzen und „nur mal so“ anrufen, sondern dass die fucking Karre im Eimer ist, das Kühlwasser verliert und nicht mehr angeht und wir gerne noch diese Nacht in das einige Stunden entfernte La Paz zurückwöllten. Mit dem Hinweis „sie würde mal sehen, was man da machen kann“ ließ sie uns dann vorerst einfach mal dort sitzen, anstatt evtl. anzugeben wie lange ein Abschleppwagen aus Constitución zu uns brauchen würde, dass wir dort vielleicht erstmal was zu Trinken und zu Essen und evtl. eine Taxifahrt bekommen könnten.
Schon etwas gestresst und verzweifelt haben wir dann vorsichtshalber noch im Hotel angerufen, um von Gloria als Einheimische und Mexiko-Sachverständige Ratschlag einzuholen. Die beruhigte uns erstmal, die Gegend sei ziemlich sicher und wenn eines der vorbeikommenden Autos anhalten würde, dann nur um sich zu erbarmen und uns zu helfen. Ebenso würde sie nochmal bei dieser beknackten Autovermietung anrufen und nach dem Status fragen. Tatsächlich meldete sich Europcar etwa 20min. später auch und wir bekamen gesagt, dass sich ein Techniker mit einem zweiten Auto von Loretto aus zu uns auf den Weg machen würde. Da wir damit natürlich nicht allzu viel anfangen konnten, baten wir dementsprechend noch um Auskunft wie weit das weg sei und wie lange es dauern würde. In etwa 2-3h. Juchhei! Was ein Service!
Aber immerhin war das schonmal ne Hausnummer. Damit die Zeit nicht ganz so langsam vergeht, hat uns Matthias in der Wartezeit die Hälfte des 700-Seiten-Wälzers „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ nacherzählt, den er kürzlich gelesen hatte und ich hatte zum Glück mein Gorillapod dabei und bin damit dann ein wenig ums Auto herum die in der beinah ungestörten Dunkelheit gut sichtbaren Sterne fotografieren gegangen.
Irgendwann war da aber auch die Luft raus und ich bin lieber ins das inzwischen von innen komplett beschlagene Auto gestiegen, das für die Vorbeifahrenden wie etwas aus einer Folge Akte-X ausgesehen haben muss. Matthias hatte es wie gesagt ungefähr bis zur Hälfte seiner absurden Geschichte geschafft, die ein Mix aus Ocean’s-Eleven, Catch Me If You Can und Per Anhalter durch die Galaxis gewesen sein muss, als nach 2,5h tatsächlich ein Auto anhielt und zu unserem Verdruss jemand mit einer hellen Taschenlampe durch die beschlagenen Scheiben leuchtete.
Tatsächlich war es der angekündigte Techniker, der zur Beruhigung aller direkt seinen Europcar-Ausweis ins gerade geöffnete Seitenfenster hielt. Überraschenderweise hatte er, genau wie am Telefon angekündigt, wirklich nur „ein anderes Auto“ dabei. Und war allein. Nungut, soll nicht unsere Sorge sein, dachten wir, denn wir würden ja mit dem mitgebrachten Auto nach La Paz fahren und er würde sich mit dem Renault rumschlagen können. Erklärten wir ihm also, dass das Auto Kühlwasser verliert und wir bereits unser restliches Wasser ohne Erfolg in den Kühlkreislauf gekippt haben. Für Mexiko ungewöhnlich schnell hat er unseren Vertrag auf das andere Auto geändert und wir konnten losfahren. Tatsächlich sprang durch seine Jesushände der bei uns noch streikende Renault sogar wieder an.
Kaum einen Kilometer weit gekommen, setzte er den Warnblinker und zog an den gegenüberliegenden Straßenrand. Wir, genervt, mit ihm. Er hatte festgestellt, dass das Auto kein Kühlwasser hat und der Motor streikt und fragte uns, ob wir Wasser dabei hätten. Nachdem ich ihm den bisherigen Verlauf der Ereignisse zum dritten Mal geschildet hatte und er wohl auch geschnackelt hat, dass wir nicht unter unseren Pullovern noch jeder einen Sixer rumschmuggeln, fragte er grade uns, die wir inzwischen für drei Stunden im Dunkeln dort gestrandet waren, ob wir nicht losfahren, Wasser holen und zurückkommen könnten.
In einer moralischen Zwickmühle angelangt:
- wir sind Kunden und keine Servicetechniker
- es ist verdammt nochmal Europcars Verantwortung, was ihre Servicetechniker so treiben
- der verdammte Mietwagen hätte uns längst bis nach La Paz bringen sollen
- wir haben noch beinah die gesamte Fahrt vor uns
- nach dem stundenlangen Warten haben wir Hunger und Durst
- wir haben bereits am Telefon erzählt was mit dem Wagen nicht stimmt
Andererseits:
- wir wollen ja auch nicht, dass dem Trottel das gleiche passiert
Haben wir zugestimmt, in dem von ihm beschriebenen Ort „ein Dörfchen, 5min. entfernt“ nach Wasser zu gucken, es ihm zu bringen und dann die Fliege zu machen. Also ging die Fahrt weiter. Und weiter und weiter, an diversen Dörfern ohne jeglichen Anschein irgendeines Ladens vorbei, bis wir kurz vor Constitución nochmal bei der Service-Uschi angerufen haben, um ihr abermals zu erklären was gerade passiert. Die stellte sich wieder seltendämlich an.
Ob sie denn mal den Servicetechniker sprechen könnte. Ja, da müsse sie bei ihm anrufen, weil wir seit 30min. einen Laden zum Wasserkaufen für den Doofkopp suchen. Wir sollen ihm doch einfach mal das Telefon reichen. Sehr gerne, nur steht er ungefähr 25km weiter Richtung San Carlos. Achso und was wäre denn das Problem? Dass er ohne Wasser mit leerem Kühlwasserbehälter irgendwo im Nirgendwo stünde und vielleicht einen Kollegen bräuchte, der ihm aus der Patsche hilft, weil wir verdammichnochmal zurück nach La Paz müssen. Ahja, so wäre das also. Mal schauen was sie da machen könne. Ob sie nicht vielleicht seine Handy-Nr. hätte, fragten wir. Na sie würde da mal gucken.
Dumme Trine. In Constitución angekommen haben wir vorsichtshalber nochmal den Tank vollgemacht, um nicht damit noch in Schwierigkeiten zu geraten und haben gefragt, ob nicht vielleicht jemand von der Tanke dem armen, aber leider etwas naiven Kerl helfen könne, der nun dort rumsteht. Ja, das ginge schon, sie könnten einfach so einen 20l-Wasserspenderbehälter vorbeibringen. Aber sie bräuchten von uns Geld fürs Benzin usw. *trollface* Da wars dann mit unserer Geduld entgültig zu Ende, wir haben uns gesagt „Scheiss auf diese Scheisse“, sind nach La Paz abgedüst, Matthias hat das komplette Buch auf der Fahrt zu Ende erzählt, es gab noch ein-zwei Beruhigungsbierchen im Palmenhof und dann gings geschlaucht in die Koje.
A Baja California
Am 25.12. gings früh aus den Federn und mit Nachbar Markus, der sich wie wir in einer unchristlichen Frühe erhob, zur Haltestelle der Estrella Roja (roter Stern), was ein Anbieter von Omnibustouren ist. In einem jener Busse dann wiederum ins 20-Millionen-Dörfchen (nach konservativen Schätzungen) D.F., was eine der hiesigen Bezeichnungen für das ist, was uns ignoranten Gringo-Abguckern als „Mexico City“ bekannt ist. 😛 Hierzu muss gesagt werden, dass es sich bei der ER um richtige Reisebusse mit Beinfreiheit, W-LAN per 3G und einem Snack und Getränk handelt. Das allerdings alles für ca. 12€ und eine Strecke von 1,5-2h.
Vom D.F. dann im Flieger nach La Paz, Baja California, wo wir die ersten Tage der Weihnachtsferien verbracht haben. Also in BC. Nicht im Flieger!
Noch am Festland vorbeifliegend haben wir in einem der nördlicheren Staaten an der Küste, wie Nayarit oder Sinaloa, jenen recht interessant geformten See gesehen.
Und kurz vorm Überqueren der letzten Hügel in recht geringem Abstand noch die Isla Ceralvo, die ich fälschlicherweise schon für die Insel vor La Paz hielt.
Direkt hinter den Hügeln sind wir dann nach vielleicht 3h Flug auch zu Boden gegangen.
Wo wir dann auch unsere Mietkarre von Europcar (uhh … uhhhhhhhh sag ich euch) entgegengenommen haben.
Einfach um am Ende auf der sicheren Seite zu sein und nicht chingart zu werden, hab ich von dem Drecksteil dann schonmal paar Fotos gemacht.
Das Fräulein, was die Schlüsselübergabe machte, versicherte uns natürlich, dass es bei der Rückgabe gar keine Probleme geben würde, aber da waren wir uns nicht ganz so sicher.
Wahrscheinlich würde man bei der Rückgabe einfach auf jemand ganz anderen treffen, der natürlich „von nichts weiß“ *ahem* und dann Ersatz für das „schöne, neue Auto“ fordert, was man ja bekommen hat. Passiert ja hier bei anderen Dienstleistern von eher grundlegenden Dingen genauso.
Egal, erstmal zu angenehmeren Dingen. Und zwar wars vom Flughafen nicht sonderlich weit zu unserem Hotel in La Paz, das sich in der Tat als putziges und sehr schönes Bed & Breakfast im mediterran-mexikanischem Stil herausstellte.
Dort wurden wir vom US-amerikanisch-mexikanischen Pärchen Richard und Gloria begrüßt, die das Ding betreiben und auf der Terrasse im wirklich hübsch gemachten Innenhof in Empfang genommen und mit haufenweise Reisetipps versorgt. Dort gesellten sich auch prompt die winzigen Haushunde (Prinzessin Nefertiri und ihr junger Begleiter), die Hauskatze (Nikita), der Haus-Papagei und ein Kolibri dazu.
Nachdem wir in etwa 30min. komplett on-the-fly die nächsten Tage durchgeplant hatten, haben wir uns entschieden erstmal was fratzen und danach noch ein bißchen gucken zu fahren. Durch die Zeitverschiebung war dann auch gar nicht mehr soviel Zeit für alles, sodass wir noch in der Dämmerung durch die romantisch kargen Hügel aus erodiertem, roten Sandstein gefahren sind, die sich über die Landzunge Richtung Festland erstrecken und zwischen denen sich die schönen Strände von La Paz befinden und mussten dann irgendwann einfach beschließen, das letzte Licht zu nutzen, am nächstbesten Strand anzuhalten und uns dort kurz umzugucken.
Dadurch haben wir auch den direkt an der Straße gelegensten und mülligsten (ausnahmsweise nicht menschenverursacht) erwischt, was aber aufgrund des netten Lichts dann irgendwo auch schnuppe war.
Zurück gings am Hafen für die Ferry Baja, die riesige Fähre, die zwischen Festland und Halbinsel pendelt, einigen Golfresorts, nett auf großen Felsen im Wasser gelegen und von Buchten umsäumt, zurück über den malecon, den Küstenboulevard La Paz‘, zum Hotel, um dort noch ein paar cervezas im Innenhof zu genießen und zu entspannen.
Wobei uns abermals Hauskatze Nikita Gesellschaft leistete, die wohl ein besonderes Ding für Gäste hat, dafür aber nicht soviel mit ihren eigenen Menschen rumhängt.
Achja, abends ist der ganze Hof auch noch von einer zauberduften Lichtinstallation in angenehme Töne getaucht und der Pool fadet von Farbe zu Farbe, was ziemlich nice anzusehen ist. Alsdann ein paar von jenen Gerstenkaltschalen aufgezehrt waren, schlug sich doch das frühe Aufstehen und das leichte Jetlag selbst und auch uns nieder.
Samstag, dicker Ausflug
Samstach war mal ne schöne Runde Sache. Wir haben den Nachbarn kennengelernt, welcher der Mann seiner Frau ist, welche wiederum sozusagen die Mama für all die deutschen green horns hier macht und ihnen zeigt wie Dinge in Mexikanistan funktionieren. Also zum Beispiel wen man schmieren muss, um einen Internetz-Anschluss zum Brausen zu bekommen oder wieviele Handwerker man wieviele Tage zu früh bestellen muss, um fließend Wasser zu haben.
Und wir haben ihn auch noch unter dem günstigen Umstand kennengelernt, dass er sich bereiterklärt hat, uns ein bißchen von mehr dem Mexiko zu zeigen, das man als Touri wohl nicht so sehr mitbekommt und das wir bislang eher mehr so gestreift hatten. Zu dem Zweck ist er am Samstag Punkt 10 mit seinem geländetauglichen Gefährt bei uns aufgetaucht (Autofans, ihr seid hier wirklich am Falschen, ich hab keine Ahnung was für ne Marke oder sonstwas das war). Denn es ging offroad. Off-Pfad eigentlich sogar, denn das kann man grade noch so mit viel gutem Willen als Buckelpiste bezeichnen, was wir da am Samstag befahren haben und der Firmen-VW taugt nunmal gar nicht für sowas, der setzt schon bei manch bösem Speedbump auf. Oopsy daisy!
Offroad ging es, nachdem wir eine Weile der Straße hier vorm Fraccionamente nach Süden gefolgt sind und somit vom Hochland herunter. Das merkt man aber nicht, also die Erfahrung von 1700m ü.NN. auf 400m ist jetzt nicht so, als würde einem ne neue Lunge wachsen. Die Landschaft allerdings ändert sich schon merklich. Nachdem wir einige Mais- und vorallem Zuckerrohrfelder passiert hatten und dann die Straße verließen, schien es mehr, als wären wir in einer afrikanischen Safari gelandet (die Stoßdämpfer des Wagens lassen einen schon ordentlich hüpfen), die es hier wohl auch wirklich gibt, sogar mit all den Tierchens und so. Denn auf einmal standen überall auf den Berghängen diese Bäume, deren Geäst sich auf etwa Schulterhöhe nur noch horizontal verzweigt. Wobei, überall ist übertrieben, diesen Superlativ kann sich eher die oben gezeigte Kriechpalme leisten, die so ziemlich unverwüstlich ist und so nach und nach überall hin… kriecht.
Nachdem wir über einige Hügel gebrettert, ziemlich viel in unseren Sitzen gehüpft sind und schon einiges an Landschaft hinter uns gelassen hatten, haben wir auf einem Hügel Pause gemacht, auf dem sich ziemlich viel Überbleibsel der ehemals dort ansässigen Indio-Gemeinde befanden. So zum Beispiel Pfeilspitzen (mal mehr, mal weniger fertig) und Scherben von Töpferei-Waren.
Und mit den Scherben hat es auf sich, dass dort früher alle 52 Jahre alles Geschirr zerdeppert wurde, um der hiesigen Zeitrechnung Genüge zu tun, die dann nämlich resettet werden musste. Sozusagen der Y2K-Bug der Indios. Dadurch findet man dort teilweise jahrunderte alte Bruchstücke von Töpfen und Krams, die zwar völlig unscheinbar sind, aber wenn man sich vorstellt, dass die Menschen, die den Krempel da hingeschmissen haben, ungefähr zur Zeit unserer Großgroßgroßgroßgroßgroßgroß … großgroßgroßeltern gelebt haben, ergreift einen schon ein gewisses Gefühl von Erfurcht und Universum und so.
Was allerdings wirklich den Adrenalinpegel steigen lässt, ist die Vorstellung, hinter dem nächsten 35° steilen Abhang könnte der Weg ja auch mal vorbei sein oder die Reifen halten der Hitze und der Schlidderei über steinige Wege eben doch nicht auf unbestimmte Zeit stand und dann ist man da, bei 35°C auf irgendnem Hügel mitten in Mexiko, das nächste kleine Dorf 20-30km entfernt und man hat nur ne kleine Flasche Wasser dabei. Aber das macht ja auch den Reiz von sonem Ausflug aus.
Egal, weiter gings zum nächsten Hügel, auf dem die Zuckerrohrfarmer bereits Nero gespielt hatten, weswegen dort alles ziemlich schwarz aussah.
Dass die ihre eigenen Felder abkokeln, ist kein bescheuertes, religiöses Ritual oder so, sondern hat wohl den Zweck, dass der Zuckerrohr dadurch mehr Zucker produziert, dass die Bauern nach dem Ernten weniger von dem scheiss Gestrüpp obenrum auf ihren Pickup-Ladeflächen haben, sprich der Ertrag größer ist und dass die Asche natürlich auch als Dünger für die nächste Saison dient.
Zwischen dem ganzen abgebrannten Zuckerrohr fand sich auch ein einsamer Baum.
Dessen Rinde ähnelt irgendwie der Haut eines Krokodils, wenn man sich das mal so ganz überspitzt denkt.
Natürlich haben wir davon dann gleich mal ein Stück mitgehen lassen und nach kurzer Besichtigungspause ging die verrückte Fahrt weiter über steile Abhänge und Wege, die man nichtmal dem trittsichersten Pferd zumuten würde. Und trotz dem ganzen Gewackel und Gehüpfe hab ichs geschafft ganz in Ruhe meinen Dr.Pepper zu trinken. *nochmal Horatio-Cane-Sonnenbrille*
Irgendwann sind wir dann, nachdem wir irgendeines Farmers Zauntor kurz geöffnet hatten, dessen Kühe dort auf dem trockenen Hügel völlig unbeeindruckt ästen, tatsächlich wieder auf befahrbaren Feldweg gekommen, was man allein daraus schließen konnte, dass dort ein ganz normales Taxi unseren Weg kreuzte.
Diese staubige „Straße“ (stellt euch hier bitte vor, wie ich mit Zeige- und Mittelfinger kleine Anführunszeichen links und rechts von meinem Kopf in die Luft male) brachte uns zu den Ahuehuetes, großen, wahrscheinlich auch uralten, Bäumen, die um heiße Quellen herum wachsen. Die sich daraus ergebenden Bademöglichkeiten sehen, bis auf die drumrum gezogene Gasbetonmauer, ziemlich paradiesisch aus und aus dem Grund müssen wir da auch unbedingt nochmal hin, baden fahren.
Echt ma, das sieht doch aus wie aus Herr der Ringe nachgebaut! Eh perdón ich meine El señor de los anillos!
Okay, wie gesagt, die Mauer und vielleicht auch das Klohäuschen passen nicht so ganz hin, aber das kriegt man doch mit CGI weg und schon kann Orlando Bloom über diesen Teich paddeln.
Eigentlich sehen diese Wurzeln ziemlich nach Pappmaché aus, am Ende ist das wirklich bloß ein Set!?
Naja egal, da waren wir nur zwei Minuten und wie cools da wirklich ist, werdet ihr nächste Woche erfahren. Weiter gings durch das ehemalige Reich der Mixteken zu einem Möchtegernbergsee, der zwischen Hügeln versteckt ist.
Da die ganze offroad-Mitfahrerei tatsächlich ganz schön schlaucht, haben wir uns in der lokalen Palmenhütte erstmal ne große Karaffe Limettenlimo gegönnt, die wirklich sowas von absolut herrlich war in dem Moment, da hat selbst ein kühles Erdinger im Friedrichshain bei 35°C Schwierigkeiten mitzuhalten.
Teilweise waren die dort für den See mietbaren Boote auch selbstgebaut.
Nebenan versuchten übrigens ein paar junge Tschentlmänns ein Dach von markisenhaftem Charakter zu errichten, wobei das ganze eher kartenhausähnlich wirkte und sich letztendlich zur Belustigung aller auch ähnlich verhalten hat. Also ihr müsst euch vorstellen, hinter der Hausecke stand nochmal so einer, auch an den Stock gelehnt, den er eigentlich aufstellen wollte und hält diese grüne Bambusstange fest. Hätte auch die Probe für ein Zirkuskunststück sein können, was die da machen.
Nachdem wir uns mit der leckeren Limo (die hier Dank der Verfügbarkeit von Limetten echt nicht schwer zu machen ist) gestärkt hatten, führte uns unser Weg weiter zu einer alten Hacienda, die von dem Typen mit dem Rum Emiliano Zapata Anfang des 20. Jahrhunderts während der mexikanischen Revolution geschliffen wurde.
Ich sag euch, das Ding war ne location nach meinem Geschmack! Gäbe es die Möglichkeit, würd ich da sofort mit Ben Bär, paar Blitzgeräten und Herrn Z. hin, um kräftig geile Fotos zu schießen. Vorallem mit dieser religiösen Note einer verfallenen Kirche im Hintergrund, eieiei, meine Fantasie dreht am Rädchen.
Überhaupt, dieses Feeling von Niemandsland, als würde gleich Kevin Costner hinterm nächsten Torbogen stehen.
Sieht so’n bissel nach Knast aus, der Eingang.
Beim Wegfahren sind uns dann noch diese lustigen Puschelbällchen an den Überlandleitungen aufgefallen. Sind vermutlich Pflanzen, die auf Vogelscheisse wachsen, sagte – so oder so ähnlich – unser ortskundiger Führer.
Von der Hacienda aus gings dann weiter grob Richtung zu Hause, nicht jedoch, ohne vorher nochmal Halt in Izúcar de Matamoros zu machen, einem Ort in dem sich wohl nicht allzu oft hellhäutige Menschen rumtreiben, weshalb die Damen schonmal gebrieft wurden, sich nicht zu wundern, wenn sie noch mehr bewundernde Blicke ernten als sonst.
Nach ner kurzen Runde um den, wiederum sehr hübsch gehaltenen, Zocalo (der stiltechnisch wohl auch ein Import ist, weil der Designer in der Hinsicht ziemlich den Franzosen seiner Zeit verfallen war) und dann gings auch dort zum hiesigen Markt, bzw. mercado.
Dort gabs neben allerlei Ramsch, Fleisch und Gemüse auch Knabberzeug, dessen Verkostung ich allerdings unüberlegterweise abgelehnt hab, was ich kurze Zeit später natürlich bereute. Allerdings, so gebrannte Grashüpfer sehen im ersten Moment auch nicht sonderlich appetitanregend aus, würde ich jetzt mal zu meiner Verteidigung vorbringen.
Achja, krasse Spielautomaten gabs dort auch, wobei ich diesmal echt nicht durchgesehen hab, wie man an denen spielt und zu welchem Zweck. Ich versteh nichtmal wieso die so groß sein müssen.
Undercover hab ich krass aus der Hüfte noch ein paar Fotos von Ständen geschossen, während wir ein wenig im Kreis herumgeirrt sind und den Ziehkäse gesucht haben.
Nur leider klappt aus der Hüfte mir der 5D Mark II nicht so super. Hätt ich bloß die Kiev mit eingepackt, da kann man den Prismensucher einfach abruppen und von oben reingucken und – bis auf das Verschlussgeräusch Marke Bärenfalle – recht unauffällig Fotos schießen. Auch in der Hinsicht vermisse ich Olympus, mit ihren schönen Klappdisplays. Man konnte Leuten direkt mit nem dicken Tele „in your face!!“ fotografieren, ohne dass sie’s gepeilt haben.
Er hingegen hat mein Kamera-Ansetzen wohl bemerkt, trotzdems an der Hüfte war. Aber nischt jesagt.
À propos Würschte, man konnte auf dem Markt so ziemlich jeden Teil eines Schweins kaufen, den man je für irgendwelche schamanistischen Rituale gebrauchen könnte. Bauch (sowieso), Kopf, Füße, alles. Aber weil ich den Anblick von halben Schweineköpfen den Zartbesaiteten nicht antun will, dürft ihr euch gefälligst selber den Gore in euren Köpfen generieren und kriegt hier nur ein Bild von Cilantro auf einem Hocker. (welches ich wirklich grandios unterbelichtet und dann in Photoshop wieder hochgezogen hab, cuz that’s how i rollll)
Den Ziehkäse haben wir dann direkt hinter mir sozusagen erstanden und sind dann nach einer kleinen Runde wieder dem bunten Treiben des mercados entflohen und haben Asyl in der nahegelegenen Kirche gesucht, die allerlei grafische Bildnisse der Hinrichtung ihrer Märtyrer zu bieten hatte.
Außerdem haben wir dort direkt mal einfach so was zu Essen und leckere Säfte bekommen. Was ganz gelegen kam, nach der ganzen offroad tour und so. Das Essen war auch ganz lecker (nur leider ohne Fleisch, weil Fastenzeit), sah aber nicht so ansprechend aus, dass ich euch ein Foto davon zeigen und falsche Schlüsse ziehen lassen würde. Aber ich mein, stellt euch das mal vor, ihr geht in ne Kirche und werdet spontan zum Tortillas-essen eingeladen! Geht in Deutschland gar nicht. Es sei denn man ist unter 15.
Als dann alle fertig gefuttert hatten, wurde schön bedankt und betschüsst, wir haben nochmal ne Runde bei den grausigen Gemälden vorbeigedreht und dann gings auch über die richtige Straße in Windeseile wieder nach Hause. Unterwegs haben wir noch an einer Pulqueria Halt gemacht, die hatte allerdings zu, deswegen kann ich euch nicht sagen wie Agavenbier schmeckt.
Zu Hause ergabs sich dann noch, dass ich vom Balkon aus paar Vögel abschießen konnte. Also schießen. Also mit der Russentonne. Na ihr wisst bescheid. Unter anderem diesen mit rostbraunem Poncho bekleideten Kollegen.
Aber auch diesen völlig zerzaust und verdreckt aussehenden Kolibri. Irgendwie scheinen die in der Gegend hier eher braun zu sein, wobei wir am Dienstag in Cacaxtla auch nen hübschen grünen gesehen haben.
Hab von dem Zauselvogel btw. auch ein kleines Video geschossen, in dem man sieht wie schnell tatsächlich dessen Kreislauf ist.
Da wir dann abends noch nischt weiter vorhatten, hab ich nochmal vorgeschlagen zu dem Feld zu fahren, von welchem aus man nett den Sonnuntergang neben dem Popo sehen kann, hab allerdings durch die ganze Vogelknipserei die Zeit verplant und so sind wir gerade richtig losgefahren, um die Sonne noch knapp überm Horizont verschwinden zu sehen. War trotzdem ganz nettes Licht. Aber irgendwann muss ich das nochmal in Ordentlich hinbekommen.
Und damit das neue 24er hier auch mal glänzen kann hier ne Weitwinkelaufnahme von dem Feld.
Also eigentlich war der Sonnenuntergangstrip mehr sone Zwischenstation zum Einkaufen. Und ich hab mich zwar volle Kanne geärgert, dass wir von dort aus die Sonne gar nicht mehr sehen konnten, aber gelohnt hat sichs ja eigentlich trotzdem.
Da ich keinen Bock auf das Gehassle mit der Fototasche hatte, bin ich dann aber nich mit zum Einkaufen rein, sondern nochmal nach Atlixco reingewandert und hab dort endlich diese Tür fotografieren können.
Außerdem hab ich mir hier verwirrte Blicke geerntet. Aber mal echt, was macht sone Karre in sonem Stadtteil! Also nicht, dass es hier ne gangster hood gäbe.
Alsbald wurd ich dann wieder eingesammelt und es ging endgültig nach Hause. Noch a bissle was gespeist, nochmal in der (nicht sonderlich kühlen) abendlichen Kühle aufn Balkon geguckt, hellen Halbmond gesehen…
… gemerkt, dass ich noch kein Foto vom klaren Sternenhimmel gemacht hab …
und denn wars Zeit fürs Bettschen.
Dienstag, Golfclub
Dienstag ging erstmal, wie auch die anderen verjetlaggten Tage, vor dem Morgengrauen los – nämlich mit einer Mondsichel, die knapp unter der Venus und damit etwas über den am Horizont liegenden Bergen schwebte. Nach nem weiterem Frühstück in der Sonne, nachdem sich meine Mutter zur Arbeit verabschieden musste, waren wir leider ohne Auto hier im Fraccionamente gestrandet (wie jetzt, Fahrrad, wasn dis!?), was aber auch nicht so schlimm ist, denn das Ding ist relativ groß und es gibt Einiges zu sehen. Sowohl an schicken Häuschen, als auch an schöner Landschaftsarbeit oder bunten Vögeln. So z.B. vor einem schicken, blauen Haus dieser Blumenstrauch.
Das lag aufm Weg zum Golfplatz, um den dieser Ort, bzw. dieses Fraccionamente aufgebaut ist und den wir uns dann gestern mal reinziehen wollten, weil wir eh zur Clubverwaltung mussten, um mal zu klären, wie wir hier Sport treiben können und so. Der Golfplatz selbst ist dementsprechend groß und schon mal nen Blick wert. Man stellt sich das jetzt vielleicht so als langweilige, genau getrimmte Wiese mit paar Löchern vor, aber in der Tat ist er schöner, als dieses erste Bild. Allein schon weil es dort solche Bäume gibt, die zur Zeit sogut wie gar keine Blätter tragen, dafür aber blau-violett blühen. Was natürlich für Myriam höchst relevant ist.
Nicht, dass ich die nich auch schick finden würde, aber ich glaub, mein Ziel ist derzeit eher, ein ordentliches Foto von diesem kleinen Arschlochvogel und von den schwarz-türkisen Metallelstern zu bekommen. Wobei ich im Golfclub/Park komischerweise ein besseres vom Arschlochvogel schießen konnte, als ich grade das Makro drauf hatte, das nun wirklich nicht für Aufnahmen auf weite Entfernung gemacht ist, sagt ja schon der Name, Mensch.
Was die Golfer auch noch gut weggekriegt haben, außer den hübschen Bäumen und den Vögleins, ist die Aussicht an manchen Stellen. Gut, gestern wars bißchen diesig, daher musste ich da noch bißchen in Photoshop rumfrickeln, aber prinzipiell ist das doch ziemlich genial, wenn man behaupten kann, man würde Sport treiben, dabei eigentlich nur rumchillt oder mitm Caddy durch die Gegend fährt und dabei noch sonen Ausblick hat.
Jo öhhh nochmal paar blau-violette Bäume.
Und denn, nach getaner Arbeit und Akquise einiger Kaltgetränke (die Temperaturen gingen irgendwann so um die 30°C), haben wir bei ner kleinen Verschnaufpause (wie gesagt, der Golfplatz ist groß, meine Fototasche ist schwer und die Höhenluft und sowieso) noch nen Kolibri gesehen, dem ich leider wiederum nur mit meinem Makro auf die Pelle rücken konnte, was jetzt halt nicht so die Mega-Bildqualität verspricht, denn man soll damit ja keine Vögel fotografieren, sondern Krabbelviechter. Aber trotzdem, es ist halt ein fucking Kolibri und ich hab ihn live gesehen!
Als wir dann wieder zurück zu Hause waren, hatt ich erstmal nen kleinen Besucher in meiner Fototasche, der uns allerdings schon bekannt war, weil er uns immer beim Frühstück Gesellschaft leistet und am Fliegennetz hängend seinen Kreislauf in Schwung bringt. Ist ja auch nicht so leicht, wenn man wechselwarm ist.
Zum Abschluss des Tages hatten wir uns noch vorgenommen, irgendwo ne coole Fotolocation zu finden, bevor die Sonne untergeht und dann nochmal in der Stadt oder aufm Weg nach Hause was essen zu gehen. Das mit der Sonne haben wir nicht ganz hinbekommen und ich hätt heulen können, weil die Sonne so verdammt cool aussah und eben direkt neben dem Popocatépetl untergegangen ist, während wir noch im Auto unterwegs waren, aber das werden wir hoffentlich wann anders wieder gut machen können. Dafür haben wir uns, nachdem es mit Auto nicht mehr vernünftig weiter ging, noch ein paar Treppen hochgequält, auf einen Hügel, auf dem ganz oben eine Kirche steht. Nunja, ganz hoch sind wir nicht mehr, weil es erstens tierisch anstrengend war und zweitens schon dunkel wurde, aber man hatte auch auf halber Höhe oder so nen guten Ausblick.
Da Myriam ziemlich besorgt war, ob man sich da nicht in einer etwas gefährlichen Gegend befände, hatte ich noch Zeit für zwei-drei Fotos auf die Stadt, bevor wir wieder runter sind und uns auf die Suche nach Essen begeben haben. Nun muss ich zwar zugeben, dass mir auch etwas mulmig zumute war, mit dem ganzen Equipment im Dunkeln, in einer mir unbekannten Gegend, aber andererseits wirken die Leute hier echt nicht wie Raubmörder, in der Tat kam aus manchen Hütten auf dem Hügel lustige, mexikanische Volksmusik, sodass ich nur zugern mal einen Blick da reingeworfen hätte. Aber da meine Beine auch in kürzester Zeit von den ansässigen Mücken zugerichtet wurden, wars wohl auch okay, dass wir da abgehauen sind.
Joar, das war soweit unser Dienstag. Plus noch eine weitere probierte Biersorte. Womit die Statistik folgendermaßen aussieht.
Probiert: Indio, Sol, Victoria, Bohemia, Dos Equis
noch nicht probiert: Tecate, Kloster, Victoria Schwarz
werd ich selbst mitm langen Stock nicht anrühren: Miller Lite, Budweiser (US Version)