Zum kröhnenden Abschluss unserer Rundreise in Richtung Norden Mexikos waren wir in Guanajuato. Eine kleine, sehr feine Stadt, die zugleich die Hauptstadt des gleichnamigen Staates ist. Ursprünglich war Guanajuato eine der Silberstädte, aus deren Vorkommen die „Schulden“, bzw. Abgaben an Spanistan gezahlt wurden. Sie liegt in einer Hügelkette des Hochgebirges und aufgrund des ehemaligen Bergbaustatus und großen Überschwemmungen jedes Jahr ist das historische Zentrum seit Beginn des 20. Jahrhundert komplett untertunnelt. Da es nun aber nicht jeden Tag überschwemmt, werden die Tunnel hauptsächlich als Verkehrsstraßen genutzt. Was auch zu einer interessanten Googlemaps-Straßenkarte führt.
Die Stadt wirkt auf den ersten Eindruck irgendwie bunt und hutzelig. Ein bißchen, als wäre man in der Toscana.
Die französischen Balkons lassen außerdem auch koloniales Feeling aufkommen. Wo man hingeht ist auch erstmal Wurscht, man schlängelt sich halt durch die verwinkelten Gassen und kommt dann schon irgendwo raus wo’s interessant ist.
Uns hats von unserem Ausgangspunkt am Garten der Revolution z.B. an einer romantisch verfallenen Iglesia (weiter unten) vorbei zu einem Platz mit einigen Cafés und Restaurants verschlagen.
Nach nem mit mexikanischer Gelassenheit zubereiteten Cafécito haben wir uns ein bißchen zerstreut und mir fiel auf, dass die ganze Stadt noch die Zeichen der vorangegangenen Festivität trug.
Insgesamt ist Guanajuato aber auch von sich aus sehr bunt. Find ich gut!
In der kleinen Tienda neben dem Café hat Myriam noch Ansichtskarten geholt, während mir das Haus an sich interessanter schien.
Beim Herumstreuen kam mir das ganz gelegen, dass vom Vortag noch Schmuck und Tribünen standen, weil ich so eine gute Perspektive auf die oben erwähnte Iglesia hatte.
Wieder an dem Restaurantplatz angekommen hab ich dort noch einen für mexikanische Verhältnisse überaus gepflegten Balkon gesehen. Normalerweise sind das hier nur vorstehende Beton-Bodenplatten mit ein paar wahrlos hingestellten und bepflanzten Blumenkübeln oder eben der Platz, der an der Dachkante noch frei ist mit selbiger Ausstattung.
Großmeisterlich durch Gärtnerkunst hervorgetan hatte sich dann aber doch eher ein Restaurant am selben Platz, das einfach mal aus einem Strauch eine große Ente gemacht hat.
Naja und das wars dann auch eigentlich schon mit unserem Besuch in Guanajuato, denn wir hatten nur 2-3h übern Mittag Zeit, uns dort umzusehen, weil wir wieder zurück nach Atlixco mussten und das ne ganz schöne Fahrt ist, wenn man nicht Daniel ist, der uns den Trip empfahl und wohl in 3,5-4h pro Strecke schafft.