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Samstag, Cholula

Matthias baut den Grill zusammen

Samstagmorgen wurde erstmal der frisch erstandene Grill assembliert.

Grill!

Was natürlich die Voraussetzung für das heutige Fleischgelage ist. Ebenso Voraussetzung ist die Barbecuesoße für „Carne y pollo“, also Fleisch und(!) Hühnchen und ein paar Bier, von denen ich gestern im Superama ne gemischte Kiste eingepackt hab, so kann ich gleich zwei Sorten mit einer Klappe schlagen. Eigentlich könnt ich die ja auch gleich alle in ein großes Glas kippen, das erspart mir die Mühe soviele einzelne Dosen/Flaschen zu trinken.

Achja da im Hintergrund steht übrigens noch der Krimskrams vom Blumenmarkt, der nicht in die 5 Blumensträuße (OMFG LUL) gepasst hat. Wobei die Dinger mit den großen Blüten schon von letztem Sonntag sind und aufm mercado gekauft wurden. Der Strauß hat allerdings auch nur in etwa 5€ gekostet und ich sag euch, das Ding würde in Deutschland mindestens 30 Ocken kosten.

übergebliebene Blumen und Grillkohle

Anyway, nachm Frühstück gings dann gestern auf nach Cholula, einem Vorort von Puebla, wo das Volkswagen-Werk steht. (für Neueinsteiger: Mutti arbeitet bei VW und deswegen könn wir hier so prima tofte Urlaub machen) Unterwegs wieder vorbei an den zich straßenseitigen Geschäften, wobei wir Ziegelsteine, Kuhfänger, diverse Stände voller Melonen und Orangen, Mangos und Guaven schmähten, aber dann doch an einem Stand mit Strohhüten angehalten haben, weil unser zarter, deutscher Teint selbst mit der Sonnencréme Lichtschutzfaktor 50 nicht unbedingt gegen einen Tag Pyramidenstakserei gefeit ist. Myriam suchte sich folgendes lila beblumtes Prachtstück aus.

Myriam mit neuem Hut

Und für yours truly gabs – nein ganz knapp keinen Stetson oder Strohhut – nen simplen, schwarzen Hut mit gepimpter Goldverzierung über der Krempe. Fehlt nochn blutroter Nadelstreifen und ich würde in unseren Nationalfarben flanieren.

in diese Augen kann man sich nur verlieben und sie lenken auch von der Wampe ab

Auf dem Weg zu der Pyramide in Cholula haben wir noch bei der Kirche San Francisco Acatepec angehalten, wo sich dieser interessant apostrophierte Werbeschriftzug fand.

"THEKING'OF' FIGHTERS", Sklave schlechter Zeichensetzung

Juegos heißt Spiele, falls sich jemand wundert. Kennt man ja auch von diesem Film, wie die Nashörner und Elefanten aus diesem Haus rausrennen. Bei der Kirche selber sind wir dann erstmal in ne Hochzeit reingeplatzt. Naja, nicht wirklich, wir haben bloß mal vorbeigeguckt, aber genau in dem Moment wo wir das Kirchengelände betreten haben, durfte die Braut losmarschieren.

San Francisco Acatepec, inklusive Hochzeit unten drin

Von dem schick gekachelten Ding aus gings dann beinah direkt weiter zur nächsten Kathedrale. Vorher noch kurz was gefratzt und wiederum Wachmänner mit dicken Flinten gesehen. Einer davon hatte grade demonstrativ sein einer Mossberg Navy nicht unähnliches Gewehr durchgeladen, kurz bevor wir vorbeigelaufen sind und zielte damit unangenehmerweise aus einem halben Meter Entfernung (wohl eher unabsichtlich) auf uns. Trotzdem gruselig.

Vollgefressen haben wir uns dann mit ein paar hundert anderen Menschen aus aller Herren Länder (u.a. auch laut plappernde Deutsche) wiederum einen steilen Aufstieg gegeben, der uns zur Iglesia de la Virgen de Los Remedios brachte, wo erstens irgendsoein Typus die ganze Zeit Polenböller in die Luft geschossen hat, die einem beinah das Trommelfell zerrissen haben (ist hier einfach so eine Art seiner Heiligen zu gedenken) und zweitens, in dem Gebäude, eine Trompetenkapelle lustig dahinschmetterte, was einen ähnlichen Effekt hatte wie die zuvorgenannten Knaller. Ach und an der Tür hatten sie ein funky Schild.

Keine Alimenten zu verspeisen

Und ihre Heiligen verehren sie auch auf andere interessante Weise, in Vitrinen gesperrt und mit bunten Neonröhren beleuchtet. Warum die den jetzt Homo Bono nennen weiß ich auch nicht, aber ich finde es hört sich nicht nett an.

Homo Bono, der Schneider

Außerdem sahen die teilweise auf dem einen Bild nicht sehr gesund aus, erkennt man jetzt hier vielleicht nicht so gut, aber die Gesichter der Personen unten links haben reichlich viel grün im Hautton.

die sehen jetzt nicht so ganz gesund aus, unten

Aber ich will ja nicht kritteln. Hier mal ein kleines Shift-Panorama von dem gesamten Ding, das komischerweise trotz Objektiv-shift schief ist! Ich meine wie geht denn das, das ist doch schon geshiftet!

Iglesia de la Virgen de Los Remedios, auch orange Kirche genannt

Joar, denn, nachn paar Schnappschüssen auf die Stadt wieder runter vom Hügel und uns gewundert wo die Pyramide ist. „No i must find the pyramid!“ he shouted.
The radio said „No, John. You are the pyramids“
And then John was a church.

Wer den absoluten Chartbreaker in Sachen Horrorromane, auf den ich hier anspiele, nicht kennt, der informiere sich. Auf jeden Fall ist der ganze Hügel wo die Kirche draufstand die Pyramide gewesen, weil der Knusperkopp Cortez die da draufbauen lassen hat.

No. You are the pyramids.

Zum Glück ist die aber zum Teil wieder ausgebuddelt, so dass man architektonische Kunstschnitte wie diesen begutachten kann.

architektonische Raffinessen

Ich mein, so für normal mag das ja gehen, da springt man einfach zur Seite runter, auch wenn ich nicht wüsste, warum man überhaupt runter in diesen Graben wöllte, da is ja nix. Aber was ist, wenn man mal was Schweres tragen muss, nen halben Esel oder so?

Weiter umde Ecke gabs dann auch nen richtig pyramidigen Teil Pyramide, der allerdings, genau als ich angefangen hab Fotos davon zu machen, (wieder mal!!) von ner wilden Meute Spanier belagert wurde.

die Geschichte wiederholt sich, Spanier auf der indio Pyramide

Nach Ach ne war doch vor dem Bekraxeln und Beglupschen der Pyramide haben wir uns noch paar verrückte Azteken oder so reingezogen, die sich kopfüber an Seilen hängend um einen etwa 10-15m hohen Pfahl drehend zum Boden senkten. Und dabei Flöte spielten und trommelten!

Außerdem ein random Hund, der von einem Dach guckt.

random Hund OMG!

Aufm Rückweg aus Cholula haben wir dann noch die Gelegenheit ergriffen, auf einem Parkplatz an der Mautstraße zu halten, von wo aus man ganz gut das umliegende Gelände überschauen kann. Außerdem ging so langsam die Sonne unter und der Dunst vom Popo (ach kommt, ich bin doch nicht der Einzige, der an dieser Stelle kichern muss!) hat das Licht angenehm golden und … irgendwie softe gemacht.

Direkt unter dem Abhang vom Parkplatz aus saßen ein schwarzer Hund auf schwarzem Grund und ein weißer Hund auf … nunja weißem Grund sozusagen.

weißer Hund, schwarzer Hund

Etwas weiter entfernt wieder einer von den lila Bäumen, mit Rot drin. Ja, was soll ich viel schwafeln, war halt einfach schick.

lila Baum, bloß mit Rot

Nochmal 20min. weiter, wir waren fast zu Hause, musste ich drauf bestehen bei irgendner kleinen Landstraße halt zu machen, weil wiedermal am Fuße des Popocatépetl ein völlig genialer Sonnenuntergang am Abgehen war, wie letztens schon, als wirs nichtmehr ganz rechtzeitig geschafft haben noch irgendwo anzuhalten. Diesmal hat sich aber sogar der beinah wahrlos gewählte Ort als günstig erwiesen, weil nämlich hinter der Tankstelle an der Ecke ein grünes Gemüsefeld oder sowas lag, was nen netten Kontrast für den roten Sonnenuntergang geboten hat.

lecker Sonnenuntergang

Latürnich hatte ich, wie immer wenn ichs grad brauche, nicht mein Stativ auf Verdacht im Kofferraum und auch die Russentonne war zu Hause geblieben, sodass ich weder HDR, noch richtige Tele-Aufnahmen machen konnte, aber da bietet sich hoffentlich nochmal die Gelegenheit.

Zuhause angekommen haben wir uns im Garten noch ein bissel die Grillen reingezogen, die hier ein mordsmäßiges Konzert abliefern jede Nacht.

Und abends gabs dreierlei Gesaufe und somit ist der Literstand:

Probiert: Indio, Sol, Victoria, Bohemia, Dos Equis, Negra Modelo, Tecate, Leon Schwarz
noch nicht probiert: Kloster, Pacifica Clara, Montejo und noch ein paar, die ich gesehen, aber wieder vergessen hab
lieber Methylalkohol, als das: Miller Lite, Budweiser (US Version)

Donnerstag

nochmal diese verrückte Quietschelster

Donnerstag ging erstmal mit bissel bird watching vorm Sonnenaufgang los, zu welcher Zeit es auch mal zur Abwechslung ein wenig kühler war, sodass lange Hosen und Pullover draußen ganz angenehm zu tragen waren. Einigermaßen Glück hatte ich auf meinem Spähposten auf dem Balkon bei diesen Knarzelstern, die ich beim letzten Post schonmal gezeigt hab. Einerseits konnte ich kurz nachdem die Sonne aufgegangen ist, ein paar Fotos von obigem Exemplar schießen, andererseits auch mal ein Video drehen, sodass ihr mal ein paar von den abgefahrenen Geräuschen hören könnt, die das Vieh macht.

Denn sind Myriam und Matthias erstmal zu ner Runde Morgensport aufgebrochen und ich hab mich bereit erklärt, mit Mutterns Fahrrad zum internen Supermarkt zu fahren, weil die Milch alle war. Dabei hab ich leider nicht bedacht, dass meine Mutter ein Stück kleiner ist als ich und deswegen der Sattel komplett auf dem Rahmen des Fahrrads aufliegt, wodurch das Fahren etwas anstrengend war. Entschädigt wurde ich aber erstens durch die schönen Gärten, an denen ich vorbeigeradelt bin und durch die Aussicht auf Popocatépetl und Iztaccíhuatl, die ich leider nur schnappschusshaft beim Fahrrad-Beladen neben dem Supermarkt festhalten konnte, denn ich musst ja schnell zurück sein, bevor die ihre Runde fertig gejoggt hatten.

Aussicht vom Supermarkt aus

Nachm Frühstück haben wir erstmal ne ganze Weile aufm Balkon, unterm Sonnenschirm rumgechillt, wobei ich auf FB ja schon dieses etwas merkwürdige „Panorama“ gepostet hab. Aber glaubt mir, das was aus Photoshop rauskam, als ich tatsächlich ein Panorama von der Szene machen wollte, sah merkwürdiger aus!

chillen aufm Balkon

Irgendwann ist uns aber durch einen Windstoß der Sonnenschirm abgerauscht und genau in den anliegenden Geräteschuppen gefallen, dessen Tür nach innen aufgeht. Zum Glück sind solche Schirme ja aber flexibel, sodass der trotzdem schnell gerettet werden konnte.

Sonnenschirm im Geräteschuppen

Und das war dann auch vorerst das spannendste Ereignis des Tages. Ist allerdings auch nett, einfach mal nen halben Tag aufm Balkon auszuspannen und Mucke zu hören.

Später dann sind wir nochmal in die Stadt gefahren, um nochmal ganz hoch auf diesen Ricardo Treviño zu steigen und uns die schon aus einigen Kilometern Entfernung sichtbare Iglesia anzugucken und halt bissel vom Berg runter zu gucken.

Iglesia auf dem Ricardo Treviño

Zunächst haben wir mal noch in der Stadt paar Quesadillas gefuttert, bei einem Laden, der Teil einer lokalen Fastfoodkette zu sein scheint. Endlich mal mexikanisches Essen! Auch wenn sone Käseburritodinger jetzt nicht unbedingt der Figur zuträglich sind, eher dem Gewicht. Dann haben wir uns noch paar Straßenzüge angeguckt, wie z.B. diesen typischen hier.

Straße in Atlixco, Puebla, Mexico

Muss schon sagen, mich fasziniert dieses Städtchen. Die abblätternden, bunten Fassaden, die vollen Straßen, die halbfertigen Gasbeton- und Ziegelsteinhütten, die alten VWs und Pickups, die Märkte, einfach diese ganze Lebensweise. Achja, Bonuspunkte für diejenigen, die in dem Bild die Zahnarztpraxis ausfindig machen. Davon gibts hier mehr als Frisöre, hab ich das Gefühl.

Nach dem kleinen Spaziergang, für den Myriam noch ein Eis bekommen hat, sind wir dann soweit es ging den Berg hochgefahren (ging anscheinend noch ein Stück weiter, als wie als wo wir letztens angehalten haben und dann die Treppe hoch sind). Am Ende des befahrbaren Weges fanden sich dann wieder einige von diesen charmanten Rostlauben, die man hier überall sieht, wie z.B. einen roten Polo von gefühlt 1992 und diesen Truck ohne Heckscheibe.

Truck aufm Ricardo Treviño

Von dort ging dann der teils 45° (!!!) steile Aufstieg zur Iglesia (keine Ahnung wie sie heißt) los, der uns bei den Temperaturen doch Einiges abverlangte, sodass wir zwischendurch nochmaln Päuschen auf ner Aussichtsplattform eingelegt haben, wo ich dann auch paar Fotos schießen konnte.

Blick auf Atlixco und hinter den Bergen irgendwo Puebla

Dann nochmal ein paar Dutzend Meter hoch auf diesem fuck steilen Hang und wir konnten den schwindelerregenden Blick runter genießen. Diese verrückten Azteken, sag ich euch! Oder Spanier oder wer auch immer.

Blick von der Iglesia auf Atlixco runter

Achja, die Iglesia ansich hat auch ein interessantes Feature (abseits davon, dass sie an manchen Stellen mit Graffitti bedeckt ist), nämlich das im Charme eines Burlesque-Theaters mit Glühbirnen bestückte Kreuz. Und vielleicht auch, dass sie knall orange angemalt ist, aber mit geschmackvoller Farbgebung von Häusern haben die’s hier ja sowieso.

Iglesia auf dem Ricardo Treviño

Da oben wurde dann auch mal bei einer der seltenen Gelegenheiten ein Foto von Myriam und mir zusammen gemacht. Im Hintergrund wieder Atlixco und der steile Abstieg dahin.

wir, kurz bevor wir die Treppe runtergefallen sind

Abends dann beglückten wir uns mit einer weiteren, qualvollen Tour durch das riesige Einkaufszentrum Angelopolis in Puebla, die jedoch dadurch wieder wettgemacht wurde, dass wir zum Schluss in ein Restaurant im food-court gegangen sind (klingt jetzt kacke, aber wait for it!), wo Myriam und ich uns Acherro bestellt haben, was einfach mal ein tellergroßes, überaus zartes Steak ist, zu dem man noch Tortillas, Guacamole, Pepperonis und jeweils zwei Beilagen bekommen hat und ja, ich ärger mich grade auch, dass ich davon kein Foto gemacht habe, aber so wollt ihr mich vielleicht nicht umbringen, ob dieser von mir genossenen Köstlichkeit. Da das Myriam in Gänze dann doch zuviel war, hab ich glatt anderthalb von diesen Monstersteaks in Barbecue-Soße ertränkt und verputzt, plus Pommes, selbstgedrehte Mini-Burritos und Salat. Dazu noch ein Negra Modelo (das ungefähr so schmeckt wie Köstritzer) und wir kehrten wohlfein nach Hause zurück.

Und somit ist der Zählerstand folgender:

Probiert: Indio, Sol, Victoria, Bohemia, Dos Equis, Negra Modelo
noch nicht probiert: Tecate, Kloster, Victoria Schwarz, Leon Schwarz und noch ein paar, die ich heute gesehen, aber wieder vergessen hab
erst wenn ichn Einbeinigen Fahrradfahren sehe: Miller Lite, Budweiser (US Version)

Arschlochvogel


Arschlochvogel

Okay, holen wir erstmal nach, was ich bislang so auf Facebook gepackt hab. Myriam und ich verbringen den März im Jahre 2011 des Herrn komplett in México, weil meine Mama dort arbeitsbedingt für drei Jahre ein Häuschen Haus hat, was bei dem kleinen Örtchen Atlixco, beim Popocatépetl liegt. Um genauer zu sein, in einer abgeschlossenen Wohngemeinde für Wohlhabendere, also was bei uns in Deutschland in etwa so gehobene Mittelklasse ist.

Das ist natürlich für uns ne ziemlich geile Sache, weil, ist ja doch netter als so’n Hotel, man muss sich keine Gedanken über schlechte Nachbarschaft machen (wie z.B. an der Grenze zu den USA, mit diesen ganzen Drogenbanden und was man nich alles hört) und, naja es liegt in der Nähe zum Popo,wie er hier genannt wird, also auch die Landschaft ist nett anzuschauen und man hat nicht die crowdedness und den Smog von Mexico-City.

Auf jeden Fall sind wir am letzten Februar-Wochenende hier eingetroffen, nach irgendwelchen 13-14h Flug und einer mehrstündigen Autofahrt, die hauptsächlich daraus bestand aus seinem Delirium hochzuschrecken und festzustellen, dass man von einem wildfremden Mexikaner mit 120km/h über unbeleuchtete Landstraßen chauffiert wird.
Bei meiner Mama angekommen, sind wir so gut wie nur noch ins Bett gefallen, um am nächsten Morgen zu einer wilden Kakophonie aus Vogelgekrächze und Gezwitscher aufzuwachen. Wie sich rausstellte, stammte die Hälfte davon von einem Radiowecker. Den anderen Teil lieferten einerseits elsternähnliche Vögel mit schwarz-türkis glänzendem Gefieder und andererseits etwa meisengroße Viechter mit roter Brust, die manchmal auf Nachbars Zaun sitzen.


die Rückseite von Mudderns Haus, links oben unterm Sonnenschirm mein Stativ, für die ornithologischen Studien, rechts davon unser Schlafzimmer, rechts davon das Schlafzimmer der Vorfahren, darunter das Wohnzimmer und links davon die Küche.

Da unser an unser Schlafzimmer angrenzende Balkon in etwa auf der Höhe des Zauns liegt, dachte ich, man, perfekt, kann ich die kleinen Piepmätze ja mit der Russentonne von hier fotografieren, aber die Mistratten sind dauernd abgehauen, wenn ich von 10-20m Entfernung mein Rohr auf die gerichtet hab. Von daher hab ich sie Arschlochvögel getauft und fordere die wissenschaftliche Gemeinde auf, das baldmöglich in allen ornithologischen Werken nachzutragen.

Nachm Frühstück am selben Tag, also Sonntag, gings dann zu mehreren Blumenverkäufern, die hier direkt am Straßenrand ihre Waren feilbieten, um neues Grünzeug für den Garten zu holen, der bereits mit Guave, Limonen- und Orangen-Bäumchen bestückt ist. Achja, hatte ich erwähnt, dass hier immer gutes Wetter ist? Schon geil, wenn man in Winterjacke losfliegt und am Ziel angekommen grade noch so kurze Hosen und T-Shirt erträglich findet. Auf jeden Fall hab ich bei einem dieser Blumenverkaufer dessen Wachhund fotografiert, von dem ich erwartet hab, mich zumindest anzuknurren oder vielleicht sogar aufzuspringen und zu mir gelaufen zu kommen, der aber stattdessen nach dem Klicken des Verschlusses nur ängstlich guckte und dann ratzdifatz zwischen ein paar Pflanzen verschwand.


Waldi García, ein ängstlicher Hund, der nicht unbedingt den besten Wachhund abgibt

Nachdem der Kofferraum mit Blumen voll war, sind wir noch richtig in die Stadt gefahren, haben noch was für die Rückbank geholt, was gefratzt und sind dann in einen dieser typischen, wellblechüberdachten, vollgequetschten mercados gegangen, wo sich auf der einen Seite Gemüse und Gewürze türmen und es andererseits ganze Hühnchen für weniger als 2€ gibt. Dort haben wir dann diese merkwürdige Frucht gesehen. Also das Grüne links oben, nicht der Blumenkohl.


merkwürdige, grüne Früchte aufm mercado

Nach dem ganzen Spaß gings wieder nach Hause und nachdem ich mir ne Dosis Internet gegeben hab, bin ich dann mal übern Balkon die Leiter hoch und von dort noch den kleinen Vorsprung bis zum Dach rauf, wobei sich durchtrainierte, bärenstarke Trizepsmuskeln als durchaus hilfreich erwiesen. Egal, wo war ich? Achja, da hochzuklettern war aber auch aus dem Grund sinnvoll, als dass man da noch ganz gut die Spitze vom Popo sehen kann und weil der grad von der untergehenden Sonne nett beleuchtet war, bot es sich an, den zu fotografieren.


Popocatépetl vom Dach aus

Und das wars dann auch soweit für Sonntag, hab nochn Bier getrunken und dann hieß es ab ins Bett, dank Jetlag.